Liste der Stolpersteine in der Provinz Verona
Die Liste der Stolpersteine in der Provinz Verona enthält die Stolpersteine, die in der Provinz Verona verlegt wurden. Stolpersteine sind ein Projekt des deutschen Künstlers Gunter Demnig. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die von deutschen Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers. Die italienische Übersetzung des Begriffes Stolpersteine lautet: pietre d’inciampo.
Die ersten Verlegungen in der Provinz fanden am 31. Mai 2021 in Isola della Scala und Trevenzuolo statt.
Verlegte Stolpersteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dolcè
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Dolcè wurde ein Stolperstein verlegt.
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
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HIER WOHNTE TULLO CENTURIONI GEBOREN 1912 VERHAFTET 21.3.1944 DEPORTIERT MAUTHAUSEN ERMORDET |
Via Trento, 673, Dolcè |
Tullo Centurioni, geboren am 9. April 1912 in Dolcè. Er war ein Finanzpolizist. Nach dem 8. September 1943 half er vor allem Juden bei ihrer Flucht in die Schweiz. Tullo Centurioni wurde am 21. März 1944 am Grenzübergang in Porto Ceresio verhaftet. Nach seiner Inhaftierung in Varese und im San-Vittore-Gefängnis in Mailand wurde er am 20. September 1944 in das Durchgangslager Bozen überführt. Am 20. November 1944 wurde er von Bozen mit dem Transport Nr. 104 in das KZ Mauthausen deportiert. Nach seiner Registrierung am 21. November 1944 mit der Häftlingsnummer 110230 wurde er am 5. Dezember 1944 in das Außenlager Melk verlegt.[1] Im Frühjahr 1945 verlieren sich seine Spuren. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort war im April 1945 das KZ Mauthausen. Offiziell wurde er 1946 für vermisst erklärt.[2] |
Isola della Scala
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Isola della Scala wurden acht Stolpersteine an einer Adresse verlegt.
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
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IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE ADOLFO CESTARO GEBOREN 1920 VERHAFTET 19.11.1944 DEPORTIERT MAUTHAUSEN ERMORDET 11.4.1945 |
Piazza Martiri della Libertà, Isola della Scala |
Adolfo Cestaro (1920–1945)[3] | |
IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE FLAVIO CORRÀ GEBOREN 1917 VERHAFTET 22.11.1944 DEPORTIERT FLOSSENBÜRG ERMORDET 1.4.1945 |
Piazza Martiri della Libertà, Isola della Scala |
Flavio Corrà (1917–1945)[3] | |
IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE GEDEONE CORRÀ GEBOREN 1920 VERHAFTET 22.11.1944 DEPORTIERT FLOSSENBÜRG ERMORDET 16.3.1945 |
Piazza Martiri della Libertà, Isola della Scala |
Gedeone Corrà (1920–1945)[3] | |
IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE GIACOMO FERRI GEBOREN 1914 VERHAFTET 20.9.1943 DEPORTIERT DACHAU ERMORDET 18.2.1944 |
Piazza Martiri della Libertà, Isola della Scala |
Giacomo Ferri (1914–1944)[3] | |
IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE LUIGI GRUPPO GEBOREN 1910 VERHAFTET 22.11.1944 DEPORTIERT FLOSSENBÜRG BEFREIT VERSTORBEN 20.9.1945 |
Piazza Martiri della Libertà, Isola della Scala |
Luigi Gruppo (1910–1945)[3] | |
IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE ADELINO MINALI GEBOREN 1920 VERHAFTET 1944 DEPORTIERT MAUTHAUSEN ERMORDET 27.4.1945 |
Piazza Martiri della Libertà, Isola della Scala |
Adelino Minali (1920–1945)[3] | |
IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE LUIGI SOFFIATI GEBOREN 1915 VERHAFTET 22.11.1944 DEPORTIERT MAUTHAUSEN GESTORBEN 9.5.1945 |
Piazza Martiri della Libertà, Isola della Scala |
Luigi Soffiati (1915–1945)[3] | |
IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE GRACCO SPAZIANI GEBOREN 1884 VERHAFTET 22.11.1944 DEPORTIERT MAUTHAUSEN ERMORDET 9.2.1945 |
Piazza Martiri della Libertà, Isola della Scala |
Gracco Spaziani (1884–1945)[3] |
Peri di Dolcè
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Peri di Dolcè wurden zwei Stolpersteine verlegt.
Sommacampagna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Sommacampagna wurden 13 Stolpersteine verlegt.
Trevenzuolo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Trevenzuolo wurde ein Stolperstein verlegt.
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
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IN TREVENZUOLO WOHNTE UGO SESINI GEBOREN 1899 VERHAFTET 22.11.1944 DEPORTIERT MAUTHAUSEN ERMORDET 27.2.1945 |
Via Roma, 5 (vor dem Rathaus) |
Ugo Sesini wurde als Sohn von Sohn des Generals Vittorio Crotta und dessen Frau Erminia am 19. Januar 1899 in Trapani geboren. Er begann im Alter von zehn Jahren sein Klavierstudium und schloss dieses mit 16 Jahren ab. Danach diente er während des Ersten Weltkriegs und darüber hinaus bis 1920. In den folgenden Jahren schloss Sesini seine Studien der Philologe, der Kirchenmusik und der Komposition ab. Er heiratete Silvestra Tea, eine Schriftstellerin. Das Paar hatte einen Sohn. Sesini unterrichtete in Verona, Mailand und von 1933 bis 1938 an der Universität Bologna. Er studierte intensiv musikalische Paläographie und publizierte zur Gregoriana und zu den Gesängen der Troubadoure. Ab 1939 lehrte er an der Universität Neapel und war als Bibliothekar am Conservatorio San Pietro a Majella verpflichtet, wo sich damals die reichhaltigste Musikbibliothek Italiens befand. 1944 schloss Sesini sich dem Comitato di Liberazione Nazionale an und wurde Mitglied der Partisanenbrigade Anita. Am 22. November 1944 wurden er und sein Sohn von Mitgliedern der faschistischen Schwarzen Brigade aus Verona verhaftet. Er wurde verhört und misshandelt, seine Wohnung wurde besetzt, Bücher und Wertgegenstände wurden gestohlen oder verbrannt. Sesini wurde in das Durchgangslager Bozen überstellt und am 19. Dezember 1944 in das KZ Mauthausen deportiert, wo er mit der Häftlingsnummer 114105 registriert, als Schutzhäftling eingestuft und zur Zwangsarbeit im Außenlager Gusen eingeteilt wurde. Ugo Sesini wurde dort am 27. Februar 1945 ermordet.[3][4] |
Verona
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Verona wurden zwei Stolpersteine verlegt. Angekündigt wurden Verlegungen von Stolpersteinen für Lina und Ruggero Jenna in der Via Emilei, 24.[5][6]
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
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HIER WOHNTE TULLIO BASEVI GEBOREN 1889 VERHAFTET 24.11.1944 DEPORTIERT FLOSSENBÜRG ERMORDET 11.1.1945 |
Verona, Via Stella, 6 |
Tullio Basevi, geboren am 29. Juni 1898 in Verona. Der verheiratete Musiklehrer wurde am 24. November 1944 verhaftet. Er gehörte der jüdischen Gemeinde von Verona an und war der Cousin von Gilda Forti, der ebenfalls ein Stolperstein in Verona gewidmet ist.[7] Tullio Basevi wurde zunächst im Gefängnis von Verona inhaftiert und dann auf Veranlassung er Sipo Verona in das Durchgangslager Bozen verlegt. Am 14. Dezember 1944 wurde er mit dem Transport Nr. 113 in das KZ Flossenbürg deportiert. Nach seiner Ankunft in Flossenbürg am 20. Dezember 1944 wurde er mit der Häftlingsnummer 40040 registriert. Er verstarb dort einige Wochen später am 11. Januar 1945.[8] | |
HIER WOHNTE GILDA FORTI GEBOREN 1896 VERHAFTET 24.11.1944 DEPORTIERT RAVENSBRÜCK ERMORDET |
Verona, Via Duomo, 5 |
Gilda Forti (1896–1944/45) |
Villa Bartolomea
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Villa Bartolomea wurden zwölf Stolpersteine verlegt.
Verlegedaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 31. Mai 2021: Isola della Scala, Trevenzuolo
- 15. Mai 2022: Verona[9]
- 22. Mai 2023: Peri di Dolcè[10]
- 1. Dezember 2023: Villa Bartolomea[11]
- 25. Januar 2024: Dolcè[12]
- 18. April 2024: Sommacampagna[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stolpersteine.eu, Demnigs Website
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Da Verona ai lager – Centurioni Gullo. In: daveronaailager.com. Abgerufen am 24. November 2024 (italienisch).
- ↑ Enrico Fuselli, Gerardo Severino: Gli eroi di Ceresio: storia di due medaglie d’oro al merito civile. Associazione nazionale Finanzieri d'Italia/Museo storico della Guardia di Finanza, Rom 2010, S. 88–90.
- ↑ a b c d e f g h i Il Giornale dei Veronesi: “Pietre d’inciampo” anche ad Isola della Scala ed a Trevenzuolo. Perché a Verona no? Abgerufen am 11. März 2022.
- ↑ Raum der Namen | Die Toten des KZ Mauthausen: Ugo Sesini 1899 - 1945, abgerufen am 11. März 2022
- ↑ A Verona le prime "pietre di inciampo" per ricordare le vittime veronesi del nazismo, abgerufen am 25. Januar 2023
- ↑ IN VIA DUOMO E VIA STELLA LE PRIME 'PIETRE DI INCIAMPO' PER RICORDARE LE VITTIME VERONESI DEL NAZISMO, abgerufen am 26. Januar 2023
- ↑ Gilda Forti e Tullio Basevi. In: moked.it. 16. Mai 2022, abgerufen am 22. November 2024 (italienisch).
- ↑ Basevi Tullio. In: daveronaailager.com. Abgerufen am 22. November 2024 (italienisch).
- ↑ Basevi Tullio. In: daveronaailager.com. Abgerufen am 24. September 2022 (italienisch).
- ↑ Pietre d’inciampo a Dolè. In: deportati.it. Abgerufen am 22. November 2024 (italienisch).
- ↑ Pietre d’Inciampo a Villa Bartolomea 1/12/2023 – “Memoria del passato, radice per il futuro”. In: anpiverona.it. 4. Dezember 2023, abgerufen am 25. November 2024 (italienisch).
- ↑ Pietra d’inciampo per Tullio Centurioni – Dolcè 25 gennaio 2024. In: anpiverona.it. 29. Januar 2024, abgerufen am 22. November 2024 (italienisch).
- ↑ 18.04.2024 – Pietre d’inciampo a Sommacampagna. In: daveronaailager.com. Abgerufen am 22. November 2024 (italienisch).