Eisenbahn-Brigade

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Siegelmarke der Königlich-Preußischen Eisenbahn-Brigade

Die Eisenbahn-Brigade war eine Brigade der Preußischen Armee. 1913 wurde eine 2. Eisenbahn-Brigade eingerichtet und die ursprüngliche Eisenbahn-Brigade in die 1. Eisenbahn-Brigade umbenannt. Die Unterstellung der beiden Brigaden erfolgte unter die neu eingerichtete Inspektion der Eisenbahntruppen in Berlin.[1]

Geschichte der Eisenbahn-Brigade

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Ende Februar 1890 gab es für den Etat 1890/91 eine Formationsänderung und das bisherige Eisenbahn-Regiment wurde in eine Eisenbahn-Brigade, bestehend aus zwei Eisenbahn-Regimentern, überführt. Aus dem I. und II. Bataillon des ursprünglichen Eisenbahn-Regiments wurde das Eisenbahn-Regiment 1 und aus dem III. und IV. Bataillon das neu aufgestellte Eisenbahn-Regiment 2 gebildet. Die Luftschiffer-Abteilung kam zum Eisenbahn-Regiment 1. Die Unterstellung blieb im Vergleich zum ursprünglichen Eisenbahn-Regiment unverändert unter dem Chef des Generalstabs der Armee bzw. unter das Gardekorps.[2] Standort der Eisenbahn-Brigade war Berlin. Stiftungstag war der 20. Februar 1890, wobei ab dem 1. April 1890 die Brigade bestand.[3]

Das Eisenbahn-Regiment Nr. 1 war 1890 aus den 1. Oktober 1871 aufgestellten Eisenbahn-Bataillon gebildet worden.[4] Westlich der Bahnstrecke der Anhalter Eisenbahn wurden nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin eine Kaserne und ein Verladebahnhof für das neu aufgestellte Eisenbahn-Bataillon errichtet, das hier auch einen Übungsplatz erhielt. Parallel zur Bahnstrecke Berlin–Dresden der Berlin-Dresdener Eisenbahn-Gesellschaft wurde bis 1875 eine Militär-Eisenbahn nach Zossen gebaut, die später bis Jüterbog verlängert wurde. Bald entstanden auch östlich der Bahn ausgedehnte Kasernenanlagen für das Eisenbahn-Regiment, welches 1890 zur Eisenbahn-Brigade aufgestockt wurde und 1893 um das 3. Regiment erweitert wurde. Schon 1885 war hier die ein Jahr zuvor gegründete Luftschiffer-Abteilung untergebracht worden. 1895–1898 kamen die Dienstgebäude der Landwehrinspektion hinzu. Das Eisenbahn-Regiment Nr. 2 wurde gemeinsam mit der Eisenbahn-Brigade Ende Februar 1890 aufgestellt.

Die Militär-Eisenbahn, die von der Eisenbahn-Brigade betrieben wurde, um die Truppenübungsplätze Berlin (Tempelhofer Feld) und Kummersdorf sowie Jüterbog zu verbinden, wurde der Eisenbahn-Brigade unterstellt, wobei der Direktor der Militär-Eisenbahn in Personalunion der Kommandeur des Eisenbahn-Regiments 2 war.[5] Die Eisenbahn-Brigade erhielt auch eine Versuchsabteilung. Mitte 1892 wurde ein Eisenbahn-Regiment Nr. 3. aufgestellt, wobei für die Aufstellung Teile der beiden existierenden Eisenbahn-Regimenter herangezogen wurden. Zum 30. März 1895 wurde eine Depot-Verwaltung eingerichtet.[4]

U. a. wurde Anfang 1896 durch das Eisenbahn-Regiment Nr. 1 die Feldbahn Brotterode–Wernshausen errichtet.

Später wechselte die Unterstellung unter die General-Inspektion des Militär-Verkehrswesens.

Gliederung 1911:[6]

  • Eisenbahn-Regiment Nr. 1 (Berlin)
  • Eisenbahn-Regiment Nr. 2 (Berlin)
  • Eisenbahn-Regiment Nr. 3 (ab 1. Oktober 1910 in Hanau)
  • Militär-Eisenbahn mit Betriebsabteilung und Verkehrsamt
  • Depot-Verwaltung (Berlin)
  • Depot-Verwaltung (Hanau)

Geschichte der 1. Eisenbahn-Brigade

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1913 wurde eine 2. Eisenbahn-Brigade eingerichtet und die ursprüngliche Eisenbahn-Brigade in die 1. Eisenbahn-Brigade umbenannt. Standort blieb Berlin. Das Eisenbahn-Regiment Nr. 1 und das Eisenbahn-Regiment Nr. 4 mit jeweils zwei Bataillonen wurde der Brigade unterstellt. Ebenso erfolgte die Zuteilung der Depot-Verwaltung Berlin und die Militär-Eisenbahn.[7]

Geschichte der 2. Eisenbahn-Brigade

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Die Aufstellung der Brigade erfolgte 1912/13 durch den Generalleutnant Alfred von Lyncker. Ihr Standort war Hanau. Das Eisenbahn-Regiment Nr. 2 und das Eisenbahn-Regiment Nr. 3 mit jeweils zwei Bataillonen wurde der Brigade unterstellt. Ebenso erfolgte die Zuteilung der Depot-Verwaltung Hanau und das Feldbahn-Depot Metz.[7]

Kommandeure (Auswahl)

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Kommandeure der 1. Eisenbahn-Brigade (Auswahl)

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  • Generalmajor Curt Laube: von der Einrichtung an
  • Generalmajor Hans Walter: von 1913 bis Mai 1914, vorher Kommandeur des Eisenbahn-Regiments Nr. 3
  • Generalmajor Theodor Stengel

Kommandeure der 2. Eisenbahn-Brigade (Auswahl)

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Lokomotiven (Auswahl)

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  • Henschel HF 1214 (1917): an Depot-Verwaltung der 1. Eisenbahn-Brigade
  • O&K 8632 (Brigadelok 1918): 12. August 1918 geliefert an Depot-Verwaltung der 1. Eisenbahn-Brigade, Berlin-Schöneberg, für Rehagen-Klausdorf

Einzelnachweise

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  1. Allgemeine Automobil-Zeitung. Delius-Klasing, 1913, S. 11.
  2. Armee-Verordnungsblatt. Kriegsministerium, 1890, S. 32.
  3. Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Band 36, Nr. 1. Biblio Verlag, 1972, ISBN 3-7648-0847-0, S. 220.
  4. a b Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Band 36, Nr. 1. Biblio Verlag, 1972, ISBN 3-7648-0847-0, S. 221.
  5. Armee-Verordnungsblatt. Kriegsministerium, 1890, S. 107.
  6. Armee: Rangliste der Königlich Preussischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps. E.S. Mittler, 1911, S. 115.
  7. a b Allgemeine Automobil-Zeitung. Delius-Klasing, 1913, S. 12.