Grafendorf (Gemeinde Friesach)
Grafendorf (Dorf) Ortschaft | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan | |
Pol. Gemeinde | Friesach (KG Friesach) | |
Koordinaten | 46° 56′ 33″ N, 14° 25′ 39″ O | |
Höhe | 626 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 244 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 85 (1. Jän. 2011 | )|
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 01300 | |
Grafendorf | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Grafendorf ist eine Ortschaft in der Gemeinde Friesach im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten (Österreich). Die Ortschaft hat 244 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]). Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Friesach.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft liegt am Friesacher Feld, südöstlich knapp außerhalb des Gemeindehauptorts Friesach, hart an der Südostgrenze der Katastralgemeinde Friesach.
Teils besteht keine deutlich wahrnehmbare Abgrenzung zu den Nachbarortschaften mehr: Durch die Zersiedelung im 20. Jahrhundert hat sich Grafendorf nach Norden ausgedehnt und ist lose mit der Ortschaft Olsa zusammengewachsen. Nahe beim Reidenwirt, am Nordostrand der Ortschaft, wurden Häuser auf dem angrenzenden Gebiet der Katastralgemeinde Zeltschach errichtet, die nicht zur Ortschaft Grafendorf, sondern zu Schwall gehören. Und selbst die heute bestehende geschlossene Bebauung rund um die Pfarrkirche Grafendorf gehört nur teilweise zur Ortschaft Grafendorf; die Gassen südlich der Kirche liegen bereits auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Micheldorf und gelten als Teil deren Ortschaft Gulitzen.
In der Ortschaft Grafendorf werden folgende Hofnamen geführt: Bachkkeusche/Schlakenkeusche (Lindenstraße 2), Thurnkeusche (Lindenstraße 8), Rohrbachhof (Lindenstraße 9), Gschwindenhof (Jakobusweg 6), Wohleserkeusche (Hemmaweg 3), Reidenwirt (Lindenstraße 16).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wird 1131 als Gnesindorf erwähnt; dieser slowenisch-deutsche Mischname entspricht dem deutschen Grafendorf, das als Name erst im 15. Jahrhundert nachweisbar ist.[2] 1248 wurde die Pfarrkirche Grafendorf erwähnt, 1338 deren Filialkirche St. Mauritzen.
Auf dem Gebiet der Steuergemeinde Friesach liegend, gehörte Grafendorf in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Friesach. Bei Gründung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts kam Grafendorf an die Gemeinde Friesach.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
- 1869: 16 Häuser, 69 Einwohner[3]
- 1880: 16 Häuser, 98 Einwohner[4]
- 1890: 15 Häuser, 117 Einwohner[5]
- 1900: 14 Häuser, 126 Einwohner[6]
- 1910: 14 Häuser, 100 Einwohner[7]
- 1923: 14 Häuser, 103 Einwohner[8]
- 1934: 106 Einwohner[9]
- 1961: 39 Häuser, 200 Einwohner[10]
- 2001: 65 Gebäude (davon 59 mit Hauptwohnsitz) mit 79 Wohnungen; 212 Einwohner und 10 Nebenwohnsitzfälle; 72 Haushalte; 5 Arbeitsstätten, 13 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[11]
- 2011: 85 Gebäude, 231 Einwohner, 90 Haushalte, 4 Arbeitsstätten[12]
- 2021: 92 Gebäude, 248 Einwohner, 97 Haushalte, 15 Arbeitsstätten[13]
Ortschaftsbestandteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als das Dorf Grafendorf noch nicht mit umliegenden Siedlungen auf dem Bereich der Katastralgemeinde Friesach zusammengewachsen war, führte man, neben dem Dorf Grafendorf im engeren Sinn, die folgenden drei Siedlungen als Ortschaftsbestandteile von Grafendorf:
Haberland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Grafendorfer Ortschaftsbestandteil Haberland bezeichnete man den Bereich etwa ½ km südwestlich der Grafendorfer Pfarrkirche, wo heute die Abfahrt von der Friesacher Straße in die Metnitztal Landesstraße einmündet bzw. der Wanderweg von der Landesstraße hinauf nach Schödendorf abzweigt. 1910 umfasste Haberland 1 Haus mit 3 Einwohnern, 1923 1 unbewohntes Haus.[7][8]
Mauritzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Grafendorfer Ortschaftsbestandteil Mauritzen bezeichnete man ein heute abgekommenes Gebäude neben der Filialkirche St. Mauritzen, gut 600 m östlich der Grafendorfer Pfarrkirche. 1910 umfasste Mauritzen 1 Haus mit 3 Einwohnern.[7][8]
Winklern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Grafendorfer Ortschaftsbestandteil Winklern bezeichnete man den Reidenwirt samt Nachbarhof, 1 km nordöstlich der Grafendorfer Pfarrkirche. 1910 umfasste Winklern 2 Häuser mit 22 Einwohnern, 1923 2 Häuser mit 20 Einwohnern.[7][8]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Siegfried Hartwagner: Kärnten: der Bezirk St. Veit an der Glan, seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen (Reihe: Österreichische Kunstmonographie 8). St. Peter, Salzburg 1963. S. 77.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 63.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 51.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 51.
- ↑ K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 68.
- ↑ a b c d Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 33.
- ↑ a b c d Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 14.
- ↑ handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 14.
- ↑ Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 254.
- ↑ Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 100.
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt, 2024. S. 35.