Die 29. DDR-Einzelmeisterschaft im Schach fand vom 3. bis 18. Februar 1980 in Plauen statt.
Die Teilnehmer hatten sich über das sogenannte Dreiviertelfinale sowie ein System von Vorberechtigungen und Freiplätzen für diese Meisterschaft qualifiziert. Schiedsrichter waren Johannes Hoffmann (Herren) und Norbert Schätzke (Damen).
Das insgesamt gut besetzte Turnier hatte schließlich zwei Sieger. Hans-Ulrich Grünberg und Titelverteidiger Lothar Vogt mussten den Meister im Stichkampf ermitteln. Grünberg hatte lange geführt, ehe Vogt in der 12. Runde die alleinige Führung übernahm. Grünberg konnte erst in der Schlussrunde wieder gleichziehen.
Lothar Zinn musste das Turnier fünf Runden vor Schluss aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Er verstarb wenige Wochen später Ende Februar 1980. Auch für Rainer Möbius war die DDR-Meisterschaft das letzte Turnier. Er verunglückte im Juni 1980 tödlich.
Der Stichkampf fand Mitte März in Berlin statt. Grünberg gewann die erste und Vogt die zweite Partie jeweils mit Weiß. Die beiden weiteren Partien endeten remis. Somit war Hans-Ulrich Grünberg erstmals DDR-Meister, da bei einem Unentschieden im Stichkampf die bessere Feinwertung aus der Meisterschaft entschied.
Das Dreiviertelfinale der Herren fand im August 1979 in Gera-Langenberg statt. Gemäß Berichterstattung in Schach gab es einige organisatorische Unzulänglichkeiten bei der Unterbringung der Teilnehmer und den Wegen zwischen Unterkunft, Verpflegungsstätten und Spielsaal. Die Fachpresse erwähnt auch, dass Heinz Liebert mit erheblicher Verspätung eintraf und nach Beschluss des Spielerrates nicht mehr zum Turnier zugelassen wurde.
Auf den vorderen Plätzen aller drei Gruppen tauchen neben bewährten Spielern auch einige neue Namen auf. Hauptschiedsrichter war Kurt Roigk. Bei Punktgleichheit entschied die Anzahl der Gewinnpartien.
Ulricke Seidemann gewann nach ihrer Rückkehr aus der "Babypause" die DDR-Meisterschaft 1980 vor den zuletzt dominierenden Brigitte Hofmann und Annett Michel. Michel hatte lange geführt, wurde erst in der vorletzten Runde von der Spitze verdrängt. Hinter diesen drei Spielerinnen folgt dicht gedrängt das übrige Feld, wobei die Fachpresse eine zu große Friedfertigkeit und hohe Remisquote einiger Spielerinnen anmahnte.