Zwingenburg (Südtirol)

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Zwingenburg
Staat Italien
Ort Tisens
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg
Geographische Lage 46° 33′ N, 11° 10′ OKoordinaten: 46° 32′ 54,3″ N, 11° 10′ 4,9″ O
Zwingenburg (Südtirol)
Zwingenburg (Südtirol)

Die Zwingenburg (auch: Burg Zwingenberg) ist ein geschütztes Baudenkmal bei Prissian in der Gemeinde Tisens in Südtirol.

Als Erbauer gelten die Herren von Zwingenberg, die 1237 erstmals mit dominus Wolferus de Twingenberch urkundlich erwähnt werden.[1] 1271 vom Tiroler Landesfürsten Meinhard II. erworben, war die Burg zeitweise Stammsitz der 1298 erstmals erwähnten Herren von Greinegg. Von 1417 bis 1637 belehnte der Tiroler Landesfürst die Herren von Botsch mit der Burg.[2] 1525 im Deutschen Bauernkrieg zerstört, erfolgte anschließend der Wiederaufbau. Im oder vor dem 17. Jahrhundert verfiel die Anlage zunehmend, der Bergfried stürzte ein. Von 1649 bis 1809 war die Zwingerburg im Eigentum der Freiherren und Grafen von Stachelburg, die der Jahreszahl 1670 zufolge, das Palais instand setzten ließen. Im 19. Jahrhundert an einen Bauern verkauft, wurde die Burg zu einem Bauernhof erweitert. Graf von der Schulenburg ließ ca. 1900 den verfallene Burg und Bergfried historisierend wiederaufbauen.[3] Am 5. Oktober 1981 erfolgte die Unterschutzstellung von Seiten des Südtiroler Landesdenkmalamtes.

Von der ursprünglichen Burg blieben Teile der Wehrmauer und des Palas erhalten. In letzterem befindet sich eine Stube mit Renaissancetäfelung. Die Überreste der Burg wurden später zu einem Bauernhof erweitert. Der im 17. Jahrhundert eingestürzte Bergfried wurde 1900 wiederaufgebaut.

  • Hanspaul Menara: Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze: ein Bildwanderbuch. Athesia, Bozen 1999, ISBN 978-88-7014-808-4, S. 80–81.
  • Marcello Caminiti: Die Burgen Südtirols: Burgen, Schlösser, Ansitze, wehrhafte Klöster und Städte in Südtirol. Manfrini, Calliano 1985, S. 226–227.
Commons: Zwingenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
  • Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Einzelnachweise

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  1. Martin Bitschnau: Burg und Adel in Tirol zwischen 1050 und 1300: Grundlagen zu ihrer Erforschung (= Mitteilungen der Kommission für Burgenforschung und Mittelalterarchäologie. Sonderbd. 1). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0520-7, S. 509, Nr. 623.
  2. Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "Adler" (Hrsg.): Neues Jahrbuch. Wien 1891, S. 51.
  3. Zwingenberg/Zwingenburg. In: burgenwelt.org. Abgerufen am 4. September 2024.