Die 4. DDR-Einzelmeisterschaft im Schach fand 1953 statt. Die Herren spielten vom 2. bis 12. August in Jena. Die Damen trugen ihre Meisterschaft vom 15. bis 25. August in Weißenfels aus. In beiden Turnieren wurde zum einzigen Mal nach Schweizer System über je 11 Runden gespielt.
Die Teilnehmer hatten sich über das erstmals so genannte Dreiviertelfinale (als Nachfolger der früheren Landesmeisterschaften) sowie ein System von Vorberechtigungen und Freiplätzen für diese Meisterschaft qualifiziert. Die Dreiviertelfinales fanden in sechs regional getrennten Gruppen statt. Dabei wurden jeweils sieben Runden nach Schweizer System gespielt. Zur Regionalgruppe 3 liegen die Ergebnisse nicht vollständig vor.
Mit Reinhart Fuchs und Berthold Koch gab es erneut zwei punktgleiche Sieger, so dass der DDR-Meister wieder per Stichkampf ermittelt werden musste. Der spätere Rekordmeister Wolfgang Uhlmann gab sein Meisterschafts-Debüt und erreichte auf Anhieb einen Platz in der Spitzengruppe. Die Teilnahme der überragenden DDR-Schachspielerin Edith Keller-Herrmann am Männerturnier war ein Novum. Sie platzierte sich im vorderen Drittel. Im Turnierverlauf dominierte Titelverteidiger Koch lange Zeit. Fuchs lag nach sieben Runde um zwei Punkte zurück. Er ließ dann jedoch vier Siege folgen, darunter im direkten Duell mit Koch. Dieser holte aus den letzten vier Runden nur noch zwei Punkte und musste daher Fuchs noch aufschließen lassen. Ein ähnlich starker Endspurt (4½ aus den letzten fünf Runden) – darunter das Remis gegen Koch in der Schlussrunde – sicherte dem jungen Budrich den Bronzeplatz.
Der Stichkampf fand vom 12. bis 14. September 1953 in Berlin statt. Reinhart Fuchs gewann die zweite Partie mit Weiß und hielt beide Schwarzpartien remis. Der 2:1-Vorsprung genügte zum Gewinn der Meisterschaft, da er aus dem Turnier die bessere Feinwertung mitbrachte.
Zu dieser Gruppe ist nur bekannt, dass sich die Spieler Werner Buchholz und Erich Winkler aus Cottbus sowie Karl Heinrich aus Hennigsdorf durchsetzten.