Wikipedia:Kurier/Ausgabe 3 2020

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Stammtischliebe in Zeiten von Corona

Screenshot der Teilnehmer
Screenshot der Teilnehmer

„Wir befinden uns im Jahr 2020 n. Chr. Alle Wikipedia-Stammtische sind aufgrund der Ausgangsbeschränkungen verständlicherweise abgesagt … Alle Stammtische? Nein!“ Und hier endet das abgewandelte Zitat, denn es wäre vermessen, die Idee nur für einen Stammtisch in Anspruch zu nehmen.

Gestern war der 28. des Monats. Entsprechend dem Dresdner Modell Zeit für einen Stammtisch. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen entschieden wir uns dafür, den Stammtisch virtuell abzuhalten. Was im Homeoffice funktioniert, sollte doch auch beim geliebten Hobby klappen. Und so schlug Stefan Kühn vor, den Stammtisch virtuell abzuhalten. Es war allen klar, dass es anders sein würde als ein Stammtisch in einem gemütlichen Restaurant, bei dem man sich mit seinem Tischnachbarn austauschen kann. Aber anders heißt nicht schlechter sondern neu. Stefan schlug vor, Wikidata und einige interessante Tools vorzustellen, und so wurde aus dem Stammtisch eine kleine Schulung.

Zu Beginn des Stammtischs mit 23 Teilnehmern wurde aber noch persönlicher Kontakt gepflegt. Arjoopy, ein Mitglied der Generation Z, hatte Geburtstag und bekam von den anderen Stammtischteilnehmern, die man durchweg zur erweiterten Risikogruppe zählen kann, ein Ständchen gesungen.

Während wir uns mit Bier, Tee und anderen Getränken zuprosteten, saßen oder lagen wir daheim auf unseren Stühlen und Sofas. Man sah stille Zaungäste, die im Hintergrund zuschauten, weiße Wände, Bilder und riesige Bücherwände. Dieser intime Einblick in das Leben der anderen war interessant und verlieh dem ganzen eine gewisse Gemütlichkeit. Mein Highlight des Einblicknehmens war ein Benutzer, der zufrieden und entspannt seine Pfeife rauchte.

Stefan stellte Wikidata vor. Wie editiert man dort, was sind Objekte und Propertys? Welche Auswirkungen hat das auf die Wikipedia? Wie kann ich Daten abfragen und interessant aufbereiten? Besonders schnell wurde klar, dass diese Abfragen noch nicht sehr nutzerfreundlich sind. Eine Oberfläche, die es ermöglicht, Abfragen ohne große IT-Kenntnisse zu erstellen, wurde von vielen als wünschenswert genannt. Später zeigte Stefan, wie man mit Quickstatements schnell und einfach Daten nach Wikidata bekommt, indem er sie einfach in einer kleinen Tabelle aufbereitete. Sofort wurde Interesse daran bekundet, die Gewichte von Protonen nach Wikidata zu bekommen. An dieser Stelle hoffe ich, dass ich mit meinem rudimentären Schulphysikwissen keinen allzugroßen Mist in dem vorhergehenden Satz geschrieben habe.

Anschließend zeigte Conny eine praktische Anwendung von Wikidata, indem er am Beispiel der Umgebindehäuser in Wikidata, die länderübergreifend gepflegt werden, zeigte, wie Karten und Auswertungen erstellt werden können.

Leider fiel der Vortrag von Jeb zur Datenlaube aus.

Zum Abschluss stellte ich das neue Koordinatentool von DB111 vor. Das Tool hat seit der Vorstellung im Kurier vor ein paar Tagen weitere Features bekommen, zum Beispiel die Funktion Imagecheck, die auf der Karte Listeneinträge ohne Foto andersfarbig darstellt, um so Fotografen bei der Planung von Routen zu unterstützen.

Das Fazit der Teilnehmer des virtuellen Stammtischs war durchweg positv. Ein besonders schöner Aspekt war die Teilnahme von Autorinnen und Autoren, die sonst nicht den Weg zum Stammtisch nach Dresden finden können – Österreicher, Ostfriesen, Sachsen-Anhaltiner und sogar Mittelsachsen. Dies führt zu neuem Input, anderen Sichtweisen und einem besseren gegenseitigen Verständnis. Der nächste virtuelle Stammtisch findet schon am 2. April 2020 in Innsbruck statt und der nächste in Dresden am 28. April 2020. Dazu ist natürlich jeder eingeladen.

Wir haben für den Stammtisch Zoom genutzt. Dies wurde uns durch WMDE zur Verfügung gestaltet. Ein besonderer Dank an Sandro Halank (WMDE). Und so wie ich gehört habe :-), arbeitet WMDE daran, solch eine Möglichkeit allen zur Verfügung zu stellen.

Nutzt die Chance, die das Digital Schooling unserem Projekt bietet. Es gibt viele Themen, die vorgestellt und gezeigt werden können. Vielleicht können wir virtuell mit unseren Vorträgen bei den unterschiedlichen Stammtischen touren. Ich hatte Freude daran, das Listentool vorzustellen, und kann es gern bei anderen Stammtischen vorstellen (Wer will, kann auch einfach meine „Unterlagen“ nutzen). Natürlich nur, wenn ich nicht wie Troubadix beim Schlussbankett ende, um mit dem Eingangsbild zu schließen. Z t 29.03.

Morgen am 1. April gibt es um 18 Uhr einen Nachholetermin mit einer kurzen Einführung in Wikidata, für die die den Stammtisch verpasst haben oder das Thema interessiert. Einfach dort mit eintragen. sk 29.03.

Ein kleines Rätsel

Moin zusammen,
in ein paar Stunden ist es soweit, die Uhr wird mal wieder vorgestellt. Damit es euch bis dahin nicht ganz so langweilig wird, nehmen wir das mal als Anlass, über das Thema Zeit etwas nachzudenken. Ihr kennt sie alle, die kleinen Anhängsel, die entstehen, wenn ihr die vier Tilden eingebt, oder die ganz alleine dastehen, wenn man dann einmal zu viel drückt.

Also, wer will, folgendes Rätsel: Von den folgenden Zeitstempeln gibt’s welche, die sind richtig, die könnte man so erzeugen, und welche, die sind falsch. Hinter jedem Zeitstempel steht eine Zahl. Addiert die Zahlen der richtigen Zeitstempel, und behandelt sie als Binärzahl. Wenn ihr sie dann ins Dezimalsystem umrechnet, dann kommt ihr auf eine Zahl, die die Lösung darstellt. Wer meint, das richtige Ergebnis zu wissen, postet es gerne auf der Rückseite, ich werde das Rätsel dann morgen Abend, wenn ich dran denke, auflösen.

  • 23:45, 28. Mär. 2020 (CET) => 1000
  • 12:32, 26. Mär. 2020 (CEST) => 999
  • 23:45, 28. Jan. 2020 (CEST) => 10000
  • 20:47, 28. Feb. 2020 (CET) => 5
  • 17:14, 27. Mär. 2020 (CEST) => 1
  • 21:60, 28. Mär. 2020 (CET) => 20
  • 02:20, 29. Mär. 2020 (CET) => 50
  • 02:00, 29. Mär. 2020 (CEST) => 1000005
  • 03:01, 29. Mär. 2020 (CEST) => 100005
  • 10:00, 30. Mär. 2020 (CET) => 10005
  • 06:32, 30. Feb. 2020 (CET) => 1005

In dem Sinne eine gute (kürzere) Nacht. Luke 29.03.

Was bleiben wird…

Nächstes Jahr wird die Wikipedia 20, ein runder Geburtstag! Für das Internet sind 20 Jahre ein beachtliches Alter, da ist Wikipedia schon beinahe ein Urgestein. Für ein menschliches Leben ist es hingegen ein noch junges Alter. Und für Schriften? Für Schriften ist die Wikipedia sozusagen „erst gestern“ erschienen, maximal ein Wimpernzucken alt. Zum Vergleich: Vor etwa der 100-fachen Zeit wurde das Neue Testament verfasst. Und auch das Neue Testament ist in der Menschheitsgeschichte noch verhältnismäßig jung.

Und was bringt die Zukunft? Optimisten sagen, dass die Menschheit schon bald den Mars besiedeln und von dort aus die Milchstraße erobern wird. Pessimisten hingegen prognostizieren, dass die Menschheit derzeit ihren Zenit erlebt und schon bald ausgestorben sein wird. Und was sagen die Realisten? Gänzlich ausgeschlossen sind keine der beiden Szenarien. Doch die Erfahrung lehrt uns, dass die Menschheit in der Geschichte immer wieder Aufs und Abs erlebt. Und immer, wenn die Menschheit glaubt, der Natur überlegen zu sein, wird sie eines Besseren belehrt, wie uns aktuell einmal mehr die Corona-Krise bestätigt. Ebenfalls bestätigt sie ein weiteres Mal, dass eine solche Veränderung rasch und unerwartet passieren kann.

Eine bestimmt nicht unanfällige Technik der heutigen Zeit ist die Elektrotechnik und mit ihr auch das Internet: Ein kräftiger Sonnensturm, eine Organisation mit negativen Absichten oder eine Krise, die jetzt noch keiner kommen sieht, könnte ausreichen, um unsere hochtechnisierte Zivilisation lahm zu legen. Und auch wenn die Elektrogeräte mit den Informationen der heutigen Zeit diese Krise überstehen: Wenn einmal alles für eine Weile ausfällt, kann es durch Folgekrisen zügig gehen, dass nur noch Elektroschrott übrig bleibt und niemand mehr weiß, was hier für Informationen enthalten sind bzw. waren.

Nun übertragen wir mal die Auswirkungen auf unsere Online-Enzyklopädie. Ich bin kein Pessimist, ich glaube fest daran, dass ich mein Leben lang noch Internet haben werde und am Ausbau der freien Online-Enzyklopädie mitwirken darf. Wie es meinen Kindern und meinen Kindeskindern ergehen wird, dazu kann ich noch keine feste Prognose abliefern. Aber nehmen wir doch mal ein wenig umfangreichere Zeiträume an: Wie sieht die Welt in 500, in 1000 oder gar in 2000 Jahren aus? Das vermag ich gar nicht mehr zu sagen. Das Einzige, was ich hierzu bereits jetzt weiß, ist, dass die Welt nicht mehr wie heute sein wird. Denn zum Vergleich: Heute vor 500 Jahren wurden in Europa Hexen verfolgt, vor bald 1000 Jahren ging das Königreich Burgund an das Heilige Römische Reich und vor 2000 Jahren erlebte das Römische Reich seine Blütezeit.

Und dies wissen wir vorwiegend aus Quellen der damaligen Zeit, die in analoger Form hinterlegt sind und so bis heute in Archiven und Bibliotheken aufbewahrt werden können. Zwar gibt es auch heute Printmedien und es wird glücklicherweise weiterhin analog publiziert, was das Zeug hält, sodass man sich keine Sorgen machen muss, dass unsere Generation aus den Geschichtsbüchern verschwinden wird. Doch eine Sache könnte unserer Nachwelt abgehen: Die Universalenzyklopädie von heute, die Wikipedia, über die sich die meisten Menschen Anfang der 2000er Jahre informieren, bleibt womöglich in diesen Blechbüchsen, die wir Computer nennen, „gefangen“.

Und wenn das digitale Zeitalter einmal endet, was wird dann von der Wikipedia übrig bleiben? Nichts? Ein paar Ausdrucke, die von Menschen angefertigt wurden, die die Informationen der Wikipedia lieber auf Papier lesen wollten? Oder doch das vollständige Lexikon? Um die Chancen zu erhöhen, dass die Wikipedia auch noch über das digitale Zeitalter hinaus überlebt, sollte sie alle paar Jahre vollständig ausgedruckt, gebunden und analog archiviert werden. Eine digitale Fassung davon kann ferner als PDF veröffentlicht werden. Und welcher Zeitpunkt ist hierfür geeigneter als ein runder Geburtstag? Wi, 27.03.

Technische Wünsche: „Leichter mit Vorlagen arbeiten“ – Vorstellung erster Projektideen

In der Umfrage Technische Wünsche 2019 wurde das Themenfeld „Leichter mit Vorlagen arbeiten“ als Schwerpunkt gewählt. Das bedeutet, das Team Technische Wünsche wird sich zwei Jahre mit diesem Thema beschäftigen und verschiedene Probleme darin angehen.

Seitdem laufen die Recherchen, welche Verbesserungen umgesetzt werden könnten. In den nächsten Wochen werden auf der Projektseite regelmäßig verschiedene einfache Prototypen für mögliche Projekte veröffentlicht. Alle sind dazu eingeladen diese zu bewerten und kommentieren. Für ein ausgewogenes Bild wird Feedback von WikipedianerInnen mit unterschiedlichem Erfahrungsstand, Arbeitsweisen und Arbeitsgebieten gesucht. Auf Basis dieser Rückmeldungen wird das Team Technische Wünsche überlegen, ob wir die Ideen umsetzen, nochmal überarbeiten, oder zugunsten anderer verwerfen. Abhängig vom Ergebnis dieser Prototypen-Phase wird es möglicherweise später im Jahr noch eine zweite Runde mit neuen Ideen geben.

Wichtig: Da wir in den nächsten Wochen regelmäßig neue Prototypen vorstellen wollen und wir euch nicht mit Newslettern, Pings und Kurierbeiträgen überschwemmen möchten, bitten wir alle Interessierten, die Projektseite zu beobachten. M (WMDE), 26.3

COVID-Grüße aus Frisco

Klick mich

Seit mehreren Tagen wird nicht eingeloggten Lesenden folgende Nachricht aus San Francisco (in verschiedenen Sprachen) beim ersten Kontakt angezeigt:

"A message to our readers about COVID-19
With the uncertainty surrounding the outbreak of the Coronavirus disease (COVID-19) pandemic, we want to reassure our readers across the globe that our volunteers are working to bring you a trusted source of unbiased information. Throughout these challenging times, knowledge must and will remain open for all.
We find ourselves in remarkable circumstances this year. The COVID-19 pandemic makes clear our global human interconnectedness and the responsibilities we have to one another. We have no precedent for its challenges, but we do know that our best response relies on the sort of global empathy, cooperation, and community building that sit at the heart of our movement.
I want to acknowledge the invaluable work of all the contributors on Wikipedia. Thank you for keeping a close watch and keeping misinformation at bay. Our coronavirus articles have received tens of thousands of edits by thousands of editors since the start of the pandemic. We are proving that, even in a time of social distancing, we can celebrate our human bond by coming together online to share facts and information.
We will keep working around the clock to bring you reliable and neutral information. Now, as ever, our priority is to remain worthy of your trust.
Take good care,
Katherine Maher,
Executive Director, Wikimedia Foundation"

Die Übersetzung ins Deutsche überlasse ich erstmal Personen, deren Bildschirm noch nicht mit Kaffee getränkt ist... Prost! si, 26.3.2020

Eine Übersetzung:

"Eine Botschaft an unsere Leser über COVID-19
Angesichts der Unsicherheit durch den Ausbruch der Coronavirus Disease (COVID-19) Pandemie wollen wir unseren Lesern auf dem ganzen Globus versichern, dass unsere Freiwillige daran arbeiten euch eine zuverlässige Quelle von unverfälschten Informationen zu bieten. Während dieser schwierigen Zeiten muss und wird Wissen für alle offen bleiben.
Wir haben bemerkenswerte Umstände in diesem Jahr. Die COVID-19 Pandemie macht unsere globalen menschlichen Verflechtungen und die Verantwortungen, die wir zueinander haben, deutlich. Wir haben keinen Präzedenzfall für diese Aufgaben, aber wir wissen, dass unsere beste Antwort auf der Art von globaler Empathie, Kooperation und Community-Aufbau beruht, die im Herz von unserer Bewegung sitzen, basiert.
Ich will die unschätzbare Arbeit von all den Beitragenden auf Wikipedia würdigen. Danke, für das genaue Hinsehen und das unter Kontrolle halten von Falschinformationen. Wir beweisen alle, dass, selbst in einer Zeit von Social Distancing, wir unsere menschliche Bindung beim online Zusammenkommen, um Fakten und Informationen zu teilen, feiern können.
Wir werden weiterhin rund um die Uhr daran arbeiten, zuverlässige und neutrale Informationen zu bieten. Jetzt, wie immer, ist unsere Prioriät, eueres Vertrauens würdig zu bleiben.
Passt gut auf euch auf,
Katherine Maher,
Executive Director, Wikimedia Foundation
"

Übersetzt von HT 26.3.

Info: Aktueller deutscher Text, sofern ein Banner angezeigt würde.DH 27.3.

Technische Wünsche: Neue Standardoberfläche zum Lösen von Bearbeitungskonflikten

Zwei-Spalten-Bearbeitungskonflikt Oberfläche

Die Funktion Zwei-Spalten-Bearbeitungskonflikt ist seit dem 25. März 2020 als Standardfunktion auf der deutschsprachigen Wikipedia verfügbar. Sie soll es Autorinnen und Autoren erleichtern, Bearbeitungskonflikte zu lösen. Zur Funktion: Der Zwei-Spalten-Bearbeitungskonflikt soll dabei helfen Bearbeitungskonflikte einfacher zu lösen, indem er die Textabschnitte von mir und der anderen Person nebeneinander anzeigt (siehe Bild), ähnlich wie man es auch aus dem Versionsvergleich kennt. Dadurch kann ich abschnittsweise entscheiden, welche Textbausteine in die neue Version einfließen sollen, und diese auch noch weiter bearbeiten.

Der Wunsch nach einer besseren Lösung von Bearbeitungskonflikten wurde 2015 von den Mitgliedern der deutschsprachigen Wikipedia-Community auf den ersten Platz der Umfrage Technische Wünsche gewählt. Seit November 2018 stand die Funktion in dieser Form als Beta-Funktion zur Verfügung und wurde von über 6000 Personen auf der deutschsprachigen Wikipedia genutzt und getestet. Dadurch gab es viel Feedback, was zur Verbesserung der Funktion genutzt wurde. Es hat sich gezeigt, dass mit der neuen Oberfläche insgesamt mehr Bearbeitungskonflikte gelöst werden, als mit der alten Oberfläche.

Diese Funktion hat auf einigen ersten Wikis, inklusive der deutschen Wikipedia, die aktuelle Standardoberfläche ersetzt. Es gibt aber in den Einstellungen die Möglichkeit die Zwei-Spalten-Bearbeitungskonflikt Oberfläche auszuschalten. Dadurch kann weiterhin die bisherige Oberfläche genutzt werden, damit bestehende Arbeitsweisen zum Lösen von Bearbeitungskonflikten nicht beeinträchtigt werden.

Im Laufe dieses Jahres sollen alle übrigen Wikis folgen. Rückmeldungen zu der Zwei-Spalten Bearbeitungskonflikt Funktion sind wie immer auf der Diskussionsseite des Wunsches willkommen. Übrigens (wie hier schon im Kurier angekündigt) soll bald auch eine angepasste Oberfläche für Bearbeitungskonflikte speziell auf Diskussionsseiten entwickelt werden.

Zuletzt, ein großes Dankeschön an alle, die durch ihr Feedback und durch das Testen der Beta-Funktion dazu beigetragen haben, eine Funktion zum besseren Lösen von Bearbeitungskonflikten zu entwickeln. --Für das Team Technische Wünsche: MK (WMDE), 25.03.

PS: Wer künftig keine Neuigkeiten zu umgesetzten Wünschen verpassen möchte, kann hier den Newsletter Technische Wünsche abonnieren.

Wie zitiere ich eigentlich einen Film?

Schon seit längerem nutze ich Youtube nicht nur zur reinen Unterhaltung, sondern auch, um mich über meine Interessengebiete, allen voran die Archäologie, zu informieren. Institutionen wie die Yale University, das Oriental Institute, das Harvard Semitic Museum, das Britsh Museum und viele andere haben mittlerweile eine beträchtliche Anzahl an Vorträgen und Kurzfilmen mit hohem wissenschaftlichen Niveau online gestellt. Auch unter den klassischen Fernseh-Dokumentationen ist hin und wieder eine echte Perle zu finden.

Die Belege am Ende von Wikipedia-Artikeln sind üblicherweise in einen Literatur- und einen Weblinks-Abschnitt unterteilt. Verweise auf Videobeiträge, egal ob klassische Filmproduktionen oder Webvideos, finden sich vergleichsweise selten. Die entsprechende Qualität vorausgesetzt, könnten solche Verweise gern häufiger erfolgen. Gerade wenn die angegebene Literatur für den Durchschnittsleser nur umständlich zu erreichen ist, können Videos eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Es stellt sich allerdings die Frage: Wie zitiere ich solche Werke eigentlich korrekt? Unsere Zitierregeln schweigen sich dazu leider aus. Dort wird nur zwischen gedruckten Werken und Internetquellen unterschieden (hinzu kommen noch Formatvorlagen für Normen und Schutzrechte). Doch für Filme, Webvideos und auch für Audiobeiträge fehlen bisher entsprechende Vorlagen. Die nur selten genutzte Vorlage:Cite video bleibt recht vage. So enthält sie zwar einen Parameter „people“, erläutert aber nicht näher, welche der am Film beteiligten „people“ da denn aufgelistet werden sollen.

Eine kurze Webrecherche ergab, dass auch erschreckend viele wissenschaftliche Institutionen Videobeiträge in ihren Zitierrichtlinen einfach ignorieren. Eine löbliche Ausnahme ist hier bspw. die TU Chemnitz, die folgende Zitierweise empfiehlt:

Produzent, Regisseur, Jahr, Titel, Sitz der Produktionsfirma, Produktionsfirma.

Alternative:

Regisseur, Darsteller, Produktionsfirma, Jahr, Publikationsform.

Vielleicht können auf dieser Grundlage ja entsprechende Zitierregeln für die Wikipedia erarbeitet werden. Es gibt noch viele offene Fragen, etwa wie differenziert zwischen verschiedenen Formaten unterschieden werden muss oder welche beteiligten Personen genannt werden müssen (was ist bspw. mit den Autoren und Editoren?). Auf jeden Fall haben wir hier aber eine Lücke, die wir schließen sollten. e.s., 21.03.

Enzyklopädien von gestern, heute und morgen

Es war einmal ein Mann namens Platon, der die Idee hatte, das gesamte Wissen intelligenten jungen Leuten zur Verfügung zu stellen. In der römischen Kaiserzeit wurde mit der Disciplinarum libri IX ein solches Wissenswerk von Marcus Terentius Varro verfasst. Von größerer Bedeutung ist jedoch Plinius’ Werk Naturalis historia. Die Niederschrift war auch im Mittelalter in den meisten besseren Bibliotheken vorzufinden – und das wohlgemerkt vor dem Buchdruck. Das erste gedruckte und nicht mehr in Handschrift verfasste allgemeine Wissenswerk wurde nach dem Mittelalter mit der Margarita Philosophica von Gregor Reisch verfasst. Die Enzyklopädien aus dieser Zeit waren noch ohne biographische Texte, sondern vor allem mit naturwissenschaftlichen und philosophischen Inhalten bestückt. Personen wie Johann Heinrich Zedler, der das Grosse vollständige Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste schrieb, änderten dies jedoch und verfassten auch Informationen über Persönlichkeiten in ihren Wissenswerken.

Mit dem Zeitalter der Aufklärung wurde mit der Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers „die wohl berühmteste frühe Enzyklopädie im heutigen Verständnis“ verfasst. Im englischsprachigen Raum wurde mit der Encyclopædia Britannica und im deutschsprachigen Raum wurde mit der Brockhaus Enzyklopädie eine ähnliche Wissenssammlung zusammengestellt. Diese Wissenswerke sind alle samt eine Reihe dicker Schinken, die oft die Bücherregale vieler Menschen füllten. Dies änderte sich mit dem Aufkommen der sogenannten Wikipedia. Die Wikipedia ist eine Enzyklopädie, an der alle Menschen mitschreiben können. Ermöglicht wird dies, indem die Enzyklopädie nicht mehr (nur) in gedruckter Form vorliegt, sondern digital im Internet. Zunächst als Vorversion für die Einträge in der ebenfalls digitalen Nupedia gedacht, entwickelte sich die Wikipedia zur eigentlichen und inzwischen einzigen Universal-Enzyklopädie der Welt. Inzwischen umfasst die deutschsprachige Version knapp 2,5 Mio. Einträge.

Aufgrund der digitalen Form besteht der Vorteil der Wikipedia darin, dass auch Videos zu Veranschaulichungen genutzt werden können, Links auf unklare Begriffe direkt angeklickt werden können und veraltete Informationen umgehend aktualisiert werden können. Doch hatte diese Mitmach-Enzyklopädie anfangs auch ihre Probleme: So konnte man einfach für alle sichtbar in das neue Wissenswerk reinschreiben „ich habe wikipedia gehäkt!!! :-)“. Dies mag zwar abhängig vom Kontext und von der Definition auch nicht zwingend falsch sein, ist aber definitiv irrelevant für das Weltwissen. Um solche Kommentare zu unterbinden, müssen sämtliche Änderungen von unangemeldeten oder neuen Autoren seit geraumer Zeit erstmal geprüft werden, bevor sie freigeschaltet werden. Ferner müssen zur Sicherung der Qualität zwischenzeitlich auch alle Aussagen belegt werden. Damit reagierte Wikipedia hervorragend auf die Kritik, nicht vertrauenswürdig zu sein.

Entwicklung der aktiven Editoren in der deutschsprachigen Wikipedia

Doch hat die einzige verbliebene allgemeine Enzyklopädie sich mit den steigenden Qualitätsanforderungen auch neue Probleme geschaffen: Die Anzahl an Neuautoren sinkt kontinuierlich und die meisten Personen, die versuchen, sich ehrenamtlich in die Wikipedia einzuarbeiten, fühlen sich schnell überfordert und geben auf: Während in den Anfangszeiten ein Satz wie „Die Nordsee ist ein Mehr, ein teil der Atlant, zwischen Grossbritannien, Skandinavien, und Friesland“ für einen Artikel gereicht hat, würde ein solcher Eintrag heute (zu Recht) wohl entfernt werden – und mit ihm vermutlich auch der Neuautor. Und damit stellt sich die Frage für die Wikipedia, wie man einerseits das Problem angeht, eine hohe Qualität zu wahren, auf der anderen Seite aber auch Autoren findet, die das Projekt inhaltlich am Leben halten. Oder in anderen Worten: Wie kann die Wikipedia noch weiter verbessert werden? Wie wird das Wissenswerk von morgen gestaltet und aktualisiert? Wenn man sich umhört, wird klar, dass Wikipedia als „Quelle“ zwar so gern wie nie genutzt wird, was den Autoren eine hohe Verantwortung gibt. Zugleich verzeichnet die Wikipedia jedoch aufgrund der fehlenden Neuautoren seit Jahren einen kontinuierlichen Autorenschwund. Wie auf diese Trends zu reagieren ist, wird schon seit etlichen Jahren diskutiert – bisher jedoch ohne Erfolg. Und doch liegt die Antwort, wie dieses Problem gelöst werden kann, auf der Hand: Die Universitäten müssen auf kurz oder lang Teil der Wikipedia werden!

Bisher sind die Erkenntnisse der Forschenden trotz der immer höheren Popularität von Creative-Commons-Lizenzierungen vor allem Insidern vorbehalten, sofern nicht ein Journalist oder ein Wikipedia-Autor diese Informationen mittels Zitation der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Doch ist es gerade in Zeiten, in denen im Internet sogenannte „alternative Fakten“ (bzw. „Fake News“) kursieren, wichtig, mit Wikipedia eine zuverlässige „Quelle“ zu haben und sie noch weiter zu stärken. Und dafür ist es Aufgabe des Staates, seine Universitäten damit zu beauftragen, einen Teil ihrer Publikationen (~10 %) der Wikipedia zu widmen, um ihr Wissen im Sinne ihres Bildungsauftrags den Menschen zugänglich zu machen. Auch sollen Wikipedia-Artikel von Universitäten einem Peer-Review-Verfahren unterzogen werden, verbessert und – ähnlich wie lesenswerte und exzellente Artikel – mit einem Zeitstempel versehen werden können, das die Universität und die prüfenden Mitarbeiter ersichtlich macht. Ein Interesse an einer solchen Zusammenarbeit dürften auch Universitäten haben. So arbeitet beispielsweise das Geographie-Department der Ludwig-Maximilians-Universität München am sogenannten Geo-Wiki. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wieso das Wissen nicht gleich in die große Wikipedia eingearbeitet wird. Wi, 19.03.

„Nur die Not zeigt den wahren Charakter“

So zumindest Alexander Otto Weber in seinem 1907 erschienenen Werk Durch die Lupe. Oder mit John Lennons Worten: „Life is what happens to you while you’re busy making other plans“. An Niemandem in diesem Projekt dürfte vorbei gegangen sein, was derzeit in der Welt passiert. Die Hauptseite zeigt Corona-Hinweise und auch der Kurier ist mit Beiträgen direkt oder indirekt dazu voll. Man hört allenthalben derzeit Sätze wie den eingangs zitierten. Und daran ist sicher etwas. Wer wir sind, persönlich, als Gesellschaft, aber auch als Grüppchen Wikipedianer, wird sich auch in dieser Zeit zeigen. Während eine Sabria David an das Gute im Menschen glaubt, kann ich gerade schwer glauben, wie man sich derzeit immer noch wegen unfassbarer Banalitäten streiten kann. Aber ein Blick auf die VM reicht aus, um an der Empathiefähigkeit Einiger zu zweifeln.

Die nächsten Wochen werden aller Voraussicht nach von viel Stress, Frust, Anspannung, vielleicht Not, Verlust, Trauer, aber auch Hoffnung, Freude und Liebe begleitet sein. Auch wir als Wikipedianer müssen sehen, daß wir persönlich, aber auch als Projekt ohne größere Schäden durch kommen. Auch wenn ich selbst sicher nicht immer die Langmut in Person bin, der Appell: Zeigt in den nächsten Wochen, wo ihr nur könnt, mehr Langmut und Größe. Ihr wisst nie, was dem Gegenüber vielleicht Frust, Sorgen und Kummer macht. Aktuell sind wir so virtuell, wie seit den Anfangstagen dieses Projektes nicht mehr. Und bei allem Guten, was diese Virtualität bringt, wissen wir auch alle, daß ihr die sozialen Zwischentöne abgehen.

Also. Achten wir alle etwas mehr auf uns. Und ihr achtet auf euch und eure Lieben. Befolgt möglichst Hinweise und Warnungen der entsprechenden Autoritäten, aktuell ist nicht die Zeit für übersteigerten Individualismus. Gebt auf euch und Andere acht. Und dann hoffe ich, wir kommen alle gut durch all das durch. Viel Glück und Gesundheit an alle – und Kopf hoch. Das alles geht vorbei. MC, 19.03.

Kampagne: Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!

Kampagnengrafik

Der Deutsche Bibliotheksverband, Wikimedia Deutschland und das Bündnis Freie Bildung starteten am 3. März 2020 die Kampagne „Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!“. Hierbei suchen die drei Organisationen auf der Seite wikimedia.de/oeffentliches-gut bis zum 3. Juli 2020 Unterstützerinnen und Unterstützer, die ihren offenen Brief unterzeichnen. Hierin werden die Rundfunkanstalten der ARD sowie das ZDF aufgefordert, „Bildungsinhalte möglichst unter freier Lizenz und dauerhaft online verfügbar“ zu machen.

So ist zwar die Depublikation inzwischen nicht mehr in allen Fällen notwendig, die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten machen von diesen neuen Freiheiten in ihren Mediatheken jedoch noch keinen Gebrauch. Durch freie Lizenzen profitieren nicht nur die Wikimedia-Projekte, sondern vor allem auch Lehrende. Aus dem offenen Brief geht hervor: „Im Jahr 2020 sehen wir echtes Potenzial für Lehrerinnen, Lehrer und viele weitere Bildungsakteure, mit Material des ÖRR rechts- und zukunftssicher gute Bildungsangebote zu gestalten und diese, z.B. in Bibliotheken, nachhaltig zur Verfügung zu stellen.“

Durch die Kampagne soll „eine breitere Debatte über Auftrag und Praxis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ angestoßen werden. Auf Grundlage von gut recherchierten audiovisuellen Inhalten sollen Lehrmaterialien frei erstellt und bearbeitet werden können. Derzeit sind diese Möglichkeiten jedoch in der Regel mit Rechtsunsicherheiten bzw. mit Unkosten verknüpft: Abgesehen von im Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz (UrhWissG) geregelten Ausnahmen darf „eigentlich nichts ohne ausdrückliche[r] Genehmigung gezeigt werden“.

Doch auch für das Projekt Wikipedia ist der Mehrwert von freien Lizenzen und entfallenden Depublikationen nicht von der Hand zu weisen. Abraham Taherivand, geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland, kommentiert: „Für die Freiwilligen, die Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia aktuell halten, wie für die täglich neun Millionen Nutzerinnen und Nutzer wäre die Verfügbarkeit von Bildungsinhalten ohne Verfallsdatum von enormem Vorteil.“

Mit Stand vom 15. März 2020 wird der offene Brief von 14 Organisationen sowie von über 1600 Personen unterstützt. Wi, 15.03.

Corona in Wikipedia

In nicht ganz so erfreulichen Zeiten zwischendurch was Positives aus der Wikipediawelt: Vorgestern am Donnerstagabend, kleine Telefonkonferenz mit Münchner Journalistenkollegen, unser Monatstreffen gestern war ausgefallen, wegen Corona, wie soll’s weitergehen. „Du weißt schon, dass ich zurzeit jeden Tag bei Euch in Wikipedia bin“ meint einer. Wie das? In der Tat, es stellt sich heraus, er klickt regelmäßig den Coronavirus-Artikel in Wikipedia an und holt sich dort seine tägliche Dosis an Basiswissen von der Coronavirusfront, einer von exakt 147.553 Wikipedia-Nutzern, die an diesem Donnerstag den Artikel aufgerufen haben.

Visualisierung des Coronavirus SARS-CoV-2, Auslöser der Krankheit COVID-19

Ich hab mich richtig gefreut darüber und dies auch gleich den Autorinnen und Autoren des Artikels auf der Diskseite unter der Überschrift „Genau das, was wir brauchen“ mit folgenden Zeilen mitgeteilt: „Großes Lob und Anerkennung für den Artikel, – das war der Tenor einer kleinen Telefonschalte gestern in München mit Kolleginnen und Kollegen, die in der Journalistenausbildung tätig sind. Obgleich wir in Wikipedia eine Abneigung gegen Wikipedia als Newsdesk haben, ist es absolut zu begrüßen, dass der Artikel umfassend den beinahe tagesaktuellen Stand der COVID-19-Pandemie widergibt, differenziert, die pro und contras in der Diskussion berücksichtigend, – informierende und aufklärende Enzyklopädie wie man sie sich besser nicht vorstellen kann, für Fachleute und Laien gleichermaßen verständlich, für Entscheider in der Politik und im Gesundheitswesen eine informative Handreichung, insbesondere wegen des schnellen Zugangs zu den akribisch aufgeschlüsselten Quellen für sämtliche Aspekte des Themas. Genau das, was wir in diesen aufregenden und aufgeregten Zeiten brauchen. Danke den Autoren, und weiterhin gutes Schaffen! Grüße.“

Was dann kam, hat mich ebenfalls sehr gefreut. Nur leichte Mäkelei wegen nicht ganz so tagesaktueller Zahlen und Statistiken in dem Artikel, gleich darauf aber gute Vorschläge, und Hinweise auf weitere Quellen zur Verbesserung des Artikels. Von mir abschließend noch eine kleine Bitte an die Kolleginnen und Kollegen in den Medien: Wenn Ihr Euch des gesammelten enzyklopädischen Wissens aus Wikipedia bedient, was uns natürlich sehr freut, erwähnt das doch gelegentlich am Rande Eurer Berichterstattung. Pi, 14.3.

Ergänzender Hinweis: Ein ZEITkollege hat mich auf seine Hauptquelle zum Updaten der Coronazahlen aufmerksam gemacht, das Worldometer Our World in Data, von der University of Oxford, super Grafiken, worldwide, stets aktuell, unter CC-BY-SA 4.0 – eine Daten-Goldmine. Pi, 15.3.

Kleine Freuden (38): #100wikidays zum Internationalen Frauentag

Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im Kurierartikel in Ausgabe 11/2015Jetzt die bisherigen Ausgaben lesen und selber mitmachen!
Alles ging mit dem Engagement von Achim Raschka los. Er stellte fest, dass es ab dem 29. November 2019 bis zum Internationalen Frauentag am 8. März 2020 ziemlich genau 100 Tage wären und schlug daraufhin #100wikidays vor. Ich fand die Idee klasse und schrieb einen Aufruf zur Beteiligung im Kurier. Damit nicht genug, habe ich mir vorgenommen, mich ebenfalls sowohl zu beteiligen als auch andernorts Beteiligung zu erwirken.

Am 4. Januar stellte ich erfreut fest, dass bereits mehr als 50 Artikel geschrieben worden waren – in meiner Wahrnehmung mehr als 50 Prozent der gewünschten Artikel! ein lächelnder Smiley  Ich hätte es besser wissen können – schließlich hatte ich den dazu passenden Artikel aus der niederländischen Wikipedia zu uns übersetzt und aktualisiert. Allein – ich hatte meinen Fokus offenbar woanders, denn ich fing an, mich damit zu stressen, dass ich doch unbedingt auch noch einen Artikel beitragen wollte. Das gelang mir auch.

Anschließend teilte mir Achim mit, dass es bei der Aktion #100wikidays um 100 Tage ginge, an denen MINDESTENS ein Artikel geschrieben werden sollte. Was wiederum seit nunmehr 99 Tagen gelungen ist. Und das mit der erfreulichen Zahl von nicht mehr als 100, sondern mehr als 500(!) Biographien. ein lächelnder Smiley  Ich bin wieder mal beeindruckt davon, welch schöne Blüten die Kollaboration in Wikipedia treibt! Wer noch mitmachen mag, ist herzlich eingeladen. Am 8. März selbst gibt es mehrere Edit-a-thons. Danke an alle Beteiligten und besonders Achim für seine Initiative! ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/blumen  Iva, 6.3.

Update + Finale: In der Nacht auf den 8. März endete diese Aktion mit einem Endstand von 584 Artikeln, die im Rahmen der #100wikidays entstanden sind. Insgesamt nahmen 61 Autoren teil, die jeweils mindestens einen Artikel beigesteuert haben – allein Atamari steuerte als produktivster Autor 103 Biografien bei. Die beschriebenen Frauen entfielen auf 78 Nationalitäten, hinzu kamen mehr als 20 historische Frauen, die keiner heutigen Nation zugeordnet wurden. Auch die Disziplinen, in denen diese Frauen relevant sind und waren, sind bunt gemischt. Auch wenn die Regeln der originalen #100wikidays ein wenig gedehnt wurden, wurde allerdings eine Tradition auch diesmal eingehalten: Am letzten Tag wurde die Initiatorin der #100wikidays mit einem Bezug zu Bulgarien geehrt. Sie äußerte sich gestern an anderer Stelle: This made my day, week and month :) collaborative #100wikiwomandays on German Wikipedia, with a team of contributors doing it and 560 articles written on to day 100, that is, today. <3. Heute lassen es die Aktiven ausklingen mit einem edit-a-thon zum Internationalen Frauentag – und zumindest der Initiator wird sich heute anderen „Frauenthemen“ widmen – von Biografien ist er erstmal etwas übersättigt. Danke an alle, die mitgemacht haben. AR, 8.3.

Verschwörungstheorien

Mir ist aufgefallen, dass in unseren Wikipedia-Diskussionen häufig von „Verschwörungstheorien“ die Rede ist, als Gegenargument, als Vorwurf, als Unterstellung. Der Vorwurf des Aufstellens und Verbreitens von vermeintlichen Verschwörungstheorien ist dann stets auch ein probates Mittel, dem Gegenüber unseriöse Argumentation zu unterstellen, oder ihn mittels wikipediatypischer Sanktionen mundtot zu machen.

Als einer, der Worten und Begriffen gerne auf den Grund geht, habe ich mir den Begriff mal näher angeguckt. Am plausibelsten erscheint mir die Definition von Michael Butter in seinem Buch „Nichts ist, wie es ist“: „Eine Verschwörungstheorie bietet eine bestimmte Art von Erklärung für zeitgenössische oder historische Ereignisse an. Sie behauptet, nichts geschehe durch Zufall, alles sei geplant. Irgendwo im Geheimen gebe es eine Verschwörergruppe, die die Strippen in den Händen halte und die Geschehnisse auf der Welt orchestriere. Eine Verschwörungstheorie geht davon aus, dass nichts so ist, wie es scheint“.

Wenn ich mir die zahlreichen Diskussionen bei uns in Wikipedia anschaue, in denen dem Gegenüber „Verschwörungstheorie“ vorgeworfen wird, sind dies angesichts dessen, was der Begriff tatsächlich aussagt, Wischiwaschi-Argumente, zumeist Nebelkerzenwerferei, die einer sachlichen und zielführenden Diskussion nicht förderlich ist. Und auf Wikipedianer, die ansonsten bestrebt sind, in Wort und Sprache sachlich und korrekt zu formulieren, kein gutes Licht wirft.

Ich möchte es aber nicht beim Jammern über den Missbrauch solcher Begriffe belassen, zumal sich deren undifferenzierter Einsatz längst auch im medialen und politischen Alltag festgesetzt hat. Leute, die mir was von Verschwörungstheorien erzählen, ziehe ich, wenn sie noch nicht völlig an Freimaurerthesen verloren sind, in ein aufklärendes Gespräch, was die Betreffenden meistens nachdenklich macht. Ansonsten hilft nur, im Deutsch-, Medien- und Geschichtsunterricht möglichst früh einen kritischen Umgang mit Texten und Argumentationsmustern zu vermitteln.

Wobei ich eingestehen muss, dass das gar nicht so leicht ist und dass meiner Erfahrung nach eingefleischten Verschwörungstheoretikern mit noch so guten Argumenten nicht beizukommen ist. Allerdings möchte ich hinzufügen, dass mir in Wikipedia bislang qua definitionem kein echter Verschwörungstheoretiker begegnet ist, und dementsprechend ist mein Petitum, in den Diskussionen bei Vorwürfen in dieser Richtung zu bedenken, was tatsächlich eine Verschwörungstheorie ist und was nicht. Pi, 2.03.

Zu Gast bei den Mainzelmännchen

Ausgangslage

Gruppenfoto vor dem ZDF-Sendezentrum

Im Rahmen des Projekts Wiki Loves TV & Radio (WLTV) traf sich eine Gruppe von 15 Wiki­pe­di­a­ner­in­nen und Wiki­pe­di­a­nern mit Mit­ar­bei­ten­den des ZDF in Mainz. Das In­ter­esse am Projekt WLTV ist nach dem er­folg­rei­chen Pi­lot­pro­jekt mit dem ZDF groß, die Trup­pe weitestgehend neu. Nach einem ge­mein­sa­men Abend fanden wir uns am Frei­tag morgen im ZDF-Hoch­haus auf dem Ler­chen­berg ein. In der Vor­stel­lungs­run­de fas­ste Wi­ki­o­lo zu­sam­men, was WLTV bis­her er­reicht hat und was un­se­re Ziele für die Zu­kunft sind. Zum Bei­spiel wird über eine In­ter­na­tio­na­li­sie­rung des Pro­jekts nachgedacht. An­schlie­ßend be­spra­chen wir, was wir und die Com­mu­ni­ty uns vom Tref­fen im An­schluss er­hof­fen.

Treffen mit dem ZDF

Sowohl wir als auch die ZDF-Mitarbeitenden waren voll motiviert. Fast 50 Personen saßen am Tisch. Kaethe17 und Wikiolo hielten einen Vortrag zum Thema Wikipedia und ihre Freiwilligen, anschließend folgten weitere Kurzvorträge von Wikiolo, Kaethe17, Bernd Fiedler, des ZDF und von Funk zum Thema Evaluierung der Pilotprojekte. Hier wurde sowohl das erfolgreiche Pilotprojekt mit dem ZDF als auch das gescheiterte Projekt mit Funk analysiert. Zuletzt stellte 1rhb GLAM vor.

Nach einem regen Austausch folgten weitere Vorträge vom ZDF, in denen Terra X, Terra X Web und das ZDF-Archiv vorgestellt wurden. Dabei wurde von Seiten des ZDF auch über den aktuellen Stand in Bezug auf Veröffentlichungen unter CC-Lizenzen im Haus berichtet. Auch dazu wurde rege diskutiert. Anschließend gingen wir in Kleingruppen zusammen mit ZDF-Mitarbeitenden zu verschiedenen Themen in die Tiefe. Dabei vernetzten sich GLAM-Aktive mit ZDF-Archivaren, versuchten wir zu erarbeiten, wie das perfekte Erklärvideo für Wikipedia aussieht und sprachen über den Umgang von Videos, die unter Wikipedia-kompatiblen Lizenzen zur Verfügung gestellt werden: Der Upload auf Commons soll durch die Redaktionen erfolgen, die Einbindung in die Artikel obliegt der Community. Hinweise auf bereitgestellte Materialien können Redaktionen auf Meta-Seiten geben. Erfreulich fanden wir die Ankündigung, dass Terra X künftig die genutzten Quellen in den Beiträgen angeben wird.

Ziel der Aktion ist nicht nur, Wissen des ZDF unter freier Lizenz in die Wikipedia zu übertragen, sondern vor allem, dass hochwertige Informationsmaterialien Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten legal bereichern können. So haben wir an diesem Wochenende herausgefunden, dass der meist gelesene Artikel 2019 die Formelsammlung Trigonometrie mit rund 9,5 Mio. Aufrufen ist, also ein Artikel, den vermutlich viele Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, aber klammheimlich bestimmt auch zahlreiche Lehrkräfte, abgerufen haben.

Aus WLTV wird WLB

Am nächsten Tag starteten wir mit der Dokumentation des vergangenen Tages. Am Nachmittag nahmen wir an einer Führung durch die ZDF-Studios teil. Nach dieser „Pause“ besprachen wir das weitere Vorgehen von WLTV. Dabei haben wir unter anderem eine neue Orga gewählt, die auf unserer Hauptseite bereits dokumentiert ist. Sie soll den neuen Herausforderungen gerecht werden und das Zusammenspiel zwischen der Wikpedia-Community und den Rundfunkanstalten harmonisieren. Ein großer Dank geht an der Stelle an Jensbest und Pimpinellus von der alten Orga, die mitgewirkt haben, das Projekt auf die Beine zu stellen.

Im Rahmen der Besprechung haben wir Wiki Loves TV & Radio in Wiki Loves Broadcast (WLB) umbenannt, unter anderem um auch Online-Only-Angebote zu berücksichtigen. Hinterher begaben wir uns auf eine kleine Odyssee, um auf Einladung des Mainzer Stammtisches gemeinsam mit einem Gast des ZDF in Mainz-Mombach zu Abend zu essen. Zum Abschluss gab uns Symposiarch am nächsten Morgen eine Stadtführung durch Mainz.

Für 2020 ist ein weiteres Treffen, für 2021 sind zwei Treffen geplant. Wir rechnen bis dahin mit einigem neuen Material unter Creative-Commons-Lizenzen. Dafür haben wir Ansprechpersonen und Ideen auf dem Lerchenberg vorgestellt. Wenn die ganze ÖRR-Maschine in Gang kommt, werden wir sicherlich auch deine Unterstützung benötigen. Wi, Mo, FS, K17, 18q08, PL, Cu, Mi, rhb (02.03.)

Wahnsinnige Admins?

Pipi-Popo-Poseidon?

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Das Zitat wird immer wieder als Albert Einstein stammend kolportiert, was wohl nicht der Fall ist.[1] In unterschiedlichen Formen wird es aber immer wieder gerne herangezogen, wenn man jemandem eines auf den Deckel geben will, der aus sein Fehlern nicht lernen mag. Nun ja. Solange sich die Umstände und Rahmenbedingungen nicht ändern, wird ein unverändertes Vorgehen keine wesentlich anderen Reaktionen erwarten lassen. Das ist das Wesen der Empirie.

Ich kann das schön verfolgen, da ich aufgrund meines Interesses an Mythologie die Götter der alten Griechen sämtlich auf meiner Beobachtungsliste habe. Warum auch immer – mag sein, dass der Hang zur Blasphemie eine tiefe Wurzel im Menschen hat oder zumindest in manchen Menschen – die betreffenden Artikel sind seit vielen Jahren beständig Ziel eines oft recht primitiven Vandalismus. Vielleicht haben die Vandalen hierzulande eine gewisse Scheu, sich an Gott oder Jesus zu vergreifen, das lässt sich schwer sagen, da Gott und Jesus vor Bearbeitungen durch unangemeldete und neue Benutzer dauerhaft geschützt sind.

Anders bei Apollon, Poseidon und anderen Gottheiten eines verstaubten Altertums. Hier fehlt diese Scheu offenbar. Hier werden immer wieder mal beispielsweise Artikelteile durch erhellende Äußerungen wie etwa „Kake schmeckt gut“ überschrieben. Dann kommt bald ein RCler oder jemand wie ich, setzt es zurück und meldet die Seite auf VM. Der abarbeitende Admin schützt dann die Seite, allerdings – wenn es hoch kommt – vielleicht für ein Jahr. In einem Jahr kann alles ganz anders sein. Die Singularität kann eintreten, allgemeine Erleuchtung kann ausbrechen oder eine globale und finale Katastrophe dergleichen Kinkerlitzchen in ihrer Bedeutung relativieren. Tatsächlich tritt regelmäßig folgendes ein: Das Jahr vergeht, der Schutz ist weg und die Pipi-Kaka-Vandalen machen sich wieder ans Werk.

Womit wir bei obigem Zitat sind. Wahnsinn? Wer weiß … Beharrliche, unvergrämbare Hoffnung vielleicht. Ist ja eigentlich etwas Schönes, die Hoffnung. Die Versionsgeschichte wird derweil um Bildschimseiten mit IP-Bearbeitung + zugehörigem Revert verlängert. Schön übersichtlich. Und wir Autoren haben ja sonst nichts zu tun, als solchen Unfug zu revertieren. Oder es plagt die Admins die Furcht, es könnte doch irgendwann mal eine IP eine Perle des Wissens am Enzyklopädiegebäude anbringen wollen. Was weiß ich denn. Nur: Ich bin dieses Unfugs müde. Ich melde das nicht mehr auf VM und revertieren soll auch jemand anders. Immerhin entsteht der Eindruck, es würde im Bereich antiker Mythologie noch was getan. Ist kaum der Fall, das hat aber andere Gründe. Warum eigentlich kann nicht eskalierend gesperrt werden? Erst 1 Jahr, dann 2, dann 4 usw. Oder total heldenhaft: unbeschränkt sperren, wenn es aufgrund des Seitensperrlogs total absehbar ist, dass sich nichts ändert. Nicht heute, nicht morgen und in einem Jahr auch nicht. Und analog bei anderen Seiten in anderen Bereichen, wo analog sich das gleiche Spiel abspielt. Immer wieder und wieder. Zum wahnsinnig werden … -- WR, 01.03.

Stammtisch-Tools

Passend zu Corona suchen Stammtische und andere Gruppen nach Tools für virtuelle Aktionen. Skype kennt jeder. Aber wäre Jitsi Meet oder BigBlueButton nicht viel besser? Opensource und Datenschutz und so... Was ist mit Pexip? Und was machen Vereine (Mitgliederversammlung), Gemeinden (Gemeinderat) und Firmen (Betriebsratwahl)? Teams soll prima sein, aber M$-teuer!

Deshalb habe ich Abraham gebeten, ob er nicht sowas für Wikipedianer anbieten und selber hosten kann? Aber was nehmen? Es gibt Hunderte Tools. Also habe ich in der Artikelstube mal eine Übersicht begonnen: Tools für virtuelle kollaborative Arbeit – über die man dann die einzelnen Artikel finden kann. Alles noch sehr prozesshaft. Welche Kriterien sind wichtig? helfen? Jeder wissende Wikipedianer ist herzlich eingeladen, dort beizutragen :-) Und natürlich die Rotlink-Artikel zu schreiben und die bestehenden zu verbessern. Bis bald - in der Schreibwerkstatt. Markus 31.03.

Last Call

Du hast den Home-Office-Monat dazu genutzt, einen Artikel für die Wikipedia neu zu schreiben oder auszubauen? Dann hast du noch bis morgen Zeit, diesen Artikel im Schreib- und/oder im Miniaturenwettbewerb zu nominieren. Im Schreibwettbewerb können alle Artikel nominiert werden, die im letzten Monat umfangreicher bearbeitet wurden; für den Miniaturenwettbewerb können alle neu verfassten Artikel nominiert werden, die bis zu 15.000 Byte groß sind.

Die Bewertung des Schreibwettbewerbs wird durch eine bereits gewählte Jury vorgenommen. Es gibt tolle Preise zu gewinnen. Hauptpreis ist ein Büchergutschein im Wert von 250 Euro von Wikimedia Deutschland. Wem „totes Holz“ nicht gefällt, kann auch durch Wikipedia-Rucksäcke von Wikimedia Österreich motiviert werden, mitzumachen. Wi, 30.03.

Unsinnige Genauigkeit

„Das Land hat 629.897 Einwohner (Ende 2019).“

Liebe Mitstreiter*innen, die Aussage ist aus zwei Gründen nicht sinnvoll. Erstens täuscht sie ein Wissen vor, das wir nicht haben. Bei den meisten Geburten und Todesfällen, die in den Minuten um den Jahreswechsel stattfanden, wird man nicht mit Sicherheit sagen können, ob sie vor oder nach Schlag Mitternacht stattfanden. Zweitens lenkt es vom Wesentlichen ab, der Größenordnung: 630.000 Einwohner. Der ganze Ziffernsalat drumherum ist lese-unfreundlich, er hindert die Leserin, den Leser daran, den Kern der Information rasch aufzunehmen.

Leider hat sich dieser Genauigkeits-Fetischismus überall bei uns breitgemacht. MP, 30.03.

Schulschließungen und Abrufzahlen

Dass COVID-19 Auswirkungen auf unsere Abrufzahlen hat, sollte eigentlich klar sein. Nur stellt sich die Frage: Steigen die Abrufzahlen oder sinken sie?

Die Antwort lautet, wie nebenstehende Grafik zeigt: beides! Direkt nach den Schulschließungen waren sie unter Wochenendniveau, stiegen dann exponentiell an und haben gerade eine Hochphase erreicht.

Offen muss bleiben, ob nun die Schüler*innen nach einer Woche zu gelangweilt waren und darum dann doch Bildungsinhalte konsumieren oder ob sie nach einer Woche Corona-Partys zum Hausarrest verdonnert wurden. Oder waren es doch die Lehrer? HT, 27.3.

Ergebnisse der Zukunftswerkstatt zur Online-Kommunikationskultur – Deine Stimme ist gefragt!

Am 1. Februar diskutierten 17 Community-Mitglieder in der Zukunftswerkstatt im Wikipedia Hannover unterschiedliche Ideen, wie die Kommunikationskultur onwiki in Zukunft gestaltet werden kann. In drei verschiedenen Arbeitsphasen – Kritikphase, Utopiephase und Realisierungsphase – näherten sich die Teilnehmenden der Ausarbeitung konkreter Initiativen an. Wikimedia Deutschland plant weitere Veranstaltungen zur Analyse, zur Entwicklung einer gemeinsamen Zukunftsvorstellung sowie zur Vereinbarung konkreter Verbesserungsinitiativen – die Planungen sind leider wegen der Pandemie zunächst ausgesetzt. Daher diskutieren wir online weiter: steig’ hier in die Diskussion der Ergebnisse der ersten Zukunftswerkstatt ein! Lea Volz (WMDE), 27.3.

Wikipedia ist (k)eine Quelle

Gerne hört und liest man von Wikipedianern den Satz, Wikipedia sei keine Quelle. Anders sehen es jedoch meistens Freunde, Bekannte und Familie, die Wikipedia gerne als Quelle nutzen und die Online-Enzyklopädie insgesamt für seriös erachten. Eine Studie der Bitkom bestätigt diesen Eindruck zumindest bei jungen Menschen: Wie aus ihrer Pressemitteilung hervorgeht, „bringen Schüler Online-Enzyklopädien wie Wikipedia […] das größte Vertrauen [im Internet] entgegen“. Demnach vertrauen 76 Prozent der Befragten dem Wahrheitsgehalt dieser Seiten. Wi, 26.03.

Aufruf zur Rückkehr altgedienter Wikipedianer

Ich möchte gerne an dieser Stelle einen Aufruf starten, dass alt- und langgediente Wikipedianer nun zur Wikipedia zurückkehren mögen. Ich will dies auch tun (obwohl ich als Leser nie wirklich weg war) und zwar aus folgendem Grund: Jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie ist spätestens der Zeitpunkt gekommen, wo die Menschen validierte und einigermaßen verlässsliche Informationen benötigen. Aber eigentlich war es auch schon vorher nötig, denn schon längere Zeit richten Fakenews aller Art beträchtlichen gesellschaftlichen Schaden an. Ich möchte wieder versuchen mitzuhelfen, dass frei zugängliches Wissen einen Beitrag zur Lösung eines Problems leistet, dessen Lösung wirklich alternativlos ist, genauso übrigens wie der Kampf gegen den Klimawandel. Ich möchte das gerne zum Anlass nehmen, meinen Groll über Bord zu schmeißen, der immer noch vorhanden ist. Vielleicht schaffen das einige andere auch und können über ihren Schatten springen. Schauen wir mal.nob 26.03.

Wiki-thanks
Wiki-thanks

Liebe Wikipedianer, mir ist es wichtig in der globalen Pandemie im Frühjahr 2020 auch mal an die Autorinnen und Autoren zu denken, die im realen Leben als Mediziner, in den Pflegeberufen, im Einzelhandel oder im Logistikbereich tätig sind. Nicht zu vergessen sind die Menschen, die um ihre wirtschaftliche Existenz im Hotel- und Gastronomiegewerbe oder als Künstler bangen. Sie haben im Moment besondere Belastungen in ihrem Berufsleben zu ertragen und haben vielleicht nicht die Zeit und Muße im Moment in diesem Projekt zugegen zu sein. Ich spreche hier einen ganz besonderen Herzlichen Dank für ihren Einsatz im realen Leben aus. ata 21.03.

p.s. wenn ich eine Berufsgruppe nicht berücksichtigt habe, war es keine Absicht.

Älteste Wikipedia-Ente

noch ältere Ente
noch ältere Ente

Ein aufmerksamer Wikipedia-Benutzer hat nach 16 Jahren die Wikipedia-Ente Markus Höhenrath entdeckt. Dieser war kein Begleiter Alexander von Humboldts, was sich durch eine Google-Books-Recherche leicht falsifizieren lässt. Vermutlich auch kein real existierender Name, der recht geläufig klingende Nachname zeigt nicht einmal Treffer im Telefonbuch. Geschickt von IPs 2004 und 2005 in Artikeln am Rande der Aufmerksamkeit der Humboldtforschung eingefügt, hatte Markus Höhenrath 2007 noch einen kurzlebigen Artikel als Indiana-Jones-Darsteller. Wenn ich nichts übersehen habe, dürfte er jetzt erst einmal einen Rekordeintrag als langlebigstes Wikipedia-Fake erhalten, zusätzlich zu den Denkmälern in zahlreichen Zombie-Enzyklopädien. Danke an Cuclillo18 fürs Aufdecken! HK 21. März 2020

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr herrschte auf VM gähnende Leere. Grund war, dass die deutschsprachige Wikipedia aus Protest gegen die für den 7. April 2019 anstehende Abstimmung zur Richtlinie (EU) 2019/790 (Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt) außer Betrieb gesetzt wurde (schwarzer Bildschirm). Bei der Abstimmung im Europaparlament wurde die Richtlinie entgegen der Proteste angenommen. Bis zum 7. Juni 2021 muss die Richtlinie von den nationalen Parlamenten in nationales Recht umgesetzt werden. Natürlich wird sich erst dann herausstellen, ob die Richtlinie einer befürchteten Zensur gleichkommt. Feststellen kann man aber: es ist sehr ruhig geworden um die Richtlinie zur Urheberrechtsreform. Was noch vor einem Jahr als Untergang der Pressefreiheit dargestellt wurde, lockt heute niemanden hinterm Ofen hervor. Und das liegt sicher nicht nur an Corona. Ich persönlich möchte heute nicht über das Thema diskutieren. Aber am Jahrestag des größten Protestes, den die deutschsprachige Wikipedia gesehen hat, sollte jeder ein paar Minuten in sich gehen und die damaligen Vorgänge Revue passieren lassen. Summer 21. März 2019+1

Kostenloser Zugang zu Büchern von Cambridge University Press

Der allgemeine Bewegungsradius wird zwar momentan kleiner, aber „wenn DAS der Raum sein soll, in dem wir künftig miteinander leben werden, dann SAGE ES MIR JETZT! Aber es hat ja auch sein Gutes! Wir sind uns ja endlich mal wieder nähergekommen“ (aus Pappa ante portas). Cambridge University Press hat bis Ende Mai 700 Bücher mit freiem Zugang versehen. Vorübergehend ist der Zugang allerdings wegen großer Nachfrage in die Knie gegangen … ghi, 20. März 2020 ... und inzwischen wieder zugesperrt. M. H., 20. März 2020

Kostenloser digitaler Zugang zu Bücherhallen

Die Bücherhallen Hamburg bieten Hamburgern und Hamburgerinnen befristet einen kostenlosen Zugang zu ihren digitalen Angeboten an: Infos. M. N., 19. März 2020

#WirVsVirus Hackathon

Für "ProgrammiererInnen, DesignerInnen, Kreative, Sozial engagierte BürgerInnen – alle, die ihre Ideen teilen möchten": wirvsvirushackathon.org vom 20.-22. März. M. N., 19. März 2020

Wikimania 2020 verschoben

Am 18. März 2020 gab Katherine Maher bekannt, dass die Wikimania 2020, die im August in Bangkok stattfinden sollte, aufgrund der COVID-19-Pandemie in das Jahr 2021 verschoben wird, nachzulesen auf Wikimedia-l. Am Veranstaltungsort ändert sich nichts, ein genaues Datum wird noch bekannt gegeben. Im Jahr 2021 wird auch der 20. Geburtstag der Wikipedia gefeiert. Es ist von der Wikimedia Foundation noch kein Offline-Event anstelle der Wikimania im August 2020 geplant, Vorschläge dafür sind aber willkommen, zum Beispiel auf dem Wikimania-Wiki, der Mailing-List wikimedia-l und der Wikimania-Gruppe auf Telegram. Was mit den Stipendienanträgen geschieht, ist noch nicht entschieden. G. K., 18. März 2020

Die verschwundenen Feen

Über das Spiel Drei Wünsche frei wurden bereits über 1000 Wünsche von Wikipedianerinnen und Wikipedianern erfüllt. Das Spiel, das 2013 an den Start ging, fand über viele Jahre eine hohe Popularität: Wenn man als Fee jemandem einen Wunsch erfüllt, kann man selbst neue Wünsche äußern. In letzter Zeit jedoch wenden sich die Feen offenbar lieber wieder ihren eigenen Interessen zu: Im Jahr 2020 wurden lediglich sechs Artikel im Rahmen des Spiels angelegt; seit knapp einem Monat liegt die Zahl der erfüllten Wünsche bei null. Wi, 17.03.

1. April fällt aus

Wegen der ernsten Lage hat Ernst (E) verlautbart, dass bis Ende April sämtliche Seiten auf denen besonders viele Wikipedianer zu finden sind, geschlossen und gesperrt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Einzige Ausnahme ist die Virusmeidung (VM). Benutzer müssen aber dort in der Versionsgeschichte mindestens 5 Minuten Abstand halten. Andernfalls folgt eine Quarantäne von 14 Tagen. Die Unterhaltungsbranche hat die Arbeit eingestellt, damit unsere Spaßbremsen sich vermehrt der Artikelarbeit widmen können. Unsere Problembenutzer wollen den Humorbestand rationieren und gerecht verteilen, Hamstereinkäufe oder -abrufe wird es nicht geben. Die CUler verzichten auf das Spaßfischen. Streng verboten sind lustike 081515 Verballhornungen von Benutzernamen.

Für die Überwachung der Lage sorgen die Neuadmins ERNSTER SETH, Ni-Coro-Na, Der-Er-nst, Spaß raus, Daddy und Ernst...hier!

Der Wir-machen-Deutschland-Ernst-Verein (WMDE) hat Unterstützung angeboten. Widrigkeiten mit allgemeiner Traurigkeit (WMAT) hat protestiert. Warum macht Chocolade Hüftgold? (WMCH) verhielt sich neutral. Wolln-ma-lieba-Existiern (WMLI) ist noch in der Gründungsphase. Wirsing 16.03

Veränderung im Team Technische Wünsche – Robin sagt hallo

Hallo zusammen, Johanna hatte bereits angekündigt, dass ich sie für eine Weile im Team Technische Wünsche vertreten werde, und hier bin ich nun. Wegen Covid-19 und allen damit verbundenen Einschränkungen starte ich in (un)bewegten Zeiten hier bei Wikimedia Deutschland. Ich werde mich vor allem darum kümmern, dass die Kommunikation im Projekt Technische Wünsche auch unter diesen erschwerten Bedingungen weiterläuft. rs (wmde), 16.3.2020

Fotografien aus dem 19. Jahrhundert

Im Dezember 2019 wurden bei Commons 9063 Stereoskopien des Rijksmuseum Amsterdam hochgeladen. Die Bilder entstanden weltweit, häufig auch im deutschsprachigen Bereich und stammen überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie harren unter der Commons-Kategorie Stereo cards in the Rijksmuseum Amsterdam ihrer Kategorisierung, Bearbeitung und Verwendung.O2, 15.03.

Neues Kartentool

DB111 hat ein Tool entwickelt, mit dem es recht einfach möglich ist, Koordinaten in Listen anzuzeigen, zu setzen und zu ändern. Das Tool kann sowohl mit vorlagenbasierten Listen als auch mit klassischer Listensyntax arbeiten. Voraussetzung ist nur, dass in den Listen Koordinatenvorlagen enthalten sind. Diese können natürlich leer sein.

Das Tool ist zweigeteilt aufgebaut: In den linken Teil kopiert man die Syntax. Im rechten Teil werden auf einer Karte die Einträge mit kleinen Markern gezeigt. Gesetzte Koordinaten sind blau dargestellt, nicht gesetzte rot. Die Marker können einfach zur richtigen Adressse verschoben werden. Die Daten passen sich automatisch links in der Syntax an. Anschließend kann die Syntax kopiert und in den Artikel wieder eingefügt werden. Um sich etwas Kopierarbeit zu sparen, hat DB111 die Funktion geschaffen, dass über den Page-Parameter der Inhalt des Artikels automatisch kopiert wird. Bei Listen wie Kultur-, Bau- und Naturdenkmallisten, die gleich aufgebaut sind, kann man diesen Link zum Beispiel in der Legende anbieten. Ach … und es gibt in diesem Fall auch einen Button, der den entsprechenden Artikel im Bearbeitungsmodus öffnet und den Text kopiert. Nur einfügen und die Änderungen veröffentlichen muss man noch selbst.

Es funktioniert:

DB111 freut sich über Verbesserungsvorschläge zu seinem Tool. Entstanden ist das Tool nach einem Stammtisch. DB111 fragte, ob es Wünsche an sein Tool WikiMap gibt. Das einfache Setzen von Koordinaten in Listen war so ein Wunsch. Viel Erfolg und Spaß beim Testen. Z t., 14.03.

Nachtrag: Das Tool fügt jetzt auch den geänderten Text in den zu bearbeitenden Artikel ein. Man muss nur noch die Änderungen veröffentlichen. Z t., 15.03.

Artikelwettbewerb CEE Spring 2020

Pünktlich zum Frühlingsbeginn am 21. März startet auch heuer wieder der Artikelwettbewerb Wikipedia:Wikimedia CEE Spring 2020, bei dem bis Ende Mai Artikel zu den Ländern und Regionen Zentral- und Osteuropas (abgekürzt engl. CEE) geschrieben werden können. Dieses Jahr nehmen weit mehr als 20 Communities in ebensovielen Sprachen der Wikipedia daran teil. Für jene, die vielleicht noch eine Inspiration suchen, gibt es die Artikellisten der jeweiligen Communities. Vielleicht kann ja dieses Jahr der letztjährige Rekord von 487 angelegten oder überarbeiteten Artikeln in der deutschsprachigen Wikipedia überboten werden! B., 14.03.

Corona infiziert Kurier

Noch bis vor wenigen Tagen habe ich mich gefreut, dass der Kurier eine coronafreie Zone war. Aktuell haben jedoch alle Beiträge im Ticker einen Bezug zum Virus. Somit infiziert er nicht nur den Wikipedia-Terminkalender, wo nun fast alle Termine abgesagt werden, sondern auch unsere Wikipedia-Zeitschrift. Wi, 14.3.

Lokale Räume werden ab spätestens 18.3. bis Ende April geschlossen

Aufgrund der Empfehlung der Bundesregierung, möglichst alle „nicht zwingend notwendigen Zusammenkünfte zu vermeiden“, wurde von WMDE eine entsprechende Mitteilung verfasst, dass alle lokalen Räume ab spätestens 18. März bis Ende April geschlossen werden. ghi, 13.03.

Wikimedia Deutschland stellt vorerst auf Remote-Arbeit um: Team Ideenförderung weiterhin erreichbar

Wie Abraham Taherivand, Geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland, soeben im Blog von Wikimedia Deutschland mitteilte, wird Wikimedia Deutschland seine Geschäftsstelle aufgrund der SARS-CoV-2-Pandemie bis Ende März weitgehend schließen. Das Team Ideenförderung steht trotzdem gern für alle Anfragen rund um die Freiwilligenförderung und -unterstützung zur Verfügung. Die Kontaktadresse community@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de ist weiterhin erreichbar. Kostenerstattungen können ebenfalls, wie gewohnt, an Wikimedia Deutschland gesendet werden. Das Team Ideenförderung bittet jedoch um Verständnis, dass telefonische Anfragen bis Ende März nicht entgegengenommen werden können. sandro (wmde), 12.03.

Community-Forum 2020

In Anlehnung an die früher veranstalteten Community-Workshops möchte Wikimedia Deutschland im Jahr 2020 ein neues Format testen, in dessen Rahmen wir gern mit Interessierten der Wikimedia-Communitys in Austausch zu Themen, die die Freiwilligen bewegen und schwerpunktmäßig von Wikimedia Deutschland bearbeitet werden, gehen. Die Themen, mit denen Wikimedia Deutschland diesen Pilot starten möchte, möchten wir entlang der wahrgenommenen und kommunizierten Interessen der Community setzen. Es wird aber darüber hinaus im Rahmen der geplanten Wochenendveranstaltung Platz für weiteren Austausch mit verschiedenen Mitarbeitenden von Wikimedia Deutschland geben.

Das Community-Forum möchten wir in drei Phasen untergliedern: Zunächst möchten wir vor einer Workshopveranstaltung alle Interessierten einladen, sich onwiki mit Wikimedia Deutschland zu den einzelnen Themen auszutauschen. In der Folge soll dieser Input in die Workshopveranstaltungen einfließen, bei denen an den einzelnen Themen weitergearbeitet werden soll. Termin für diese Wochenendveranstaltung soll der 5.–7. Juni 2020 sein. Wir gehen auch im Hinblick auf SARS-CoV-2 davon aus, dass diese Veranstaltung stattfindet; anderenfalls würden wir rechtzeitig vor der Veranstaltung eine Verschiebung kommunizieren. Im Anschluss an die Wochenendveranstaltung möchten wir gern die Ergebnisse mit allen Interessierten onwiki diskutieren.

Die Informationen rund um die Veranstaltung gibt es auf der Projektseite. Wer Interesse an einer Beteiligung hat und auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich hier eintragen. sandro (wmde), 12.03.

Wahl zum Bild des Jahres

Schlange beim Durchsehen der Bilder

Die erste Runde zur Wahl des Bildes des Jahres 2019 ist auf Wikimedia Commons eröffnet. Wahlberechtigt ist jede mit mehr als 75 Bearbeitungen in irgendeinem einzelnen Partnerprojekt.

Besonders interessiert scheinen die Leute aktuell an Leuten zu sein, andere Tiere kommen, bis jetzt, laut der selben Liste eher schlecht weg.

Mal sehen was sich da noch ändert, jeder kann in der ersten Runde bis zum 22. März 2020 für beliebig viele Bilder stimmen. HT 10.3.

Wikipedia auf Niederländisch: zwei Millionen

Die niederländischsprachige Wikipedia hat seit kurzem zwei Millionen Artikel – herzlichen Glückwunsch! Am Sonntag, den 8. März 2020, um 21.12h, kam es zu dem freudigen Ereignis. Der Held des Tages war Daka mit einem Artikel über ein Fußballstadion in Brasilien. Laut Pressesprecherin von Wikimedia Nederland erhält die Wikipedia auf Niederländisch täglich etwa 150 neue Artikel. Übrigens: Auf YouTube gibt es ein privates Video zum Anlass (auf Deutsch). Z., 9.3.

P.S. Viele Artikel in der niederländischsprachigen Wikipedia sind botgeneriert. M., 9.3.

Personelle Veränderungen im Team Technische Wünsche

Seit Januar ist Lena Meintrup Produktmanagerin der Technischen Wünsche bei Wikimedia Deutschland. Sie übernimmt diese Rolle von Lea Voget, die Wikimedia Deutschland in anderer Position erhalten bleibt. Willkommen, Lena, und vielen Dank an Lea für die langjährige gute Zusammenarbeit!

Johanna Strodt, Hauptansprechpartnerin für das Projekt Technische Wünsche, nimmt sich ab dem 13. März einige Monate Auszeit und ist voraussichtlich im Januar 2021 wieder hier. Bis dahin wird sie von Robin Strohmeyer vertreten, der sich in den nächsten Tagen hier vorstellen wird. Neben Robin werden auch Michi und Max als Werkstudierende weiter rund um die Technischen Wünsche kommunizieren. js (wmde), 9.3.

Akkreditierungen für die re:publica20

re:publica
re:publica

Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Möglichkeit für bis zu 5 Aktive aus den Wikimedia-Communitys an der re:publica 2020 (6.–8. Mai 2020, STATION Berlin) teilzunehmen und dafür eine Presseakkreditierung über Wikimedia Deutschland e. V. zu erhalten. Die Akkreditierungen werden an Teilnehmende vergeben, die dadurch einen Beitrag zu Wikipedia, Wikimedia Commons oder den Schwesterprojekten leisten. Diese Beiträge sollten für Wikimedia Deutschland und das Presseteam der re:publica im Nachgang nachvollziehbar sein. Alle Informationen gibt es auf der Projektseite Wikipedia:Förderung/re:publica2020, Interessierte melden sich bitte bis zum 17. April 2020. sandro (wmde), 05.03.
PS: re:publica verschoben auf August siehe berlin.de. Damit dürfte die Terminangabe obsolet sein.Iva, 6.3.

Bitte beteiligen!

In der letzten Zeit sorgte der Artikel Heeresgeschichtliches Museum (HGM) öfter für teilweise lebhafte Diskussionen auch hier im Kurier. Das HGM erregte in einigen seriösen österreichischen Medien Aufmerksamkeit, weil einerseits dem Museum politisch tendenziöser Umgang mit der österreichischen Militärgeschichte, unter anderem durch ein nicht mehr zeitgemäßes Konzept, vorgeworfen wird und andererseits der Wikipediaartikel ebenfalls diese politische Tendenz unkritisch und dadurch unneutral propagieren soll. Untermauert wird dies mit der Tätigkeit eines Wikipediaautors, der den Artikel als Mitarbeiter des Museums hauptsächlich verfasst hat und damit einem Interessenkonflikt unterworfen zu sein scheint. Der Artikel ist sehr umfangreich und wurde 2012 im Rahmen einer Lesenswert-Kandidatur mit dem entsprechenden Prädikat ausgestattet. Da die Vorwürfe aber ernst zu nehmen sind, Argumente dafür gibt es reichlich, wird gerade versucht, die offensichtlichen Mängel ansatzweise zu bereinigen. Das ist mühselig und geht nur in kleinsten Schritten. Eine Maßnahme zur Unterstützung der nötigen konstruktiven Überarbeitung und vor allem um das Ansehen der anderen Wikipedia-Prädikatsartikel nicht zu beschädigen, wurde der Lesenswertstatus zur Diskussion gestellt. Eine möglichst große Beteiligung wäre wünschenswert, damit abgeschätzt werden kann, wie sich größere Teile der Community, also nicht nur die bekannten involvierten Kollegen, dazu verhalten. Sc 5. März 2020

Stilblüten der Newstickeritis

Wahlabend, kurz nach 18 Uhr. Die ersten Hochrechnungen sind da. Die einen freuen sich, weil sie drin sind, andere freuen sich, weil wieder andere draußen sind. Am Ende kam es dann doch ganz anders. Der Wikipadianer freut sich, dass er nun alle 10 Minuten aktuelle Zahlen im Artikel unterbringen kann. Als es dann ganz knapp wird für die einen, streitet man sich darum, ob man den offiziellen Prozentsatz (die einen sind draußen) oder den kaufmännisch gerundeten (dann wären sie drin, sind sie aber nicht, wie erklärt man das der OMA?) im Artikel haben will. Also dann drei Stellen hinterm Komma statt der üblichen einen, um zu zeigen wie knapp es doch ist. 23 Uhr 20, der Zähler auf der offiziellen Website springt auf 1884 – alles ausgezählt. Der Wikipädianer freut sich und verkündet das offizielle vorläufige Ergebnis – und ignoriert dabei die offizielle Website, die noch bis 19 Uhr 27 am nächsten Tag aus gutem Grund von Zwischenergebnis spricht. Der Ticker der BILD hinkte übrigens der Wikipedia immer ein paar Minuten hinterher.

Den Vogel abgeschossen hat allerdings ein Artikel, der am 3. März nachmittags ein Banner verpasst bekam, weil die aktuellen Zahlen vom 3. März noch nicht eingepflegt waren. „Dieser Artikel scheint seit 2020 nicht mehr aktuell zu sein“, konnte man dort lesen. Wikipädianer, ihr seid aber auch nachlässig und langsam. Rr. 4.3.

WikiCon: Zum Jubiläum in Görlitz

Die WikiCon findet in diesem Jahr zum X-ten Mal statt (wobei X für 10 steht, wenn wir Skillshare 2010 als eigene Veranstaltung sehen und nicht für die WikiCon-Geschichte vereinnahmen).

An einem Februarsonnabend trafen sich deshalb einige Mitglieder des Orga-Teams mit WMDE-Verantwortlichinnen zu einer überaus konstruktiven Arbeitsbesprechung in Görlitz (und Zgorzelec). Wir besichtigten potenzielle Veranstaltungsorte und waren von den Möglichkeiten begeistert. Schon vorher ist allen klar gewesen, dass die großen Stützen der Vorjahre in diesem Jahr dem Team fehlen werden. Das kann man bedauern, man kann es jedoch auch als Gelegenheit wahrnehmen, mit gewissem Mut zum Scheitern einiges anders zu machen, ausgetretene Pfade zu verlassen und Neues zu versuchen. (Keine Sorge, an der Eule wird nicht gerüttelt.)

Fragen die sich stellten: Warum hat die WikiCon einen relativ hohen Altersdurchschnitt? Warum trauen sich so wenig Frauen hin? Was müssen wir ändern, damit der Freitag für den Großteil der Teilnehmer mehr als nur Anreise- und der Sonntag kein reiner Abreisetag wird? Was müssen wir ergänzen, um die WikiCon auch für die Wiki[p/m]edianer attraktiv und besuchswürdig zu gestalten, die noch nie (oder lange nicht) auf einer WikiCon waren?

Eh wir ins Blaue hineinraten, wollen wir lieber eure Antworten hören und lesen. Ihr wisst am besten Bescheid, wie die WikiCon für euch noch angenehmer werden kann. Falls ihr sie gar mitgestalten wollt, wir könnten noch mit personeller Unterstützung (insbesondere aus der näheren Umgebung) verstärkt werden.

Bleibt noch eins – das Datum. Das wird bekannt gegeben, sobald wir (voraussichtlich in diesem Monat) die Verträge unterschrieben haben. Für das Team: RM, 2.3.

Tech on Tour 2020: Stationen gesucht

Interesse? Dann bis zum 20. März hier melden

Im Frühjahr veranstaltet das Team Technische Wünsche zum vierten Mal die Tech on Tour. Thematisch wird es unter anderem wieder um die Frage gehen, was technisch verbessert werden müsste, damit man in den Wikiprojekten noch besser arbeiten kann. Die Treffen richten sich an Leute aller Erfahrungs- und Kenntnisstände.

Für die Veranstaltungsreihe ist der Zeitraum vom 13. 14. April bis 8. Mai vorgesehen. Wer hat Interesse, dass das Team Technische Wünsche den eigenen Stammtisch, Editierabend oder Lokalen Raum besucht? Bitte bis zum 20. März hier melden.

Ab dem 20. März ermittelt das Team Technische Wünsche dann aus allen Interessierten fünf Tech-on-Tour-Stationen (Kriterien sind z.B. eine möglichst ausgewogene geografische Verteilung sowie die terminliche Machbarkeit). js (wmde), 2.3.

Das Spiel

Hitzeschlacht von Lausanne, Nacht von Belgrad, Nichtangriffspakt von Gijón… Die Kategorie:Fußballspiel ist voll von klangvollen Begriffen aus der Welt des Fußballs. Mit aktuellen Artikeln war die Online-Enzyklopädie dabei in den letzten Jahren bei gegebenen Anlässen immer zuverlässig zur Stelle, nicht selten nur wenige Minuten nach Abpfiff. Doch dieses Wochenende ist das irgendwie anders. Erstmalig seit Bestehen der Liga drohte ein Spiel wegen Hetze und Diffamierungen gegen Dietmar Hopp abgebrochen zu werden, es endete zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern vorzeitig mit lustlosem Ballgeschiebe, ein Meilenstein in 57 Jahren Bundesliga. Doch der hiesige Wikipedianer tut sich trotz entsprechendem Medienrummel offenbar schwer mit der Anlage des Artikels. Vielleicht wartet er auch nur verunsichert darauf, unter welcher Bezeichnung das Spiel bei der Presse in die Annalen eingeht. In diesem Sinne, im Fanblock und hier in Wikipedia: Bleibt menschlich! Pne11 (Diskussion) (01.03.)

„Isidor Weiß“ auch schon bei Google

Heute stieß ich zufällig im Artikel Walther Rathenau darauf, dass ein gewisser „Isidor Weiß“ beim Rathenau-Mord der Berliner Polizei(vize)präsident gewesen sei. Nein, der Herr hieß natürlich Bernhard Weiß, den „Isidor“ haben ihm die Nationalsozialisten angedichtet. Aber seit dem 1. März stand das so im Artikel, das zeigte auch eine Google-Suche (Google scheint die Snippets wirklich rasch anzupassen).

Wie konnte das geschehen? Jemand hatte für den Rathenau-Artikel allen Ernstes die Autobiografie eines führenden Nationalsozialisten, Kurt Blome, zu Rate gezogen (erschienen 1942). Wie geht man mit so etwas um? PM? 3M? VM? Z. 1.3.

Nachtrag

Nachdem der Benutzer Teile meines Kurier-Beitrags gelöscht hat (als angebliche Falschdarstellung), hier Zitate aus der Benutzerdiskussion. Der Benutzer hatte aus einer Autobiografie des nationalsozialistischen Funktionärs Kurt Blome zitiert. Seine Rechtfertigungen: „Es ist eine Biografie.“ […] „es sich bei Blomes Buch zumimdest teilweise um eine scheinbar 'normale' Medizinerbiografie handelt.“ Z., 2.3.