Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik – Kugelstoßen (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 14 Athletinnen aus 9 Ländern
Wettkampfort Estadio Olímpico Universitario
Wettkampfphase 20. Oktober 1968
Medaillengewinnerinnen
Deutschland Demokratische Republik 1968 Margitta Gummel (GDR)
Deutschland Demokratische Republik 1968 Marita Lange (GDR)
Sowjetunion 1955 Nadeschda Tschischowa (URS)
1964 1968

Das Kugelstoßen der Frauen bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 20. Oktober 1968 im Estadio Olímpico Universitario ausgetragen. Vierzehn Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde Margitta Gummel aus der DDR. Sie gewann mit der neuen Weltrekordweite von 19,61 m vor ihrer Landsfrau Marita Lange und Nadeschda Tschischowa aus der Sowjetunion.

Die Bundesrepublik Deutschland – offiziell Deutschland – wurde durch Marlene Fuchs und Gertrud Schäfer vertreten. Fuchs wurde Siebte, Schäfer Zehnte.
Neben den Medaillengewinnerinnen startete für die DDR – offiziell Ostdeutschland – Renate Garisch-Culmberger, die Platz fünf belegte.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 18,87 m Margitta Gummel (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) Frankfurt (Oder), DDR (heute Deutschland) 23. April 1967[1]
Olympischer Rekord 18,14 m Tamara Press (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Finale OS Tokio, Japan 20. Oktober 1964
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier 1968

Rekordverbesserungen

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Zunächst gab es eine Verbesserung des bestehenden olympischen Rekords, anschließend wurde der Weltrekord zweimal verbessert:

  • Olympischer Rekord:
  • Weltrekord:
    • 19,07 m – Margitta Gummel (DDR), Finale am 20. Oktober, dritter Versuch
    • 19,61 m – Margitta Gummel (DDR), Finale am 20. Oktober, fünfter Versuch

Durchführung des Wettbewerbs

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Vierzehn Athletinnen traten am 20. Oktober um 14.30 Uhr (Ortszeit Mexiko-Stadt (UTC −6)[2] zum Wettkampf an. Aufgrund der geringen Zahl der Teilnehmerinnen wurde auf eine Qualifikationsrunde verzichtet. Jede Athletin hatte zunächst drei Versuche. Erstmals standen den besten acht – und nicht wie bis 1964 den besten sechs – Sportlerinnen anschließend drei weitere Versuche zu.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

x ungültig

Datum: 20. Oktober 1968, 14.30 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Margitta Gummel Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 18,53 m 17,88 m 19,07 m WR 18,30 m 19,61 m WR 18,59 m 19,61 m WR
2 Marita Lange Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 18,78 m OR x 18,17 m 18,47 m 18,20 m 18,26 m 18,78 m
3 Nadeschda Tschischowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 18,19 m x 18,03 m 17,62 m 17,49 m 17,26 m 18,19 m
4 Judit Bognár Ungarn 1957 Ungarn 17,14 m 17,30 m 17,21 m 17,78 m 17,75 m 16,83 m 17,78 m
5 Renate Garisch-Culmberger Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 17,67 m 17,15 m 17,68 m 17,49 m 17,72 m 17,69 m 17,72 m
6 Iwanka Christowa Bulgarien 1967 Bulgarien 16,65 m 17,25 m 16,85 m x x 17,20 m 17,25 m
7 Marlene Fuchs Deutschland BR BR Deutschland 17,11 m 16,56 m x x x 16,19 m 17,11 m
8 Els van Noorduyn Niederlande Niederlande 15,89 m 15,71 m 14,97 m 15,54 m 16,23 m 16,10 m 16,23 m
9 Irina Solonzowa-Kudrjawzewa Sowjetunion 1955 Sowjetunion x 15,88 m 15,76 m nicht im Finale der
besten acht Athletinnen
15,88 m
10 Gertrud Schäfer Deutschland BR BR Deutschland 14,70 m 15,26 m 15,10 m 15,26 m
11 Maren Seidler Vereinigte Staaten USA 14,38 m 14,86 m x 14,86 m
12 Rosa Molina Chile Chile 12,85 m 11,89 m 11,94 m 12,85 m
13 Baek Og-ja Korea Sud 1949 Südkorea 12,67 m 12,08 m 11,97 m 12,67 m
14 Rosario Martínez El Salvador El Salvador 9,58 m x 10,18 m 10,18 m
DNS Mary Peters Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Josephine de la Viña Philippinen 1944 Philippinen

Von den Fachleuten erwartet wurde ein Duell zwischen der alten und der neuen Weltrekordlerin. Im April des Olympiajahres hatte Nadeschda Tschischowa aus der UdSSR diesen Rekord in Sotschi auf 18,67 m verbessert. Im September gelang der DDR-Stoßerin Margitta Gummel in Frankfurt (Oder) eine Steigerung auf 18,87 m.[1] Die Leistungsdichte bei den Kugelstoßerinnen war nicht so hoch wie in den meisten anderen Disziplinen der Leichtathletik. Das zeigt das Leistungsgefälle im Ergebnis dieser Spiele und wird auch deutlich durch die Bestweite der nächsten Athletin in der Weltjahresbestenliste vor dem Wettkampf in Mexiko-Stadt. Marita Lange aus der DDR wies hier eine Weite von 17,81 m auf.

In Runde eins setzte sich Lange allerdings mit einer Steigerung auf 18,78 m an die Spitze. Damit hatte sie sich persönlich um fast einen Meter verbessert. Aber ihre Konkurrentinnen ließen sich nicht schocken. Gummel und Tschischowa folgten mit Weiten von ebenfalls deutlich über 18 Metern. Nadeschda Tschischowa konnte sich in der Folge allerdings nicht mehr verbessern und gewann damit die Bronzemedaille. Gummel steigerte sich im dritten Versuch auf die neue Weltrekordweite von 19,07 m und war damit die erste Frau, die über 19 Meter stieß. Im fünften Durchgang verbesserte sie sich noch einmal auf 19,61 m, ein Wert, den vorher kaum jemand für möglich gehalten hätte. Damit wurde Margitta Gummel Olympiasiegerin. Marita Lange gewann mit ihrer Weite aus dem ersten Versuch die Silbermedaille. Die Ergebnisse der Athletinnen auf den Plätzen vier bis sieben lagen zwischen 17,11 m und 17,72 m, die Judit Bognár aus Ungarn als Viertplatzierte erzielte.[4]

Margitta Gummel errang den ersten deutschen Olympiasieg in dieser Disziplin.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 389f

Einzelnachweise

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  1. a b Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Shot put - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 25. September 2021
  2. The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 11, digital.la84.org, abgerufen am 25. September 2021
  3. The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 537, digital.la84.org, abgerufen am 25. September 2021
  4. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 389