Großengsee

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Großengsee
Gemeinde Simmelsdorf
Koordinaten: 49° 38′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 49° 38′ 17″ N, 11° 21′ 21″ O
Höhe: 477 m ü. NHN
Einwohner: 214 (30. Juni 2024)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91245
Vorwahl: 09155
Der Simmelsdorfer Gemeindeteil Großengsee
Der Simmelsdorfer Gemeindeteil Großengsee

Großengsee ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Simmelsdorf im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Großengsee hat eine Fläche von 11,060 km². Sie ist in 1510 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7324,55 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Mittelnaifermühle, Oberachtel, Obernaifermühle, Sankt Helena, Strahlenfels, Unternaifermühle und Winterstein.[4]

Das Dorf ist von Erhebungen der Hersbrucker Alb umgeben. Innerorts gibt es den Ponor Bachloch, der als Geotop ausgezeichnet ist. Die Kreisstraße LAU 3 führt nach Ittling (1,9 km östlich) bzw. nach Winterstein (2 km südwestlich). Die Kreisstraße LAU 12 führt nach Obernaifermühle (0,9 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Kreisstraße LAU 1 bei Strahlenfels (1,9 km nordöstlich) und nach Sankt Helena (0,7 km südlich).[5]

Die erste Erwähnung von Großengsee war im Jahr 1342. Seit dem Jahr 1574 befand sich der Ort im Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher und gehörte damit zum Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg.[6]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde die Ruralgemeinde Großengsee gebildet, zu der Mittelnaifermühle, Oberachtel, Obernaifermühle, Sankt Helena, Strahlenfels, Unternaifermühle und Winterstein gehörten. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Gräfenberg.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die bis dahin im Landkreis Forchheim liegende Gemeinde Großengsee am 1. Juli 1972 in die Gemeinde Simmelsdorf eingegliedert.[8][9]

Der Herrensitz Großengsee

In Großengsee befinden sich zwei Baudenkmäler. Den ehemaligen Herrensitz Großengsee ließ die Dr.-Lorenz-Tucher-Stiftung unter ihrem Administrator Georg V. Tucher (1579–1644) im Jahr 1630 zur Unterbringung des Tucherschen Vogts erbauen, wahrscheinlich an der Stelle eines älteren Burgstalls. Christoph Bonaventura I. Tucher, der als Patronatsherr für den neuen Pfarrer von St. Helena eine Unterkunft benötigte, ließ das Herrenhaus 1672 als Pfarrhaus umbauen.

Commons: Großengsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Aktuelle Einwohnerzahlen Simmelsdorf – Gemeinde Simmelsdorf. Abgerufen am 24. August 2024.
  2. Gemeinde Simmelsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. November 2024.
  3. Gemarkung Großengsee (093523). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 12. November 2024.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. Kurzcharakteristik von Großengsee auf der Website der Gemeinde Simmelsdorf (abgerufen am 18. Okt. 2017)
  7. Addreß-Handbuch für den Rezat-Kreis des Königreichs Baiern. Johann Baptist Reindl, Bamberg 1814, OCLC 894897947, S. 18 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 718 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. Simmelsdorf > Poltische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 12. November 2024.