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Mehr als 500 Vogelarten brüten in Europa. Viele davon sind Zugvögel, die auf dem afrikanischen Kontinent überwintern. Europa erstreckt sich über drei Klimazonen: die boreale, die gemäßigte und die subtropische Zone. Wir stellen einige Arten aus diesen Zonen vor.
Der Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus) ist wegen seines langen Schnabels mit dem kescherartigen Kehlsack und einer Flügelspannweite von über drei Meter eine beeindruckende Erscheinung. Er brütet in Südosteuropa, Westasien und vor allem in Afrika. Dort gibt es noch Kolonien mit 10.000 oder 40.000 Brutpaaren. Da für die Ernährung derart vieler Vögel riesige Mengen an Fisch nötig sind, brütet die Art nur dort, wo sie ein entsprechend großes Nahrungsangebot vorfindet. Die Kolonien liegen daher sehr zerstreut.
In Europa brüten zahlreiche Rosapelikane im Donaudelta in Rumänien und am Prespasee in Griechenland. Die nördlichen Populationen ziehen im Herbst südwestwärts und überwintern in Afrika. Wo die Überwinterungsgebiete liegen ist nicht bekannt. Rosapelikane fischen meist in Gruppen im flachen Wasser und treiben sich bisweilen gegenseitig die Beute zu. Sie nutzen zum Fangen der Fische den Schnabel wie einen Kehlsack. Der tägliche Nahrungsbedarf liegt im Schnitt bei 900 bis 1200 g.
Die Feldlerche (Alauda arvensis) ist die häufigste Lerchenart in Mitteleuropa und ein typischer Vogel der Agrarlandschaft, in der sie vor allem durch ihre markanten Singflüge auffällt. Durch eine immer intensivere industrielle Bewirtschaftung ist sie jedoch – obwohl derzeit noch häufig – zunehmend im Bestand gefährdet. Früher war sie ein typischer Vogel in Grünlandgebieten. Dort ist sie jedoch durch Überdüngung und intensive Bewirtschaftung mit mehrmaliger Mahd im Jahr stark zurückgegangen. In der Ackerlandschaft macht ihr vor allem der zunehmende Anbau von Energiepflanzen und der Einsatz von Pestiziden zu schaffen. Seit ein Flächenstilllegungsprogramm der EU 2007 ausgelaufen ist, sind viele Brachen dem Raps- und Maisanbau gewichen und die Feldlerche ist in Deutschland um etwa 38 Prozent zurückgegangen.[1] Stellvertretend für die zunehmend gefährdete Gruppe der Vögel in der Ackerlandschaft wurde sie vom NABU zum Vogel der Jahres 2019 ernannt (Aktionsseite des NABU).
Etwa 10.350 Vogelarten gibt es auf den sieben Kontinenten und den Ozeanen der Welt, die meisten von ihnen in den Tropen. Die artenreichste Region ist die Neotropis, die mit 3.370 Arten 36 % der landbewohnenden Vogelarten beherbergt. Die meisten inselbewohnenden Vögel gibt es mit über 660 Arten in Australasien. In der Größe reichen die Vögel vom insektengroßen Hummelkolibri bis zum Andenkondor, einem der größten flugfähigen Vögel der Welt, oder gar dem Afrikanischen Strauß, der der größte lebende Vogel der Erde ist. Manche Arten sind äußerst farbenprächtig wie der Gelbbrustara, andere wie die Zwergschnepfe setzen eher auf eine gute Tarnung.
Viele Arten sind heute aufgrund des Verschwindens ihrer Lebensräume oder anderer Ursachen bedroht. Und wenn auch Vogelschutzbemühungen in Deutschland und Europa manchen negativen Trend in den letzten Jahrzehnten umkehren konnten, so ist weltweit die Lage für viele Vögel durchaus ernst. Rote Listen die von den Ländern oder weltweit von der IUCN herausgegeben werden geben Einblick in den Gefährdungsstatus der Arten.
Jede Wissenschaft hat ihre Fachsprache und in der Ornithologie macht die Beschreibung der einzelnen Federn und Gefiederpartien einen großen Teil davon aus.
Der Bulwerfasan hat mit 32 die höchste Anzahl von Steuerfedern von allen Vögeln. Die vermutlich längsten Steuerfedern hat mit bis zu 1,7 m der Perlenpfau.
Der Stachelschwanzsegler gilt mit 170 km/h Höchstgeschwindigkeit im horizontalen Schlagflug als der schnellste Segler und ist vermutlich damit der schnellste aller Vögel.
Den Höhenflugregkord hält mit 11.274 m ein Sperbergeier, der 1973 mit einem Flugzeug kollidierte.
Der Hoatzin unterscheidet sich von allen anderen Vögeln durch sein an Wiederkäuer erinnerndes Verdauungssystem und die krallenbewehrten Flügel der Jungvögel.
Der Fledermausaar jagt als einer der wenigen Greifvögel nach Einbruch der Dämmerung und hat verhältnismäßig große Augen.
Die Schwanzmeise kann sich wegen ihres langen Schwanzes präzise an den äußersten Spitzen von Zweigen ausbalancieren. Sie verliert diese Möglichkeiten weitgehend, wenn man den Schwanz auf die Länge von dem einer Blaumeise stutzt.
Die mit geschätzten 3 bis 5 Milliarden Exemplaren häufigste Vogelart war wohl die bis 1914 ausgerottete nordamerikanische Wandertaube. Heute zählen einige afrikanische Webervögel zu den populationsstärksten Arten. Die häufigste ist wohl mit 1,5 Milliarden der Blutschnabelweber, der auch als Landwirtschaftsschädling bekämpft wird.
Zu den faszinierendsten Naturphänomenen gehört der Vogelzug, auf den sich Jahr für Jahr eine unermessliche Anzahl von Individuen begibt. Manche Arten wie die Küstenseeschwalbe ziehen tausende von Kilometern, andere nur wenige Kilometer. Wieder andere Arten neigen zu unregelmäßigen Evasionen.
Aus dem Wissen über die Verbreitung einzelner Vogelarten lassen sich oft interessante Rückschlüsse auf Entstehungs- und Ausbreitungsgeschichten ziehen. Mitnichten sind diese Prozesse jedoch heute abgeschlossen – so breiten sich Arten innerhalb weniger Jahre stark aus, werden von anderen verdrängt oder vom Menschen in fremden Gebieten angesiedelt.
Vögel stehen in ihrer Umwelt nicht alleine da, sondern mit ihr und den darin lebenden Pflanzen und Tieren in einer oft sehr komplexen Beziehung. Viele Arten haben sehr spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum und reagieren entsprechend empfindlich auf dessen Veränderungen. Sie stellen damit wichtige Bioindikatoren für die Qualität eines Ökosystems dar.
Schon seit der Antike hat man sich bemüht, die Vielfalt der Lebewesen aufgrund von deren Ähnlichkeiten und Unterschieden in ein System zu fassen. Im 18. Jahrhundert legte dann Carl von Linné den Grundstein für die noch heute verbindliche Taxonomie, die verschiedenen Lebewesengruppen in Taxa wie Arten, Familien oder Ordnungen einteilt. Die Vögel bilden dabei eine Klasse der Wirbeltiere. Das resultierende System soll möglichst genau die stammesgeschichtliche Entwicklungen (Phylogenese) dieser Gruppe widerspiegeln. Dabei ergeben sich immer wieder Ungereimtheiten und Irrtümer, die erst durch neuere Forschungen ausgeräumt werden können. In der Forschung werden daher u. a. Gestalt und Körperbau (Morphologie), Verhalten, Biogeografie und andere Eigenarten der Vögel genau verglichen. Heute kommen Erkenntnisse aus der Genetik, vor allem durch molekulargenetische Vergleiche der mitochondrialen DNA hinzu und stellen nicht selten die althergebrachten Ansichten auf den Kopf.
Zahlreiche Aspekte verbinden Vögel mit dem Menschen und umgekehrt. Zum einen wurden viele Arten ausgiebig bejagt, gegessen, gezüchtet oder anderweitig genutzt, zum anderen wurde vielen Vögeln ein Stellenwert in Symbolik, Mythologie, Religion oder verschiedenen Künsten zuteil. Dabei wird einigen Arten Positives nachgesagt, anderen regelrechter Hass entgegengebracht.