Gerichtsbezirk Fondo
Ehemaliger Gerichtsbezirk Fondo | |
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Basisdaten | |
Bundesland | Tirol |
Bezirk | Cles |
Sitz des Gerichts | Fondo |
zuständiges Landesgericht | Trient |
Fläche | 195,00 km2 (1910) |
Einwohner | 11.914 |
Aufgelöst | 1919 |
Abgetreten an | Italien
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Der Gerichtsbezirk Fondo war ein dem Bezirksgericht Fondo unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk war Teil des Trentino und gehörte zum Bezirk Cles. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtsbezirk Fondo wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 17 Gemeinden Amblar, Brez, Castelfondo, Cavareno, Cloz, Dambel, Don, Fondo, Lauregno, Malosco, Romeno, Ronzone, Ruffrè, Sarnoniko, Sejo, Senale und Vasio.[1]
Der Gerichtsbezirk Fondo bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Cles und Malè den Bezirk Cles.[3] Der Gerichtsbezirk Fondo wies 1869 eine Bevölkerung von 12.291 Personen auf.[4]
1910 wurden für den Gerichtsbezirk 11.914 Personen ausgewiesen, von denen 1.086 Deutsch (9,1 %) und 10.791 Italienisch oder Ladinisch (90,6 %) als Umgangssprache angaben.[5] Die deutschsprachige Minderheit konzentrierte sich dabei auf die Gemeinden Lauregno (Laurein), San Felice (Sankt Felix) und Senale (Unsere liebe Frau im Walde), die jeweils fast ausschließlich von Deutschsprachigen bewohnt waren.
Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Fondo zur Gänze Italien zugeschlagen und in die Venezia Tridentina eingegliedert. Seit 1945 bildet es Teil der Provinz Trient, wobei die deutschsprachigen Randbezirke 1948 zur Provinz Bozen kamen.
Gerichtssprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die 18 Gemeinden Amblar, Brez, Castelfondo, Cavareno, Cloz, Dambel, Don, Fondo, Lauregno, Malosco, Romeno, Ronzone, Ruffrè, San Felice, Sarnonico, Sejo, Senale und Vasio.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
- ↑ k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 24
- ↑ k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 34
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)