Saslong-Klassiker 2021/22
54. Saslong-Klassiker 2021/22 | ||
Sieger | ||
Super-G | Aleksander Aamodt Kilde | |
Abfahrt | Bryce Bennett | |
Teilnehmer | ||
Nationen | 18 | |
Sportler | 77 | |
← 2020 | 2022 → |
Der 54. Saslong-Klassiker 2021/22 (offiziell 54. Saslong Classic) gehörte zum Alpinen Skiweltcup 2021/22 und fand vom 15. bis zum 18. Dezember 2021 in Gröden statt. Es wurden eine Abfahrt und ein Super-G der Herren ausgetragen.
Streckendaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Super-G | Abfahrt | |
---|---|---|
Datum | 17. Dezember | 18. Dezember |
Ort | Saslong | |
Startzeit 1. Lauf | 11:45 Uhr | 11:45 Uhr |
Seehöhe Start | 2010 m | 2249 m |
Seehöhe Ziel | 1410 m | 1410 m |
Höhendifferenz | 700 m | 839 m |
Streckenlänge | 2415 m | 3446 m |
Kurssetzer 1. Lauf | Andreas Evers (GER) | Hannes Trinkl (FIS) |
Tore 1. Lauf | 42 | 37 |
Teilnehmende Nationen und Athleten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es nahmen 77 Skirennläufer aus 18 Nationen am Saslong-Klassiker teil.[1][2]
Bericht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorbericht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen der COVID-19-Pandemie durften im Jahr 2020 keine Zuschauer die Rennen verfolgen. Anfang November 2021 wurde verkündet, dass wieder Zuschauer zugelassen seien. Die Tickets für die beiden Rennen waren nur Online zu bestellen.[3] Ende November 2021 hieß es wieder, dass die beiden Rennen eventuell ohne Zuschauer stattfinden sollten.[4]
Um den ersten Advent 2021 schneite es in Gröden, im oberen Teil der Strecke waren rund 40 Zentimeter und im unteren Bereich der Saslongpiste waren rund 20 Zentimeter Neuschnee gefallen. Anfang Dezember 2021 wurde die Saslongpiste für Abfahrt und Super-G renntauglich gemacht.[5] Am 4. Dezember 2021 bestätigte der Internationale Skiverband (FIS), dass die traditionelle Schneekontrolle gut verlaufen sei, sodass der 54. Saslong-Klassiker vom 15. bis zum 18. Dezember 2021 über die Bühne gehen könne.[6]
Der Schweizer Marco Odermatt verzichtete auf die Abfahrt und ging nur im Super-G an den Start.[7]
Am 13. Dezember 2021 gab der Veranstalter offiziell bekannt, dass die beiden Rennen mit Zuschauern stattfinden. Es galt die 2G-Regel und es musste eine Schutzmaske getragen werden.[8]
Die Südtiroler Speed-Spezialisten Florian Schieder und Alexander Prast gingen ebenfalls nicht an den Start. Schieder wollte sein Comeback feiern, denn er hatte sich im Februar 2021 bei den Skiweltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen und außerdem einen Knorpel- und Meniskusschaden davongetragen. Prast erlitt beim Weltcup-Super-G in Val d’Isere 2020 einen Totalschaden im rechten Knie. Beide Kreuzbänder, beide Außenbänder, beide Menisken und die Fibula-Sehne waren gerissen, zusätzlich war der Schienbeinkopf zertrümmert.[9]
Mittwoch, 15. Dezember 2021, 1. Abfahrtstraining
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste Abfahrtstraining gewann der Amerikaner Ryan Cochran Siegle mit einer Zeit von 2:03,67 Minuten vor dem Schweden Felix Monsén (+ 0,90 s) und dem Franzosen Johan Clarey (+ 0,91 s). Der Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde (+ 1,18 s) aus Norwegen, der die Abfahrt und den Super-G im vergangenen Jahr 2020 gewonnen hatte, kam auf dem fünften Platz. Christof Innerhofer (+ 1,63 s) und Dominik Paris (+ 1,66 s) aus Italien lieferten im Abfahrtstraining eine ordentliche Leistung ab, kamen hinter dem Schweizer Beat Feuz (+ 1,54 s) auf die Plätze 10 und 11.[10] Die Österreicher hatten mit den vorderen Platzierungen nichts zu tun. Max Franz (+ 2,24 s) und Matthias Mayer (+ 2,29 s) kamen als 19. und 20. ins Ziel.[11] Der Deutsche Simon Jocher (+ 1,96 s), der mit der Startnummer 55 ins Abfahrtstraining gegangen war, kam überraschend auf den 14. Platz.[12]
Donnerstag, 16. Dezember 2021, 2. Abfahrtstraining
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das zweite Abfahrtstraining entschied der Norweger Aleksander Aamodt Kilde für sich, mit einer Zeit von 2:03,42 Minuten vor dem Österreicher Otmar Striedinger (+ 0,29 s) und dem Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (+ 0,38 s).[13] Striedinger hatte beim zweiten Abfahrtstraining ein komplett anderes Setup gegenüber dem ersten Abfahrtstraining gewählt. So konnte er dann um die vorderen Plätze mitfahren.[14] Der Schwede Felix Monsén ging als 21. ins zweite Abfahrtstraining, kam auf dem Weg zur Ciaslat-Wiese zu Sturz, nachdem es ihn in einer Bodenwelle nach hinten gedrückt hatte. Nach dem Sturz fasste Monsén sich sofort an das linke Knie und schrie. Er wurde mit dem Hubschrauber geborgen und nach Brixen ins Spital zur ersten Diagnose gebracht. Danach wurde er zur weiteren Untersuchung nach Innsbruck geflogen. Nach der ersten Diagnose riss er sich eine Patellasehne im linken Knie. Das Training wurde daraufhin für eine halbe Stunde unterbrochen.[15][16] Auch der 29-jährige Österreicher Christopher Neumayer verletzte sich beim zweiten Abfahrtstraining am linken Knie und wurde einen Tag später in München am vorderen Kreuzband operiert.[17]
Freitag, 17. Dezember 2021, Super-G
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei sonnigem Wetter gewann der Norweger Aleksander Aamodt Kilde mit einer Zeit von 1:25,91 Minuten vor den Österreichern Matthias Mayer (+ 0,22 s) und Vincent Kriechmayr (+ 0,27 s) den Super-G auf der Saslong. Kilde ging mit der Startnummer 13 ins Rennen und fuhr fehlerlos. Mayer konnte lange um den Sieg mitfahren, verlor aber im Schlussteil etwas Zeit und wurde Zweiter. Auf die Plätze vier und fünf kamen die Schweizer Beat Feuz (+ 0,57 s) und Stefan Rogentin (+ 0,74 s). Der Italiener Dominik Paris (+ 0,80) aus Südtirol kam bei seinem Heimrennen auf den sechsten Platz und der Österreicher Max Franz (+ 0,85 s) kam dahinter auf den siebenten Platz. Den achten Platz belegte der Kanadier James Crawford (+ 0,92 s). Die Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (+ 0,99 s) und Travis Ganong (+ 1,00 s) wurden Neunter und Zehnter. Die Deutschen Josef Ferstl (+ 1,04 s), Simon Jocher (+ 1,19 s), Andreas Sander (+ 1,23 s) und Romed Baumann (+ 1,27 s) kamen auf die Plätze 11, 15, 18 und 20.[18] 19. wurde Niels Hintermann (+ 1,24 s) aus der Schweiz, sein Landsmann Marco Odermatt (+ 1,37 s), der um den Gesamtweltcup 2021/22 fuhr, kam auf den 24. Platz und zwei Plätze dahinter kam der ebenfalls aus der Schweiz stammende Urs Kryenbühl (+ 1,59 s).[19] Christof Innerhofer (+ 1,65 s) aus Italien kam auf den 28. Platz und nahm zwei Weltcuppunkte mit.[20]
Samstag, 18. Dezember 2021, Abfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gingen beim Abfahrtsrennen 65 Athleten an den Start.[21] Der 29-jährige Amerikaner Bryce Bennett, der noch nie bei einer Weltcupaustragung auf dem Podest stand, gewann überraschend die Abfahrt auf der Saslong mit einer Zeit von 2:02,42 Minuten. Auf den Plätzen zwei und drei landeten der Österreicher Otmar Striedinger (+ 0,14 s) und der Schweizer Niels Hintermann (+ 0,32 s). Hintermann zeigte schon bei den zwei Trainings, dass mit ihm um die vorderen Plätze zu rechnen war, und war beide Male bester Schweizer. Den vierten Platz errang der Südtiroler Dominik Paris (+ 0,40 s) und fuhr um acht Hundertstelsekunden am Podest vorbei. Beat Feuz (+ 0,47 s) aus der Schweiz kam als Fünfter ins Ziel; knapp dahinter landete der Franzose Johan Clarey (+ 0,48 s). Der Italiener Mattia Casse (+ 0,61 s), der mit der Startnummer 34 ins Rennen ging, kam auf den siebenten Platz. Mit der hohen Startnummer 51 kam der Deutsche Simon Jocher (+ 0,74 s) noch auf den achten Platz. Knapp dahinter reihte sich der zweite Deutsche Josef Ferstl (+ 0,75 s) als neunter ein. Max Franz (+ 0,79 s) aus Österreich kam auf den zehnten Platz. Der 22-jährige Nidwaldner Yannick Chabloz fuhr bei seiner zweiten Weltcupabfahrt mit Startnummer 43 auf den 11. Platz vor und weil zwei andere Athleten noch besser fuhren, landete er am Ende auf Platz 13. Christof Innerhofer (+ 1,21 s) aus Südtirol zeigte eine solide Fahrt und belegte Platz 17. Der Österreicher Daniel Hemetsberger (+ 1,52 s) wurde 21. Auch der Schweizer Lars Rösti (+ 1,56 s) schaffte es mit der Startnummer 50 noch in die Punkteränge. Dominik Schwaiger (+ 1,77 s) aus Deutschland kam auf Platz 30 und nahm noch einen Weltcuppunkt mit. Emanuele Buzzi (+ 3,13 s) aus Italien kam nach dem Zielsprung auf der Ziellinie zu Sturz, verlor seine Skier[21] und zog sich eine Muskeldistraktion in der Wade des linken Beins zu.[22] Er wurde trotz des Sturzes auf Platz 50 gewertet. Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen, der als Topfavorit gehandelt wurde, fuhr mit der besten Zwischenzeit auf die Ciaslat-Wiese zu. Kurz vor der Schlüsselstelle verpasste er das Tor und schied aus.[23][24][25][26]
Ergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Super-G
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wetter: sonnig, Schnee: Hart, Temperatur Start: −1 °C, Temperatur Ziel: −2 °C
- Vorläufer: Mattia Cason, Federico Scussel, Jay Poulter, Giacomo Dalmasso, Federico Simoni
|
|
|
Abfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wetter: sonnig, Schnee: Hart, Temperatur Start: −2 °C, Temperatur Ziel: −3 °C
- Vorläufer: Mattia Cason, Federico Scussel, Jay Poulter, Giacomo Dalmasso, Federico Simoni
|
|
|
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ergebnis 1. Abfahrtstraining, PDF; 530 kB
- Ergebnis 2. Abfahrtstraining, PDF; 530 kB
- Ergebnis Super-G, PDF; 529 kB
- Ergebnis Abfahrt, PDF; 529 kB
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Startliste Super-G. (PDF; 525 kB) Abgerufen am 18. Dezember 2021.
- ↑ Startliste Abfahrt. (PDF; 526 kB) Abgerufen am 19. Dezember 2021.
- ↑ Saslong News: Zuschauer wieder erlaubt – Tickets sind ab sofort erhältlich. Abgerufen am 15. Dezember 2021.
- ↑ Ski Weltcup Rennen in Gröden und Alta Badia müssen wohl ohne Fans stattfinden. Abgerufen am 15. Dezember 2021.
- ↑ Ski Weltcup News: Jetzt wird die Saslong renntauglich gemacht. Abgerufen am 14. Dezember 2021.
- ↑ Schneekontrolle bestanden: Vorhang auf für die 54. Saslong Classic am 17. und 18. Dezember. Abgerufen am 14. Dezember 2021.
- ↑ Marco Odermatt verzichtet wohl auf die Abfahrt in Gröden. Abgerufen am 15. Dezember 2021.
- ↑ In Gröden ist alles bereit für die 54. Saslong Classic mit Publikum. Abgerufen am 15. Dezember 2021.
- ↑ 54. Saslong Classic: Florian Schieder und Alexander Prast bleibt nur die Zuschauerrolle. Abgerufen am 15. Dezember 2021.
- ↑ Ein US-Amerikaner macht in Gröden eine Kampfansage. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ Schwere Trainings-Pleite für ÖSV in Gröden. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ Ryan Cochran-Siegle entscheidet erstes Abfahrtstraining in Gröden für sich. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ Aleksander Aamodt Kilde wird beim 2. Abfahrtstraining in Gröden seiner Favoritenrolle gerecht. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ Schwerer Sturz überschattet 2. Gröden-Training. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ Sturz im Gröden-Training: Monsen mit Helikopter ins Spital geflogen. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ 2. Abfahrtstraining in Gröden - Hintermann vorne mit dabei – Feuz ausserhalb der Top 10. 16. Dezember 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ OP! Nächster Ausfall bei den ÖSV-Herren. Abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Aleksander Aamodt Kilde beim Ski Weltcup Super-G in Gröden nicht zu bremsen. Abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Super-G in Gröden - Feuz und Rogentin bei Kilde-Triumph knapp neben dem Podest. 17. Dezember 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Super-G in Gröden: Kilde kocht die Österreicher ab. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ a b Ski Alpin 2021/2022 Liveticker - Abfahrt Herren. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
- ↑ Emanuele Buzzi bangt um Teilnahme bei den Olympischen Winterspielen – Dominik Paris verpasst das Podest auf der Saslong nur knapp. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
- ↑ Der Gröden-Überraschungssieger in der Abfahrt des Jahres 2021 heißt Bryce Bennett. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
- ↑ Ein Überraschungssieger auf der Saslong – Auch Paris stark. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
- ↑ Bennett gewinnt Gröden-Abfahrt - Podestpremiere: Hintermann springt für Feuz in die Bresche. 18. Dezember 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021.
- ↑ Perform Media Deutschland GmbH: Ski alpin, Abfahrt der Herren in Gröden: Jocher mit Ausrufezeichen - Überraschung durch Bennett. 18. Dezember 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021.