Wikipedia:Wiki Loves Monuments 2024/Deutschland/Preisträger

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Plätze 1 bis 10

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1. Platz: GPSLeo mit Verladeturm Groß Neuendorf des Oder-Hafens in Letschin-Groß Neuendorf im Landkreis Märkisch-Oderland
Bewertung der Jury: „Der Verladeturm Groß Neuendorf befindet sich am gleichnamigen Oder-Hafen in Brandenburg. Er steht gemeinsam mit anderen Teilen der Hafenanlagen unter Denkmalschutz. In dem Turm wurde zwischen 1953 und 1971 Getreide pneumatisch auf Schiffe und Eisenbahnwaggons der Oderbruchbahn verladen, die sich auf dem Gleis unter dem Turm befanden. Seit 2003 wird die Anlage touristisch genutzt. GPSLeo dokumentiert im Bild neben der gelungen ins Licht gestellten Hafenanlage das Hochwasser an der Oder, das im September 2024 weite Teile Mitteleuropas traf und insbesondere in Österreich, Tschechien und Polen große Schäden anrichtete. Während der Verladeturm durch seine Bauweise vor dem Hochwasser geschützt ist und die Bahnwaggons gesichert werden konnten, hatten viele andere Wohngebäude, Bauwerke und Denkmäler weit weniger Glück. Durch den Zugang, sowohl das Denkmal als auch die Naturgewalt technisch einwandfrei und verantwortungsbewusst abzubilden, macht der Fotograf das Bild zu einem wichtigen Zeitdokument.“
2. Platz: Jojoo64 mit Schloss Appelhof in Allersberg-Appelhof im Landkreis Roth
Bewertung der Jury: „Schloss Appelhof liegt in der Nähe des mittelfränkischen Marktes Allersberg. Ursprünglich für den Herzog von Bayern erbaut, wurde es von der Familie Faber-Castell in seine heutige Form gebracht. Das Bild von Jojoo64 zeigt den Appelhof aus einer diagonalen Sicht vom Garten aus, wie er sich einem Besucher beim ersten Betreten des Geländes präsentieren würde. Das Foto gibt sowohl den Baucharakter, die unmittelbare Umgebung als auch den gegenwärtigen Erhaltungszustand sehr gut wieder. Ohne fotografische Tricks, fast nüchtern und doch mit Liebe zum Detail zeigt es das Bauwerk eingerahmt vom umgebenden Gehölz. So strahlt es trotz der in unmittelbarer Nähe verlaufenden Hauptverkehrsadern A9 und der Schnellfahrstrecke Nürnberg–München eine große Ruhe aus. Diese Ausstrahlung wird durch das weiche Nachmittagslicht noch verstärkt. So wirkt das Schlösschen auch heute noch geradezu wie eine Oase in einer hektischen Welt.“
3. Platz: Ermell mit Burg Rauheneck in Ebern-Vorbach im Landkreis Haßberge
Bewertung der Jury: „Dieses Bild zeigt die vielfach fotografierte Burg Rauheneck, eine Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert auf einem Ausläufer des Haubeberges in Unterfranken, aus ungewohnter Perspektive: Der Benutzer Ermell (Reinhold Möller) hat durch die Fotografie der vermeintlich planlos verstreuten Mauerreste mit einer Drohne aus einem 90-Grad-Winkel (Ortophoto) offenbar gemacht, dass die Grundrisse der Burg weiterhin sichtbar sind – aber eben nur von oben. Erhalten sind Teile der Zwingeranlagen mit zwei Rundtürmen und einem Schießerker, die Ruinen des Palas und der spätgotischen Burgkapelle sowie zweier Kellergewölbe. Das sechseckige Gebäude unten rechts etwa war die Kapelle, das Viereck oben links ein Wohnturm. Das Bild hat nicht nur einen Mehrwert für die Denkmalpflege, sondern auch für den interessierten Betrachter oder Besucher der Burg vor Ort. Dieser Einsatz einer Drohne zeigt wirkungsvoll, dass mit ihnen erstellte Bilder insbesondere in solchen Fällen, in denen das Denkmal nur noch in Fragmenten vorhanden ist, neue Blickwinkel beitragen können. Vom sachlichen Wert des Bildes abgesehen hat es eine optische Qualität, die die Fantasie des Betrachters in romantischer Weise anspricht, ohne dabei kitschig zu sein.“
4. Platz: Rolf Kranz mit Burg Thurant bei Alken im Landkreis Mayen-Koblenz
Bewertung der Jury: „Die Burg Thurant war von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zu ihrer Zerstörung im Pfälzer Erbfolgekrieg zwischen den Erzbistümern Köln und Trier geteilt. Der Fotograf Rolf Kranz wählte einen Standort auf dem gegenüberliegenden Berg im Morgengrauen, um die Burg abzubilden. Ihm gelingt es, mit diesem stimmungsvollen Foto den Betrachter in die Geschichte der Anlage mitzunehmen. Zwei Bergfriede thronen über der Burg im Moseltal und zeigen, dass es hier zwei verfeindete Herrschaften gab. Der Morgennebel, der die Burg umhüllt, steht sinnbildlich für die veschwindende Bedeutung, die viele Burgen nach ihrer Zerstörung zum Ende der Frühen Neuzeit erfahren haben. Trotz des Nebels gelingt es Rolf Kranz, Details der teilweise wiederaufgebauten Ruine darzustellen, so dass der Betrachter die Burganlage erfahren kann.“
5. Platz: Mensch01 mit Fasanenschlösschen in Moritzburg im Landkreis Meißen
Bewertung der Jury: „Bereits im Oktober 2012 gelang Mensch01 diese Aufnahme des sächsischen Fasanenschlösschens Moritzburg in einer außergewöhnlichen Lichtstimmung. Vor einer dunkelgrauen Wolkenwand erhebt sich das quadratisch angelegte Rokokoschlösschen aus den umgebenden Hecken und Gehölzen, während es durch eine Wolkenlücke von der Abendsonne in Szene gesetzt wird. Der von einem Schlosspark umgebene Rückzugsort des Kurfürsten Friedrich August I. und seiner Familie war lange Zeit Standort einer Fasanenzucht und steht damit auch für die Gestaltung und Ordnung der Natur durch den Menschen. Demgegenüber verweigert sich die Kamera beim Blick auf die südwestliche Gebäudeecke konsequent der Darstellung des fein gestalteten Schlossparks, von dem nur noch flankierende Hecken zu sehen sind. Stattdessen stellt sie das reizvolle Schlösschen in einen wilden Zusammenhang mit der Natur und dem Wetter. Aus dieser Position und Lichtstimmung ist eine ganz besondere und zeitgemäße Aufnahme des zwischen 1769 und 1782 erbauten Schlösschens entstanden: Gerahmt von Vegetation und Wolken darf es sich von einer fast trutzigen Seite zeigen, in der es auch ohne formellen Kontext seine eindrucksvolle Präsenz behält und in einer neuen Dynamik zwischen menschlicher Kreativität und Natur steht.“
6. Platz: Michielverbeek mit Moltkebrücke in Berlin-Moabit
Bewertung der Jury: „Das Bild zeigt die Auto- und Fußgängerbrücke Moltkebrücke mit tragender Stahlkonstruktion auf Steinpfeilern, die im Berliner Bezirk Mitte über die Spree führt und hier zu Moabit gehört. Sie besteht landseitig aus je einem Bogen und wasserseitig aus drei Bögen. Der Baubeginn erfolgte 1888 nach einem Entwurf des Architekten Otto Stahn; die Fertigstellung erfolgte im April 1891. Eine vollständige Renovierung fand in den 1980er-Jahren statt. Die Moltkebrücke zwischen der Willy-Brandt-Straße und Alt-Moabit verbindet das Regierungs- und Parlamentsviertel am Platz der Republik mit dem Moabiter Werder und dem Berliner Hauptbahnhof. Sie ist benannt nach Helmuth von Moltke, Generalfeldmarschall der preußischen Armee. Die Brücke ist mit Kandelaber, aufgetürmten Trophäen und allegorischen Darstellungen geschmückt; sie beziehen sich auf die militärischen Leistungen Moltkes. Die Bildhauerarbeiten stammen von Johannes Boese, die Schlusssteine der Brückenbögen, die mit Porträtköpfen versehen sind, wurden von Karl Begas geschaffen. Außer der Spree ist hinter der Brücke der neue Berliner Hauptbahnhof zu sehen. Dazwischen steht das 2020 fertigestellte würfelförmige Bürogebäude Cube Berlin, das durch seine nach innen gefaltete Glasfassade die Blicke auf sich zieht. Am rechten Bildrand verläuft entlang der Spree das Bettina-von-Arnim-Ufer als Fuß- und Radweg. Die Brücke wurde vom Landesdenkmalamt Berlin unter Denkmalschutz gestellt. Durch den vom Fotografen Michielverbeek gewählten Standpunkt am südöstlichen Ufer zeigt das Bild sehr anschaulich den städtebaulichen Kontext, in dem sich die Moltkebrücke befindet. Die Brücke aus dem 19. Jahrhundert behauptet sich auch durch ihren roten Farbton gegenüber den Gebäuden des 21. Jahrhunderts.“
7. Platz: Jojoo64 mit Fassaden in der Offleber Straße 11 und 12 der Hermann-Beims-Siedlung in Magdeburg-Stadtfeld West
Bewertung der Jury: „Das Bild gibt sehr gut die Struktur des Baues wieder: die klare Gliederung der Fassade, die Aufteilung der Häuser mit den Eingängen sowie die Struktur der Balkone. Ebenso wird die interessante Brüstung der Balkone, die durch ‚einfache‘ Klinkerarbeit erstellt wurde, gut sichtbar. Darüber hinaus wurde die Kameraposition so gewählt, dass die Straßenlaterne in die Flucht der Fensterlaibungen fällt und sich somit harmonisch in das Bild einfügt und nicht weiter stört. Die Straße verläuft in Ost-West Richtung, die Kamera ist nach Norden ausgerichtet. Dieses Bild zeigt, wie auch mit einfachsten Mitteln hervorragende Bilder erzeugt werden können.“
8. Platz: Rolf Kranz mit Albrechtsburg und Meißner Dom in Meißen im Landkreis Meißen
Bewertung der Jury: „Der Burgberg Meißen über der Elbe mit der Albrechtsburg, dem Dom und der Bischofsburg gilt als ‚Wiege Sachsens‘. Die Albrechtsburg wurde von Arnold von Westfalen als landesherrlicher Bau im Übergang von der Spätgotik zur Renaissance für die sächsischen Herrscher errichtet. Der Dom, ein gotisches Bauwerk mit neogotischen Türmen, gilt als Sachsens kirchlicher Hochsitz. Rolf Kranz bildet das Baudenkmalsensemble, in dem Bauwerke aus Gotik und Renaissance dominieren, sehr gut ab. Ihm gelingt es, im Nebeneinander die Plastizität der weltlichen und kirchlichen Gebäude herauszuarbeiten und darzustellen, wie der Burgberg das Elbtal dominiert.“
9. Platz: Martin Kraft mit Neiße zwischen Görlitz im Landkreis Görlitz und Zgorzelec
Bewertung der Jury: „Im Bild wird die Altstadt von Görlitz vom rechten Neißeufer in Süd-Nord-Ausrichtung dargestellt. Entlang des linken Neißeufers reihen sich lückenlos Kulturdenkmale verschiedener Epochen und Baustile aus der Geschichte der Görlitzer Altstadt. Das Bild von Martin Kraft zeigt eindrücklich zwei Grenzsituationen, die zwischen Tag und Nacht und die zwischen Görlitz und Zgorzelec auf polnischer Seite. Die Betonwand des rechten Neißeufers leitet den Blick des Betrachters auf die spätgotische Kirche St. Peter und Paul von Görlitz. Das hoch aufragende Getreidesilo der Dreiradenmühle (bis zur Abtrennung der östlichen Neißegebiete nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls zu Görlitz gehörend) auf Zgorzelecer Seite setzt einen Gegenakzent zu dem monumentalen Kirchenbau und verleiht dem Bild zusätzliche Tiefe. Die Turmspitze des Rathauses am linken Bildrand macht neugierig auf die vom Neißeufer aufsteigende Altstadt.“
10. Platz: Clemensfranz mit Alte Friedhofskapelle in Meyenburg im Landkreis Prignitz
Bewertung der Jury: „Das Bild zeigt die ‚Alte Friedhofkapelle von Meyenburg‘. Das alte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert befindet sich am nördlichen Rand des Friedhofs. Der Betrachter entdeckt ein kleines Fachwerkgebäude mit Backsteinmauerwerk, umrahmt von Bäumen. Clemensfranz gelang es, das Gebäude so einzufangen, dass man sich durch das detailreiche und gut strukturierte Foto leicht vorstellen kann, wie sich das Leben damals in dem kleinen Ort gestaltet haben muss. Der Fotograf zeigt, dass die Denkmallandschaft vielfältig ist und nicht nur aus beeindruckenden Kirchenbauten und Schlössern besteht, sondern dass solch kleine Bauwerke ihren Facettenreichtum ausmachen.“


Plätze 11 bis 30

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Plätze 31 bis 50

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Plätze 51 bis 75

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Plätze 76 bis 100

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