Dobieszewo (Łobez)
Dobieszewo (deutsch Dübzow, früher Dübsow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Łobez (Stadt- und Landgemeinde Labes) im Powiat Łobeski (Labser Kreis).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 20 Kilometer südsüdöstlich der Stadt Resko (Regenwalde), sechs Kilometer südwestlich der Stadt Łobez (Labes) und fünf Kilometer südlich des Dorfs Strzmiele (Stramehl).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1348 Dubbesow genannte Gut war ehemals ein altes pommersches Lehen der in Hinterpommern alteingeborenen Familie Borcke. Nachdem es zwischenzeitlich an andere Familien gekommen war, wurde es bei einer öffentlichen Versteigerung vom 27. Juli 1781 für das Höchstgebot dem Major Stephan Benedict von Bork zuerkannt, der es 1794 wieder verkaufte.[1] Am 10. Mai 1832 befand sich Dübzow im Besitz der Familie Pretzell, 1859 besaß es Eugen Pretzell[2] und auch noch 1884 und 1896 die Familie Pretzell.[3][4]
Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Guts Dübzow 495 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 186 Einwohner.[5]
Am Anfang der 1930er Jahre hatte die Gemarkung der Landgemeinde Dübzow eine Flächengröße von 6,9 km², und im Gemeindegebiet, in dem Dübzow die einzige Wohnstätte war, standen insgesamt 24 bewohnte Wohnhäuser.[6]
Im Jahr 1945 gehörte Dübzow zum Kreis Regenwalde im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Dübzow war dem Amtsbezirk Stramehl zugeordnet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Dübzow zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung von Polen. Dübzow wurde unter der Ortsbezeichnung ‚Dobieszewo‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Dübzow und dem Kreisgebiet vertrieben.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1782 | – | großes adliges Gut mit einer Schäferei, einem kleineren Vorwerk, einer Kirche und 14 Feuerstellen (Haushaltungen)[1] |
1818 | 135 | Dorf, adlige Besitzung[7] |
1825 | 135 | Dorf[8] |
1852 | 188 | Dorf[9] |
1864 | 199 | am 3. Dezember, im Guts- und Gemeindebezirk zusammen[10] |
1867 | 221 | am 3. Dezember, davon 72 im Dorf und 149 im Gutsbezirk[11] |
1871 | 216 | am 1. Dezember, davon 72 im Dorf (sämtlich Evangelische) und 144 im Gutsbezirk (143 Evangelische, ein Katholik)[11] |
1910 | 203 | am 1. Dezember, davon 45 im Dorf und 158 im Gutsbezirk[12] |
1925 | 216 | darunter 215 Evangelische und ein Katholik[6] |
1933 | 223 | [13] |
1939 | 219 | [13] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dübzow, Dorf und Rittergut, Kreis Regenwalde, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Dübzow (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 335–336, Ziffer 13 (Google Books).
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwalde, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 706–707 (Google Books).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amtsbezirk Stramehl (Territorial.de)
- Die Gemeinde Dübzow im ehemaligen Kreis Regenwalde in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 335–336, Ziffer 13 (Google Books).
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwalde, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 706–707 (Google Books).
- ↑ P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band II: Provinz Pommern. Zweite Auflage, Berlin 1884, S. 160–161 (Google Books).
- ↑ C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. etc., Band 12: Pommern, Neunte Ausgabe, Nürnberg 1896, S. 171 (Google Books).
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 395 (Google Books).
- ↑ a b Die Gemeinde Dübzow im ehemaligen Kreis Regenwalde in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 1: A–F, Halle 1821, S. 306, Ziffer 2386 (Google Books)
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 225, Ziffer 17 (Google Books).
- ↑ Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 132 (Google Books).
- ↑ Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Stettin: 9. Kreis Regenwalde. Berlin 1866, S. 2–9, Ziffer 34–35 (Google Books).
- ↑ a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 76–77, Ziffer 18 (Google Books) und S. 80–81, Ziffer 105 (Google Books).
- ↑ Landkreis Regenwalde (Gemeindeverzeichnis.de) – U. Schubert (2020)
- ↑ a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Regenwalde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Koordinaten: 53° 36′ 0″ N, 15° 32′ 0″ O