Sitterdorf
Sitterdorf | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Thurgau (TG) | |
Bezirk: | Weinfelden | |
Politische Gemeinde: | Zihlschlacht-Sitterdorf | |
Postleitzahl: | 8589 | |
frühere BFS-Nr.: | 4517 | |
Koordinaten: | 735634 / 262627 | |
Höhe: | 470 m ü. M. | |
Fläche: | 7,36 km²[1] | |
Einwohner: | 982 (1990)[2] | |
Einwohnerdichte: | 133 Einw. pro km² | |
Website: | www.sitterdorf.ch | |
Karte | ||
Sitterdorf ist eine ehemalige Ortsgemeinde und eine Ortschaft[3] in der Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf des Bezirks Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz. Sitterdorf liegt an der Sitter zwischen Bischofszell und Amriswil.
Am 1. Januar 1997 fusionierte die ehemalige Gemeinde mit Zihlschlacht zur Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sitterdorf war bereits zur Römerzeit besiedelt, denn 1861 wurde eine römische Villa ausgegraben. 787 wurde der Hof Sitterdorf erstmals als Sidruna erwähnt[4] und gehörte ab 787 zum Kloster St. Gallen und ab 898 zu St. Mangen in St. Gallen. Die Truchsessen von Singenberg waren bis um 1250 mit der Vogtei belehnt. Vom 15. Jahrhundert bis 1798 standen Niedergericht, Appellation und Mannschaftsrecht des Malefizgerichts von Sitterdorf dem Abt von St. Gallen zu.[2]
Die ab 1215 erwähnte Kirche St. Martin wurde 1515 neu errichtet und 1964 renoviert. Die Kollatur kam 1419 an die Ryff, 1570 an die von Hallwyl und 1734 an die Abtei St. Gallen. Nach der Reformation 1528 wurde die Messe 1567 wieder eingeführt und die Kirche fortan simultan genutzt,[2] bis 1961 die Katholiken mit der Kirche Maria Königin ihr eigenes Gotteshaus erhielten.[5]
Sitterdorf baute Getreide in drei Zelgen an; ab 1277 sind Mühlen erwähnt. Ab dem 19. Jahrhundert wurden Vieh- und Milchwirtschaft (Käsereien) sowie Obst- und Gartenbau betrieben. Arbeit boten das Gewerbe, u. a. die Papierfabrikation in Degenau, Stickereien und von 1920 bis 1934 eine Schuhfabrik.[2] 1935 erhielt Sitterdorf nach jahrelangen Bemühungen eine Haltestelle an der Bahnstrecke Sulgen–Gossau. 1955 schlossen sich Blidegg, Sitterdorf und Zihlschlacht zur ersten Abschlussklassen-Gemeinschaft des Kantons Thurgau zusammen.[6] Seit 1963 besteht das Flugfeld.[2]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Blau ein weisser Hirschrumpf.[7]
Der weisse Hirsch in Blau war das Wappen der Truchsessen von Singenberg.[7]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1831 | 1850 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | 2023 |
Ortsgemeinde | 582 | 695 | 738 | 850 | 982 | ||||
Ortschaft | 715 | 749 | 902 Anm. | 971 Anm. | |||||
Quelle | [2] | [8] | [9] | [2] | [10] |
Von den insgesamt 971 Einwohnern der Ortschaft Sitterdorf am 31. Dezember 2023 waren 208 bzw. 21,4 % ausländische Staatsbürger. 302 (31,1 %) waren römisch-katholisch und 256 (26,4 %) evangelisch-reformiert.[10]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist die Kapelle St. Nikolaus und St. Magdalena aus dem 12. bis 16. Jahrhundert beim Weiler Degenau am alten Pilgerweg zur Sitter mit Wandmalereien aus dem 12. Jahrhundert. Von der Degenau führt die Fähre Gertau–Degenau über die Sitter zur Gertau in der Nachbargemeinde Hauptwil-Gottshaus.
In der Blidegg befindet sich das gleichnamige Schloss mit einem denkmalgeschützten Garten. Bekannt ist Sitterdorf auch für seinen kleinen Flugplatz Sitterdorf.
Bilder
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Katholische Kirche St. Maria Königin
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Altes katholisches Pfarrhaus
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Flugplatz Sitterdorf mit Freizeitpark
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. ( vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF), in bfs.admin.ch. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
- ↑ a b c d e f g Erich Trösch: Sitterdorf. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ StiASG, Urk. I 97. Online auf e-chartae, abgerufen am 12. Juni 2020.
- ↑ Pfarrkirche St. Maria Sitterdorf. Auf der Webseite des Pastoralraum Bischofsberg, abgerufen am 1. November 2019
- ↑ Geschichte und Visionen. ( des vom 15. November 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf der Webseite der Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf, abgerufen am 1. November 2019
- ↑ a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
- ↑ a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 12. Juni 2024.
- ↑ Kapelle Degenau. Auf der Webseite des Pastoralraum Bischofsberg, abgerufen am 1. November 2019