Großsteingräber bei Valthe-Oost
Großsteingräber bei Valthe-Oost Hunebed D36, Hunebed D37
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Das Großsteingrab D36 bei Valthe | ||
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Koordinaten | Valthe-Oost D36 , Valthe-Oost D37 | |
Ort | Borger-Odoorn, OT Valthe, Drenthe, Niederlande | |
Entstehung | 3470 bis 2760 v. Chr.[1] | |
van-Giffen-Nr. | D36, D37 |
Die Großsteingräber bei Valthe-Oost sind zwei megalithische Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur in Valthe, einem Ortsteil von Borger-Odoorn in der niederländischen Provinz Drenthe. Die Gräber tragen die Van-Giffen-Nummern D36 und D37.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gräber befinden sich südlich von Valthe am Hunebedweg. Grab D37 liegt nur etwa 25 m östlich von D36. 1,7 km westsüdwestlich befindet sich das Großsteingrab Valthe-Zuidwest (D35). Auch mehrere zerstörte Gräber sind aus dieser Gegend bekannt. 1,9 km westnordwestlich lag das Großsteingrab Valthe-Valtherveld (D33), 2,3 km südsüdwestlich das Großsteingrab Weerdinge (D37a) und 2,5 km westnordwestlich das Großsteingrab Odoorn-Noorderveld 2 (D32d).
Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]18. und 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Existenz der Gräber wurde erstmals auf der zwischen 1788 und 1792 entstandenen Hottinger-Karte erwähnt. Leonhardt Johannes Friedrich Janssen, Kurator der Sammlung niederländischer Altertümer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, besuchte 1847 einen Großteil der noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande, darunter auch die Gräber bei Valthe-Oost, und publizierte im folgenden Jahr das erste Überblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Plänen der Gräber.[2][3] Janssens Nachfolger Willem Pleyte unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und ließ dort erstmals alle Großsteingräber systematisch fotografieren. Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an.[4] Conrad Leemans, Direktor des Rijksmuseums, unternahm 1877 unabhängig von Pleyte eine Reise nach Drenthe. Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge, der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war, fertigte für Leemans Pläne der Großsteingräber an. Leemans’ Bericht blieb allerdings unpubliziert.[5] 1878 erfolgte eine Dokumentation durch William Collings Lukis und Henry Dryden, die auf Anregung von Augustus Wollaston Franks die Provinz Drenthe bereisten und dabei sehr genaue Grundriss- und Schnittzeichnungen von 40 Großsteingräbern anfertigten.[6]
20. und 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchäologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande durch genaue Pläne, Fotografien und ausführliche Baubeschreibungen. Seine Aufzeichnungen zum Grab von Valthe-Oost sind allerdings verloren gegangen.[7] 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die beiden Anlagen für seinen Atlas der niederländischen Großsteingräber. 1952 fanden Restaurierungen statt. 2017 wurden die Anlagen zusammen mit den anderen noch erhaltenen Großsteingräbern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversität Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D-Atlas erfasst.[8]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grab D36
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Anlage handelt es sich um ein ostsüdost-westnordwestlich orientiertes Ganggrab. Eine steinerne Umfassung ist nicht auszumachen. Die Grabkammer hat eine Länge von 7,9 m. Sie besaß ursprünglich fünf Wandsteinpaare an den Langseiten und je einen Abschlussstein an den Schmalseiten. Der östliche Wandstein der südlichen Langseite fehlt. Von den ursprünglich fünf Decksteinen sind noch vier vorhanden. Einer liegt außerhalb der Kammer. Zwischen dem von Osten aus gesehen zweiten und dritten Wandstein der südlichen Langseite befindet sich der Zugang. Ihm war ein Gang vorgelagert, von dem nur noch ein Wandstein erhalten ist.
Grab D37
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei D37 handelt es sich um ein ostsüdost-westnordwestlich orientiertes Ganggrab. Eine steinerne Umfassung ist nicht auszumachen. Die Grabkammer hat eine Länge von 11,4 m und eine Breite von 3,7 m. Sie besaß ursprünglich sechs Wandsteinpaare an den Langseiten und je einen Abschlussstein an den Schmalseiten. An jeder Langseite fehlt ein Wandstein. Von den ursprünglich sechs Decksteinen sind noch drei vorhanden, die aller im Inneren der Kammer liegen. Der östlichste ist in zwei Teile zerbrochen. Zwischen dem von Osten aus gesehen zweiten und dritten Wandstein der südlichen Langseite befindet sich der Zugang. Vorgelagerte Gangsteine wurden nicht festgestellt. Ob sie ursprünglich vorhanden waren, ist unklar.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
- Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-87962-102-9.
- Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 9789088900341, S. 217 (Onlineversion).
- Albert Egges van Giffen: De Hunebedden in Nederland, 3 Bände. Oosthoek, Utrecht 1925.
- Evert van Ginkel: De Hunebedden. Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten. Drents Museum, Assen 1980, ISBN 978-9070884185.
- Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 978-9068252026, S. 182–183.
- G. de Leeuw: Onze hunebedden. Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur. Flint ’Nhoes, Borger 1984.
- William Collings Lukis: Report on the hunebedden of Drenthe, Netherlands. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of London. 2nd series. Band 8, 1878, S. 47–55 (Online).
- Wijnand van der Sanden, Hans Dekker: Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen. WBooks, Zwolle 2012, ISBN 978-9040007040.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Megalithic Portal: D36 Valthe, D37 Valthe
- hunebedden.nl: Hunebed D36 en D37
- hunebeddeninfo.nl: D36 en D37/Valthe-Oost en Valthe-Oost
- JohnKuipers.ca: D36 Valthe, D37 Valthe
- cruptorix.nl: D36, D37
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anna L. Brindley: The typochronology of TRB West Group pottery. In: Palaeohistoria. Band 28, 1986, S. 93–132 (Online). Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga: Zwischen Elbe und Ems. Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 13). Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4118-2, S. 93 (Online).
- ↑ Leonhardt Johannes Friedrich Janssen: Drenthsche oudheden. Kemink, Utrecht 1848.
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 130.
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 160–162.
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 163–165.
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 149–150, 153, 157–158.
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 173–174.
- ↑ De Hunebedden in Nederland – A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy. In: sketchfab.com. Abgerufen am 25. März 2021.