Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik – 800 m (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 800-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 24 Athletinnen aus 16 Ländern
Wettkampfort Estadio Olímpico Universitario
Wettkampfphase 17. Oktober 1968 (Vorläufe)
18. Oktober 1968 (Halbfinale)
19. Oktober 1968 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Madeline Manning (Vereinigte Staaten USA)
Ileana Silai (Rumänien 1965 ROM)
Maria Gommers (Niederlande NED)
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier 1968

Der 800-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 17., 18. und 19. Oktober 1968 im Estadio Olímpico Universitario ausgetragen. 24 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Madeline Manning. Silber gewann die Rumänin Ileana Silai, Bronze ging an Maria Gommers aus den Niederlanden.

Die DDR – offiziell Ostdeutschland – wurde durch Karin Burneleit und Barbara Wieck vertreten. Wieck schied im Vorlauf aus, Burneleit scheiterte im Halbfinale.
Läuferinnen aus der Bundesrepublik Deutschland (offiziell Deutschland), der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 2:00,5 min Vera Nikolić (Jugoslawien Jugoslawien) London, Großbritannien 20. Juli 1968[1]
Olympischer Rekord 2:01,1 min Ann Packer (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) Finale OS Tokio, Japan 20. Oktober 1964

Rekordverbesserung

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Die US-amerikanische Olympiasiegerin Madeline Manning verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 19. Oktober um zwei Zehntelsekunden auf 2:00,9 min. Den Weltrekord verfehlte sie damit um vier Zehntelsekunden.

Durchführung des Wettbewerbs

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24 Athletinnen traten am 17. Oktober zu insgesamt vier Vorläufen an. In der Vorrunde und auch im Halbfinale am 18. Oktober qualifizierten sich die jeweils vier Laufbesten – hellblau unterlegt – für die nächste Runde. Das Finale fand am 19. Oktober statt.

17. Oktober, 11:00 Uhr: Vorläufe
18. Oktober, 16:40 Uhr: Halbfinale
19. Oktober, 17:50 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Mexiko-Stadt (UTC −6) angegeben.

Datum: 17. Oktober 1968, ab 11.00 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Vera Nikolić Jugoslawien Jugoslawien 2:05,7 min 2:05,78 min
2 Laine Erik Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2:06,5 min 2:06,52 min
3 Paola Pigni Italien Italien 2:06,7 min 2:06,72 min
4 Karin Burneleit Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 2:07,1 min 2:07,13 min
5 Francie Kraker Vereinigte Staaten USA 2:07,3 min 2:07,34 min
6 Elizabeth Chesire Kenia Kenia 2:10,9 min 2:10,92 min
DNS Elizabeth Chesire Kenia Kenia
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Maria Gommers Niederlande Niederlande 2:04,0 min 2:04,06 min
2 Ileana Silai Rumänien 1965 Rumänien 2:04,1 min 2:04,11 min
3 Sheila Taylor Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:04,1 min 2:04,17 min
4 Anna Simina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2:04,4 min 2:04,48 min
5 Barbara Wieck Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 2:08,5 min 2:08,18 min
6 Channa Shezifi Israel Israel 2:09,2 min 2:09,23 min
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Maryvonne Dupureur Frankreich Frankreich 2:09,5 min 2:09,55 min
2 Doris Brown Vereinigte Staaten USA 2:09,5 min 2:09,54 min
3 Pat Lowe Irland Irland 2:09,5 min 2:09,57 min
4 Sylvia Potts Neuseeland Neuseeland 2:09,6 min 2:09,63 min
5 Eeva Haimi Finnland Finnland 2:09,6 min 2:09,67 min
6 Tilly van der Made Niederlande Niederlande 2:10,5 min 2:10,59 min
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Madeline Manning Vereinigte Staaten USA 2:08,7 min 2:08,74 min
2 Abby Hoffman Kanada Kanada 2:08,9 min 2:08,94 min
3 Jaroslava Jehličková Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2:08,9 min 2:08,96 min
4 Ilja Keizer Niederlande Niederlande 2:08,9 min 2:08,96 min
5 Annelise Damm Olesen Danemark Dänemark 2:09,0 min 2:09,1 min
6 Joan Page Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:10,2 min 2:10,21 min

Datum: 18. Oktober 1968, ab 16.40 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Madeline Manning Vereinigte Staaten USA 2:05,8 min 2:05,82 min
2 Ileana Silai Rumänien 1965 Rumänien 2:05,9 min 2:05,94 min
3 Pat Lowe Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:06,6 min 2:06,62 min
4 Abby Hoffman Kanada Kanada 2:07,0 min 2:07,03 min
5 Karin Burneleit Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 2:08,4 min 2:08,41 min
6 Anna Simina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2:08,5 min 2:08,54 min
7 Ilja Keizer Niederlande Niederlande 2:14,8 min 2:14,88 min
DNF Vera Nikolić Jugoslawien Jugoslawien
Laine Erik (links) schied als Fünfte des zweiten Halbfinals aus
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Maria Gommers Niederlande Niederlande 2:05,1 min 2:05,13 min
2 Doris Brown Vereinigte Staaten USA 2:05,2 min 2:05,23 min
3 Sheila Taylor Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:05,2 min 2:05,29 min
4 Maryvonne Dupureur Frankreich Frankreich 2:05,5 min 2:05,58 min
5 Laine Erik Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2:06,0 min 2:06,09 min
6 Sylvia Potts Neuseeland Neuseeland 2:07,2 min 2:07,27 min
7 Paola Pigni Italien Italien 2:07,8 min 2:07,82 min
8 Jaroslava Jehličková Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2:13,5 min 2:13,59 min
Silbermedaillengewinnerin Ileana Silai

Datum: 19. Oktober 1968, 17:50 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Madeline Manning Vereinigte Staaten USA 2:00,9 min OR 2:00,92 min
2 Ileana Silai Rumänien 1965 Rumänien 2:02,5 min000 2:02,58 min
3 Maria Gommers Niederlande Niederlande 2:02,6 min000 2:02,63 min
4 Sheila Taylor Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:03,8 min000 2:03,81 min
5 Doris Brown Vereinigte Staaten USA 2:03,9 min000 2:03,98 min
6 Pat Lowe Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:04,2 min000 2:04,25 min
7 Abby Hoffman Kanada Kanada 2:06,8 min000 2:06,99 min
8 Maryvonne Dupureur Frankreich Frankreich 2:08,2 min000 2:08,28 min

Favoritin war die jugoslawische Weltrekordlerin Vera Nikolić. Aus unbekannten Gründen hatte sie jedoch ihr Halbfinalrennen nach dreihundert Metern abgebrochen. Sie hatte unter erheblichem Erwartungsdruck ihrer Landsleute gestanden und vielleicht war die nervliche Belastung einfach zu groß.[4]

Im Finale ging die US-Läuferin Madeline Manning mit scharfem Tempo in Führung. Bei dreihundert Metern wurde sie von der französischen Olympiazweiten von 1964 Maryvonne Dupureur abgelöst. Die 400-Meter-Marke wurde in schnellen 59,1 Sekunden durchlaufen. Hier übernahm die Rumänin Ileana Silai die Spitze, Manning blieb zunächst in Silais Windschatten. Dann setzte die US-Amerikanerin zu ihrem Finish an, passierte die Rumänin und setzte sich mit einem immer größer werdenden Vorsprung mehr und mehr ab. Im Ziel hatte sie ca. fünfzehn Meter Vorsprung. Madeline Manning wurde Olympiasiegerin vor Ileana Silai, die ihren zweiten Platz knapp gegen die Niederländerin Maria Gommers verteidigen konnte.

Die Siegerin verbesserte Ann Packers olympischen Rekord um zwei Zehntelsekunden und blieb nur vier Zehntel über dem Weltrekord.[5]

Madeline Manning errang den ersten US-Olympiasieg über 800 Meter der Frauen.
Alle drei Medaillengewinnerinnen gewannen die ersten Medaillen in dieser Disziplin für ihre Länder.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 384f

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 800 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 23. September 2021
  2. The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 3 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 10f, digital.la84.org, abgerufen am 23. September 2021
  3. a b c The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 3 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 535, digital.la84.org, abgerufen am 23. September 2021
  4. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 384
  5. Athletics at the 1968 Ciudad de Mexico Summer: Women's 800 metres, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 23. September 2021