Kradolf-Schönenberg

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Kradolf-Schönenberg
Wappen von Kradolf-Schönenberg
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Weinfelden
BFS-Nr.: 4501i1f3f4
Postleitzahl: 9214 Kradolf
9215 Buhwil
9215 Schönenberg an der Thur
9217 Neukirch an der Thur
Koordinaten: 731408 / 264341Koordinaten: 47° 31′ 0″ N, 9° 11′ 0″ O; CH1903: 731408 / 264341
Höhe: 455 m ü. M.
Höhenbereich: 437–642 m ü. M.[1]
Fläche: 10,95 km²[2]
Einwohner: 3899 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 356 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
28,1 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.kradolf-schoenenberg.ch
Lage der Gemeinde
Karte von Kradolf-SchönenbergUntersee (Bodensee)Bommer WeierEmerzer WeierBiessenhofer WeierHauptwiler WeierHoorbacher WeierRüütiweierHorberweierBodenseeKanton St. GallenKanton St. GallenBezirk ArbonBezirk FrauenfeldBezirk KreuzlingenBezirk MünchwilenAffeltrangenAmlikon-BisseggBerg TGBirwinkenBischofszellBürglen TGBussnangErlen TGHauptwil-GottshausHohentannenKradolf-SchönenbergMärstettenSchönholzerswilenSulgen TGWeinfeldenWigoltingenWuppenauZihlschlacht-Sitterdorf
Karte von Kradolf-Schönenberg
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Kradolf-Schönenberg, im ostschweizerdeutschen Ortsdialekt Kradolf-Schönebèrg [χrɑːləfː-ʃønəbɛrg],[6] ist seit dem 1. Januar 1996 eine politische Gemeinde im Bezirk Weinfelden des Kantons Thurgau, Schweiz. Sie besteht aus den Dörfern und ehemaligen Ortsgemeinden Buhwil, Kradolf, Neukirch an der Thur und Schönenberg an der Thur.

Luftaufnahme von Schönenberg (vor der Thur) und Kradolf (hinter der Thur) von Walter Mittelholzer, 1919

Die Ortschaften auf dem heutigen Gemeindegebiet wurden erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt, Kradolf als in Chreinthorf (883) und Schönenberg als Thuruftisthorf (838).[7] Die Deutung des ersteren ist unsicher; Kradolf könnte «Krähendorf» oder aber «Dorf des Grawo» bedeuten. Schönenberg war eigentlich der Name der heutigen Burg Last; das ursprüngliche Thuruftisthorf bedeutet «Dorf des Thuruft».[6]

Die Geschichte der Gemeinde Kradolf-Schönenberg beginnt im Jahr 1991 mit Konsultativabstimmungen in den einzelnen Ortsgemeinden über eine Reorganisation der Gemeindestrukturen. Schon damals zeichnete sich ab, dass sich die beiden Nachbardörfer Schönenberg an der Thur und Kradolf vereinigen möchten. Der Zusammenschluss musste jedoch warten, weil sich die Ortsgemeinden Halden, Schweizersholz, Neukirch an der Thur und Buhwil schwer taten mit ihrer politischen Zukunft. Schliesslich entschieden sich Halden und Schweizersholz für den Anschluss an Bischofszell und Neukirch und Buhwil für die Vereinigung mit Kradolf und Schönenberg. Die Stimmbürger von Kradolf hatten Mühe mit diesem Entscheid und stimmten der Bildung der politischen Gemeinde Kradolf-Schönenberg erst nach einem intensiv geführten Abstimmungskampf im zweiten Anlauf im Februar 1995 zu.[8] Am 1. Januar 1996 vereinigten sich dann die von der Munizipalgemeinde Sulgen abgetrennte Ortsgemeinde Kradolf sowie die der Munizipalgemeinde Neukirch an der Thur angehörenden Ortsgemeinden Buhwil, Neukirch an der Thur und Schönenberg an der Thur und die von der Ortsgemeinde Schweizersholz abgetrennten Weiler Last, Schluuch, Roore, Störehuus und Wiigarte zur politischen Gemeinde Kradolf-Schönenberg.[9]

Geschichte der einzelnen Dörfer

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→ siehe Abschnitte Geschichte in den Artikeln Buhwil, Kradolf, Neukirch an der Thur und Schönenberg an der Thur

Kradolf
Kradolf-Schönenberg

Blasonierung: Geteilt von Rot und Weiss, belegt mit gewelltem Schrägbalken in gewechselten Farben.[10]

Nachdem 1996 die politische Gemeinde Kradolf-Schönenberg entstanden war, legte die Gemeindeversammlung 1996 das neu geschaffene Gemeindewappen fest, das sich an den früheren Ortsgemeindewappen von Kradolf und Schönenberg an der Thur anlehnt.[10]

Das Wappen von Kradolf-Schönenberg ist ähnlich dem der Gemeinde Niedererlinsbach im Kanton Solothurn.

Bevölkerungsentwicklung im Gebiet der heutigen Gemeinde Kradolf-Schönenberg[9]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde[9][11]
Jahr 2000 2010 2018 2023
Einwohner 3062 3288 3584 3844

Von den insgesamt 3844 Einwohnern der Gemeinde Kradolf-Schönenberg am 31. Dezember 2023 waren 1038 bzw. 27,0 % ausländische Staatsbürger. 1162 (30,2 %) waren evangelisch-reformiert und 906 (23,6 %) römisch-katholisch. Die Ortschaft Buhwil zählte zu diesem Zeitpunkt 318 Bewohner.[11]

Im Jahr 2016 bot Kradolf-Schönenberg 847 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 7,7 % in der Land- und Forstwirtschaft, 46,4 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 45,9 % im Dienstleistungssektor tätig.[5]

Kradolf ist Ziel des Mammut Flossrennens auf Sitter und Thur, das am Muttertag oder am Ausweichdatum einen Sonntag später in Degenau startet und an dem jährlich rund 40 Mannschaften in den drei Kategorien Rennklasse, Originalitätsklasse und Plauschklasse teilnehmen. Die Flosse nehmen oft Aktualitäten aus Politik oder Gesellschaft auf und ziehen bei schönem Wetter zwischen 20'000 und 30'000 Besucher an. Seit 2018 ist das Mammut Flossrennen auf der Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz zu finden.[12]

Persönlichkeiten

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→ siehe Abschnitte Persönlichkeiten in den Artikeln Kradolf und Neukirch an der Thur

Sehenswürdigkeiten

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Obermühle in Schönenberg
Kirche in Neu­kirch an der Thur
Ruine Anwil in Buhwil
Hintermühle 1 in Buhwil

Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen unter anderem die in zwei der Dörfer erhalten gebliebenen Ruinen, namentlich die Ruinen Last und Heuberg in Schönenberg sowie die Ruine Anwil in Buhwil. Von geschichtlicher Bedeutung sind auch die diversen, restaurierten (Wasser-)Mühlen, welche vor Beginn der Industrialisierung (Seidenweberei in Schönenberg ab 1863) den Schwerpunkt auf den Getreideanbau setzten. Von der Seidenweberei ist heute noch die Kraftzentrale zu besichtigen, welche als Industriedenkmal gilt und zugleich die bedeutendste und vollständigste Anlage dieser Art in der Schweiz ist.

→ siehe auch Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Schweizersholz
→ siehe auch Liste der Kulturgüter in Kradolf-Schönenberg

Commons: Kradolf-Schönenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. a b Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  6. a b Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 487 f.
  7. StiASG, Urk. II 145. Online auf e-chartae, abgerufen am 25. Juni 2020.
  8. Geschichte. Auf der Webseite der Gemeinde Kradolf-Schönenberg, abgerufen am 21. November 2021
  9. a b c Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
    Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
    Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022.
  10. a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
  11. a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 12. Juni 2024.
  12. Mammut Flossrennen ist neu auf Liste «Lebendige Traditionen der Schweiz». Auf: St. Galler Tagblatt (online) vom 28. Juni 2018.