10. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

10. Infanterie-Brigade

. Infanterie-Brigade

Aktiv 1852 bis 1919
Staat Wappen Königreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Brigade
Gliederung siehe Geschichte
Standort siehe Geschichte
Leitung
Kommandeure siehe Kommandeure

Die 10. Infanterie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

Die 10. Infanterie-Brigade wurde am 29. April 1852 in Frankfurt/Oder aufgestellt und war Teil der 5. Division[1], die dem III. Armee-Korps in Berlin zugeordnet war. 1868 wurden die Landwehr-Bezirke neu geordnet und im Zuge dieser Maßnahme der Brigade die Landwehr-Einheiten 2. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 12 mit Landwehr-Bataillon Krossen und Landwehr-Bataillon Sorau und 6. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 52 mit Landwehr-Bataillon Lübben und Landwehr-Bataillon Cottbus zugeteilt.

1852 bis 1919 Frankfurt an der Oder

  • 1852 bis 1859

12. Infanterie-Regiment, 12. Landwehr-Regiment[2]

  • 1860 bis 1864

1. Posensches Infanterie-Regiment Nr. 18, 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 52, 2. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 12

  • 1865 bis 1866

2. Brandenburgisches Grenadier-Regiment Nr.12 (Prinz Carl von Preuβen), 1. Posensches Infanterie-Regiment Nr. 18, 2. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 12

  • 1867

2. Brandenburgisches Grenadier-Regiment Nr.12 (Prinz Carl von Preuβen), 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 52, 2. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 12

  • 1868 bis 1888

Wie vor, zusätzlich 6. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 52

  • 1889 bis 1914

Grenadier-Regiment „Prinz Carl von Preußen“ (2. Brandenburgisches) Nr. 12, Infanterie-Regiment von Alvensleben (6. Brandenburgisches) Nr. 52

  • Kriegsgliederung bei Mobilmachung 1914

Wie vor, zusätzlich Brandenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 3

  • Kriegsgliederung am 24. Mai 1918

Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8, Grenadier-Regiment Nr. 12, Infanterie-Regiment Nr. 52, MG-Scharfschützen-Abteilung

Deutsch-Dänischer Krieg 1864

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Deutsch-Dänischen Krieg war die Brigade im Verband der 6. Division an den Kämpfen beteiligt, so auch an der Erstürmung der Düppeler Schanzen[3][4][5] Bei diesen Kampfhandlungen erlitt der Brigadekommandeur Eduard von Raven schwerste Verletzungen. Nach einer Beinamputation starb er am 27. April 1864 an einer Lungenembolie.[6]

Deutscher Krieg 1866

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich nahm die Brigade im Verband der 6. Division an den Schlachten bei Münchengrätz und Königgrätz sowie am 22. Juni 1866 am Gefecht bei Blumenau teil.[7]

Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Deutsch-Französischen Krieg war die Brigade[8][9] im Verband der 6. Division Mitte August 1970 im Vormarsch auf Toul und später an den den Kämpfen bei Beaumont, Sedan sowie Soissons sowie an der Einschließung und Belagerung von Paris beteiligt.

Erster Weltkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Mobilmachung im August 1914 musste die Brigade das Brigade Ersatz Bataillon 11 aufstellen und kam im Verband der 6. Division und später mit der 52. Infanterie-Division ausschließlich an der Westfront zum Einsatz. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 6. Division und 52. Infanterie-Division.

Brigadekommandeure

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Name Datum[10]
Friedrich Wilhelm von Hobe 4. Mai 1852 bis 9. Mai 1855
Louis von Roedern 10. Mai 1855 bis 13. Mai 1857
Stephan Friedrich Wilhelm von Schmidt 14. Mai 1857 bis 21. Juni 1861
Alexander von Borck 22. Juni 1861 bis 6. März 1863
Louis von Löwenfeld 7. März 1863 bis 11. August 1863
Eduard von Raven[11] 12. August 1863 bis 20. April 1864
Wilhelm von Kamienski 21. April 1864 bis 29. Oktober 1866
Friedrich von Borcke 30. Oktober 1866 bis 21. März 1868
Kurt von Schwerin[12] 22. März 1868 bis 17. August 1871
Georg Otto von Wulffen 18. August 1871 bis 12. März 1875
Otto von Papstein 13. März 1875 bis 12. April 1878
Ernst von Legat 13. April 1878 bis 19. März 1883
Alfred von Keßler 20. März 1883 bis 14. Mai 1886
Wilhelm von Tschischwitz 15. Mai 1886 bis 3. August 1888
Rudolf von Oettinger 4. August 1888 bis 31. März 1890
Otto von der Schulenburg 1. April 1890 bis 10. Juni 1890
Ludwig von Hammerstein-Loxten 11. Juni 1890 bis 14. Juli 1893
Adolf Bock von Wülfingen 15. Juli 1893 bis 12. Mai 1895
Franz Xaver von Garnier 13. Mai 1895 bis 19. Mai 1897
Franz von Porembsky 20. Mai 1897 bis 2. Juli 1899
Benno von Platen 3. Juli 1899 bis 21. Juli 1900
Egon von Schulz 22. Juli 1900 bis 23. April 1905
Oskar von Rohrscheidt 24. Aapril 1905 bis 21. April 1906
Kurt von Seydlitz-Kurtzbach 22. April 1905 bis 31. Juli 1907
Erich Tülff von Tschepe und Weidenbach 1. August 1907 bis 17. Oktober 1910
Bodo Borries von Ditfurth 18. Oktober 1910 bis 21. März 1913
Reinhard von Dalwigk zu Lichtenfels 22. Mäez 1913 bis 21. März 1914
Guido Sonntag[13] 22. März 1914 bis 24. Januar 1915
Johannes von Dassel 25. Januar 1915 bis 20. Juli 1915
Oskar von Preußen 21. Juli 1915 bis 7. November 1915
Richard Schmundt 8. November 1915 bis 9. September 1917
Eduard von Jena 10. September 1917 bis Kriegsende
Max Hoffmann 10. Januar 1919 bis 30. September 1919 (Demobilisierung)
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Adolf Friedrich Johannes von Crousaz: Die Organisationen des brandenburgischen und preussischen Heeres von 1640 bis 1863. Berlin 1867 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. R. Braeuner: Geschichte der preußischen Landwehr Historische Darstellung und Beleuchtung ihrer Vorgeschichte, Errichtung und späteren Organisation. 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Generalmajor von Canstein: Bericht über die Betheiligung der 11. Infanterie- Brigade an der Erstürmung der Düppeler Schanzen am 18. April 1864. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1864 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Georg Alt: Das Königlich Preußische stehende Heer; Kurzgefasste Geschichte seiner sämtlichen Truppenkörper ·. Berlin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Der Schleswig-Holsteinische Krieg für's deutsche Volk in treuer Schilderung. Berlin 1869 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Alfred Graffunder: Eduard von Raven, koeniglich preussischer General-Major ·. Berlin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Georg Alt: Das Königlich Preußische stehende Heer; Kurzgefasste Geschichte seiner sämtlichen Truppenkörper ·. Berlin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Zuordnung der Regimenter und selbständigen Bataillone zu ihren Brigaden und Divisionen im Krieg 1870/1871 – Digitalisat
  9. Generalstab, Abteilung für Kriegsgeschichte: Gefechtskalender des deutsch-französischen Krieges 1870–71. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1886 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 374f.
  11. Theodor von Plechrzim: Preussische Kriegsthaten 1864. Berlin 1864 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Gustav von Glasenapp: Militärische Biographien des Offizier-Corps der Preussischen Armee. Berlin 1868 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Ian Summer: The first battle of the Marne 1914. Berlin 1867 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).