Die Athleten traten am 8. Juli zu den insgesamt acht Vorläufen an. Die jeweils zwei besten Läufer – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am gleichen Tag. Auch aus den drei Vorentscheidungen kamen die jeweils zwei besten Läufer – wiederum hellblau unterlegt – in das Finale, welches am nächsten Tag stattfand.[2]
Die Vorlaufeinteilung ist aus heutiger Sicht ähnlich wie bei zahlreichen Wettbewerben früherer Olympischer Spiele nicht nachvollziehbar. Die Anzahl der Athleten je Rennen war vollkommen unterschiedlich. Im ersten Vorlauf gingen sechs Sportler an den Start, in Vorlauf sieben war es nur ein einziger, der natürlich nur ins Ziel kommen musste, um in die nächste Runde zu gelangen. Die Anzahl der Läufer in den weiteren Vorläufen differierte zwischen drei und fünf. So konnte von Chancengleichheit nicht die Rede sein.
David Cecil, 6. Marquess of Exeter (hier im Jahr 1928) startete unter dem bürgerlichen Namen David Burghley – ausgeschieden als Dritter des achten Vorlaufs
Das Finale war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Daniel Kinsey und Sidney Atkinson. Atkinson berührte die zehnte Hürde mit dem Fuß, kam dadurch ins Straucheln und verlor die mögliche Goldmedaille an Kinsey. Karl Anderson, der hinter den Führenden in Lauerstellung lag, kam an der neunten Hürde zu Fall, konnte aber das Ziel noch erreichen. George Guthrie beendete das Rennen zwar als Dritter, wurde jedoch offiziell auf Platz sechs zurückgestuft. Er hatte drei Hürden umgestoßen, was zu dieser Zeit irregulär war. Durch Guthries Rückstufung kam Sten Pettersson zur Bronzemedaille.[3]
Daniel Kinseys Goldmedaille bedeutete den sechsten US-Sieg im siebten olympischen Finale in dieser Disziplin.
Sidney Atkinson und Sten Pettersson gewannen die ersten Medaillen für ihre Länder in dieser Disziplin.
Silbermedaillengewinner Sidney Atkinson (links)
Bronze gab es für Sten Pettersson
Carl-Axel Christiernsson (links) kam auf den vierten Platz