Landkreis Balingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 48° 15′ N, 8° 55′ O | |
Bestandszeitraum: | 1938–1972 | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Südwürttemberg-Hohenzollern | |
Verwaltungssitz: | Balingen | |
Fläche: | 478 km2 | |
Einwohner: | 112.516 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 235 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | BL | |
Kreisschlüssel: | 08 4 31 | |
Kreisgliederung: | 45 Gemeinden | |
Landrat: | Erhard Lazi | |
Lage des Landkreises Balingen in Baden-Württemberg | ||
Der Landkreis Balingen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Balingen lag im Süden Baden-Württembergs. Geographisch hatte er hauptsächlich Anteil an der Schwäbischen Alb.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Nachbarkreise waren 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Hechingen, Sigmaringen, Stockach, Tuttlingen, Rottweil und Horb.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet des Landkreises Balingen gehörte schon vor 1800 überwiegend zum Herzogtum Württemberg. Daher gab es schon vor 1800 ein Oberamt Balingen. Dieses wurde 1806 neu umschrieben und gehörte ab 1810 zur Landvogtei Am Oberen Neckar und ab 1818 zum Schwarzwaldkreis, der 1924 aufgelöst wurde. 1934 wurde das Oberamt in Landkreis Balingen umbenannt, 1938 wurde dieser um einige Gemeinden der aufgelösten Landkreise Ebingen, Sulz und Spaichingen sowie einiger Gemeinden des Landkreises Rottweil erheblich vergrößert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Landkreis Balingen zum neuen Bundesland Württemberg-Hohenzollern und nach der Länderneugliederung im Südwesten 1952 zu Baden-Württemberg. Danach gehörte er zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Balingen aufgelöst. Sein Gebiet wurde mit dem ebenfalls aufgelösten ehemals als Teil der Hohenzollerischen Lande preußischen Landkreis Hechingen sowie zwei Gemeinden des aufgelösten Landkreises Stockach zum neuen Zollernalbkreis vereinigt,[1] der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Balingen wurde. Kreisstadt des neuen Landkreises wurde Balingen.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landräte des Landkreises Balingen seit 1938:
- 1934–1939: Karl Sinn
- 1939–1945: Theodor Zeller
- 1945–1948: Robert Wahl
- 1948–1967: Friedrich Roemer
- 1968–1972: Erhard Lazi
Die Oberamtmänner des früheren Oberamts sind unter Oberamt Balingen dargestellt.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen des Landkreises Balingen zeigte unter goldenem Schildhaupt, darin eine liegende schwarze Hirschstange, in Rot eine zweitürmige, silberne Burg mit offenem Tor und einem goldenen Fallgitter. Das Wappen wurde vom württembergischen Innenministerium am 25. Mai 1928 genehmigt. Schon seit 1926 wurde es vom damaligen Oberamt Balingen inoffiziell geführt und gilt damit als eines der ältesten Kreiswappen Deutschlands.
Die Hirschstangen weisen auf Württemberg hin, zu dem der Hauptteil des Landkreises gehörte. Die Ritter von Schalksburg und ihre Nachfolger die Herren von Rosenfeld führten die silberne Burg in rotem Schild in ihrem Wappen. Die Schalksburg war der Mittelpunkt der größten Herrschaft im Kreisgebiet und ist die größte Burgruine des damaligen Kreises.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn. Es wurde durch die Bundesstraßen 27 und 463 an das Fernstraßennetz angebunden.
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Landkreis Balingen gehörten ab 1938 zunächst 45 Gemeinden, davon 6 Städte. Bereits 1934 waren Truchtelfingen nach Tailfingen und Heselwangen nach Balingen sowie 1937 Dürrwangen nach Frommern eingemeindet worden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Balingen machten am 1. Januar 1971 die Gemeinden Stockenhausen und Streichen, die sich mit der Stadt Balingen vereinigten. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Balingen schließlich 1973 aufgelöst wurde.
Die größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Ebingen, die seit dem 1. April eine 1956 Große Kreisstadt war. Die kleinste Gemeinde war Burgfelden.
In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Balingen vor der Gemeindereform. Heute gehören alle Gemeinden zum Zollernalbkreis. Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.[1]
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen BL zugewiesen. Es wird im Zollernalbkreis durchgängig bis heute ausgegeben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Roemer: Der Altkreis Balingen. In: Erhard Lazi (Hrsg.): Der Zollernalbkreis. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-8062-0205-2, S. 149–158
- Landkreis Balingen. (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl; Heft 63). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1972.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 524 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Der Landkreis Balingen - Amtliche Kreisbeschreibung. In: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Balingen (Hrsg.): Die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg. Band 1, 1960, S. II.