Affeltrangen
Affeltrangen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Thurgau (TG) |
Bezirk: | Weinfelden |
BFS-Nr.: | 4711 |
Postleitzahl: | 9556 Affeltrangen 9562 Märwil |
UN/LOCODE: | CH MAE (Märwil) |
Koordinaten: | 718857 / 264075 |
Höhe: | 489 m ü. M. |
Höhenbereich: | 469–629 m ü. M.[1] |
Fläche: | 14,43 km²[2] |
Einwohner: | 2837 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 197 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
18,9 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.affeltrangen.ch |
Affeltrangen
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Lage der Gemeinde | |
Affeltrangen (in einheimischer Mundart: Afeltrange [ ][7]) ist eine Ortschaft[8] und eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Thurgau. Die seit 1995 bestehende politische Gemeinde liegt im Bezirk Weinfelden und deckt sich räumlich mit der Ende 1994 aufgehobenen Munizipalgemeinde Affeltrangen, welche die ehemaligen Ortsgemeinden Affeltrangen, Buch bei Märwil, Märwil und Zezikon umfasste.[9] Neben den vier Dörfern gehören einige Weiler (wie z. B. Kaltenbrunnen) und Einzelhöfe zur Gemeinde.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im oberen Lauchetal an der Einmündung des Hartenauer Bachs. Die ehemalige Ortsgemeinde Affeltrangen umschloss das Kirchdorf Affeltrangen mit Bollsteg, Isenegg, Kreuzegg, Nägelishub und Rüti.[9]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]779 wurde Affeltrangen erstmals erwähnt: Ein gewisser Immo schenkte dem Kloster St. Gallen Ländereien in villa que dicitur Affaltrawangas.[10] Der Ortsname ist aus althochdeutsch affoltra ‹Apfelbaum› und wang ‹Feld, Au, Wiese, Hang› zusammengesetzt und bedeutet damit wörtlich ‹bei den Apfelbaumwiesen›.[7] Mit einer weiteren Schenkung durch Graf Isenbart im Jahre 798 erwarb das Kloster auch die Gerichtsherrschaft über Affeltrangen.
Direkt und über die Toggenburger sowie deren Dienstleute gelangte der Grundbesitz ab 1228 sukzessive an die Komturei Tobel, zu deren Gerichtsherrschaft Affeltrangen von ca. 1280 bis 1798 ganz gehörte. Eine Offnung von 1467 regelte das dörfliche Leben.[9]
Von der Mutterpfarrei der Kirche St. Johann Baptist und Evangelist lösten sich schon früh Lommis, Märwil und Tobel. 1275/1286 schenkten die Toggenburger den Kirchensatz der Komturei, die ihn bis 1807 innehatte. 1529 wurde die Reformation eingeführt. Die Katholiken waren ab 1569 faktisch nach Tobel, die Tobler Reformierten nach Affeltrangen pfarrgenössig, ohne dass der katholische Anspruch auf die Kirche – in der ab 1664 wieder Messe gelesen wurde – aufgegeben worden wäre. Erst 1934 erfolgten der Bau einer katholischen Kapelle von Tobel und die Aufhebung des paritätischen Verhältnisses.[9]
Bis ca. 1860 herrschte Getreidebau in drei Zelgen vor, dann ging man zu Feldgrasbau über. 1870 entstand eine Käserei. Der Weinbau ging um 1900 ab. Von 1870 bis 1914 war die Heimstickerei verbreitet. 1898/1899 bis 1973/1974 bestanden zwei Stickerei- und spätere Trikotwarenfabriken. Seit 1961 produziert eine Fabrik für Drucklufttechnik. Die 1911 eröffnete Mittelthurgaubahn brachte keinen wirtschaftlichen Aufschwung. Eine rege Bautätigkeit setzte um 1960 ein. 1990 waren 56 % Weg- und 45 % Zupendler.[9]
→ siehe auch Abschnitte Geschichte in den Artikeln Buch bei Märwil, Märwil und Zezikon
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Schwarz drei gelbe Äpfel.[11]
Redendes Wappen, das auf den Dorfnamen Bezug nimmt. Die Farben erinnern an die Abtei St. Gallen und an die Grafen von Toggenburg.[11]
Bevölkerung
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1850 | 1900 | 1910 | 1941 | 1950 | 1970 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | 2023 | |
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Politische Gemeinde[12] | 2135 | 2325 | 2546 | 2824[13] | |||||||
Munizipalgemeinde[9][12] | 1505 | 1133 | 1240 | 1241 | 1484 | 1614 | 1834 | ||||
Ortsgemeinde[9] | 437 | 406 | 518 | 467 | 671 | 773 |
Von den insgesamt 2824 Einwohnern der Gemeinde Affeltrangen am 31. Dezember 2023 waren 523 bzw. 18,5 % ausländische Staatsbürger. 973 (34,5 %) waren evangelisch-reformiert und 778 (27,5 %) römisch-katholisch. Die Ortschaft Affeltrangen zählte zu diesem Zeitpunkt 1098 Bewohner.[13]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2016 bot Affeltrangen 1004 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 11,2 % in der Land- und Forstwirtschaft, 58,6 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 30,2 % im Dienstleistungssektor tätig.[5]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sehenswert ist die evangelische Kirche. Das Schiff und der Turm stammen zum Teil aus dem 13. und 14., der Chor aus dem 15. Jahrhundert. 1882 und 1934 erfolgten umfassende Umbauten.
Oberhalb von Zezikon befindet sich das Schloss Wildern.
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Reformierte Kirche
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Reformierte Kirche, Innenansicht
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Katholische Kapelle
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Verkehrskreisel im Dorfzentrum
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Fachwerkhaus
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Bahnhof Tobel-Affeltrangen (1965)
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alder Garage
- Blättler Holzbau GmbH
- Volg Affeltrangen
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Affeltrangen ist über die Thurbo-Bahnlinie mit den Stationen Tobel-Affeltrangen und Märwil mit den Schnellzugsstationen Wil und Weinfelden sowie über den Publicar mit dem Kantonshauptort Frauenfeld verbunden.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Bion (1830–1909), Pädagoge, reformierter Theologe
- Arnold Dodel-Port (1843–1908), Botaniker
- Hans Thomann (1899–1988), Militär
- Josef Häfeli (* 1950), Troubadour
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- André Salathé: Affeltrangen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 30. Mai 2001.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ a b Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. ( vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
- ↑ a b Eugen Nyffenegger, Oskar Bandle u. a.: Die Siedlungsnamen des Kantons Thurgau. Herkunft und Bedeutung der Namen der Ortschaften, Weiler und Höfe im Kanton Thurgau. 1. Halbband: Einführung und historisches Namenlexikon A – I. Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2003, ISBN 3-7193-1309-3, S. 179 f.
- ↑ Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ a b c d e f g André Salathé: Affeltrangen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 30. Mai 2001.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ StiASG, Urk. I 73. Online auf e-chartae, abgerufen am 12. Juni 2020.
- ↑ a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- ↑ a b c Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022. - ↑ a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 12. Juni 2024.
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