Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – 800 m (Frauen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 800-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 42 Athletinnen aus 34 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 16. bis 18. August 2008
Medaillengewinnerinnen
Kenia Pamela Jelimo (KEN)
Kenia Janeth Jepkosgei Busienei (KEN)
Marokko Hasna Benhassi (MAR)
2004 2012
Das VogelnestOlympiastadion von Peking

Der 800-Meter-Lauf bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde vom 16. bis 18. August 2008 im Nationalstadion ausgetragen. 42 Athletinnen nahmen daran teil.

Es gab einen kenianischen Doppelsieg. Gold gewann Pamela Jelimo, Silber ging an Janeth Jepkosgei Busienei. Bronze errang die Marokkanerin Hasna Benhassi.

Aktuelle Titelträgerinnen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Olympiasiegerin 2004 Kelly Holmes (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 1:56,38 min Athen 2004
Weltmeisterin 2007 Janeth Jepkosgei Busienei (Kenia Kenia) 1:56,04 min Ōsaka 2007
Europameisterin 2006 Olga Kotljarowa (Russland Russland) 1:57,38 min Göteborg 2006
Panamerikanische Meisterin 2007 Diane Cummins (Kanada Kanada) 1:59,75 min Rio de Janeiro 2007
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 2008 Rosibel García (Kolumbien Kolumbien) 2:05,9 min Cali 2008[1]
Südamerika-Meisterin 2007 Marian Burnett (Guyana Guyana) 2:03,57 min São Paulo 2007[2]
Asienmeisterin 2007 Trương Thanh Hằng (Vietnam Vietnam) 2:07,77 min Amman 2007[3]
Afrikameisterin 2008 Pamela Jelimo (Kenia Kenia) 1:58,70 min Addis Abeba 2008
Ozeanienmeisterin 2008 Salome Dell (Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea) 2:10,92 min Saipan 2008[4]

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltrekord 1:53,28 min Jarmila Kratochvilová (Tschechoslowakei Tschechoslowakei) München, BR Deutschland (heute Deutschland) 26. Juli 1983[5]
Olympischer Rekord 1:53,43 min Nadija Olisarenko (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Finale OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 27. Juli 1980

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die kenianische Olympiasiegerin Pamela Jelimo mit 1:54,87 min im Finale am 18. August. Den Olympiarekord verfehlte sie damit um 1,44 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 1,59 Sekunden.

Rekordverbesserungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde ein neuer Kontinentalrekord aufgestellt und es gab zwei neue Landesrekorde:

Es fanden sechs Vorläufe statt. Die jeweils drei ersten eines jeden Laufs (hellblau unterlegt) sowie die sechs zeitschnellsten Athletinnen (hellgrün unterlegt) qualifizierten sich für die Halbfinals.

15. August 2008, 11:10 Uhr

Platz Name Nation Zeit
1 Swetlana Kljuka Russland Russland 2:01,67 min
2 Rosibel García Kolumbien Kolumbien 2:01,98 min
3 Anna Rostkowska Polen Polen 2:02,11 min
4 Jemma Simpson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:02,16 min
5 Agnes Samaria Namibia Namibia 2:02,18 min
6 Madeleine Pape Frankreich Frankreich 2:03,09 min
7 Baraah Awadallah Jordanien Jordanien 2:18,41 min

15. August 2008, 11:18 Uhr

Platz Name Nation Zeit
1 Julija Krewsun Ukraine Ukraine 2:00,21 min
2 Tatjana Andrianowa Russland Russland 2:00,31 min
3 Jenny Meadows Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:00,32 min
4 Swjatlana Ussowitsch Belarus Belarus 2:00,42 min
5 Marian Burnett Guyana Guyana 2:02,02 min
6 Alice Schmidt Vereinigte Staaten USA 2:02,33 min
7 Haley Nemra Marshallinseln Marshallinseln 2:18,83 min
Annabelle Lascar – ausgeschieden als Fünfte des dritten Vorlaufs

15. August 2008, 11:26 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Pamela Jelimo Kenia Kenia 2:03,18 min
2 Kenia Sinclair Jamaika Jamaika 2:03,76 min
3 Élodie Guégan Frankreich Frankreich 2:03,85 min
4 Merve Aydın Turkei Türkei 2:04,75 min
5 Annabelle Lascar Mauritius Mauritius 2:06,11 min PB
6 Vanja Perišić Kroatien Kroatien 2:06,82 min
7 Marcela Britos Uruguay Uruguay 2:08,96 min

15. August 2008, 11:34 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Maria de Lurdes Mutola Mosambik Mosambik 1:58,91 min
2 Marilyn Okoro Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:59,01 min
3 Lucia Klocová Slowakei Slowakei 1:59,42 min
4 Tamsyn Lewis Australien Australien 1:59,67 min
5 Neisha Bernard-Thomas Grenada Grenada 2:00,09 min NR
6 Emilia Mikue Ondo Äquatorialguinea Äquatorialguinea 2:20,69 min
DNF Nicole Teter Vereinigte Staaten USA
Hazel Clark-Riley – ausgeschieden als Fünfte des fünften Vorlaufs

15. August 2008, 11:42 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Zulia Calatayud Kuba Kuba 2:00,34 min
2 Hasna Benhassi Marokko Marokko 2:00,51 min
3 Jekaterina Kostezkaja Russland Russland 2:00,54 min
4 Olga Cristea Moldau Republik Moldau 2:00,59 min PB
5 Hazel Clark-Riley Vereinigte Staaten USA 2:01,51 min
6 Mihaela Neacșu Rumänien Rumänien 2:03,03 min
7 Aishath Reesha Malediven Malediven 2:30,14 min PB

15. August 2008, 11:50 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Janeth Jepkosgei Busienei Kenia Kenia 1:59,72 min
2 Tatjana Petljuk Ukraine Ukraine 2:00,00 min
3 Brigita Langerholc Slowenien Slowenien 2:00,13 min
4 Eglė Balčiūnaitė Litauen Litauen 2:00,15 min PB
5 Elisa Cusma Piccione Italien Italien 2:00,24 min
6 Carmo Tavares Portugal Portugal 2:01,91 min
DSQ Mireille Derebona-Ngaisset Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik IAAF Regel 163.3 – Bahnübertreten[6]

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden eines jeden Laufs (hellblau unterlegt) sowie die beiden nächsten zeitschnellsten Läuferinnen (hellgrün unterlegt) für das Finale.

Lucia Klocová – ausgeschieden
als Dritte des ersten Halbfinals

16. August 2008, 19:30 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Swetlana Kljuka Russland Russland 1:58,31 min
2 Maria de Lurdes Mutola Mosambik Mosambik 1:58,61 min
3 Lucia Klocová Slowakei Slowakei 1:58,80 min
4 Tatjana Petljuk Ukraine Ukraine 1:59,27 min
5 Rosibel García Kolumbien Kolumbien 1:59,38 min NR
6 Marilyn Okoro Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:59,53 min
7 Brigita Langerholc Slowenien Slowenien 2:00,00 min
8 Tamsyn Lewis Australien Australien 2:01,41 min

Weitere im ersten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

16. August 2008, 19:39 Uhr

Platz Name Nation Zeit
1 Pamela Jelimo Kenia Kenia 1:57,31 min
2 Hasna Benhassi Marokko Marokko 1.58,03 min
3 Tatjana Andrianowa Russland Russland 1.58,33 min
4 Zulia Calatayud Kuba Kuba 1.58,78 min
5 Anna Rostkowska Polen Polen 1.58,84 min
6 Jenny Meadows Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:59,42 min
7 Eglė Balčiūnaitė Litauen Litauen 2:02,59 min
8 Swjatlana Ussowitsch Belarus Belarus 2:02,79 min

16. August 2008, 19:48 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Janeth Jepkosgei Busienei Kenia Kenia 1:57,28 min
2 Julija Krewsun Ukraine Ukraine 1:57,32 min PB
3 Jekaterina Kostezkaja Russland Russland 1:58,16 min
4 Kenia Sinclair Jamaika Jamaika 1:58,28 min
5 Elisa Cusma Piccione Italien Italien 1:59,52 min
6 Olga Cristea Moldau Republik Moldau 2:00,12 min PB
7 Neisha Bernard-Thomas Grenada Grenada 2:01,84 min
DNF Élodie Guégan Frankreich Frankreich
Olympiasiegerin Pamela Jelimo

18. August 2008, 21:35 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Pamela Jelimo Kenia Kenia 1:54,87 min AF/WL
2 Janeth Jepkosgei Busienei Kenia Kenia 1:56,07 min
3 Hasna Benhassi Marokko Marokko 1:56,37 min
4 Swetlana Kljuka Russland Russland 1:56,97 min
5 Maria de Lurdes Mutola Mosambik Mosambik 1:57,68 min
6 Kenia Sinclair Jamaika Jamaika 1:58,24 min
7 Julija Krewsun Ukraine Ukraine 1:58,73 min
8 Tatjana Andrianowa Russland Russland 2:02,63 min

Zum Favoritenkreis gehörten vor allem die Läuferinnen des afrikanischen Kontinents. Die kenianische Weltmeisterin Janeth Jepkosgei Busienei und Vizeweltmeisterin Hasna Benhassi aus Marokko, die bei den Olympischen Spielen 2004 Silber gewonnen hatte und auch 2005 Vizeweltmeisterin geworden war, wurden besonders stark eingeschätzt. Auch Jepkosgeis Landsfrau Pamela Jelimo hatte sich in der olympischen Saison bereits mit sehr guten Leistungen präsentiert. Von den russischen Vertreterinnen kamen am ehesten die WM-Dritte von 2005 Tatjana Andrianowa und Vizeeuropameisterin Swetlana Kljuka für Platzierungen ganz vorne in Frage. Mit unter den Teilnehmerinnen war auch die Olympiasiegerin von 2000 und Olympiavierte von 2004 Maria Mutola aus Mosambik, die allerdings nicht mehr so stark eingeschätzt wurde wie zu ihren besten Zeiten.

Das Finale war besetzt mit je zwei Vertreterinnen aus Kenia und Russland sowie jeweils einer Läuferin aus Jamaika, Marokko, Mosambik und der Ukraine.

Im Finale übernahmen mit einem sehr hohen Anfangstempo von Beginn an die beiden Kenianerinnen das Kommando. Zunächst führte Weltmeisterin Jepkosgei, die dann am Ende der ersten Runde bei einer 400-Meter-Durchgangszeit von 55,41 Sekunden von Jelimo abgelöst wurde. An dieser Stelle gab es bereits eine deutliche Lücke zur drittplatzierten Mutola. Mit wiederum ein paar Metern Abstand folgte der Rest des Feldes. Auf der Gegengeraden setzte sich Jelimo dann auch von ihrer Landsfrau ab, während Mutolas Vorsprung auf die hinter ihr laufenden Konkurrentinnen immer kleiner wurde. Pamela Jelimo baute den Abstand auf ihre Gegnerinnen auf den verbleibenden zweihundert Metern weiter aus und wurde überlegene Olympiasiegerin. Janeth Jepkosgei Busienei konnte ihren zweiten Platz bis ins Ziel verteidigen und sorgte so für einen kenianischen Doppelerfolg. Bereits in der Zielkurve zog Hasna Benhassi vorbei an Mutola auf den dritten Platz und gewann die Bronzemedaille. Vierte wurde Swetlana Kljuka vor Maria Mutola und der Jamaikanerin Kenia Sinclair.

Mit 1:54,87 min stellte Pamela Jelimo einen neuen Afrikarekord und gleichzeitig auch eine neue Weltjahresbestzeit auf.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Campeonato CAC de Atletismo 2008, athlecac.org, abgerufen am 13. März 2022
  2. Campeonato Sudamericano de Atletismo 2007, athlecac.org, abgerufen am 13. März 2022
  3. Asian Athletics Championships – 2007, athleticsasia.org, englisch (PDF; 191 kB), abgerufen am 13. März 2022
  4. Oceania Area Championships – 25/06/2008 to 28/06/2008, athletics-oceania.com (PDF; 130 kB), abgerufen am 13. März 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records, 800 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 13. März 2022
  6. Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 88, leichtathletik.de, abgerufen am 13. März 2022