Landkreis Reutlingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 48° 30′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 48° 30′ N, 9° 13′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Region: Neckar-Alb
Verwaltungssitz: Reutlingen
Fläche: 1.092,46 km2
Einwohner: 293.624 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 269 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: RT
Kreisschlüssel: 08 4 15
Kreisgliederung: 26 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Bismarckstr. 47
72764 Reutlingen
Website: www.kreis-reutlingen.de
Landrat: Ulrich Fiedler (parteilos)
Lage des Landkreises Reutlingen in Baden-Württemberg
KarteFrankreichSchweizÖsterreichBodenseeRheinland-PfalzHessenFreistaat BayernAlb-Donau-KreisBaden-BadenLandkreis BiberachLandkreis BöblingenBodenseekreisLandkreis Breisgau-HochschwarzwaldLandkreis CalwLandkreis EmmendingenEnzkreisLandkreis EsslingenFreiburg im BreisgauLandkreis FreudenstadtLandkreis GöppingenHeidelbergLandkreis HeidenheimLandkreis HeilbronnHeilbronnHohenlohekreisLandkreis KarlsruheKarlsruheLandkreis KonstanzLandkreis LörrachLandkreis LudwigsburgMain-Tauber-KreisMannheimNeckar-Odenwald-KreisOrtenaukreisOstalbkreisPforzheimLandkreis RastattLandkreis RavensburgRems-Murr-KreisLandkreis ReutlingenRhein-Neckar-KreisLandkreis RottweilLandkreis Schwäbisch HallSchwarzwald-Baar-KreisLandkreis SigmaringenStuttgartLandkreis TübingenLandkreis TuttlingenUlmLandkreis WaldshutZollernalbkreis
Karte
Hauptportal des Reutlinger Landratsamtes in der Bismarckstraße 47, Sitz der Landkreisverwaltung und des Kreistags

Der Landkreis Reutlingen ist ein Landkreis im Regierungsbezirk Tübingen in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Landkreis Tübingen und dem Zollernalbkreis die Region Neckar-Alb.

Der Landkreis Reutlingen hat Anteil an der Schwäbischen Alb und am Albvorland. Im Südosten reicht das Kreisgebiet fast bis an die Donau. Die Höhenlage erstreckt sich von 290 m ü. NHN am Neckar in Mittelstadt bis 881 m ü. NHN auf dem Bolberg bei Willmandingen.

Im Landkreis Reutlingen liegen ungefähr 185 Ortschaften (Städte, Dörfer, Weiler, Höfe, Einzelhäuser und Häusergruppen).

Der Landkreis Reutlingen grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Esslingen, Göppingen (mit sehr kurzer Grenze), Alb-Donau-Kreis, Biberach, Sigmaringen, Zollernalbkreis, Tübingen und Böblingen.

Der Landkreis Reutlingen besitzt die nachfolgenden Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[2] stehen 1973,33 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 1,92 Prozent.

  1. Bauenofen-Häulesrain-Tal: 40,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Meidelstetten
  2. Blasenberg-Ringelesberg: 6,8 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
  3. Böttental: 44,8 ha; Gemarkung Mehrstetten
  4. Buttenhausener Eichhalde: 34,4 ha; Stadt Münsingen, Gemarkung Buttenhausen
  5. Digelfeld: 111,5 ha; Gemarkung Hayingen
  6. Echazaue: 50,0 ha; Gemarkung Pfullingen
  7. Eckenlauh-Weißgerberberg: 41,0 ha; Stadt Münsingen, Gemarkungen Münsingen und Trailfingen
  8. Eichholz: 17,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen und Gemeinde Gomadingen, Gemarkung Dapfen
  9. Einwinkel: 8,6 ha; Stadt Reutlingen, Gemarkung Gönningen
  10. Geißberg: 25,1 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
  11. Goldland-Klausenberg: 117,3 ha; Gemarkung Dettingen an der Erms
  12. Greuthau: 192,0 ha; Gemeinde Lichtenstein, Gemarkung Honau
  13. Großer Stöckberg: 13,1 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Oberstetten
  14. Halmberg: 10,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Oberstetten
  15. Hochwiesen-Pfullinger Berg: 68,8 ha; Gemarkung Pfullingen
  16. Hohenäcker-Imenberg: 75,0 ha; Gemeinde Lichtenstein, Gemarkung Unterhausen
  17. Höhnriß-Neuben: 50,0 ha; Stadt Münsingen, Gemarkungen Dottingen und Rietheim
  18. Hüttenstuhlburren: 19,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
  19. Kälberberg-Hochberg: 60,0 ha; Stadt Münsingen, Gemarkungen Dottingen, Rietheim und Münsingen
  20. Krähberg-Kapellenberg: 4,0 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
  21. Kugelberg: 26,7 ha; Gemarkung Pfullingen
  22. Listhof: 123,0 ha; Gemarkung Reutlingen
  23. Nägelesfelsen: 13,4 ha; Gemarkung Bad Urach
  24. Ohnastetter Bühl: 6,3 ha; Gemeinde Sankt Johann, Gemarkung Ohnastetten
  25. Ruchberg: 24,3 ha; Gemeinde Sonnenbühl, Gemarkung Willmandingen
  26. Rutschen: 226,5 ha; Gemarkungen Dettingen an der Erms und Bad Urach
  27. Schaichtal: 467,8 ha, davon 133,2 ha im Landkreis Reutlingen; Gemeinde Walddorfhäslach, Gemarkungen Walddorf und Häslach
  28. Schandental: 98,0 ha; Gemarkung Mehrstetten
  29. Schopflochberg: 6,0 ha; Stadt Münsingen, Gemarkung Trailfingen
  30. Seetalhalde-Galgenberg: 136,5 ha; Stadt Münsingen, Gemarkungen Münsingen und Trailfingen
  31. Steinberg-Dürrenfeld: 92,2 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Oberstetten
  32. Steinbuckel: 3,97 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Eglingen
  33. Sulzeiche: 1,9 ha; Gemeinde Walddorfhäslach, Gemarkung Häslach
  34. Tannenhalde: 33,8 ha, davon 16,0 ha im Landkreis Reutlingen; Gemarkung Zwiefalten
  35. Taubenäcker: 10,2 ha; Stadt Reutlingen, Gemarkung Gönningen
  36. Unter Lauhern: 6,9 ha; Stadt Reutlingen, Gemarkung Gönningen
  37. Upfinger Ried: 5,8 ha; Gemeinde Sankt Johann, Gemarkung Upfingen
  38. Ursulahochberg: 9,0 ha; Gemarkung Pfullingen
  39. Wagenhals: 6,1 ha; Gemarkung Eningen unter Achalm
  40. Warmberg: 28,7 ha; Gemeinde Hohenstein, Gemarkung Oberstetten
  41. Wendelstein: 9,7 ha; Gemarkung Eningen unter Achalm
  42. Wonhalde-Spielberg: 118,1 ha; Gemeinde Lichtenstein, Gemarkung Unterhausen

Der Landkreis Reutlingen geht zurück auf das württembergische Oberamt Reutlingen, das nach dem Übergang der ehemals freien Reichsstadt Reutlingen an Württemberg 1802 errichtet wurde. Schon vorher bestanden im heutigen Kreisgebiet die württembergischen Ämter Urach, Münsingen und Pfullingen, wobei Pfullingen bereits 1818 aufgelöst wurde. Die verbleibenden drei Oberämter wurden im Laufe der Geschichte mehrmals verändert. Ab 1810 gehörten sie zur Landvogtei auf der Alb, ab 1818 zum Schwarzwaldkreis (Reutlingen und Urach) bzw. Donaukreis (Münsingen). 1924 wurden beide Kreise aufgelöst und 1934 wurden die drei Oberämter in Landkreise umbenannt. 1938 wurde der Landkreis Urach aufgehoben und sein Gebiet auf die Kreise Reutlingen und Münsingen aufgeteilt.

Bei der Kreisreform wurde der Landkreis Reutlingen am 1. Januar 1973 vergrößert, indem er die meisten Gemeinden des aufgelösten Landkreises Münsingen (die anderen kamen zum Alb-Donau-Kreis), drei Gemeinden des Landkreises Tübingen, die Gemeinde Upflamör des Landkreises Saulgau, die Gemeinde Steinhilben des Landkreises Sigmaringen, die Gemeinde Hörschwag des Landkreises Hechingen und die Gemeinde Grafenberg des Landkreises Nürtingen hinzugewann. Im Gegenzug gab er die Gemeinde Bronnen an den Landkreis Sigmaringen und die Gemeinde Gomaringen an den Landkreis Tübingen ab.[3]

Vorher wurden die Gemeinden Sirchingen und Wittlingen am 1. April 1971 aus dem Landkreis Münsingen übernommen und in die Stadt Bad Urach eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kam die Stadt Trochtelfingen aus dem Landkreis Sigmaringen hinzu, wobei gleichzeitig das schon zuvor zum Landkreis Reutlingen gehörende Hausen an der Lauchert nach Trochtelfingen eingemeindet wurde. Die Gemeinde Hengen aus dem Landkreis Münsingen folgte zur Vergrößerung der Stadt Bad Urach am 1. Dezember 1972.

Die Gemeinde Hörschwag wechselte am 1. Juli 1974 aufgrund ihrer gleichzeitigen Eingemeindung nach Burladingen in den Zollernalbkreis und verließ somit den Landkreis Reutlingen nach anderthalb Jahren wieder.

Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Reutlingen noch 26 Gemeinden und den gemeindefreien Gutsbezirk Münsingen. Unter den 26 Gemeinden befinden sich sieben Städte und hiervon wiederum zwei Große Kreisstädte (Metzingen und Reutlingen). Größte Stadt des Kreises und jüngste Großstadt von Baden-Württemberg ist Reutlingen, kleinste Gemeinde (ohne Gutsbezirk Münsingen) ist Mehrstetten.

Am 1. Januar 2011 wurde der Gutsbezirk Münsingen um seine bewohnten Gebiete verkleinert. Dabei kam der Ort Breithülen zur Gemeinde Heroldstatt im Alb-Donau-Kreis.

Einwohnerstatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungspyramide für den Kreis Reutlingen (Datenquelle: Zensus 2011[4].)

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Datum Einwohner
31. Dezember 1973 236.383
31. Dezember 1975 234.648
31. Dezember 1980 237.679
31. Dezember 1985 240.939
25. Mai 1987 ¹ 244.246
31. Dezember 1990 258.927
Datum Einwohner
31. Dezember 1995 272.057
31. Dezember 2000 277.995
31. Dezember 2005 282.049
31. Dezember 2010 280.931
31. Dezember 2015 282.113
31. Dezember 2020 287.497

Konfessionsstatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anteil der evangelische und katholische Kirchenmitglieder im Kreis sinkt jährlich um einen Prozentpunkt. Gemäß dem Zensus 2022 waren am 25. Mai 2022 36,9 % der Einwohner evangelisch, 19,7 % (56.946) katholisch, und 43,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[5]

Laut kirchliche Statistik gab es am 31. Dezember 2021 55.185 Katholiken (zirka 19 % der Gesamtbevölkerung).[6] Am 31. Dezember 2022 gab es 53.620 Katholiken (zirka 18,5 % der Gesamtbevölkerung).[7] Am 1. Dezember 2023 gab es 52.305 Katholiken (zirka 18,0 % der Gesamtbevölkerung).[8]

Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.

Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt.

Kreistagswahl Reutlingen 2024[9]
Wahlbeteiligung: 58,5 %
 %
30
20
10
0
23,6 %
19,3 %
16,8 %
12,9 %
12,4 %
6,1 %
5,5 %
3,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
+2,1 %p
−0,9 %p
−3,2 %p
−2,8 %p
+5,2 %p
−0,5 %p
+1,3 %p
−1,1 %p
Sitzverteilung im Kreistag Reutlingen seit 2024
        
Insgesamt 67 Sitze

Ergebnisse früherer Kreistagswahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Parteien und Wählergemeinschaften %
2024
Sitze
2024
%
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
%
2009
[10]
Sitze
2009
[11]
%
2004
Sitze
2004
%
1999
Sitze
1999
%
1994
Sitze
1994
%
1989
Sitze
1989
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 23,6 16 21,5 15 28,48 20 26,0 19 29,3 21 35,6 23 33,4 23 37,4 25
FW Freie Wähler 19,3 18 20,2 19 31,42 22 32,0 24
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 16,8 9 20,0 12 10,92 8 11,6 8 12,0 7 9,9 6 13,3 8 11,5 7
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 12,9 8 15,7 10 18,29 13 18,4 13 20,1 12 21,1 13 21,3 15 23,8 16
AfD Alternative für Deutschland 12,4 8 7,2 4
FDP Freie Demokratische Partei 6,1 4 6,6 4 5,08 3 8,1 6 6,3 5 5,5 4 4,6 3 5,2 3
WiR Wir in Reutlingen 5,3 2 4,2 1 1,89 1 1,1 0
LINKE Die Linke 3,4 2 4,5 2 3,45 2 2,8 2
Piraten Piratenpartei 0,46 0 0,0 0
WG Wählervereinigungen 31,1 25 25,7 22 24,6 21 22,0 21
REP Die Republikaner 2,2 1 2,9 1
Sonst. Sonstige 1,2
Gesamt 100 67 100 67 100 69 100 72 100 70 100 69 100 71 100 72
Wahlbeteiligung 58,5 % 55,6 % 45,86 % 48,79 % 50,4 % 52,5 % 66,9 %
  • WG: Wählervereinigungen, da sich die Ergebnisse von 1989 bis 2004 nicht auf einzelne Wählergruppen aufschlüsseln lassen.

Der Kreistag wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.

Die Landräte des früheren Landkreises Münsingen von 1945 bis 1972 sind im Artikel Landkreis Münsingen dargestellt. Die Oberamtmänner des früheren Oberamts Reutlingen ab 1807 sind im Artikel Oberamt Reutlingen dargestellt.

Die Landräte des Landkreises Reutlingen ab 1935:

Das Wappen wurde am 26. August 1980 durch das Regierungspräsidium Tübingen verliehen.

Blasonierung: „In Grün zwei goldene Schrägbalken, die außen jeweils von zwei kleinen sechsstrahligen goldenen Sternen begleitet sind; zwischen den Schrägbalken drei größere sechsstrahlige goldene Sterne.“

Die Kreisflagge in den Farben Gelb-Grün (Gold-Grün) wurde am 27. Oktober 1988 verliehen.

Der frühere Landkreis Reutlingen hatte kein Wappen. Er verwendete in seinen Siegeln ab 1939 lediglich die drei württembergischen Hirschstangen.

Aus den größten Teilen der früheren Landkreise Münsingen und Reutlingen sowie aus Splittern der ehemaligen Landkreise Sigmaringen, Tübingen, Saulgau, Hechingen und Nürtingen wurde 1973 der neue Landkreis Reutlingen gebildet. Er entschied sich für das Wappen, das in spätmittelalterlichen Wappenbüchern die schon in vorheraldischer Zeit (1098) ausgestorbenen Grafen von Achalm repräsentiert. Da Angehörige dieses Geschlechts das Kloster Zwiefalten gegründet hatten, war es in Siegeln und Wappen dieser Abtei als Stifterwappen verwendet worden. Die Einflusssphäre von Achalm reichte vom weiten Umland ihrer Stammburg im Nordwesten bis Zwiefalten im Südosten und deckte somit den größten Teil des heutigen Kreisgebietes ab. Dem Kreiswappen liegt die älteste bekannte Darstellung des apokryphen Achalmer Schildbildes im „Stuttgarter Wappenbuch“ (1439/50) zugrunde,[12]

Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Reutlingen

Kreispartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Reutlingen pflegt partnerschaftliche Beziehungen zum Landkreis Sächsische Schweiz in Sachsen, zur Provinz Parma in Italien und zur Region Pardubice in Tschechien (seit 2003).

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Reutlingen Platz 80 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftschancen“.[13] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 98 von 401.[14]

Das Kreisgebiet wird von keiner Bundesautobahn berührt und daher nur durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 28 TübingenUlm und die B 312 Reutlingen–Biberach an der Riß.

Die Bahnstrecke Plochingen–Immendingen führt durch das nördliche Kreisgebiet. Daneben werden die „Ermstalbahn“ von Metzingen nach Bad Urach sowie im südlichen Kreisgebiet die „Hohenzollerische Landesbahn“ im Taktverkehr bedient.

Der Öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) eingebunden.

Kreiseinrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Reutlingen ist Träger folgender Beruflicher Schulen: Ferdinand-von-Steinbeis-Schule (Gewerbliche Schule I) Reutlingen, Kerschensteinerschule (Gewerbliche Schule II) Reutlingen, Theodor-Heuss-Schule (Kaufmännische Schule) Reutlingen, Laura-Schradin-Schule (Hauswirtschaftlich-pflegerische und sozialpädagogische Schule) Reutlingen, Gewerbliche Schule Metzingen, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule Bad Urach und Berufliche Schule (Gewerbliche, Kaufmännische, Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische und Agrarwirtschaftliche Schule) Münsingen ferner des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Karl-Georg-Haldenwang-Schule Münsingen.

Der Landkreis Reutlingen ist Gesellschafter der Kreiskliniken Reutlingen GmbH. Diese Gesellschaft ist Träger der Kliniken in Reutlingen, Bad Urach und Münsingen.

(Einwohner am 31. Dezember 2023[15])

Städte

  1. Bad Urach (12.755)
  2. Hayingen (2256)
  3. Metzingen, Große Kreisstadt (22.530)
  4. Münsingen (14.860)
  5. Pfullingen (19.221)
  6. Reutlingen, Große Kreisstadt (118.528)
  7. Trochtelfingen (6304)

Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände

  1. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bad Urach mit den Gemeinden Grabenstetten, Hülben und Römerstein
  2. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Engstingen mit der Gemeinde Hohenstein
  3. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Metzingen mit den Gemeinden Grafenberg und Riederich
  4. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Münsingen mit den Gemeinden Gomadingen und Mehrstetten
  5. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Pliezhausen mit der Gemeinde Walddorfhäslach
  6. Gemeindeverwaltungsverband Zwiefalten-Hayingen mit Sitz in Zwiefalten; Mitgliedsgemeinden: Stadt Hayingen sowie Gemeinden Pfronstetten und Zwiefalten

Weitere Gemeinden

  1. Dettingen an der Erms (10.204)
  2. Engstingen (5219)
  3. Eningen unter Achalm (11.582)
  4. Gomadingen (2382)
  5. Grabenstetten (1729)
  6. Grafenberg (2747)
  7. Hohenstein (3823)
  8. Hülben (3171)
  9. Lichtenstein (9304)
  10. Mehrstetten (1507)
  11. Pfronstetten (1525)
  12. Pliezhausen (9853)
  13. Riederich (4300)
  14. Römerstein (4097)
  15. Sonnenbühl (7094)
  16. St. Johann (5261)
  17. Walddorfhäslach (5551)
  18. Wannweil (5468)
  19. Zwiefalten (2353)

Gemeindefreies Gebiet

Alb-Donau-KreisLandkreis BiberachLandkreis BöblingenLandkreis EsslingenLandkreis EsslingenLandkreis GöppingenLandkreis SigmaringenLandkreis TübingenZollernalbkreisBad UrachDettingen an der ErmsEngstingenEningen unter AchalmGomadingenGrabenstettenGrafenberg (Landkreis Reutlingen)Gutsbezirk MünsingenHayingenHohenstein (Landkreis Reutlingen)HülbenLichtenstein (Württemberg)MehrstettenMetzingenMünsingen (Württemberg)PfronstettenPfullingenPfullingenPliezhausenReutlingenRiederichRömerstein (Gemeinde)SonnenbühlSt. Johann (Württemberg)TrochtelfingenWalddorfhäslachWannweilZwiefalten

Gemeinden vor der Kreisreform

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Reutlingen ab 1938 insgesamt 37 Gemeinden, darunter 4 Städte. Zum Kreisgebiet gehörte neben dem eigentlichen Hauptgebiet eine aus den drei Gemeinden Bronnen, Hausen an der Lauchert und Mägerkingen bestehenden Exklave im Süden. Zwischen beiden Teilen lagen Gemeinden der Landkreise Hechingen und Sigmaringen.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Reutlingen machten am 1. Januar 1971 die Gemeinden Bronnweiler, Gönningen, Oferdingen und Reicheneck, die in die Stadt Reutlingen eingegliedert wurden. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Die verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Reutlingen gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Reutlingen auf, lediglich Gomaringen kam zum Landkreis Tübingen, und Bronnen kam zum Landkreis Sigmaringen.

Die größte Gemeinde des alten Landkreises Reutlingen war die Kreisstadt Reutlingen, die seit dem 1. April 1956 Große Kreisstadt ist. Die kleinste Gemeinde war Ohnastetten.

Der alte Landkreis Reutlingen umfasste zuletzt eine Fläche von 442 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 189.569 Einwohner.

In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Reutlingen bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Datum Einwohner
17. Mai 1939 103.539
13. September 1950 121.261
Datum Einwohner
6. Juni 1961 159.772
27. Mai 1970 189.569

In der Tabelle stehen die Gemeinden des alten Landkreises Reutlingen vor der Gemeindereform. Fast alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Reutlingen, lediglich Gomaringen gehört zum Landkreis Tübingen und Bronnen zum Landkreis Sigmaringen.[3]

Landkreis Reutlingen vor der Kreisreform
frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohner
am 6. Juni 1961
Altenburg Reutlingen 670
Bleichstetten St. Johann 422
Bronnen Gammertingen 568
Bronnweiler Reutlingen 613
Degerschlacht Reutlingen 819
Dettingen an der Erms Dettingen an der Erms 5.993
Eningen unter Achalm Eningen unter Achalm 7.515
Erpfingen Sonnenbühl 915
Genkingen Sonnenbühl 1.222
Glems Metzingen 730
Gomaringen Gomaringen 4.391
Gönningen Reutlingen 2.531
Grabenstetten Grabenstetten 1.113
Großengstingen Engstingen 2.403
Hausen an der Lauchert Trochtelfingen 248
Holzelfingen Lichtenstein 781
Honau Lichtenstein 1.205
Hülben Hülben 2.545
Kleinengstingen Engstingen 784
Mägerkingen Trochtelfingen 748
Metzingen, Stadt Metzingen 11.819
Mittelstadt Reutlingen 1.977
Neuhausen an der Erms Metzingen 3.096
Oferdingen Reutlingen 710
Ohnastetten St. Johann 242
Pfullingen, Stadt Pfullingen 13.593
Reicheneck Reutlingen 253
Reutlingen, Große Kreisstadt Reutlingen 67.412
Riederich Riederich 1.897
Rommelsbach Reutlingen 1.643
Sickenhausen Reutlingen 823
Undingen Sonnenbühl 1.246
Unterhausen Lichtenstein 4.896
Urach, Stadt Bad Urach 8.556
Wannweil Wannweil 3.579
Willmandingen Sonnenbühl 718
Würtingen St. Johann 1.096

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen RT zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

  • Landkreis Reutlingen. (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl; Heft 51). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1970.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart 1978. ISBN 3-17-004807-4.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Landkreis Reutlingen. Bearb. von der Außenstelle Tübingen der Abteilung Landesforschung und Landesbeschreibung in der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Bd. 1. A. Allgemeiner Teil – B. Gemeindebeschreibungen Bad Urach bis Metzingen. Bd. 2. B. Gemeindebeschreibungen Münsingen bis Zwiefalten – Gutsbezirk Münsingen. Beil.. Kartenbeilagen – Statistischer Anhang – Archäologischer Fundstellenkatalog – Gesamtregister. Sigmaringen: Thorbecke, 1997.
  • Irmgard Betz-Wischnath: Kleindenkmale im Landkreis Reutlingen. Ein Streifzug vom Neckar zur Donau. Landkreis Reutlingen 2015, ISBN 978-3-9821805-0-2.
  • Horst Guth u. a.: Burgen und Schlösser im Landkreis Reutlingen. Silberburg, Tübingen 2023, ISBN 978-3-8425-2399-9.
  • Gerhard Müller (Hrsg.): Der Kreis Reutlingen. Theiss, Stuttgart 1975, ISBN 3-8062-0136-6.
Commons: Landkreis Reutlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Schutzgebietsstatistik der LUBW (Memento vom 20. Januar 2015 im Internet Archive)
  3. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 531 f., 537 f. und 540 (537f und 540 Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de Datenbank Zensus 2011, Kreis Reutlingen, Alter und Geschlecht
  5. Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022, Religion), abgerufen am 15. August 2024
  6. Kirchliche Statistik 2021
  7. Kirchliche Statistik 2022
  8. Kirchliche Statistik 2023
  9. Ergebnis. Abgerufen am 9. August 2024.
  10. [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Stimmenverteilung der Kreistagswahlen 1989–2009
  11. [2]@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Sitzverteilung der Kreistagswahlen 1989–2009
  12. Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg Band 4 Seite 21; Herausgeber: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg 1987, ISBN 3-8062-0804-2.
  13. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2017; abgerufen am 24. März 2018.
  14. PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt online. Archiviert vom Original am 8. Juli 2019; abgerufen am 10. Dezember 2019.
  15. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).