Braunau TG
TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Braunau zu vermeiden. |
Braunau | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Thurgau (TG) |
Bezirk: | Münchwilen |
BFS-Nr.: | 4723 |
Postleitzahl: | 9502 |
Koordinaten: | 722661 / 262299 |
Höhe: | 669 m ü. M. |
Höhenbereich: | 571–777 m ü. M.[1] |
Fläche: | 9,17 km²[2] |
Einwohner: | 861 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 94 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
11,4 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.braunau.ch |
Blick auf Braunau
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Lage der Gemeinde | |
Braunau, schweizerdeutsch Brunau,[6] ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft[7] im Bezirk Münchwilen des Schweizer Kantons Thurgau.
Die Ortsgemeinde Braunau wurde 1999 von der Munizipalgemeinde Tobel abgetrennt und in die politische Gemeinde Braunau umgewandelt. Gleichzeitig vereinigten sich die verbleibenden Ortsgemeinden Tägerschen und Tobel zur politischen Gemeinde Tobel-Tägerschen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Braunau liegt auf einer kleinen Passhöhe im Süden des Kantons Thurgau, dem sogenannten Hinterthurgau oder Tannzapfenland, eingebettet zwischen dem Bruunauer Bärg und der Brunauer Hööchi. Zu Braunau gehören die Orte Beckingen, Hittingen und Oberhausen und 17 Weiler. Nördlich der Kerngemeinde Braunau durchfliesst der Hartenauer Bach, ein Zufluss der Lauche, von Ost nach West das Gemeindegebiet. Gegen Süden wird Braunau vom Maugwilerbach durch das Wisetaal in Richtung Bronschhofen entwässert.[8]
Braunau liegt auf einer Höhe von 669 m ü. M., wobei der höchste Punkt der Gemeinde bei 772 und der tiefste bei 598 m ü. M. liegt. Die Landschaft ist geprägt durch Hochstammobstbäume und viele Hecken.[9]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Braunau wurde wahrscheinlich im Jahre 762 als Pramacunauia erstmals erwähnt. Nach 762 gehörte das Gebiet um Braunau mehrheitlich zur Grundherrschaft des Klosters St. Gallen und kam mit den Gerichtsrechten vermutlich über die Toggenburger und deren Dienstleute zu Heitnau und ab 1228 sukzessive an die Johanniterkomturei Tobel. Deren Herrschaft Tobel unterstand es bis 1798.[11]
Ursprünglich war Braunau nach Affeltrangen kirchgenössig, die St.-Michaels-Kapelle gehörte jedoch bereits vor 1228 zur Pfarrei Märwil. 1529 Reformation. Die verbliebenen Katholiken waren nach Tobel kirchgenössig – wobei sich in Braunau eine Kapelle befindet, die Reformierten nach Märwil. 1806 bis 1807 erfolgte der Bau der Kirche. 1810 löste sich Braunau kirchlich von Märwil ab und wurde 1861 eine Kirchgemeinde mit Pfarrwahlrecht.[11]
Die Offnung von 1519 regelte den Alltag im Dorf. Der Getreidebau wurde in drei Zelgen betrieben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umstellung auf Vieh- und Milchwirtschaft mit Käsereien und auf Obstbau. Im frühen 19. Jahrhundert spielte die Kattun- und Leinenweberei als Hausindustrie eine Rolle. Seit ca. 1895 besteht ein Holzbaugeschäft mit Zimmerei und Sägerei.[11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: Geviert von Gold und Rot.[12]
Das Wappen der früheren Ortsgemeinde und der politischen Gemeinde Braunau wurde von den Herren von Heitnau, deren Burg auf dem Gemeindegebiet lag, übernommen.[12]
Bevölkerung
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Jahr | 1634 | 1850 | 1880 | 1900 | 1930 | 1950 | 1980 | 2000 | 2010 | 2018 | 2023 |
Einwohner | ca. 300 | 687 | 594 | 550 | 554 | 547 | 459 | 661 | 685 | 778 | 858 |
Von den insgesamt 858 Einwohnern der Gemeinde Braunau am 31. Dezember 2023 waren 95 bzw. 11,1 % ausländische Staatsbürger. 258 (30,1 %) waren evangelisch-reformiert und 256 (29,8 %) römisch-katholisch.[13] Im Jahr 2010 verteilten sich 685 Einwohner auf 267 Haushalte. 33 Personen waren als Landwirte tätig.[14]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2016 bot Braunau 181 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 34,8 % in der Land- und Forstwirtschaft, 16,1 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 49,1 % im Dienstleistungssektor tätig.[5]
Die Gemeinde Braunau ist geprägt durch die vielen Landwirtschaftsbetriebe. Wegen der Höhenlage und des Klimas ist der Ackerbau nur beschränkt möglich. Eine gewisse Bedeutung hat der Obstbau mit hochstämmigen Äpfel-, Birnen-, Zwetschgen- und Kirschbäumen.[9]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bau der katholische Kapelle St. Michael wird aufgrund der Glocken im 13. oder 14. Jahrhundert vermutet. Die evangelische Kirche entstand in den Jahren 1806/1807. Als Wahrzeichen gilt eine über 300 Jahre alte Eiche, die in Ueterschen am Waldrand steht.[9]
Bilder
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Evangelische Kirche
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Evangelische Kirche von innen
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Oberhausen
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Fachwerkhaus in Braunau
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Gemeindehaus
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Schulhaus
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ a b Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Braunau Auf ortsnamen.ch (Online-Datenbank), abgerufen am 15. Februar 2020
- ↑ Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ a b c Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022. - ↑ a b c Ortsinfotafel im Dorfzentrum von Braunau TG, fotografiert am 23. April 2020
- ↑ Spätromanische Kapelle Braunau. Auf: freizeit.thurbo.ch, einer Webseite der Bahngesellschaft Thurbo, abgerufen am 1. November 2019
- ↑ a b c André Salathé: Braunau. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- ↑ Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 29. Mai 2024.
- ↑ Politische Gemeinde Braunau ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 73 kB), www.braunau.ch, abgerufen am 8. Juni 2011