Trockau

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Trockau
Stadt Pegnitz
Das Wappen von Trockau
Koordinaten: 49° 49′ N, 11° 30′ OKoordinaten: 49° 49′ 24″ N, 11° 29′ 34″ O
Höhe: ca. 485 (476–539) m ü. NHN
Einwohner: 470 (1. Jan. 2015)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91257
Vorwahl: 09246
Trockau mit der Autobahnkirche St. Thomas von Aquin und der A 9-Autobahnbrücke, rechts im Hintergrund Lindenhardt
Trockau mit der Autobahnkirche St. Thomas von Aquin und der A 9-Autobahnbrücke, rechts im Hintergrund Lindenhardt

Trockau (oberfränkisch: Trucka[1]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Pegnitz im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Trockau hat eine Fläche von 3,830 km². Sie ist in 810 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 4728,76 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Hedelmühle, Herrenmühle, Vestenmühle und Ziegelhütte.[4] Vor der Gebietsreform der 1970er war Trockau eine selbständige Marktgemeinde.

Das Pfarrdorf liegt am Ostabhang der Fränkischen Schweiz. Im Norden kreuzt die Staatsstraße 2184 die A9 mit der Anschlussstelle AS 43 Trockau. Sie führt an der Herrenmühle vorbei nach Vorderkleebach (1,7 km nordwestlich) bzw. an der Unter- und Oberhöhlmühle vorbei nach Lindenhardt (3 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Bodendorf (1,5 km südlich).[5] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

1273 wurde ein „Wernher de Trogav“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste schriftliche Erwähnung der Burg und des Ortes.[6] Besitzer ist die Familie Groß von Trockau. Die Burg wurde seit Mitte des 15. Jahrhunderts mehrmals zerstört. In dem Burgareal wurde von 1769 bis 1779 das Schloss Trockau errichtet.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Trockau gebildet, zu dem Hedelmühle, Herrenmühle, Vestenmühle und Ziegelhütte gehörten. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Trockau, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Pottenstein. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit war das Patrimonialgericht Trockau zuständig.[7] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Mai 1978 in die Stadt Pegnitz eingegliedert.[8][9]

  • Das Schloss Trockau wurde in seiner heutigen Form 1769–1779 erbaut. Die an einen Befestigungsturm der ehemaligen Burg Trockau angebaute Schlosskapelle war bis zum Bau der Kirche 1950 auch die Kapelle für die Bevölkerung des Ortes. Das Schlossgelände befindet sich im Privatbesitz der Familie Groß von Trockau und kann nicht besichtigt werden.
  • Die römisch-katholische Pfarrkirche wurde von den Bewohnern Trockaus 1950 erbaut und ist dem heiligen Thomas von Aquin geweiht. Im Jahre 2010 wurde sie zur 38. Autobahnkirche in Deutschland erhoben.
Kugelpanorama des Marktplatzes (2023)
Als Kugelpanorama anzeigen
  • Freiwillige Feuerwehr Markt Trockau
  • St. Thomas Chor Trockau
  • Feuerwehrkapelle Trockau
  • Obst- und Gartenbauverein
  • SG Trockau
  • FC-Bayern-Fanclub „Beckn Eck“
  • KAB Ortsverband Trockau

Trockau liegt direkt an der Bundesautobahn 9 (München-Berlin), einer der am stärksten befahrenen Autobahnen in Europa. Im Rahmen der Erweiterung auf sechs Fahrstreifen wurde die Autobahn, die vorher sehr nahe am Ort vorbeigeführt hatte, begradigt und nach Osten verschwenkt. Die dafür nötige Talbrücke Trockau wurde 2002 dem Verkehr übergeben.

Die Bevölkerung Trockaus ist überwiegend katholisch.

Commons: Trockau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 54. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „trukkɒ“.
  2. Stadt Pegnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. November 2024.
  3. Gemarkung Trockau (092536). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 28. November 2024.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. November 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 54.
  7. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 126 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. Pegnitz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 28. November 2024.