Großer Preis von Spanien 1929

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Start des Großen Preises von Spanien
Das Alfa-Romeo-Team vor dem Start, links das Siegerfahrzeug, in der Mitte das ausgefallene Fahrzeug von Varzi, rechts der Zweitplatzierte.

Der Große Preis von Spanien 1929 war ein am Sonntag, den 28. Juli 1929 veranstaltetes 12-Stunden-Rennen für Sportwagen auf dem Circuito Lasarte in San Sebastián.

Der Rennen hatte in den Vorjahren den Titel Großer Preis von Guipúzcoa,[1] und war Teil des 7. großen Automobilmeetings in San Sebastián, das am Donnerstag, den 25. Juli mit einem Rennen für Grand-Prix-Fahrzeuge, dem Gran Premio de San Sebastián eröffnet wurde.[2]

Der spanisch-königliche Automobilclub Real Automóvil Club de España veranstaltete Ende Juli 1929 das 7. große Automobilmeeting auf dem Circuito Lasarte. Im Rahmen der Gesamtveranstaltung war der Gran Premio de España ursprünglich als fünfter von insgesamt sieben Läufen zur geplanten Automobil-Weltmeisterschaft für Grand-Prix-Rennwagen nach der geltenden Internationalen Rennformel (frz.: Formule Internationale) angesetzt. Schon bald in der Saison zeichnete sich jedoch ab, dass die Formel, die in diesem Jahr über ein Verbrauchslimit geregelt wurde, nur auf geringes Teilnehmerinteresse stieß, so dass schließlich nur der Französische Grand Prix nach diesen Bestimmungen ausgetragen wurde. Der Spanische Automobilclub schrieb seinen nationalen Grand Prix dagegen schließlich als Sportwagenrennen aus, natürlich unter Verzicht auf den Status als Weltmeisterschaftslauf und Grande Épreuve.[3]

Der Große Preis von Spanien wurde am 28. Juli 1929 um 11 Uhr gestartet und ging über 12 Stunden, also bis in die Nacht. Entsprechend waren die Zuverlässigkeit der sogenannte „Privatsportwagen“ und die Qualität der Lichtanlage entscheidend. In Spanien gab es 1929 ein Treibstoffmonopol, deswegen wurde Einheitsbenzin verwendet.

Nach der ersten Runde passierte Louis Chiron die Ziellinie als Siebenter, in der zweiten schon als Dritter und übernahm bereits in der dritten Runde die Führung, dicht gefolgt von Edmond Bourlier ebenfalls auf Bugatti. Danach kamen die Fahrzeuge der Marken Alfa Romeo und Lancia. Nach einem guten Start musste Roger Bourcier seinen Tracta abstellen. Später fiel auch Achille Varzi auf Alfa Romeo aus, kann aber (wie in der Zeit üblich) auf den anderen noch im Rennen befindlichen Alfa-Romeo-Rennwagen den Großen Preis von Spanien zu Ende fahren.

Nach 16 Runden waren bereits 8 Fahrzeuge ausgefallen, also nur noch 13 auf der Strecke. Zu dem Zeitpunkt waren bereits die drei Rally von Anne-Cécile Rose-Itier, Baligand und Morán ausgefallen, außerdem ein Lancia, ein Alfa Romeo, der Stutz von Oscar Leblanc, der Tracta von Bourcier und der Ariès von Arthur Duray.

Beim Boxenstopp in der Runde 32 fing der Bugatti von Joaquín Palacio Feuer. Palacio konnte sich mit brennenden Kleidern aus dem Fahrzeug retten und zog sich dabei Brandverletzungen zu. Der Bugatti konnte schnell genug gelöscht werden und Moreno fuhr mit dem Fahrzeug weiter.

Chiron war in der 60. Runde immer noch der Führende, aber der im Wechsel von Rigal, Varzi und Zehender gefahrene Alfa Romeo lag nur noch 17 km zurück. in der 61. Runde fuhr Chiron an die Box, aber der Boxenstopp dauerte eine ganze Viertelstunde. Dies reichte dem Alfa-Romeo-Team den Vorsprung nahezu komplett aufzuholen. In der letzten Runde fielen plötzlich die Scheinwerfer des Bugattis aus. Chiron muss anhalten und Rigal übernimmt in dem Moment die Führung und Alfa-Romeo gewinnt das Rennen.

Schlussklassement

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Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Fahrzeit
1 2.0 26 Dritte Französische Republik Louis Rigal
Italien 1861 Goffredo Zehender
Italien 1861 Carlo Canavesi
Alfa Romeo 12:00:00,000
2 2.0 28 Italien 1861 Gioacchino Colombo[4]
Italien 1861 Achille Varzi
Alfa Romeo 12:00:00,000
3 5.0 3 Dritte Französische Republik Henri Stoffel Chrysler 12:00:00,000
4 1.5 34 Dritte Französische Republik Louis Charavel
Dritte Französische Republik Jean Gaupillat
Bugatti 12:00:00,000
5 1.1 34 Dritte Französische Republik Jean-Albert Grégoire Tracta 12:00:00,000
Platzierung oder Ausfall unbekannt
6 + 5.0 1 Dritte Französische Republik Oscar Leblanc Stutz
7 3.0 10 Belgien Franz Gouvion Lancia
8 3.0 11 Dritte Französische Republik Abel Blin d’Ormont Lancia
9 3.0 12 Spanien Zweite Republik Conde Legrelle Lancia
10 3.0 15 Monaco Louis Chiron
Schweiz Mario Lepori
Bugatti
11 3.0 16 Spanien Zweite Republik Joaquín Palacio
Spanien Zweite Republik Morenes
Bugatti
12 2.0 24 Dritte Französische Republik Edmond Bourlier Bugatti
13 2.0 27 Italien 1861 Achille Varzi
Italien 1861 Banavest
Alfa Romeo
14 1.5 33 Spanien Zweite Republik Navarre Bugatti
15 1.5 37 Belgien Ernest André
Spanien Zweite Republik Ebran
Bugatti
16 1.1 43 Dritte Französische Republik Ballard
Dritte Französische Republik Devegni
Tracta
16 1.1 46 Dritte Französische Republik Robert Laly
Dritte Französische Republik Arthur Duray
Ariès
17 1.1 47 Dritte Französische Republik Anne-Cécile Rose-Itier Rally
18 1.1 48 Dritte Französische Republik Baligond Rally
19 1.1 48 Dritte Französische Republik Morán Rally
20 1.1 52 Dritte Französische Republik Roger Bourcier Tracta

Nur in der Meldeliste

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Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
21 + 5.0 2 Dritte Französische Republik Édouard Brisson Stutz
22 5.0 4 Dritte Französische Republik Cyril de Vère Chrysler
23 5.0 5 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Woolf Barnato Bentley
24 5.0 6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Wooff Bentley
25 5.0 7 Vereinigte Staaten 48 Leon Duray Duesenberg
26 5.0 7 Belgien Max Thirion Bugatti
27 5.0 9 Belgien Joseph Reynartz Bugatti
28 3.0 14 Dritte Französische Republik Georges Philippe Bugatti
29 3.0 18 Deutsches Reich Rudolf Caracciola Mercedes-Benz
30 3.0 19 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Archibal Maconschi Mercedes-Benz
31 3.0 20 Deutsches Reich Hermann zu Leiningen Mercedes-Benz
32 3.0 21 Deutsches Reich August Momberger Mercedes-Benz
33 3.0 22 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Henry Birkin Bentley
34 3.0 23 Dritte Französische Republik Guy Bouriat Bugatti
35 2.0 25 Italien 1861 Attilio Marinoni Alfa Romeo
36 2.0 29 Chile Juan Zanelli Bugatti
37 2.0 30 Belgien Georges Bouriano Bugatti
38 2.0 31 Dritte Französische Republik Mme. Dupre Bugatti
39 2.0 32 Bugatti
40 1,5 35 Alfa Romeo
41 1,5 36 Dritte Französische Republik Dubeuil Ravel
42 1,5 38 Salmson
43 1,5 39 Bugatti
44 1,1 40 Spanien Zweite Republik Ciordia Essex
45 1,1 41 Belgien Dutreuith Ravel
46 1,1 44 Dritte Französische Republik Christian B.N.C.
47 1,1 45 Belgien Libert Lombard
48 1,1 50 Dritte Französische Republik Sattores Salmson
49 1,1 51 Dritte Französische Republik Jean Parisot Amilcar
Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
S + 5.0 unbekannt
S 5.0 Dritte Französische Republik Henri Stoffel Chrysler Rang 3
S 3.0 unbekannt
S 2.0 Dritte Französische Republik Louis Rigal Italien 1861 Goffredo Zehender Italien 1861 Carlo Canavesi Alfa Romeo Gesamtsieg
S 1.5 Dritte Französische Republik Louis Charavel Dritte Französische Republik Jean Gaupillat Bugatti Rang 4
S 1.1 Dritte Französische Republik Jean-Albert Grégoire Tracta Rang 5
  • Gemeldet: 49
  • Gestartet: 20
  • Gewertet: unbekannt
  • Rennklassen: 6
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: warm und trocken
  • Streckenlänge: 17.315 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 12:00:00.000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 80
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1374,500 km
  • Siegerschnitt: 114,500 km/h
  • Pole Position: unbekannt
  • Schnellste Rennrunde: unbekannt
  • Rennserie: Zählte zu keiner Rennserie
Commons: Automobilsport 1929 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Das Meeting von San Sebastian. In: Automobil-Revue. Bern, Schweiz, Nr. 66, 2. August 1929, ISSN 0005-1314, S. 3, abgerufen am 8. Oktober 2014.
  2. Plakat auf "No Mirando a Nuestro Daño – Todos los Pilotos Muertos" (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), spanische Sprache, abgerufen am 9. September 2014.
  3. Hans Etzrodt: "The 1929 Automobile World Championship", englische Sprache, abgerufen am 20. März 2022.
  4. Webseite zum Circuito de Lasarte, spanische Sprache, abgerufen am 20. März 2022.