Landkreis Reutlingen
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 48° 30′ N, 9° 13′ O |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Region: | Neckar-Alb |
Verwaltungssitz: | Reutlingen |
Fläche: | 1.092,46 km2 |
Einwohner: | 293.624 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 269 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | RT |
Kreisschlüssel: | 08 4 15 |
NUTS: | DE141 |
Kreisgliederung: | 26 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Bismarckstr. 47 72764 Reutlingen |
Website: | www.kreis-reutlingen.de |
Landrat: | Ulrich Fiedler (parteilos) |
Lage des Landkreises Reutlingen in Baden-Württemberg | |
Der Landkreis Reutlingen ist ein Landkreis im Regierungsbezirk Tübingen in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Landkreis Tübingen und dem Zollernalbkreis die Region Neckar-Alb.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Reutlingen hat Anteil an der Schwäbischen Alb und am Albvorland. Im Südosten reicht das Kreisgebiet fast bis an die Donau. Die Höhenlage erstreckt sich von 290 m ü. NHN am Neckar in Mittelstadt bis 881 m ü. NHN auf dem Bolberg bei Willmandingen.
Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Landkreis Reutlingen liegen ungefähr 185 Ortschaften (Städte, Dörfer, Weiler, Höfe, Einzelhäuser und Häusergruppen).
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Reutlingen grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Esslingen, Göppingen (mit sehr kurzer Grenze), Alb-Donau-Kreis, Biberach, Sigmaringen, Zollernalbkreis, Tübingen und Böblingen.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Reutlingen besitzt die nachfolgenden Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[2] stehen 1969,28 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 1,92 Prozent.
- Bauenofen-Häulesrain-Tal: 40,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Meidelstetten
- Blasenberg-Ringelesberg: 6,8 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
- Böttental: 44,8 ha; Gemarkung Mehrstetten
- Buttenhausener Eichhalde: 34,4 ha; Stadt Münsingen, Gemarkung Buttenhausen
- Digelfeld: 111,5 ha; Gemarkung Hayingen
- Echazaue: 50,0 ha; Gemarkung Pfullingen
- Eckenlauh-Weißgerberberg: 41,0 ha; Stadt Münsingen, Gemarkungen Münsingen und Trailfingen
- Eichholz: 17,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen und Gemeinde Gomadingen, Gemarkung Dapfen
- Einwinkel: 8,6 ha; Stadt Reutlingen, Gemarkung Gönningen
- Geißberg: 25,1 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
- Goldland-Klausenberg: 117,3 ha; Gemarkung Dettingen an der Erms
- Greuthau: 192,0 ha; Gemeinde Lichtenstein, Gemarkung Honau
- Großer Stöckberg: 13,1 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Oberstetten
- Halmberg: 10,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Oberstetten
- Hochwiesen-Pfullinger Berg: 68,8 ha; Gemarkung Pfullingen
- Hohenäcker-Imenberg: 75,0 ha; Gemeinde Lichtenstein, Gemarkung Unterhausen
- Höhnriß-Neuben: 50,0 ha; Stadt Münsingen, Gemarkungen Dottingen und Rietheim
- Hüttenstuhlburren: 19,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
- Kälberberg-Hochberg: 60,0 ha; Stadt Münsingen, Gemarkungen Dottingen, Rietheim und Münsingen
- Krähberg-Kapellenberg: 4,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
- Kugelberg: 26,7 ha; Gemarkung Pfullingen
- Listhof: 123,0 ha; Gemarkung Reutlingen
- Nägelesfelsen: 13,4 ha; Gemarkung Bad Urach
- Ohnastetter Bühl: 6,3 ha; Gemeinde Sankt Johann, Gemarkung Ohnastetten
- Ruchberg: 24,3 ha; Gemeinde Sonnenbühl, Gemarkung Willmandingen
- Rutschen: 226,5 ha; Gemarkungen Dettingen an der Erms und Bad Urach
- Schaichtal: 467,8 ha, davon 133,2 ha im Landkreis Reutlingen; Gemeinde Walddorfhäslach, Gemarkungen Walddorf und Häslach
- Schandental: 98,0 ha; Gemarkung Mehrstetten
- Schopflochberg: 6,0 ha; Stadt Münsingen, Gemarkung Trailfingen
- Seetalhalde-Galgenberg: 136,5 ha; Stadt Münsingen, Gemarkungen Münsingen und Trailfingen
- Steinberg-Dürrenfeld: 92,2 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Oberstetten
- Steinbuckel: 3,97 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
- Sulzeiche: 1,9 ha; Gemeinde Walddorfhäslach, Gemarkung Häslach
- Tannenhalde: 33,8 ha, davon 16,0 ha im Landkreis Reutlingen; Gemarkung Zwiefalten
- Taubenäcker: 10,2 ha; Stadt Reutlingen, Gemarkung Gönningen
- Unter Lauhern: 6,9 ha; Stadt Reutlingen, Gemarkung Gönningen
- Upfinger Ried: 5,8 ha; Gemeinde Sankt Johann, Gemarkung Upfingen
- Ursulahochberg: 9,0 ha; Gemarkung Pfullingen
- Wagenhals: 6,1 ha; Gemarkung Eningen unter Achalm
- Warmberg: 28,7 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Oberstetten
- Wendelstein: 9,7 ha; Gemarkung Eningen unter Achalm
- Wonhalde-Spielberg: 118,1 ha; Gemeinde Lichtenstein, Gemarkung Unterhausen
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Reutlingen geht zurück auf das württembergische Oberamt Reutlingen, das nach dem Übergang der ehemals freien Reichsstadt Reutlingen an Württemberg 1802 errichtet wurde. Schon vorher bestanden im heutigen Kreisgebiet die württembergischen Ämter Urach, Münsingen und Pfullingen, wobei Pfullingen bereits 1818 aufgelöst wurde. Die verbleibenden drei Oberämter wurden im Laufe der Geschichte mehrmals verändert. Ab 1810 gehörten sie zur Landvogtei auf der Alb, ab 1818 zum Schwarzwaldkreis (Reutlingen und Urach) bzw. Donaukreis (Münsingen). 1924 wurden beide Kreise aufgelöst und 1934 wurden die drei Oberämter in Landkreise umbenannt. 1938 wurde der Landkreis Urach aufgehoben und sein Gebiet auf die Kreise Reutlingen und Münsingen aufgeteilt.
Bei der Kreisreform wurde der Landkreis Reutlingen am 1. Januar 1973 vergrößert, indem er die meisten Gemeinden des aufgelösten Landkreises Münsingen (die anderen kamen zum Alb-Donau-Kreis), drei Gemeinden des Landkreises Tübingen, die Gemeinde Upflamör des Landkreises Saulgau, die Gemeinde Steinhilben des Landkreises Sigmaringen, die Gemeinde Hörschwag des Landkreises Hechingen und die Gemeinde Grafenberg des Landkreises Nürtingen hinzugewann. Im Gegenzug gab er die Gemeinde Bronnen an den Landkreis Sigmaringen und die Gemeinde Gomaringen an den Landkreis Tübingen ab.[3]
Vorher wurden die Gemeinden Sirchingen und Wittlingen am 1. April 1971 aus dem Landkreis Münsingen übernommen und in die Stadt Bad Urach eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kam die Stadt Trochtelfingen aus dem Landkreis Sigmaringen hinzu, wobei gleichzeitig das schon zuvor zum Landkreis Reutlingen gehörende Hausen an der Lauchert nach Trochtelfingen eingemeindet wurde. Die Gemeinde Hengen aus dem Landkreis Münsingen folgte zur Vergrößerung der Stadt Bad Urach am 1. Dezember 1972.
Die Gemeinde Hörschwag wechselte am 1. Juli 1974 aufgrund ihrer gleichzeitigen Eingemeindung nach Burladingen in den Zollernalbkreis und verließ somit den Landkreis Reutlingen nach anderthalb Jahren wieder.
Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Reutlingen noch 26 Gemeinden und den gemeindefreien Gutsbezirk Münsingen. Unter den 26 Gemeinden befinden sich sieben Städte und hiervon wiederum zwei Große Kreisstädte (Metzingen und Reutlingen). Größte Stadt des Kreises und jüngste Großstadt von Baden-Württemberg ist Reutlingen, kleinste Gemeinde (ohne Gutsbezirk Münsingen) ist Mehrstetten.
Am 1. Januar 2011 wurde der Gutsbezirk Münsingen um seine bewohnten Gebiete verkleinert. Dabei kam der Ort Breithülen zur Gemeinde Heroldstatt im Alb-Donau-Kreis.
Einwohnerstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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Konfessionsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Anteil der evangelische und katholische Kirchenmitglieder im Kreis sinkt jährlich um einen Prozentpunkt. Gemäß dem Zensus 2022 waren am 25. Mai 2022 36,9 % der Einwohner evangelisch, 19,7 % (56.946) katholisch, und 43,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[5]
Laut kirchliche Statistik gab es am 31. Dezember 2021 55.185 Katholiken (zirka 19 % der Gesamtbevölkerung).[6] Am 31. Dezember 2022 gab es 53.620 Katholiken (zirka 18,5 % der Gesamtbevölkerung).[7] Am 1. Dezember 2023 gab es 52.305 Katholiken (zirka 18,0 % der Gesamtbevölkerung).[8]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.
Kreistag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt.
Ergebnisse früherer Kreistagswahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009[10] |
Sitze 2009[11] |
% 2004 |
Sitze 2004 |
% 1999 |
Sitze 1999 |
% 1994 |
Sitze 1994 |
% 1989 |
Sitze 1989 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 23,6 | 16 | 21,5 | 15 | 28,48 | 20 | 26,0 | 19 | 29,3 | 21 | 35,6 | 23 | 33,4 | 23 | 37,4 | 25 |
FW | Freie Wähler | 19,3 | 18 | 20,2 | 19 | 31,42 | 22 | 32,0 | 24 | — | — | — | — | — | — | — | — |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 16,8 | 9 | 20,0 | 12 | 10,92 | 8 | 11,6 | 8 | 12,0 | 7 | 9,9 | 6 | 13,3 | 8 | 11,5 | 7 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 12,9 | 8 | 15,7 | 10 | 18,29 | 13 | 18,4 | 13 | 20,1 | 12 | 21,1 | 13 | 21,3 | 15 | 23,8 | 16 |
AfD | Alternative für Deutschland | 12,4 | 8 | 7,2 | 4 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,1 | 4 | 6,6 | 4 | 5,08 | 3 | 8,1 | 6 | 6,3 | 5 | 5,5 | 4 | 4,6 | 3 | 5,2 | 3 |
WiR | Wir in Reutlingen | 5,3 | 2 | 4,2 | 1 | 1,89 | 1 | 1,1 | 0 | — | — | — | — | — | — | — | — |
LINKE | Die Linke | 3,4 | 2 | 4,5 | 2 | 3,45 | 2 | 2,8 | 2 | — | — | — | — | — | — | — | — |
Piraten | Piratenpartei | — | — | — | — | 0,46 | 0 | 0,0 | 0 | — | — | — | — | — | — | — | — |
WG | Wählervereinigungen | — | — | — | — | — | — | — | — | 31,1 | 25 | 25,7 | 22 | 24,6 | 21 | 22,0 | 21 |
REP | Die Republikaner | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 2,2 | 1 | 2,9 | 1 | — | — |
Sonst. | Sonstige | — | — | — | — | — | — | — | — | 1,2 | — | — | — | — | — | — | — |
Gesamt | 100 | 67 | 100 | 67 | 100 | 69 | 100 | 72 | 100 | 70 | 100 | 69 | 100 | 71 | 100 | 72 | |
Wahlbeteiligung | 58,5 % | 55,6 % | 45,86 % | 48,79 % | 50,4 % | 52,5 % | 66,9 % | — |
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- WG: Wählervereinigungen, da sich die Ergebnisse von 1989 bis 2004 nicht auf einzelne Wählergruppen aufschlüsseln lassen.
Landrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreistag wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Landräte des früheren Landkreises Münsingen von 1945 bis 1972 sind im Artikel Landkreis Münsingen dargestellt. Die Oberamtmänner des früheren Oberamts Reutlingen ab 1807 sind im Artikel Oberamt Reutlingen dargestellt.
Die Landräte des Landkreises Reutlingen ab 1935:
- 1931–1936: Robert Barth
- 1937–1945: Max Knöpfle
- 1945–1947: Oskar Kalbfell (kommissarisch)
- 1947–1963: Hans Kern
- 1964–1985: Gerhard Müller
- 1985–2005: Edgar Wais (parteilos)
- 2005–2021: Thomas Reumann (parteilos)
- seit 2021: Ulrich Fiedler (parteilos)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde am 26. August 1980 durch das Regierungspräsidium Tübingen verliehen.
Blasonierung: „In Grün zwei goldene Schrägbalken, die außen jeweils von zwei kleinen sechsstrahligen goldenen Sternen begleitet sind; zwischen den Schrägbalken drei größere sechsstrahlige goldene Sterne.“
Die Kreisflagge in den Farben Gelb-Grün (Gold-Grün) wurde am 27. Oktober 1988 verliehen.
Der frühere Landkreis Reutlingen hatte kein Wappen. Er verwendete in seinen Siegeln ab 1939 lediglich die drei württembergischen Hirschstangen.
Aus den größten Teilen der früheren Landkreise Münsingen und Reutlingen sowie aus Splittern der ehemaligen Landkreise Sigmaringen, Tübingen, Saulgau, Hechingen und Nürtingen wurde 1973 der neue Landkreis Reutlingen gebildet. Er entschied sich für das Wappen, das in spätmittelalterlichen Wappenbüchern die schon in vorheraldischer Zeit (1098) ausgestorbenen Grafen von Achalm repräsentiert. Da Angehörige dieses Geschlechts das Kloster Zwiefalten gegründet hatten, war es in Siegeln und Wappen dieser Abtei als Stifterwappen verwendet worden. Die Einflusssphäre von Achalm reichte vom weiten Umland ihrer Stammburg im Nordwesten bis Zwiefalten im Südosten und deckte somit den größten Teil des heutigen Kreisgebietes ab. Dem Kreiswappen liegt die älteste bekannte Darstellung des apokryphen Achalmer Schildbildes im „Stuttgarter Wappenbuch“ (1439/50) zugrunde,[12]
Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Reutlingen
Kreispartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Reutlingen pflegt partnerschaftliche Beziehungen zum Landkreis Sächsische Schweiz in Sachsen, zur Provinz Parma in Italien und zur Region Pardubice in Tschechien (seit 2003).
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Reutlingen Platz 80 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftschancen“.[13] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 98 von 401.[14]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kreisgebiet wird von keiner Bundesautobahn berührt und daher nur durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 28 Tübingen–Ulm und die B 312 Reutlingen–Biberach an der Riß.
Die Bahnstrecke Plochingen–Immendingen führt durch das nördliche Kreisgebiet. Daneben werden die „Ermstalbahn“ von Metzingen nach Bad Urach sowie im südlichen Kreisgebiet die „Hohenzollerische Landesbahn“ im Taktverkehr bedient.
Der Öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) eingebunden.
Kreiseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Reutlingen ist Träger folgender Beruflicher Schulen: Ferdinand-von-Steinbeis-Schule (Gewerbliche Schule I) Reutlingen, Kerschensteinerschule (Gewerbliche Schule II) Reutlingen, Theodor-Heuss-Schule (Kaufmännische Schule) Reutlingen, Laura-Schradin-Schule (Hauswirtschaftlich-pflegerische und sozialpädagogische Schule) Reutlingen, Gewerbliche Schule Metzingen, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule Bad Urach und Berufliche Schule (Gewerbliche, Kaufmännische, Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische und Agrarwirtschaftliche Schule) Münsingen ferner des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Karl-Georg-Haldenwang-Schule Münsingen.
Der Landkreis Reutlingen ist Gesellschafter der Kreiskliniken Reutlingen GmbH. Diese Gesellschaft ist Träger der Kliniken in Reutlingen, Bad Urach und Münsingen.
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Einwohner am 31. Dezember 2023[15])
Gemeinden vor der Kreisreform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Reutlingen ab 1938 insgesamt 37 Gemeinden, darunter 4 Städte. Zum Kreisgebiet gehörte neben dem eigentlichen Hauptgebiet eine aus den drei Gemeinden Bronnen, Hausen an der Lauchert und Mägerkingen bestehenden Exklave im Süden. Zwischen beiden Teilen lagen Gemeinden der Landkreise Hechingen und Sigmaringen.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Reutlingen machten am 1. Januar 1971 die Gemeinden Bronnweiler, Gönningen, Oferdingen und Reicheneck, die in die Stadt Reutlingen eingegliedert wurden. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Die verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Reutlingen gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Reutlingen auf, lediglich Gomaringen kam zum Landkreis Tübingen, und Bronnen kam zum Landkreis Sigmaringen.
Die größte Gemeinde des alten Landkreises Reutlingen war die Kreisstadt Reutlingen, die seit dem 1. April 1956 Große Kreisstadt ist. Die kleinste Gemeinde war Ohnastetten.
Der alte Landkreis Reutlingen umfasste zuletzt eine Fläche von 442 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 189.569 Einwohner.
In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Reutlingen bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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In der Tabelle stehen die Gemeinden des alten Landkreises Reutlingen vor der Gemeindereform. Fast alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Reutlingen, lediglich Gomaringen gehört zum Landkreis Tübingen und Bronnen zum Landkreis Sigmaringen.[3]
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen RT zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landkreis Reutlingen. (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl; Heft 51). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1970.
- Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart 1978. ISBN 3-17-004807-4.
- Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Landkreis Reutlingen. Bearb. von der Außenstelle Tübingen der Abteilung Landesforschung und Landesbeschreibung in der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Bd. 1. A. Allgemeiner Teil – B. Gemeindebeschreibungen Bad Urach bis Metzingen. Bd. 2. B. Gemeindebeschreibungen Münsingen bis Zwiefalten – Gutsbezirk Münsingen. Beil.. Kartenbeilagen – Statistischer Anhang – Archäologischer Fundstellenkatalog – Gesamtregister. Sigmaringen: Thorbecke, 1997.
- Irmgard Betz-Wischnath: Kleindenkmale im Landkreis Reutlingen. Ein Streifzug vom Neckar zur Donau. Landkreis Reutlingen 2015, ISBN 978-3-9821805-0-2.
- Horst Guth u. a.: Burgen und Schlösser im Landkreis Reutlingen. Silberburg, Tübingen 2023, ISBN 978-3-8425-2399-9.
- Gerhard Müller (Hrsg.): Der Kreis Reutlingen. Theiss, Stuttgart 1975, ISBN 3-8062-0136-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Schutzgebietsstatistik der LUBW, Stand: 19. Dezember 2024
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 531 f., 537 f. und 540 (537f und 540 Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 22. September 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Datenbank Zensus 2011, Kreis Reutlingen, Alter und Geschlecht
- ↑ Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022, Religion), abgerufen am 15. August 2024
- ↑ Kirchliche Statistik 2021
- ↑ Kirchliche Statistik 2022
- ↑ Kirchliche Statistik 2023
- ↑ Ergebnis. Abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ [1] (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Stimmenverteilung der Kreistagswahlen 1989–2009
- ↑ [2] (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Sitzverteilung der Kreistagswahlen 1989–2009
- ↑ Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg Band 4 Seite 21; Herausgeber: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg 1987, ISBN 3-8062-0804-2.
- ↑ Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2017; abgerufen am 24. März 2018.
- ↑ PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt online. Archiviert vom am 8. Juli 2019; abgerufen am 10. Dezember 2019.
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).