48. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

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Die 48. Infanterie-Brigade (4. Königlich-Sächsische) war ein Großverband der Königlich Sächsischen Armee, die 1867 durch die Verfassung des Norddeutschen Bundes in die Preußische Armee integriert wurde. Im Laufe des Ersten Weltkriegs wurde die Infanterie-Brigade in 116. Infanterie-Brigade umbenannt.

Nach der Niederlage der Königlich Sächsischen Armee im Deutschen Krieg an der Seite Österreichs gegen Preußen in der Schlacht bei Königgrätz wurden ihre Truppen später als sächsisches Kontingent in die Kontingentheere des Norddeutschen Bundes integriert.[1] So wurde die 48. Infanterie-Brigade am 1. April 1867 in Annaberg (Chemnitz) aufgestellt und hatte dort ihren Standort bis 1869, als dieser nach Leipzig verlegt wurde und bis 1919 dort verblieb. Sie war bis zum 6. März 1915 ein Teil der 24. Division, die dem XII. Armee-Korps zugeordnet war. Danach gehörte sie zur 58. Infanterie-Division (5. Königlich Sächsische).

Deutsch-Französischer Krieg

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Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 war die 48. Infanterie-Brigade unter dem Befehl von Georg von Wagner und Julius von Schulz[2] eingesetzt.

Erster Weltkrieg

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Mit der Mobilmachung am 17. August 1914 musste die Brigade das Brigade-Ersatz-Bataillon 48 aufstellen und unter der Führung des Generalmajors Richard Kaden ins Feld ziehen. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten bis März 1915 siehe Gefechtskalender der 24. Division bis März 1915 und Gefechtskalender der 58. Division ab 5. März 1915. Mit der Unterstellung unter diese Division erhielt die Brigade die Bezeichnung 116. Infanterie-Brigade.

1867–1872

1873–1881

wie vor, zusätzlich:

  • 7. Sächs. Landwehr-Regiment Nr. 106
  • 8. Sächs. Landwehr-Regiment Nr. 107

1881–1887

wie vor, zusätzlich 9. Infanterie-Regiment Nr. 133

1887–1889

wie 1873 bis 1881

1889–1914

wie 1867 bis 1872

Kriegsgliederung 1914

Siehe 1867 bis 1872, zusätzlich 1. Eskadron Kgl. Sächs. 2. Ulanen-Regiment Nr. 18

Kriegsgliederung am 6. März 1915

Kriegsgliederung am 22. August 1918

  • Infanterie-Regiment „König Georg“ (7. Königlich Sächsisches) Nr. 106 in Leipzig
  • Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg“ (8. Königlich Sächsisches) Nr. 107 in Leipzig
  • Sächsisches Reserve-Infanterie Regiment Nr. 103
  • 4. Eskadron Kgl. Sächs. 2. Ulanen-Regiment Nr. 18

Brigadekommandeure

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Name Datum[3]
48. Infanterie-Brigade
Georg von Wagner 1. April 1867 bis 11. Juni 1871
Julius von Schulz 12. Juni 1871 bis 30. September 1874
Franz von Rudorff 1. Oktober 1874 bis Juni 1875
Hermann von Rex Juni 1875 bis April 1878
Theodor von Winkler April 1878 bis 4. April 1881
Adolf von Tschirschky und Bögendorff 5. April 1881 bis 19. März 1885
Anton Maria von Cerrini di Monte Varchi 20. März 1885 bis 23. Januar 1887
Oskar von Reyher 24. Januar 1887 bis 31. Januar 1889
Johannes Leusmann 1. Februar 1889 bis 20. Juni 1892
Kurt von Loeben 21. Juni 1892 bis 18. April 1896
Paul von Hingst 19. April 1896 bis 1. April 1897
Eduard Karl Kirchhoff 2. April 1897 bis 19. April 1900
Ernst Otto von Klenck 20. April 1900 bis 20. Oktober 1900
Karl Ludwig d’Elsa 21. Oktober 1900 bis 21. März 1902
Heinrich Ernst Franke 22. März 1902 bis 22. November 1905
Friedrich von Müller 23. November 1905 bis 14. November 1908
Hans von Carlowitz 15. November 1908 bis 16. März 1909
Anton von Holleben genannt von Normann 17. März 1909 bis 22. September 1911
Otto von Tettenborn 23. September 1911 bis 12. September 1912
Max Wilhelm 13. September 1912 bis 19. April 1914
Richard Kaden 20. April 1914 bis 6. März 1915
116. Infanterie-Brigade
Richard Kaden 6. März 1915 bis 30. Juni 1915
Max von Hopffgarten 1. Juli 1915 bis 25. August 1917
Heinrich von Zeschau 26. August 1917
Commons: 48. Infanterie-Brigade – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Karl von Hellendorf: Buschbeck's preussisches Feld-Taschenbuch fuer Offiziere aller Waffen. Gustav Hempel, Berlin 1869 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Ian Summer: Der Deutsche Feldzug gegen Frankreich unter dem Könige Wilhelm. Otto Janke, Berlin 1871 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 374f.