Reg Parnell Racing
Name | Reg Parnell Racing |
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Unternehmen | |
Unternehmenssitz | |
Teamchef | Reg Parnell Tim Parnell |
Statistik | |
Erster Grand Prix | Großbritannien 1959 |
Letzter Grand Prix | Monaco 1969 |
Gefahrene Rennen | 83 |
Konstrukteurs-WM | 0 |
Fahrer-WM | 0 |
Rennsiege | 0 |
Pole Positions | 1 |
Schnellste Runden | 0 |
Punkte | 0 |
Reg Parnell Racing war ein britisches Motorsportteam, das von 1959 bis 1969 in der Formel 1 antrat. 1961 und 1962 hieß es im Hinblick auf den Hauptsponsor Yeoman Credit Racing bzw. Bowmaker-Yeoman Credit Racing. Das Team wurde bis 1963 von dem ehemaligen Rennfahrer Reginald „Reg“ Parnell geleitet. Es war ein reines Kundenteam, stellte also die eingesetzten Chassis nicht selbst her.
Teamgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reg Parnell hatte vor dem Zweiten Weltkrieg in unterschiedlichen Motorsportklassen Automobilrennen bestritten, einige davon auf Bugatti. Nach dem Krieg trat er zu mehreren Formel-1-Rennen an. Parnell war Teilnehmer des ersten Formel-1-Weltmeisterschaftslaufes, dem Großen Preis von Großbritannien 1950. Das Rennen beendete er für Alfa Romeo auf Platz drei. Sein letztes Formel-1-Rennen war der nicht zur Weltmeisterschaft zählende Große Preis von Neuseeland im Januar 1957, den er gewann.
1959 gründete Parnell einen eigenen Rennstall, der beim Großen Preis von Großbritannien 1959 in der Formel 1 debütierte. 1961 ging Parnell eine Verbindung mit dem britischen Finanzdienstleister Yeoman Credit ein, der 1959 und 1960 Hauptsponsor des konkurrierenden BRP-Teams gewesen war. Yeoman Credit unterstützte Parnells Team 1961 und 1962 mit jeweils 20.000 £; als Gegenleistung erschien der Rennstall in diesen Jahren unter der Bezeichnung Yeoman Credit Racing (1961) bzw. Bowmaker Yeoman Credit (1962). Für die Formel-1-Saison 1963 verlor Reg Parnell die Unterstützung des Finanzdienstleisters. Der Rennstall machte als reines Privatteam weiter und verwendete ab 1963 wieder die Bezeichnung Reg Parnell Racing. Reg Parnell starb im Januar 1964 an den Folgen einer Operation. Sein Sohn Tim Parnell, selbst ein ehemaliger Rennfahrer, übernahm die Leitung des Rennstalls. Tim Parnell baute ab 1967 eine enge Verbindung zu B.R.M. auf und machte seinen Rennstall zu B.R.M.s bevorzugtem Kundenteam. Das gegenseitige Vertrauen war so groß, dass Tim Parnell 1970 die Leitung des B.R.M.-Werksteams übernahm. Daraufhin stellte er den Rennbetrieb von Reg Parnell Racing ein.
Reg Parnell Racing nahm von 1959 bis 1969 an 83 Formel-1-Weltmeisterschaftsläufen teil, hinzu kamen zahlreiche Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus. Das erfolgreichste Jahr war 1962: Auf dem neu konstruierten Lola Mk4 erreichte John Surtees zwei zweite Plätze für den Rennstall. Surtees war auch der erfolgreichste der insgesamt 24 Piloten, die für Reg Parnell Racing antraten.
Die Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parnell setzte im Laufe der Jahre unterschiedliche Chassis ein. Anfänglich bevorzugte das Team Fahrzeuge von Cooper. 1962 verwendete es eine Neukonstruktion von Lola. Parnell war das erste Team, das einen Lola bei einem Formel-1-Weltmeisterschaftslauf an den Start brachte. Nachdem Lola sein Formel-1-Engagement beendet hatte, wechselte Parnell zu Fahrzeugen von Lotus. Reg Parnell Racing war das einzige Kundenteam, das den „epochemachenden“ Lotus 25 einsetzte. Als Kundenteam erhielt Reg Parnell Racing keine Meisterschaftspunkte in der Konstrukteurswertung. Soweit Parnells Fahrer bei Weltmeisterschaftsläufen in die Punkteränge fuhren, wurden die Zähler in der Konstrukteurswertung dem Hersteller zugeschrieben, der das eingesetzte Chassis konstruiert hatte.
In der zweiten Hälfte des Jahres 1963 entschied sich Reg Parnell für die Entwicklung eines eigenen Fahrzeugs. Grund hierfür war die eingeschränkte Konkurrenzfähigkeit der vom Team verwendeten, teilweise veralteten Kundenfahrzeuge. Hinzu kam der Umstand, dass Parnell wie andere Kundenteams auch vom Wohlwollen der Chassishersteller abhängig war, die ihrerseits Werksteams unterhielten und mit den Privatiers konkurrierten. Parnell beauftragte den Konstrukteur Les Redmond mit der Entwicklung eines eigenen Fahrzeugs, das in der Saison 1964 eingesetzt werden sollte. Geplant war, dass Redmond eine Kopie des erfolgreichen Lotus 25 konstruieren sollte. Das Projekt endete mit dem überraschenden Tod Reg Parnells im Januar 1964. Seinem Sohn Tim, der das Team fortführte, gelang es, von Lotus zwei ehemalige Werks-25 übernehmen, sodass der Bedarf für den eigenständigen Aufbau einer 25-Kopie entfiel. Redmond baute das für Parnell gedachte Fahrzeug im Laufe des Jahres 1964 in einen Sportwagen um, der mit Mike Spence bei zahlreichen Sportwagenrennen eingesetzt wurde.[1]
Piloten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Parnell fuhren im Laufe der Jahre einige etablierte Piloten, die vielfach zuvor für Werksteams angetreten waren. Zu ihnen gehörten Innes Ireland, Pedro Rodríguez, Roy Salvadori oder Maurice Trintignant. Andererseits gab das Team wiederholt auch jungen Piloten eine Chance: Chris Amon, Piers Courage und Peter Revson begannen ihre Formel-1-Karriere bei Parnell.
Rennergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saison | Team | Chassis | Fahrer | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | Punkte | Rang |
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1959 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | Cooper T45 -Climax | Henry Taylor | 12 | ||||||||||||||
Tim Parnell | DNQ | ||||||||||||||||
1960 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | Cooper T51 -Climax | Henry Taylor | 7 | 14 | |||||||||||||
Olivier Gendebien | 12 | ||||||||||||||||
Phil Hill | 6 | ||||||||||||||||
Tony Brooks | DNF | ||||||||||||||||
1961 | 0 | — | |||||||||||||||
Yeoman Credit Racing | Cooper T53 -Climax | John Surtees | 11 | 7 | 5 | DNF | DNF | 5 | DNF | DNF | |||||||
Roy Salvadori | 8 | 6 | 10 | 6 | DNF | ||||||||||||
1962 | 0 | — | |||||||||||||||
Bowmaker-Yeoman Credit Racing | Lola Mk4 -Climax | John Surtees | DNF | 4 | 5 | 5 | 2 | 2 | DNF | DNF | DNF | ||||||
Roy Salvadori | DNF | DNF | DNF | DNF | DNF | DNF | DNF | ||||||||||
1963 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | Lola Mk4-Climax Lotus 24-B.R.M. |
Chris Amon | DNS | DNF | DNF | 7 | 7 | DNF | DNS | DNF | |||||||
Maurice Trintignant | DNF | 8 | |||||||||||||||
Lucien Bianchi | DNF | ||||||||||||||||
Masten Gregory | DNF | 11 | DNF | DNF | DNF | ||||||||||||
Mike Hailwood | 8 | 10 | |||||||||||||||
John Campbell-Jones | 13 | ||||||||||||||||
Rodger Ward | DNF | ||||||||||||||||
Hap Sharp | DNF | 7 | |||||||||||||||
1964 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | Lotus 24-B.R.M. Lotus 25-B.R.M. |
Chris Amon | DNQ | 5 | DNF | 10 | DNF | 11 | DNF | DNF | 14 | ||||||
Mike Hailwood | 6 | 12 | 8 | DNF | DNF | 8 | DNF | 8 | 14 | ||||||||
Peter Revson | DSQ | DNS | DNF | ||||||||||||||
1965 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | Lotus 25-B.R.M. Lotus 33-B.R.M. |
Tony Maggs | 11 | ||||||||||||||
Richard Attwood | DNF | 14 | 13 | 12 | DNF | 6 | 10 | 6 | |||||||||
Mike Hailwood | DNF | ||||||||||||||||
Innes Ireland | 13 | DNF | DNF | 10 | 9 | DNF | |||||||||||
Chris Amon | DNF | DNF | |||||||||||||||
Bob Bondurant | DNF | ||||||||||||||||
1966 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | Lotus 25-B.R.M. | Mike Spence | DNF | DNF | DNF | DNF | 5 | DNF | 5 | DNF | DNS | ||||||
Ferrari 246 Tasman-Ferrari | Giancarlo Baghetti | NC | |||||||||||||||
1967 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | Lotus 25-B.R.M. BRM P83-B.R.M. BRM P261-B.R.M. |
Piers Courage | DNF | DNF | DNS | ||||||||||||
Chris Irwin | 7 | DNF | 5 | 7 | 7 | DNF | DNF | DNF | DNF | ||||||||
1968 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | BRM P126-B.R.M. | Piers Courage | DNF | DNF | DNF | DNF | 6 | 8 | 8 | 4 | DNF | DNF | DNF | ||||
1969 | 0 | — | |||||||||||||||
Reg Parnell Racing | BRM P126-B.R.M. | Pedro Rodríguez | DNF | DNF | DNF |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906–2000. 1. Auflage, London 2001, ISBN 1-86126-339-2 (englisch)
- David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1993. Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7.
- Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945–1965. Motor Racing Publications (London) 1998. ISBN 1-899870-39-3
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vgl. zum Ganzen Lawrence: Grand Prix Cars 1945-65, 225 f.