Ivorische Fußballnationalmannschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Elfenbeinküste
Côte d’ivoire
Spitzname(n) Die Elefanten
(Les Éléphants)
Verband Fédération Ivoirienne
de Football
Konföderation CAF
Technischer Sponsor Puma
Cheftrainer Emerse Faé
Kapitän Serge Aurier
Rekordspieler Didier Zokora (123[1])
Rekordtorschütze Didier Drogba (65)
Heimstadion Stade National de la Côte d’Ivoire
Stade Félix Houphouët-Boigny
FIFA-Code CIV
FIFA-Rang 46. (1478,47 Punkte)
(Stand: 28. November 2024)[2]
Heim
Auswärts
Bilanz
602 Spiele
300 Siege
159 Unentschieden
143 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Elfenbeinküste Elfenbeinküste 3:2 Dahomey Benin
(Madagaskar; 13. April 1960)
Höchster Sieg
Elfenbeinküste Elfenbeinküste 11:0 Zentralafrikanische Rep. Zentralafrikanische Republik
(Abidjan, Elfenbeinküste; 27. Dezember 1961)
Höchste Niederlage
NiederlandeNiederlande Niederlande 5:0 Elfenbeinküste Elfenbeinküste
(Rotterdam, Niederlande; 4. Juni 2017)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen 3 (Erste: 2006)
Beste Ergebnisse Vorrunde (2006, 2010, 2014)
Afrikameisterschaften
Endrundenteilnahmen 25 (Erste: 1965)
Beste Ergebnisse Sieger 1992, 2015, 2024
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 1992)
Beste Ergebnisse Vierter Platz (1992)
(Stand: 11. Februar 2024)

Die ivorische Fußballnationalmannschaft ist die Fußball-Landesauswahl der Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire). Die größten Erfolge bei internationalen Turnieren waren der Gewinn der afrikanischen Kontinentalmeisterschaft 1992, 2015 und 2024 sowie die Qualifikationen zu den Endrunden der Fußball-Weltmeisterschaften 2006, 2010 und 2014.

Am 13. April 1960 trug die Elfenbeinküste erstmals ein Länderspiel aus. Gegen Dahomey konnte man mit 3:2 zugleich den ersten Sieg feiern. Bis einschließlich 1970 meldete sich das Team nie für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft. Erstmals teilnehmen wollte man 1974, verpasste es aber sich zu qualifizieren. Auch in den folgenden sieben WM-Wettbewerben war die Teilnahme nicht zu erreichen. Bereits 1992 nahm der Verband am König-Fahd-Pokal 1992, dem Vorgänger-Cup des Konföderationen-Pokals, teil. Neben der Elfenbeinküste waren drei weitere Nationen im Turnier. Im Halbfinale traf die Mannschaft auf Argentinien und musste sich mit 0:4 geschlagen geben. Drei Tage später, am 19. Oktober 1992, setzte es im Spiel um Platz drei eine erneute Schlappe beim 2:5 gegen die USA. Die beiden Torschützen aus ivorischer Sicht waren Abdoulaye Traoré zum zwischenzeitlichen Ausgleich sowie Donald-Olivier Sié, der auf 2:4 verkürzen konnte. Grund für die damalige Teilnahme war der erstmalige Gewinn des Afrika-Cups.

Afrika-Cup 1992

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach drei dritten Plätzen 1965, 1968 und 1984 und der insgesamt achten Teilnahme am Afrika-Cup konnte das ivorische Team 1992 das Turnier gewinnen. In der Gruppe C der Vorrunde setzte man sich gegen Algerien und die Republik Kongo als Tabellenerster durch. Nach weiteren Siegen im Viertelfinale gegen Sambias Auswahl und den Kickern aus Kamerun zog die Mannschaft ins Finale ein, wo man auf Ghana treffen sollte. Nachdem es nach 90 Minuten und Verlängerung unentschieden (0:0) stand, musste in Dakar das Elfmeterschießen entscheiden. Nachdem beim Stand von 4:3 der Ghanaer Isaac Asare verschoss, konnte Joël Tiéhi alles entscheiden, scheiterte aber auch. Erst bei einem Ergebnis von 11:10 und dem zweiten Elfer von Anthony Baffoe (alle anderen Spieler hatten schon geschossen), vergab dieser und machte somit die Elfenbeinküste zum Sieger.[3]

Weltmeisterschaft 2006

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Afrika-Gruppe 3 kämpfte die Elfenbeinküste zwischen Juni 2004 und Oktober 2005 um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006/Qualifikation zur WM 2006. Mit Ägypten und Kamerun waren zwei Favoriten in der gleichen Gruppe. Mit sieben Siegen und einem Unentschieden in zehn Spielen erspielte sich das Team 22 Punkte und hatte damit einen mehr als Kamerun. Diesen Erfolg machte man erst am letzten Spieltag fix, als zur selben Zeit die kamerunische Auswahl nicht über ein 1:1 gegen Ägypten hinaus kam und somit die Spitzenposition verlor.

In ihrem ersten WM-Spiel verlor die Mannschaft mit 1:2 gegen Argentinien. Das erste Tor für die Elfenbeinküste, den Anschlusstreffer zum 1:2, schoss Didier Drogba. Das zweite Spiel verlor sie ebenfalls 1:2 gegen die Niederlande (Torschütze: Bakari Koné). Somit schieden die Ivorer bei ihrer ersten WM-Teilnahme gegen ebenfalls starke Gegner knapp, nach der Vorrunde aus. Im dritten Vorrundenspiel trafen sie in München auf die bereits ebenfalls zuvor ausgeschiedene Auswahl von Serbien & Montenegro und waren damit deren letzter Gegner. Dieses Spiel gewannen sie, nach einem 0:2-Rückstand mit 3:2, nach 2 Elfmetern und einem Tor in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit.

Afrika-Cup 2010

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Afrika-Cup 2010 startete die Elfenbeinküste mit einem 0:0 gegen das schwächer eingestufte Burkina Faso, konnte sich dann aber im zweiten Gruppenspiel gegen Ghana steigern und mit 3:1 den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen. Das letzte Gruppenspiel gegen Togo fiel aus, da sich die Mannschaft von Togo nach einem Attentat auf den Mannschaftsbus vom Turnier zurückgezogen hatte. Im Viertelfinale gegen Algerien ging die Mannschaft früh in Führung, musste aber in der 40. Minute den Ausgleich hinnehmen. Als in der 89. Minute die erneute Führung gelang, schien der Halbfinaleinzug sicher, aber in der Nachspielzeit gelang den Nordafrikanern noch der Ausgleich, der die Verlängerung bedeutete. In dieser ging Algerien früh in Führung und konnte diese bis zum Schluss verteidigen. Das Ausscheiden bedeutete ein Abrutschen von sechs Plätzen in der FIFA-Weltrangliste.

Afrika-Cup 2012

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Afrika-Cup 2012 erreichte die Elfenbeinküste mit fünf Siegen und ohne Gegentor das Finale gegen Sambia. Auch dort musste die Mannschaft kein Gegentor hinnehmen, konnte aber in 120 Minuten auch kein Tor erzielen, so dass das Elfmeterschießen entscheiden musste. Dieses verlor die Elfenbeinküste mit 7:8.

(Stand: 10. Juni 2024)

Rekordspieler
Spiele Spieler Position Zeitraum Tore
123 Didier Zokora Mittelfeld 2000–2014 1
120 Kolo Touré Abwehr 2000–2015 7
110 Max Gradel Mittelfeld/Angriff 2011– 18
105 Didier Drogba Angriff 2002–2014 65
101 Yaya Touré Mittelfeld 2004–2015 19
100 Siaka Tiéné Abwehr 2000–2015 2
96 Salomon Kalou Angriff 2007–2017 27
91 Serge Aurier Abwehr 2013– 4
90 Abdoulaye Traoré Angriff 1986–1996 49
88 Arthur Boka Abwehr 2004–2015 1
86 Boubacar Barry Tor 2000–2015 0
86 Gervinho Angriff 2007–2017, 2020–2021 23
Rekordtorschützen
Tore Spieler Zeitraum Spiele
65 Didier Drogba 2002–2014 105
49 Abdoulaye Traoré 1986–1996 90
28 Joël Tiéhi 1987–1990 50
27 Salomon Kalou 2007–2017 96
23 Gervinho 2007–2017 86
22 Ibrahima Bakayoko 1996–2002 39
21 Laurent Pokou 1967–1980 30
19 Yaya Touré 2004–2015 101
18 Aruna Dindane 2000–2010 62
18 Max Gradel 2011– 110
17 Wilfried Bony 2010–2019 58

Weitere bekannte Spieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Trainer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahmen an großen Turnieren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahme an Fußball-Weltmeisterschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[4] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1962 Chile nicht teilgenommen
1966 England nicht teilgenommen
1970 Mexiko nicht teilgenommen
1974 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 3. Runde an Marokko gescheitert, das sich aber ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1978 Argentinien nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 3. Runde an Nigeria gescheitert, das sich aber ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1982 Spanien nicht teilgenommen
1986 Mexiko nicht qualifiziert In der Qualifikation im Viertelfinale an Ghana gescheitert, das sich aber ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1990 Italien nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde an Algerien gescheitert, das sich aber ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1994 USA nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde erneut an Nigeria gescheitert.
1998 Frankreich nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde erneut an der Republik Kongo gescheitert, die sich aber ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
2002 Südkorea/Japan nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde an Tunesien gescheitert.
2006 Deutschland Vorrunde Argentinien, Niederlande, Serbien und Montenegro 19. Henri Michel Nach Niederlagen gegen Argentinien und die Niederlande und einem Sieg gegen Serbien und Montenegro als Gruppendritter ausgeschieden.
2010 Südafrika Vorrunde Portugal, Brasilien, Nordkorea 17. Sven-Göran Eriksson Nach Remis gegen Portugal, Niederlage gegen Brasilien und Sieg gegen Nordkorea als Gruppendritter ausgeschieden.
2014 Brasilien Vorrunde Japan, Kolumbien, Griechenland 21. Sabri Lamouchi Vorrundenaus durch ein Elfmetertor in der Nachspielzeit.
2018 Russland nicht qualifiziert In der zweiten Qualifikationsrunde durch zwei Siege gegen Liberia erfolgreich und die dritte Runde erreicht. Dort an Marokko gescheitert.
2022 Katar nicht qualifiziert In der zweiten Qualifikationsrunde an Kamerun gescheitert.

Teilnahmen am Afrika-Cup

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1962 bis 1963 nicht teilgenommen
1965 in Tunesien 3. Platz
1968 in Äthiopien 3. Platz
1970 im Sudan 4. Platz
1972 in Kamerun nicht qualifiziert
1974 in Ägypten Vorrunde
1976 in Äthiopien nicht qualifiziert
1978 in Ghana disqualifiziert
1980 in Nigeria Vorrunde
1982 in Libyen nicht qualifiziert
1984 in der Elfenbeinküste Vorrunde
1986 in Ägypten 3. Platz
1988 in Marokko Vorrunde
1990 in Algerien Vorrunde
1992 im Senegal Afrikameister
1994 in Tunesien 3. Platz
1996 in Südafrika Vorrunde
1998 in Burkina Faso Viertelfinale
2000 in Ghana und Nigeria Vorrunde
2002 in Mali Vorrunde
2004 in Tunesien nicht qualifiziert
2006 in Ägypten 2. Platz
2008 in Ghana 4. Platz
2010 in Angola Viertelfinale
2012 in Gabun und Äquatorialguinea 2. Platz
2013 in Südafrika Viertelfinale
2015 in Äquatorialguinea Afrikameister
2017 in Gabun Vorrunde
2019 in Ägypten Viertelfinale
2022 in Kamerun Achtelfinale
2024 in der Elfenbeinküste Afrikameister
2025 in Marokko qualifiziert

Afrikanische Nationenmeisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2009: Vorrunde (Gastgeber)
  • 2011: Vorrunde
  • 2014: nicht qualifiziert
  • 2016: 3: Platz
  • 2018: Vorrunde
  • 2021: nicht qualifiziert
  • 2023: qualifiziert

Spiele gegen deutschsprachige Mannschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Datum Ort Heimmannschaft Resultat Gastmannschaft
1. 02.12.1983 Abidjan Elfenbeinküste Elfenbeinküste 2:0 Schweiz Schweiz
2. 27.05.2006 Basel Schweiz Schweiz 1:1 Elfenbeinküste Elfenbeinküste
3. 17.10.2007 Innsbruck Osterreich Österreich 3:2 Elfenbeinküste Elfenbeinküste
4. 18.11.2009 Gelsenkirchen Deutschland Deutschland 2:2 Elfenbeinküste Elfenbeinküste
5. 14.11.2012 Linz Osterreich Österreich 0:3 Elfenbeinküste Elfenbeinküste

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gemäß FIFA (Memento vom 30. Juli 2014 im Internet Archive) und RSSSF
  2. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 28. November 2024, abgerufen am 29. November 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  3. Elfenbeinküste – Ghana 11:10 n. E. (Memento vom 28. September 2011 im Internet Archive) auf weltfussball.de
  4. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930-2014 (PDF; 218 kB)