Senegalesische Fußballnationalmannschaft

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Republik Senegal
République du Sénégal
Spitzname(n) Les Lions de la Teranga
Löwen der Teranga oder Teranga-Löwen
Verband Fédération Sénégalaise
de Football
Konföderation CAF
Technischer Sponsor Puma
Cheftrainer Senegal Aliou Cissé (seit 2015)
Kapitän Kalidou Koulibaly
Rekordspieler Idrissa Gueye (109)
Rekordtorschütze Sadio Mané (42)
Heimstadion Stade du Senegal
FIFA-Code SEN
FIFA-Rang 17. (1637,25 Punkte)
(Stand: 28. November 2024)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
520 Spiele
239 Siege
136 Unentschieden
145 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Gambia Gambia 1:2 Senegal Senegal
(Gambia; 1959)
Höchster Sieg
Senegal Senegal 10:1 Mauretanien Mauretanien
(Dakar, Senegal; 28. September 1972)
Höchste Niederlage
Guinea-a Guinea 5:0 Senegal Senegal
(Guinea; 6. März 1966)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen 3 (Erste: 2002)
Beste Ergebnisse Viertelfinale 2002
Afrikameisterschaften
Endrundenteilnahmen 17 (Erste: 1965)
Beste Ergebnisse Afrikameister 2022
(Stand: 15. November 2020 (Bilanz), 9. Juni 2024 (Rekordspieler))

Die senegalesische Fußballnationalmannschaft ist die Auswahlmannschaft des senegalesischen Fußballverbandes Fédération Sénégalaise de Football und repräsentiert diesen auf internationaler Ebene bei Länderspielen gegen Mannschaften anderer nationaler Verbände. Ihre größten Erfolge hatte sie mit dem Viertelfinaleinzug bei der WM 2002 sowie mit dem ersten großen Titelgewinn beim Afrika-Cup 2022.

Aktueller Kader

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Für den Kader bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, siehe:

Stand: 9. Juni 2024[2]

Fettgesetzte Spieler sind noch aktiv.
Meiste Einsätze
# Spieler Spiele Tore Zeitraum
1 Idrissa Gueye 109 07 2011–
2 Sadio Mané 105 42 2012–
3 Henri Camara 98 29 1999–2008
4 Cheikhou Kouyaté 89 04 2012–
5 Tony Sylva 84 00 1999–2008
6 Kalidou Koulibaly 83 01 2015–
7 Lamine Diatta 72 04 2000–2008
8 El Hadji Diouf 70 24 2000–2008
Roger Mendy 70 03 1979–1995
10 Moussa N’Diaye 67 08 1998–2006
11 Adolphe Mendy 65 01 1986–1997
Rekordtorschützen[2]
# Player Tore Spiele Zeitraum
1 Sadio Mané 42 105 2012–
2 Henri Camara 29 98 1999–2008
3 El Hadji Diouf 24 70 2000–2008
4 Mamadou Niang 20 58 2002–2012
5 Papiss Demba Cissé 17 34 2009–2015
6 Moussa Sow 16 47 2009–2018
7 Mamadou Diallo 15 37 1990–1999
8 Ismaïla Sarr 13 64 2016–
9 Famara Diédhiou 11 27 2014–
Papa Bouba Diop 11 63 2001–2008
Yatma Diouck 11 24 1963–1970
Souleymane Sané 11 25 1989–1997

Weitere bekannte Spieler

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Weltmeisterschaften

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Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[3] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930 Uruguay nicht teilgenommen Kein selbständiger Staat
1934 Italien nicht teilgenommen Kein selbständiger Staat
1938 Frankreich nicht teilgenommen Kein selbständiger Staat
1950 Brasilien nicht teilgenommen Kein selbständiger Staat
1954 Schweiz nicht teilgenommen Kein selbständiger Staat
1958 Schweden nicht teilgenommen Kein selbständiger Staat
1962 Chile nicht teilgenommen 1. Spiel erst nach Beginn der Qualifikation
1966 England zurückgezogen Alle 15 afrikanischen Mannschaften zogen sich aus der Qualifikation zurück, da die FIFA den Mannschaften aus Afrika, Asien und Ozeanien nur einen Endrundenplatz zugestand.
1970 Mexiko nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde nach Entscheidungsspiel an Marokko gescheitert.
1974 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde erneut an Marokko gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1978 Argentinien nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde an Togo gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1982 Spanien nicht qualifiziert In der Qualifikation wieder in der 1. Runde an Marokko gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1986 Mexiko nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde an Angola im Elfmeterschießen gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1990 Italien nicht teilgenommen
1994 USA nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde erneut an Marokko gescheitert.
1998 Frankreich nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde erneut an Togo gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
2002 Südkorea/Japan Viertelfinale Türkei 7. Platz Bruno Metsu Niederlage nach Verlängerung durch Golden Goal. Sieg im Eröffnungsspiel gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich.
2006 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde erneut an Togo gescheitert.
2010 Südafrika nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde an Algerien gescheitert.
2014 Brasilien nicht qualifiziert In der Qualifikation in der Playoff-Runde an der Elfenbeinküste gescheitert.
2018 Russland Vorrunde Polen, Japan, Kolumbien 17. Platz Aliou Cissé Nach einem Sieg gegen Polen, einem Unentschieden gegen Japan und einer Niederlage gegen Kolumbien als Gruppendritter ausgeschieden.
2022 Katar Achtelfinale England 10. Platz Aliou Cissé In der Afrika-Qualifikation setzte sich die Mannschaft gegen die Republik Kongo, Namibia und Togo und schließlich gegen Ägypten durch. In der WM-Vorrunde mit zwei Siegen gegen Gastgeber Katar und Ecuador sowie einer Niederlage gegen die Niederlande als Gruppenzweiter für das Achtelfinale qualifiziert, welches 0:3 gegen England verloren wurde.
2026 Kanada/Mexiko/USA

Weltmeisterschaft 2002
Bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea sorgte die senegalesische Nationalelf im ersten Spiel für eine nicht für möglich gehaltene Sensation, als sie den Titelverteidiger und Turnierfavoriten Frankreich 1:0 bezwang. In der Euphorie erkämpfte sich die Mannschaft zwei Unentschieden gegen Dänemark (1:1) und Uruguay (3:3) und stand damit im Achtelfinale. Dort wurde Schweden mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen; beide Tore schoss Henri Camara. Erst im Viertelfinale unterlag der Senegal einer anderen WM-Überraschungsmannschaft, der Türkei, mit 0:1 nach Verlängerung. Der Siegeszug machte den Senegal zu einem der erfolgreichsten WM-Debütanten seit 1950.

Zum ersten Mal war Senegal 1965 für den Afrika-Cup qualifiziert. Die Mannschaft schied nach einem Losentscheid zugunsten Tunesiens ungeschlagen in der Vorrunde aus. Bei der zweiten Teilnahme 1968 konnte sich Senegal in der Vorrunde nicht gegen Ghana und die DR Kongo durchsetzen und schied erneut aus.

Erst 18 Jahre später, 1986, konnte sich Senegal wieder qualifizieren. In der Vorrunde schlug man neben Mosambik auch überraschend den späteren Sieger Ägypten, verlor aber gegen Elfenbeinküste und scheiterte abermals in der ersten Runde.

1990 schließlich konnte sich Senegal bis ins Halbfinale spielen, mit nur einem einzigen Sieg, da lediglich acht Mannschaften am Turnier teilnahmen. Am Ende wurde die Mannschaft Vierter, der bis dahin größte Erfolg im senegalesischen Fußball außerhalb Westafrikas.

1992 durfte Senegal dann sogar das Turnier austragen. Die hohen Erwartungen konnte die Mannschaft aber nicht ganz erfüllen, im Viertelfinale verlor sie gegen Kamerun.

1994 und 2000 scheiterten die Senegalesen erneut im Viertelfinale. Der große Durchbruch gelang 2002, als man sich bis ins Turnierfinale spielte und dort erst im Elfmeterschießen gegen Kamerun unterlag.

2004 unterlag Senegal dem späteren Meister Tunesien im Viertelfinale. 2006 wurde man Vierter. Bei der Afrikameisterschaft 2008 schied man in der Vorrunde aus. Seither genügen die Leistungen der Senegalesen nicht den Erwartungen. In der Qualifikation für die WM 2010 scheiterte man vorzeitig und konnte sich nicht für die Afrika-Meisterschaft 2010 qualifizieren.

Für die Fußball-Afrikameisterschaft 2012 qualifizierte sich der Senegal mit fünf Siegen und einem Remis und galt vor Turnierbeginn – auch weil einige andere starke Mannschaften sich nicht qualifizieren konnten – als einer der Turnierfavoriten. Nach drei Niederlagen gegen in der FIFA-Weltrangliste schlechter platzierte Mannschaften schied der Senegal aber bereits in der Vorrunde aus. Aufgrund des Ausscheidens wurde Trainer Amara Traoré am 8. Februar 2012 entlassen.[4]

Bei der Afrikameisterschaft 2019 in Ägypten erreichte das Team nach 2002 zum zweiten Mal das Finale, musste sich aber der Algerischen Mannschaft geschlagen geben.

Bei der Afrikameisterschaft 2022 in Kamerun konnte die senegalesische Nationalmannschaft zum ersten Mal den Titel des Afrikameisters erlangen. Im Finale am 6. Februar 2022 schlug man Ägypten im Elfmeterschießen mit 4:2, nachdem es nach 90 Minuten regulärer Spielzeit und weiteren 30 Minuten Verlängerung noch 0:0 stand.

1957 bis 1963 nicht teilgenommen
1965 in Tunesien 4. Platz
1968 in Äthiopien Vorrunde
1970 in Sudan nicht qualifiziert
1972 in Kamerun nicht qualifiziert
1974 in Ägypten nicht qualifiziert
1976 in Äthiopien nicht qualifiziert
1978 in Ghana nicht qualifiziert
1980 in Nigeria nicht teilgenommen
1982 in Libyen nicht qualifiziert
1984 in der Elfenbeinküste nicht qualifiziert
1986 in Ägypten Vorrunde
1988 in Marokko nicht qualifiziert
1990 in Algerien 4. Platz
1992 im Senegal Viertelfinale
1994 in Tunesien Viertelfinale
1996 in Südafrika nicht qualifiziert
1998 in Burkina Faso nicht qualifiziert
2000 in Ghana und Nigeria Viertelfinale
2002 in Mali 2. Platz
2004 in Tunesien Viertelfinale
2006 in Ägypten 4. Platz
2008 in Ghana Vorrunde
2010 in Angola nicht qualifiziert
2012 in Gabun und Äquatorialguinea Vorrunde
2013 in Südafrika nicht qualifiziert
2015 in Äquatorialguinea Vorrunde
2017 in Gabun Viertelfinale
2019 in Ägypten 2. Platz
2022 in Kamerun Afrikameister
2024 in der Elfenbeinküste Achtelfinale
2025 in der Marokko qualifiziert

Afrikanische Nationenmeisterschaft

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  • 2009 – 4. Platz
  • 2011 – Vorrunde
  • 2014 – nicht qualifiziert
  • 2016 – nicht qualifiziert
  • 2018 – nicht qualifiziert
  • 2021 – nicht qualifiziert
  • 2023 – 1. Platz

Westafrikameisterschaft

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Fußballmeisterschaft des südlichen Afrika

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  • 2021: 2. Platz (Gastmannschaft)
  • 2022: 3. Platz (Gastmannschaft)
  • CEDEAO-Cup
    • 1977 & 1983 – nicht teilgenommen
    • 1985 – 1. Platz
    • 1987 – 3. Platz
    • 1990 – 2. Platz
    • 1991 – 2. Platz

An dem Amílcar-Cabral-Cup, dem Turnier für westafrikanische Nationalmannschaften, nahm Senegal immer teil, seitdem sie 1979 das erste Mal ausgetragen wurde. Eine Ausnahme bildet hier 2001, als die U23 des Landes das Turnier in Kap Verde spielte und gewann.

Der Senegal konnte die Amílcar-Cabral-Cup bereits 8-mal gewinnen (1979, 1980, 1983, 1984, 1985, 1986, 1991, 2001), häufiger als jedes andere Team Westafrikas.

Sonstige Turniere

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  • African Games
    • African Games 1987 – Vorrunde

Seit 1991 sind die African Games ein U23-Turnier; die senegalesische Mannschaft nahm bisher nur 2003 daran teil und schied in der Vorrunde aus.

Nach der Unabhängigkeit des Senegal (1960) baute Raoul Diagne, der dort als „Vater des nationalen Fußballs“ angesehen wird, die Nationalelf auf und führte sie bis mindestens 1963.[6]

Spätere Nationaltrainer waren:

Einzelnachweise

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  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 28. November 2024, abgerufen am 29. November 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. a b Senegal – Record International Players (Liste am 26. Aug. 2024 überarbeitet, Stand 9. Juni 2024)
  3. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (Memento vom 22. Juli 2014 im Internet Archive) (PDF; 200 kB)
  4. Focus, 19. November 2013: Aus beim Afrika-Cup: Senegal feuert Trainer Traore (Memento vom 21. März 2023 im Internet Archive)
  5. soccer24.com: Soccer Africa. WAFU Cup of Nations 2017 Results
  6. Denis Chaumier: Les Bleus. Tous les joueurs de l'équipe de France de 1904 à nos jours. Larousse, o. O. 2004, ISBN 2-03-505420-6, S. 102