Rickenbach TG

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TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Rickenbachf zu vermeiden.
Rickenbach
Wappen von Rickenbach
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Münchwilen
BFS-Nr.: 4751i1f3f4
Postleitzahl: 9532
UN/LOCODE: CH RHI
Koordinaten: 721519 / 256715Koordinaten: 47° 27′ 0″ N, 9° 3′ 0″ O; CH1903: 721519 / 256715
Höhe: 550 m ü. M.
Höhenbereich: 530–629 m ü. M.[1]
Fläche: 1,58 km²[2]
Einwohner: 3072 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 1944 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
40,2 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.rickenbach-tg.ch
Lage der Gemeinde
Karte von RickenbachBichelseeGlotner WeierHasenloo WeierBettenauer WeierKanton St. GallenKanton ZürichBezirk FrauenfeldBezirk WeinfeldenAadorfBettwiesenBichelsee-BalterswilBichelsee-BalterswilBraunau TGEschlikonFischingen TGLommisMünchwilen TGRickenbach TGSirnachTobel-TägerschenWängiWilen TG
Karte von Rickenbach
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Rickenbach ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft[6] im Bezirk Münchwilen des Schweizer Kantons Thurgau.

Die politische Gemeinde besteht seit dem 1. Januar 1998, als sich im Rahmen der Thurgauer Gemeindereform die Ortsgemeinde Wilen bei Wil von der Munizipalgemeinde Rickenbach bei Wil trennte und diese sich mit der Ortsgemeinde gleichen Namens zur politischen Gemeinde Rickenbach TG formierte.

Rickenbach liegt im Hinterthurgau und ist ein Vorort der Stadt Wil SG. Der Ort bietet viele Einkaufsmöglichkeiten, da unter anderem die Ladenöffnungszeiten im Kanton Thurgau im Gegensatz zum benachbarten Kanton St. Gallen liberaler sind. Anderseits profitiert Rickenbach von der Nähe zur Stadt Wil mit ihren vielfältigen Möglichkeiten und guten Verkehrsverbindungen.

Dorfkirche St. Verena aus dem Jahr 1845, die untersten Steine des Turmes stammen aus dem Jahr 838.
Rickenbach, Luftaufnahme Walter Mittelholzer, 1923

Rickenbach ist 754 in der Henauer Urkunde als Richinbach erstmals erwähnt worden.[7] Das Kloster St. Gallen besass bereits im 8. Jahrhundert Güter in Rickenbach. 1471 erwarb die Abtei St. Gallen die verpfändete Vogtei Rickenbach von Balthasar von Hohenlandenberg zurück. 1483 bis 1798 unterstand Rickenbach dem Gericht Rickenbach, zu dem auch Wilen und ab 1506 Busswil gehörten und das vom Wileramt des Klosters St. Gallen verwaltet wurde. Malefizurteile vollzog der eidgenössische Landvogt im Thurgau. In Rickenbach tagte zudem das Freigericht Thurlinden, dem die Bauern freier Höfe der Gegend angehörten.

838 stand in Rickenbach eine Kirche, deren Patronat und Kirchensatz dem Kloster St. Gallen zustand. 1350 bis 1422 war Rickenbach eine Filialkirche von Kirchberg. 1529 bis 1531 folgte die Kirchgemeinde vorübergehend dem reformierten Glauben. 1644 wurde die heutige Kirche St. Verena neu errichtet. Nach der Auflösung der Dreizelgenwirtschaft betrieb Rickenbach ab dem 19. Jahrhundert vermehrt Vieh- und Milchwirtschaft mit einer Käserei. Die Mühle aus dem 13. Jahrhundert wurde 1919 zur Grosshandelsmühle (Eberle Mühlen) erweitert und 2000 geschlossen. Die Glockengiesserei Eschmann bestand bis 1973. Nach dem Bau der Autobahn A1 und dem Wachstum von Wil verdoppelte sich 1960 bis 1990 in Rickenbach die Bevölkerung.[8]

Blasonierung: In Schwarz eine gelbe, gedeckte hölzerne Brücke.[9]

Ein ähnliches Wappen wurde von der Gemeinde seit dem 19. Jahrhundert geführt. Die Brücke steht für den Thurübergang, die Farben verweisen auf die engen Beziehungen des Dorfes mit der Abtei St. Gallen. Nachdem die Ortsgemeinde Rickenbach bei Wil 1998 zur politischen Gemeinde Rickenbach fusionierte, wurde das Wappen weiter verwendet.[9]

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Rickenbach[10]
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Bevölkerungsentwicklung der Einheitsgemeinde[10]
Jahr 2000 2010 2018 2023
Einwohner 2426 2470 2771 3052
Bevölkerungsentwicklung der Orts- und Munizipalgemeinde
Jahr 1850 1880 1900 1930 1950 1960 1980 1990
Munizipalgemeinde[8] 756 865 921 1364 1485 1918 2766 3992
Ortsgemeinde[10] 464 520 542 755 845 968 1717 2490

Von den insgesamt 3052 Einwohnern der Gemeinde Rickenbach am 31. Dezember 2023 waren 1217 bzw. 39,9 % ausländische Staatsbürger. 1028 (33,7 %) waren römisch-katholisch und 380 (12,5 %) evangelisch-reformiert.[11]

Rickenbach und Wilen (TG) teilen sich das Gemeindehaus. Als 1998 die Munizipalgemeinde Rickenbach bei Wil aufgelöst wurde, lehnte die Bevölkerung einen Zusammenschluss von Rickenbach und Wilen ab, und es entstanden zwei Gemeinden. Weil auf ihrer Gemeindegrenze bereits ein Gemeindehaus stand, nutzen sie dieses seither gemeinsam. 2021 wurde beschlossen, das Thema Gemeindefusion vertieft zu diskutieren.[12]

Im Jahr 2016 bot Rickenbach 797 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 0,3 % in der Land- und Forstwirtschaft, 33,1 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 66,6 % im Dienstleistungssektor tätig.[5]

Rickenbach profitiert durch seine Nähe zu Wil vom dortigen Bahnhof sowie vom Anschluss an die Autobahn A1, welche in wenigen Minuten zu erreichen ist. Rickenbach liegt an der Buslinie Wil–KirchbergGähwil von WilMobil. Seit einigen Jahren gibt es bedeutend weniger Durchgangsverkehr durch Rickenbach, da die Verkehrsströme mittels Umfahrungsstrasse und verkehrsberuhigenden Massnahmen etwas umgeleitet wurden.

Commons: Rickenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. a b Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  6. Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  7. StiASG, Urk. Bremen 7. Online auf e-chartae, abgerufen am 19. Juni 2020.
  8. a b Erich Trösch: Rickenbach (TG). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Dieser Abschnitt basiert weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  9. a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
  10. a b c Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
    Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
    Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022.
  11. Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  12. Christof Lampart: Rickenbachs Gemeindepräsident Ivan Knobel tritt zurück ++ Kredit für Prüfung einer Fusion bewilligt. In: St. Galler Tagblatt (online), 9. Dezember 2021.