Scheerau (Leinburg)

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Scheerau
Gemeinde Leinburg
Koordinaten: 49° 27′ N, 11° 17′ OKoordinaten: 49° 27′ 5″ N, 11° 17′ 23″ O
Höhe: 370 m ü. NHN
Einwohner: 21 (1993)[1]
Postleitzahl: 91227
Vorwahl: 09120
Der Leinburger Gemeindeteil Scheerau
Der Leinburger Gemeindeteil Scheerau
Ehemaliger Herrensitz
Scheerauer Hofladen (2024)

Scheerau (auch Scherau geschrieben, im örtlichen Sprachgebrauch üblicherweise mit Artikel die Scherau) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Leinburg im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Scheerau liegt in der Gemarkung Diepersdorf.[3]

Der Weiler ist von einer großen Anzahl von Fischweihern umgeben. Ein Anliegerweg führt 200 Meter westlich zu einer Gemeindeverbindungsstraße, die nach Diepersdorf zur Kreisstraße LAU 15 (1 km nördlich) bzw. nach Leinburg zur Staatsstraße 2240 führt (1,3 km östlich).[4]

Die heutige Scheerau wurde bis ins 18. Jahrhundert als „Kitzenau“ bezeichnet[5], wie auch auf historischen Karten noch zu sehen ist.[6] An den früheren Namen erinnert noch die „Kitzengasse“ im benachbarten Diepersdorf.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Scheerau dem Steuerdistrikt Diepersdorf und der Ruralgemeinde Diepersdorf zugewiesen.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Scheerau am 1. Mai 1978 nach Leinburg eingemeindet.[8]

In der Scheerau befindet sich ein ehemaliger Herrensitz, der als zweigeschossiger Quaderbau mit Walmdach ausgeführt ist. Er dürfte im Jahr 1767 fertiggestellt worden sein, jedoch lässt sich ein Zeidelmuttergut an dieser Stelle bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen.[5]

Vereine und Veranstaltungen

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Trotz ihrer eher geringen Größe dient die Scherau als Namensgeberin für diverse Anlässe in ihrer nächsten Umgebung. Im Umkreis von 500 Metern befinden sich die Sportanlagen sowohl der SpVgg Diepersdorf als auch des TV Leinburg, deren Lage häufig – nicht ganz zutreffend – als „in der Scherau“ bezeichnet wird.[9][10] In den Scherauer Weihern angelt der Fischereiverein Diepersdorf und lädt jährlich zum Weiherfest ein,[11] während sich ein landwirtschaftliches Anwesen in der eigentlichen Scherau zu einem Hofladen mit Veranstaltungsmöglichkeiten entwickelt hat.[12]

Commons: Scheerau (Leinburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 338.
  2. Gemeinde Leinburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. November 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. November 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b Herrensitze – Scherau. Altnürnberger Landschaft e.V., abgerufen am 5. Mai 2020.
  6. Scherau/Kitzenau auf historischer Karte 1808…1864. BayernAtlas, abgerufen am 5. Mai 2020.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 22 (Digitalisat).
  8. Leinburg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 10. November 2024.
  9. Spielbericht SpVgg Diepersdorf. n-land.de, 10. November 2019, abgerufen am 5. Mai 2020: „Verfolgerduell in der Scherau“
  10. Spielbericht TV Leinburg. n-land.de, 2. April 2015, abgerufen am 10. November 2024: „1:1 im Scherau-Derby“
  11. Einziger „Graser“ wurde knapp überboten. n-land.de, 21. Juni 2010, abgerufen am 10. November 2024: „Dann verwandeln sich die Dämme an den Scherauer Weihern wieder in eine Schlemmermeile.“
  12. Feiern in der Scherau bleibt erlaubt. n-land.de, 15. August 2019, abgerufen am 5. Mai 2020.