Landtagswahlkreis Kiel-Nord

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Wahlkreis 12: Kiel-Nord
Staat Deutschland
Bundesland Schleswig-Holstein
Region Kiel
Wahlkreisnummer 12
Wahldatum 8. Mai 2022
Wahlbeteiligung 69,2 %
Wahlkreisabgeordneter
Name Lasse Petersdotter
Partei Grüne
Stimmanteil 37,8

Der Landtagswahlkreis Kiel-Nord (Wahlkreis 12) ist einer von drei Landtagswahlkreisen in der Landeshauptstadt Kiel bei der Wahl zum Landtag Schleswig-Holsteins. Er umfasst den nordwestlichen Teil der Stadt Kiel bis etwa zur Linie Eckernförder Straße – Lehmberg – Brunswiker Straße. Der Wahlkreis gilt als Hochburg der SPD. Lediglich bei den Landtagswahlen 1950, 1958 und 2022 konnten Kandidaten anderer Parteien den Wahlkreis gewinnen. Auch die Grünen, die den Wahlkreis 2022 erstmals gewinnen konnten und lediglich im benachbarten Wahlkreis Kiel-West ein besseres Zweitstimmenergebnis erzielten, haben hier eine ihrer Hochburgen. Hingegen erreicht die CDU im Kieler Norden traditionell eher geringere Werte und war 2022 lediglich in den Wahlkreisen Kiel-West und Flensburg schwächer.

Amtliche Fassung des Grenzverlaufs

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Die amtliche Fassung der Grenze lautet:

Beginnend an der Stadtgrenze zur Gemeinde Kronshagen auf der Straßenmitte der Eckernförder Straße und Gutenbergstraße, der Straße Lehmberg bis zur Holtenauer Straße, in südöstlicher Richtung auf der Straßenmitte der Holtenauer Straße bis zum Dreiecksplatz, von dort nach Osten auf der Straßenmitte der Brunswiker Straße, der Straße Schlossgarten und der Straße Prinzengarten, dort auf der Straßenmitte Prinzengarten bis zum Düsternbrooker Weg, von dort nach Norden auf der Straßenmitte des Düsternbrooker Wegs bis zur Kiellinie, auf der Wegmitte Kiellinie entlang bis zum Sportboothafen Seeburg, dort an das Ufer des Hafens, entlang der Wasserlinie südlich durch die Hörn, dann entlang der Wasserlinie nördlich bis zur Stadtgrenze zur Gemeinde Mönkeberg, von dort quer durch die Förde zum Westufer bis zum Ende der Nordmole, entlang der Schleusen über den Nord-Ostsee-Kanal, entlang der Wasserlinie nördlich am Ufer des Hafens bis zur Stadtgrenze zur Gemeinde Strande, der Stadtgrenze folgend bis zum Ausgangspunkt an der Kronshagener Gemeindegrenze.[1]
Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2022 – WK Kiel-Nord
Zweitstimmen
 %
40
30
20
10
0
31,7 %
30,7 %
15,4 %
6,6 %
5,8 %
2,6 %
2,5 %
1,2 %
3,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2017
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
+10,7 %p
+5,5 %p
−8,7 %p
−5,5 %p
+2,5 %p
−3,5 %p
−1,9 %p
+1,2 %p
+1,2 %p
Gegenstand der

Nachweisung

Erst-

stimmen

Zweit-

stimmen

Bewerber Partei Anzahl  % Anzahl  %
Wahlberechtigte 66.078
Wähler 45.759
Ungültige Stimmen 353 0,8 % 209 0,5 %
Gültige Stimmen 45.406 99,2 % 45.550 99,5 %
davon
Tobias von der Heide CDU 12.971 28,6 % 13.998 30,7 %
Benjamin Walczak SPD 8.726 19,2 % 7.027 15,4 %
Lasse Petersdotter GRÜNE 14.701 32,4 % 14.443 31,7 %
Heinrich Garg FDP 3.298 7,3 % 3.024 6,6 %
Robert Petric AfD 1.037 2,3 % 1.138 2,5 %
Kim Nierobisch DIE LINKE 1.156 2,5 % 1.164 2,6 %
Marvin Schmidt SSW 2.132 4,7 % 2.630 5,8 %
PIRATEN 124 0,3 %
FREIE WÄHLER 131 0,3 %
Jana Käding Die PARTEI 813 1,8 % 573 1,3 %
Z. 37 0,1 %
Ansgar Stalder dieBasis 572 1,3 % 535 1,2 %
Die Humanisten 106 0,2 %
Gesundheitsforschung 46 0,1 %
Tierschutzpartei 292 0,6 %
Volt 282 0,6 %

Mit Lasse Petersdotter, der Landtag bereits seit 2017 angehört, gewann erstmals ein Kandidat der Grünen den Wahlkreis, der zuvor seit 1962 von der SPD gehalten worden war. Über die Landeslisten ihrer Parteien zogen zudem die Direktkandidaten der CDU, Tobias von der Heide, und der FDP, Sozialminister Heinrich Garg, in den Landtag ein.

Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Robert Vollborn CDU 29,5 25,2
Torsten Albig SPD 37,8 24,1
Monika Heinold GRÜNE 13,0 21,0
Heinrich Garg FDP 6,7 12,1
Volker Widor PIRATEN 1,4 1,5
Armin Petersen SSW 2,1 3,3
Ulrich Schippels LINKE 4,3 6,1
Sören Boigs AfD 3,7 4,4
Übrige 1,5 2,3

Neben dem im Wahlkreis gewählten bisherigen Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD), der sein Landtagsmandat nach dem Machtverlust jedoch nicht annahm, wurden die Direktkandidatin der Grünen, die bisherige Finanzministerin Monika Heinold, und der FDP, der frühere Sozialminister Heiner Garg, über die Landeslisten ihrer Partei in den Landtag gewählt. Während Heinold nach ihrer erneuten Berufung in das Finanzressort ihr Mandat am 28. Juni 2017 niederlegte, legte Heiner Garg nach seinem Wiedereinzug in das Sozialministerium nach fünf Jahren in der Opposition sein Landtagsmandat zum 14. Dezember 2017 nieder.

Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Thomas Stritzl CDU 27,1 21,9
Karl-Rudolf Fischer SPD 39,8 34,1
Heiner Garg FDP 4,2 8,4
Lutz Oschmann GRÜNE 16,6 19,7
Ulrich Schippels LINKE 2,4 2,4
Antje Danker SSW 4,1 4,2
Pasquale Moritz PIRATEN 5,9 7,3
Freie Wähler 0,6
NPD 0,5
FAMILIE 0,7
MUD 0,1

Neben dem wiedergewählten Wahlkreisabgeordneten Karl-Rudolf Fischer, der den Wahlkreis seit 2000 im Parlament vertrat, wurde der FDP-Direktkandidat und bisherige Sozialminister Heiner Garg, ebenfalls seit 2000 Landtagsabgeordneter, über die Landesliste seiner Partei gewählt. Der Kandidat der Linken, Ulrich Schippels, scheiterte mit seiner Partei an der 5-%-Hürde und verpasste so den Wiedereinzug in den Landtag, dem er seit 2009 angehört hatte. Nach seiner Ernennung zum Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Wissenschaft legte Fischer sein Mandat am 12. Juni 2012 nieder.

Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Thomas Stritzl CDU 28,3 23,8
Karl-Rudolf Fischer SPD 33,2 27,7
Ekkehard Klug FDP 10,2 13,9
Dirk Scheelje GRÜNE 14,6 18,8
Antje Danker SSW 5,5 5,6
Florian Jansen DIE LINKE. 4,5 5,6
Klaus Petersdorf PIRATEN 2,4 2,5
NPD 0,6
Wolfgang Seidel FW-SH 0,6 0,5
RENTNER 0,5
FAMILIE 0,4
RRP 0,1
IPD 0,0
Michael Untiedt parteilos 0,6

Neben dem wiedergewählten Wahlkreisabgeordneten Karl-Rudolf Fischer, der den Wahlkreis seit 2000 im Parlament vertrat, wurde der FDP-Direktkandidat Ekkehard Klug, früherer Fraktionsvorsitzender und seit 1992 Landtagsabgeordneter, über die Landesliste seiner Partei gewählt. Der Kandidat der CDU, Thomas Stritzl, der dem Landtag bereits seit 1987 angehört hatte, verpasste den Wiedereinzug in den Landtag, da sein Listenplatz nicht für ein Mandat ausreichte.

Landtagswahl 2005

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Die Landtagswahl 2005 ergab folgendes Ergebnisse[2]:

Gegenstand der

Nachweisung

Erst-

stimmen

Zweit-

stimmen

Bewerber Partei Anzahl  % Anzahl  %
Wahlberechtigte 61.345
Wähler 43.828
Ungültige Stimmen 877 2,0 431 1,0
Gültige Stimmen 42.951 98,0 43.397 99,0
davon
Karl-Rudolf Fischer SPD 19.609 45,7 17.642 40,4
Thomas Stritzl CDU 14.240 33,2 13.404 30,9
Ekkehard Klug FDP 2.766 6,4 3.141 7,3
? GRÜNE 3.465 8,1 5.545 12,8
? SSW 2.045 4,8 2.065 4,8
NPD 576 1,3
FAMILIE 201 0,5
? Übrige 828 1,9 940 2,2

Neben dem wiedergewählten Wahlkreisabgeordneten Karl-Rudolf Fischer, der den Wahlkreis seit 2000 im Parlament vertrat, wurden der Kandidat der CDU, Thomas Stritzl, der dem Landtag bereits seit 1987 angehörte, und der FDP-Direktkandidat Ekkehard Klug, früherer Fraktionsvorsitzender und seit 1992 Landtagsabgeordneter, über die Landeslisten ihrer Parteien gewählt.

Mitglieder des Landtages Schleswig-Holstein

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Wahlperiode Direktmandat Partei Besonderheiten
20. (seit 2022) Lasse Petersdotter Grüne
19. (2017–2022) Torsten Albig SPD Mandat nicht angenommen
18. (2012–2017) Karl-Rudolf Fischer Am 12. Juni 2012 vorzeitig ausgeschieden
17. (2009–2012)
16. (2005–2009)
15. (2000–2005)
14. (1996–2000) Rolf Schroedter Am 5. Mai 1997 vorzeitig ausgeschieden
13. (1992–1996) Joachim Lohmann Am 19. Mai 1993 vorzeitig ausgeschieden
12. (1988–1992)
11. (1987–1988)
10. (1983–1987)
9. (1979–1983) Karl Heinz Luckhardt Am 31. Oktober 1980 vorzeitig ausgeschieden
8. (1975–1979)
7. (1971–1975)
6. (1967–1971) Alfred Prezewowsky
5. (1962–1967) Walter Stams
4. (1958–1962) Herbert Fuchs CDU
3. (1954–1958) Karl Ratz SPD
2. (1950–1954) Arthur Schwinkowski CDU
1. (1947–1950) Wahlkreis existierte noch nicht in dieser Form
  1. Bekanntmachung der Landeswahlleiterin vom 22. April 2015 (GVOBl. Schl.-H. S. 111) schleswig-holstein.de (PDF; 8 MB), letzter Abruf am 17. April 2017
  2. Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 20. Februar 2005 auf www.statistik-nord.de, abgerufen am 5. April 2024.