Großkampenberg
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 10′ N, 6° 13′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Arzfeld | |
Höhe: | 525 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,34 km2 | |
Einwohner: | 147 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 23 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54619 | |
Vorwahl: | 06559 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 229 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Luxemburger Straße 6 54687 Arzfeld | |
Website: | www.grosskampenberg.de | |
Ortsbürgermeister: | Bertram Ademes | |
Lage der Ortsgemeinde Großkampenberg im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Großkampenberg ist eine Ortsgemeinde in der Eifel im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Großkampenberg (früher Großkampen) und Berg. Zur Gemeinde gehört auch ein Teil des ansonsten zu Heckhuscheid gehörenden Wohnplatzes Dackscheid sowie der Wohnplatz Heerstrasse.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Großkampen wurde erstmals im Jahre 1473 erwähnt, der heutige Ortsteil Berg im Jahre 1633. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörten beide Orte zur Meierei Harspelt, die Teil der luxemburgischen Herrschaft Dasburg war.
Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg seinerzeit gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Unter der französischen Verwaltung gehörte beide Gemeinden zur Mairie Leidenborn im Kanton Arzfeld, der verwaltungsmäßig dem Arrondissement Bitburg im Departement Wälder zugeordnet war.[3]
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das vormals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our dem Königreich Preußen zugeordnet. Die Gemeinden Berg und Großkampen gehörten von 1816 an zur Bürgermeisterei Leidenborn im neuen Kreis Prüm im Regierungsbezirk Trier und von 1822 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu Rheinprovinz. Im Jahr 1914 wurden die beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden zur Gemeinde Großkampenberg zusammengelegt.[4] Nach 1936 gehörte Großkampenberg zum Amt Daleiden-Leidenborn.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs rollte die Front insgesamt dreimal über das Dorf, sodass kaum historische Gebäude erhalten blieben. An diese Zeit erinnert die Höckerlinie des Westwalls, die am Ortsrand verläuft. Sie ist nicht nur für die Einwohner des Dorfes, sondern auch für die der umliegenden Gemeinden zum Mahnmal zum Frieden geworden.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Großkampenberg, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5][1]
|
|
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Großkampenberg besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bertram Ademes ist Ortsbürgermeister von Großkampenberg. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser bestätigte Ademes auf seiner konstituierenden Sitzung am 13. August 2019 einstimmig für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[7]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber (Weiß) geviert durch mit rotem Pfahl belegten blauen Balken, 1 und 4 zwei schwarze gleichschenklige Trapeze schräglinks gestellt, 2 und 3 zwei schwarze, linksgewendete Hirschstangen übereinander.“[4] | |
Wappenbegründung: Der mit einem Trinitarierkreuz belegte Schild erinnert an die Schenkung des Grafen Heinrich I. von Vianden an den 1198 gegründeten Trinitarier-Orden. Die Trapeze symbolisieren den sogenannten Westwall, der 1938 bis 1940 als Befestigungssystem von den Nationalsozialisten errichtet wurde. Die Hirschstangen stehen für den hl. Hubertus, Schutzpatron des Ortsteils Großkampen. Großkampenberg entstand 1914 durch den Zusammenschluss der beiden Orte Großkampen und Berg. Die Symbole in den einzelnen Feldern des Wappens sind aus diesen Gründen jeweils paarweise angeordnet.
Auf der Website der Gemeinde wird das Wappen nicht entsprechend der Blasonierung und damit heraldisch nicht korrekt dargestellt: Balken und Pfahl treffen dort in Form eines Andreaskreuzes (in der Mitte spitz zulaufend) aufeinander. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche St. Hubertus wurde 1910 vom Architekten Rüppel aus Mainz erbaut
- Friedhofskapelle von 1971
- Ein barocker Kreuzigungsbildstock aus dem 18. Jahrhundert
- Ein hohes Altarkreuz aus Schiefer von 1870
- Westwall – etwa 1000 m langer Abschnitt der Betonhöckerlinie von 1939
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Großkampenberg
Grünflächen und Naherholung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Naturdenkmal die Buche „Im Bahnert“
- Der „Westwall-Wanderweg im Islek“ beginnt in Großkampenberg[8]
- Europa-Mahnmal – Das Mahnmal wurde von der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen (EVEA) 1977 errichtet, deren Mitbegründer der Eifelverein ist
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Großkampenberg
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Burgbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[9][10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/II). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 86 (222 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Großkampenberg
- Ortsgemeinde Großkampenberg auf den Seiten der Verbandsgemeinde Arzfeld
- Zur Ortsgemeinde Großkampenberg gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Kurzporträt über Großkampenberg ( vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). Bei: Hierzuland, SWR Fernsehen, 10. Oktober 2006.
- Literatur über Großkampenberg in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 90 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 9 f., archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ a b Wappenbeschreibung/-begründung. Großkampenberg, abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten. Abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Unterrichtung der Einwohner aus der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderates Großkampenberg am 13. August 2019. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 36/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Wandern in Großkampenberg. Abgerufen am 2. Januar 2019.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.