Oberdornlach
Oberdornlach Große Kreisstadt Kulmbach
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Koordinaten: | 50° 9′ N, 11° 24′ O |
Höhe: | 417 m ü. NHN |
Einwohner: | 122 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1976 |
Postleitzahl: | 95326 |
Vorwahl: | 09221 |
Oberdornlach (oberfränkisch: Öjwedornich[2]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Oberdornlach hat eine Fläche von 6,096 km². Sie ist in 455 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 13396,79 m² haben.[4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Bärnhof, Unterdornlach und Wadel.[5]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Dorf entspringt die Dornlach, ein rechter Zufluss der Dobrach. Oberdornlach ist allseits von Erhebungen umgeben mit Ausnahme im Nordosten, in der Fließrichtung der Dornlach. Im Norden ist es der Geißhügel (526 m ü. NHN), im Westen die Wolfsleite (489 m ü. NHN), im Süden die Hangleite (484 m ü. NHN) und im Osten der Ameisenknock (456 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Danndorf (1,8 km westlich) bzw. am Bärnhof vorbei nach Unterdornlach (0,8 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rosengrund (1 km südwestlich).[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1361 als „Oberdornloch“ im Landbuch der Herrschaft Plassenberg erstmals urkundlich erwähnt.[7] Der Ortsname leitet sich vom Hydronym Dornlach ab. Damit wurde ein mit Dorngebüsch umsäumter Bach bezeichnet.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberdornlach 25 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Oberdornlach. Grundherren waren das Rittergut Oberdornlach (1 Schenkstatt, 2 Höfe, 8 Güter, 9 Gütlein, 1 Söldengütlein, 2 Sölden) und das Amt I des Rittergutes Kirchleus (1 Hof, 1 Gütlein).[8]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1811 der Steuerdistrikt Oberdornlach gebildet, zu dem Altenreuth, Bärnhof, Höferänger, Höfstätten, Niederndobrach, Rosengrund, Sackenreuth, Unterdornlach, Wadel gehörten. 1812 entstand die Ruralgemeinde Oberdornlach, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden daraus zwei Ruralgemeinden gebildet:
- Oberdornlach mit Rosengrund und Wadel,
- Unterdornlach mit Altenreuth, Bärnhof, Höferänger, Höfstätten, Niederndobrach und Sackenreuth.
Die Gemeinde Oberdornlach war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). Ab 1862 gehörte Oberdornlach zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt). 1955 kamen Unterdornlach mit Bärnhof hinzu, während Rosengrund an die neu gebildete Gemeinde Höferänger überwiesen wurde.[9] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 3,957 km²,[10] nach den Umgemeindungen waren es 6,096 km².[11]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Oberdornlach am 1. Januar 1976 nach Kulmbach eingemeindet.[12][13]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 14: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 16: Wohnstallhaus
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Oberdornlach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 148 | 203 | 202 | 190 | 219 | 222 | 226 | 222 | 221 | 203 | 194 | 171 | 186 | 218 | 192 | 196 | 187 | 179 | 179 | 218 | 234 | 206 | 193 | 199 |
Häuser[14] | 31 | 37 | 37 | 36 | 37 | 38 | 34 | 41 | ||||||||||||||||
Quelle | [9] | [15] | [15] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [15] | [23] | [15] | [24] | [15] | [25] | [15] | [15] | [15] | [10] | [15] | [11] | [26] |
Ort Oberdornlach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 135 | 121 | 184 | 190 | 162 | 154 | 153 | 193 | 139 | 146 | 122 |
Häuser[14] | 25 | 30 | 30 | 32 | 29 | 29 | 30 | ||||
Quelle | [27] | [9] | [16] | [18] | [21] | [23] | [25] | [10] | [11] | [26] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberdornlach ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria Magdalena (Kirchleus) gepfarrt.[8][11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Dornlach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 640 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 78.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 24–25.
- Georg Paul Hönn: Dornlach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 240 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 449–450.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oberdornlach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Oberdornlach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. August 2020.
- Oberdornlach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. August 2020.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 314 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 199. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „öiwedornich“.
- ↑ Gemeinde Kulmbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. August 2023.
- ↑ Gemarkung Oberdornlach (091747). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 15. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 24f.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 625.
- ↑ a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 769.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 953 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 701 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Kulmbach > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. Dezember 2024.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 898, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 140 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1071, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 54 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 157 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1019 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 155 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 155 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 162 (Digitalisat).
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.