Wikipedia:Kurier/Ausgabe 4 2024
U4C – schon wieder irgendeine komische Wahl?
Seit vorgestern läuft die U4C Wahl 2024. Was ist das, wer kandidiert und warum sollte ich teilnehmen?
Die gute Nachricht vorweg: Wenn ich mich nur für dewiki interessiere und mir Angelegenheiten anderer Projekte nicht so wichtig sind, muss ich nicht unbedingt wählen und hier auch nicht weiterlesen, für größere Projekte wie unseres ist die Wahl vergleichsweise weniger wichtig.
Und wenn ich wählen möchte, aber weder Lust auf nen langen Kurierartikel, noch auf die langen Kandidatenvorstellungen + Fragen habe, bieten z.B. meta:User:MarioGom/Voting guides/U4C2024 oder meta:User:Giraffer/U4CE2024 eine kurze Übersicht.
Worum geht's?
Das U4C – kurz für Universal Code of Conduct Coordinating Committee – ist das Koordinationskomitee zum Universellen Verhaltenskodex (UCoC) und soll sich künftig als globale Instanz um Beschwerden zu UCoC-Verstößen kümmern sowie Projekte dabei unterstützen, „best practices“ im Zusammenhang mit dem UCoC zu etablieren (z.B. lokale Konfliktlösungsprozesse zu entwickeln/verbessern). Bis zum 09. Mai findet nun erstmalig die (künftig jährliche) U4C-Wahl statt.
Warum ist das wichtig?
Während einige Projekte wie enwiki oder wir relativ ausgeprägte Konfliktlösungsprozesse inklusive Schiedsgericht besitzen, haben die meisten der 800+ Wikimedia Projekte kaum oder nur schwach entwickelte Prozesse, oft sind selbst Grundprinzipien wie WP:KPA nicht in lokalen Richtlinien kodifiziert. Das heißt natürlich nicht, dass man in solchen Projekten machen darf, was man möchte. Viele kleine Projekte brauchen schlichtweg kein umfangreiches Regelwerk und entsprechende Prozesse, weil es sowieso nur wenige Autor*innen gibt, die sich oft persönlich kennen. Und im seltenen Fall, dass mal Probleme auftreten, lassen diese sich dann auch ohne formale Prozesse klären.
Leider läuft es nicht immer so gut, wie z.B. DerHexer auf der Wikimania 2019 beschrieb. Viele von euch kennen vielleicht den Fall der kroatischen Wikipedia, in der es jahrelang gravierende Missstände mit einem Kreis nationalistischer Administratoren gab, die Nutzer aus dem Projekt drängten, die gegen ihre NPOV-Verstöße angehen wollten. Von 2008 bis 2021 gab es dazu acht globale Requests for comment – erst der letzte führte dazu, dass die betreffenden Checkuser, Bürokraten und Administratoren der kroatischen Wikipedia ihre Rechte verloren, einer von ihnen global gebannt wurde und das Projekt eine Reihe lokaler Richtlinien etablierte, die zuvor fehlten. Das ist natürlich ein Extrembeispiel, aber durchaus kein Einzelfall. Je kleiner Projekte sind und je weniger etablierte Prozesse es gibt, desto anfälliger sind sie tendenziell für solchen Missbrauch.
Wenn es Missstände in lokalen Projekten gibt, haben wir bisher vier Möglichkeiten:
- Appeals to Jimbo. Problem: Wenig aussichtsreich, zumal er keine wirklichen Eingriffsmöglichkeiten hat.
- Stewards um Hilfe bitten. Problem: Wir Stewards dürfen gemäß Richtlinie nur per Community-Konsens handeln (sofern kein Notfall vorliegt). Im Normalfall bedeutet das, wir handeln nur aufgrund einer der beiden weiteren Möglichkeiten:
- Globaler Ausschluss. Problem: Nur möglich bei andauerndem, projektübergreifendem Missbrauch von Nutzern, die in mindestens zwei Projekten infinit gesperrt sind. Selbst dann ist es auch nicht gerade leicht, Konsens in der globalen Community zu finden, wie meta:List of globally banned users#Unsuccessful community global ban requests zeigt.
- Globale Meinungsbilder (RfC). Problem: Das ist ein meist äußert langwieriger Prozess, mit oft schwankender Beteiligung, wie meta:Requests for comment#Open requests for comment zeigt – mit Blick auf meta:Requests for comment#Closed requests for comment schlafen viele RfC sogar einfach unbeendet ein.
Erst kürzlich haben wir Stewards eine Anfrage bezüglich gravierender NPOV-Verstöße eines Administrators in einem kleinen Projekt erhalten. Seitens verschiedener Stewards herrscht Einigkeit, dass es sich um deutliche Verstöße handelt, zumal der anfragende Nutzer als Reaktion von den lokalen Admins wegen angeblicher Projektstörung für drei Monate gesperrt wurde. Doch bleibt uns nichts anderes übrig, als auf ein RfC zu verweisen – oder aufs bald gewählte U4C.
Der UCoC setzt grundsätzliche, in allen Projekten gültige Mindeststandards, auf die verwiesen werden kann, wenn lokale Projekte diesbezüglich Lücken in ihrem Regelwerk haben. Weil dewiki ein sehr ausgeprägtes Regelwerk hat, hat der UCoC kaum Auswirkungen auf uns, aber in anderen Projekten kann der UCoC essentiell sein, um eine regeltechnische Grundlage zu haben, gegen missbräuchliches Verhalten vorzugehen.
Das U4C kann künftig die oft ineffektiven RfC ersetzen oder ergänzen, um besser auf UCoC-Verstöße zu reagieren. Wer sich sorgt, dass künftig irgendeine globale Instanz in unserem Projekt rumpfuschen möchte: Per U4C Charter ist das U4C anderen hohen Entscheidungsorganen wie Schiedsgerichten oder Stewards gleichgestellt und somit für Projekte mit Schiedsgerichten, die effektive Selbstverwaltung gewährleisten, nur zuständig, wenn diese Projekte systemisch scheitern. Das U4C wird also absehbar nicht in dewiki-Angelegenheiten aktiv werden.
Wie läuft die Wahl ab?
Das U4C wird maximal 16 Mitglieder haben. Es werden 8 regionale Plätze vergeben (je einer pro Region) sowie 8 „Community-at-large“ Plätze. Maximal zwei gewählte U4C-Mitglieder dürfen das gleiche Homewiki haben (in der Praxis bei dieser Wahl nicht soo wichtig, weil es selten mehr als zwei aussichtsreiche Kandidaten pro Homewiki gibt). Die meisten Kandidierenden bewerben sich sowohl für einen regionalen Sitz als auch für einen community-at-large Sitz (so wie bei Bundestagswahlen, wo Direktkandidaten häufig auch auf den Listen ihrer Partei stehen).
Kandidierende müssen 60 % oder mehr Unterstützung erhalten, um gewählt werden zu können. Danach werden die Anzahl der Ablehnungsstimmen von der Anzahl der Unterstützungsstimmen abgezogen. Die Kandidierenden mit der höchsten Stimmendifferenz erhalten einen Sitz. Dabei werden zunächst die regionalen Sitze, danach die Community-at-large Sitze vergeben.
Das ist wichtig, weil bei dieser Wahl die Community-at-large Sitze nur eine einjährige Amtsperiode haben, während die regionalen Sitze für zwei Jahre im Amt sind, um dann ab nächstem Jahr jeweils 8 Sitze pro Jahr für eine zweijährige Amtsperiode wählen zu können.
Wer kandidiert?
Insgesamt gibt es 37 zugelassene Kandidierende. Davon sind eine Reihe mit <10k Edits und <4 Jahren Projektzugehörigkeit vergleichsweise unerfahren in crosswiki Angelegenheiten. Anderseits gibt es auch einige Kandidierende mit sehr viel Erfahrung, z.B. mit Superpes15 einen Steward, mit Barkeep49, Ghilt und Luke081515 drei enwiki/dewiki Schiedsrichter, außerdem ein paar Admins und Bürokraten aus Projekten wie z.B. arwiki (Ibrahim.ID), arwikisource (NANöR), enwiki (0xDeadbeef), eswiki (ProtoplasmaKid), itwiki (Civvì) oder idwiki/suwiki (RXerself). 25 von 37 Kandidierenden haben auf die Fragen zur Wahl geantwortet.
Persönliche Einschätzung
Ich persönlich freue mich über ein U4C, das durchmischt ist mit erfahrenen und eher unerfahren Mitgliedern. Nach Durchsicht aller Kandidatenseiten sowie der Antworten zu den Wahlfragen würde ich für die Mehrheit eine Wahlempfehlung aussprechen.
Große Bedenken hab ich primär bei einem Kandidaten, dem vor ein paar Jahren wegen eines bis heute andauernden Konflikts die Adminrechte entzogen wurden [1], einer Kandidatin, die einen Nutzer gesperrt hat, weil der UCoC-Verstöße eines anderen Admins aus ihrem Projekt bei den Stewards gemeldet hatte [2] sowie bei einem Kandidaten mit äußerst merkwürdigen Antworten (u.a. behauptete er zwischenzeitlich quasi, dass er als U4C Kandidat in Abwesenheit des noch nicht gewählten U4C das Mandat ausüben dürfe) [3].
Insgesamt überschneidet sich mein Wahlverhalten relativ stark mit meta:User:MarioGom/Voting guides/U4C2024, nur hab ich bei unerfahrenen Kandidaten mit etwas mehr AGF abgestimmt, sofern es keine red flags gab.
Mir ist bewusst, dass auf dem Weg zum U4C nicht alles gut gelaufen ist. Zwar gab es globale Abstimmungen zu den UCoC Durchsetzungsrichtlinien, zur überarbeiteten Version dieser Richtlinien und zur U4C Charter, aber nicht zum UCoC selbst, der vom WMF Board beschlossen wurde. Und die Einbindung der Community in den UCoC-Entstehungsprozess wurde auch erst nach einem von unserem Schiedsgericht initiierten offenen Brief verbessert.
Aber mit dem U4C etablieren wir nun eine gerade für kleinere Projekte fehlende, wichtige Instanz – die übrigens auch Überprüfungen und globale Abstimmungen zur Änderung des UCoC initiieren kann und uns somit künftig auch Mitspracherecht zum Inhalt des UCoC selbst einräumen wird. Deshalb kann ich nur darum bitten: Geht zur Wahl. J89, 27.4.
Schweizer Nationalbibliothek lädt 13'000 historische Fotos auf Wikimedia Commons
Aus dem Zeitraum 1897 bis 1934 stammen die S/W-Fotos, die jetzt von der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) in hoher Auflösung auf Commons verfügbar gemacht wurden. Sie stellen einen wertvollen Bestand dar, der einen Teil des Bildgedächtnisses der Schweiz abbildet. Sie stammen aus den Archiven der beiden Postkartenverlage Photoglob und «Gebrüder Wehrli», die sich 1924 zusammengeschlossen hatten und damit den größten schweizerischen Ansichtskartenverlag bildeten. Die Fotos zeigen überwiegend Schweizer Ortsbilder und Landschaften.
Postkarten zu drucken, war seit der Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkommen des Tourismus sehr attraktiv und entsprechend weit verbreitet. Postkarten wurden nicht nur verschickt, sie waren auch ein Sammelobjekt und ein beliebtes Souvenir und verkörperten für die Daheimgebliebenen eine Art materialisierten Sehnsuchtsort, den man immer anschauen konnte. Nennenswerte Bestände gibt es auch zu Italien (1123), Frankreich (322) und Deutschland (196). Dieser Produktionsboom von Postkarten hat sich als technisch hochwertiges Zeitdokument erhalten. Ab sofort kann er den Weg in unsere Wikiwelt antreten – auch andere werden diesen Schatz heben, das Werk ist nun schließlich gemeinfrei!
Die Sammlung wurde 2007 in die Grafische Sammlung der NB integriert, umfasst 115 Laufmeter bzw. über 43'000 Bildeinheiten, die in allen Produktionsstufen vorkommen – vom Negativ bis zur gedruckten Karte. Gepflegte Archivbücher erleichtern heute die meisten Zuordnungen von Metadaten, sodass bei nur ca. 250 der 13'000 Fotos eine Kategorisierung nicht möglich erscheint.
Schon lange währt die gute Zusammenarbeit zwischen der Schweizer Nationalbibliothek und Wikimedia CH. Vom 27. bis 30. Juni 2024 werden wir dort unsere nächste Station zu GLAM-on-Tour einlegen und die neue Bilderflut ist wahrscheinlich ein guter Ausgangspunkt für die Artikelarbeit. ※L
24. Apr.
- neuer Bildbestand
- Pressemitteilung vom 23. April 2024
WikiCon 2024: Programmkonzept steht
Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, was die WikiCon in Wiesbaden ausmachen soll. Die folgenden Sätze symbolisieren, worauf wir in diesem Jahr Wert legen und inhaltliche Schwerpunkte setzen möchten.
Die WikiCon 2024 soll…
… neben Themen, die aus der Community kommen, auch einen Fokus auf die Themenfelder von gesellschaftlicher Relevanz, die Verortung der Wikipedia in der aktuellen gesellschaftlichen und technischen Entwicklung und auf die Schwesterprojekte der Wikipedia setzen. Ein Raum für das Forum des freien Wissens soll außerdem ermöglicht werden. Dabei möchten wir auch Externe mit einem thematischen Bezug einladen, an der WikiCon mitzuwirken und um Impulse zu geben.
… eine Möglichkeit bieten, die Stadt Wiesbaden mit all ihren Facetten kennenzulernen. Dabei ist das Rahmenprogramm ein fester Bestandteil des Programms.
… erneut ein lebendiger Ort des Austausches und des gemeinsamen Kennenlernens für alle Teilnehmenden sein, egal ob sie vor Ort sind oder online teilnehmen. Dabei wollen wir die hybride Teilnahme weiterhin ermöglichen.
… allen Teilnehmenden stets Informationen und Ansprechpersonen für Fragen und Notfallsituationen sichtbar zur Verfügung stellen.
… auch Neulingen in verschiedenen Formaten einen guten Einblick in die diversen Themen aus dem Wikiversum geben.
Einen besonderen Fokus möchten wir dieses Jahr auf die Auswirkungen gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen auf die Wikipedia und ihre Schwesterprojekte legen. Erstmals wird die WikiCon ein Nachhaltigkeitskonzept erhalten. Ausreichend Raum werden wir schaffen, um im Rahmen des Zukunftskongresses diskutierte Themen fortzuführen.
Merkt euch schon mal Anfang Juni vor: Dann werden wir wie gewohnt die verbindliche Anmeldung und die Programmeinreichung (call for papers) starten. Bereits jetzt könnt ihr gerne eure Vorschläge und Wünsche unter Programmvorschläge vormerken. Wnme für das Orga-Team, 17.4.
Halbzeit beim Feedback zur „Movement Charter“: Aber wie steht’s eigentlich?
Angekündigt vor rund zwei Wochen, Möglichkeiten für Anmerkungen im Metawiki noch bis zum 30. April – hurra, haben wir nun endlich eine „Movement Charter“? Zumindest haben wir einen letzten Entwurf zum Kommentieren, bevor es vermutlich im Juni an die Abstimmung geht.
Seit 2017 saßen dafür im Rahmen der „Movement Strategy“ hunderte Menschen aus Community, Vereinen, Wikimedia Foundation, befreundeten Organisationen usw. zusammen, um erst eine allgemeine Strategie zu entwickeln (Wissen als Dienst und Gerechtigkeit des Wissens) und dem dann mit 10 Prinzipien und 10 Empfehlungen eine grobe Richtung zu geben. Dies wurde hier im Kurier viel begleitet, kritisiert oder auch geflissentlich ignoriert. Danke an alle, die sich in der einen oder anderen Weise hierbei engagiert haben!
Bei der Empfehlung der „Sicherstellung der Gerechtigkeit bei der Entscheidungsfindung“ kamen dann auch viele Punkte zusammen, die man immer wieder in der deutschsprachigen Wikipedia gelesen hat: Die Wikimedia Foundation hat zu viel alleinige Verantwortung, die deutschsprachige und andere Communitys würden zu wenig gehört, alle wollen mehr Stimmen weltweit für die wichtigen Fragen hören. Um solche Themen anzugehen wurde daher der „Aufbau eines gemeinsamen Rahmenwerks für die Entscheidungsfindung“ sowie die „Ermöglichung einer gerechten Repräsentation in der globalen Entscheidungsfindung“ vorgeschlagen – oder in kurz: eine Charta für die Wikimedia-Bewegung („Movement Charter“) sowie ein globaler Rat („Global Council“). An diesen Punkten wurde die letzten 2,5 Jahre insbesondere von einem Gremium von Ehren- und Hauptamtlichen gearbeitet.
Der finale Entwurf dafür ist nun da, aber hält er auch, was man sich vorgenommen hatte? Nachdem der vorherige Entwurf vor allem wegen seiner zu zögerlichen Vorschläge für eine gerechte Repräsentation teils scharf kritisiert worden war, war die Spannung auf die Vorschläge für die aktuelle Fassung besonders hoch. Ein Statement der Wikimedia Foundation Ende Februar deutete darauf hin, dass eine Veränderung bei jetzigen und zukünftigen Verantwortlichkeiten wohl doch länger dauern könnte.
Und so liest sich der Entwurf vielfach nach einer Beschreibung des Status quo: Es beteiligen sich im Wikiversum individuelle Freiwillige und organisieren sich autonom in Communitys – soweit dies globale Regeln zulassen –, können aber durch sogenannte Körperschaften der Wikimedia-Bewegung („Wikimedia Movement Bodies“, ein neuer Begriff) unterstützt werden. Zu letzteren zählen vor allem die uns bekannten Wikimedia-Vereine und -Usergroups (wobei sich diese neuerdings auch in „Hubs“ zusammenschließen und damit gegebenenfalls leichteren Zugang zu Fundraising- und Markenrechten erhalten können) sowie die Wikimedia Foundation. An deren Funktionen (Operatives, Technisches, Rechtliches) wurde in dem aktuellen Entwurf jedoch nur wenig bewegt: Sie bestimmt weiterhin über Budgets, globale Regeln (nach Community-Konsultationen) und soll auch bei allen anderen Fragen stets involviert werden.
Neu ist nun ein globaler Rat. Dieser soll ein Parlament von 100 bis 150 Personen, das mindestens einmal jährlich tagt, und aus seiner Mitte einen Vorstand von 5 bis 15 Personen umfassen. Der Vorstand bereitet die inhaltliche Arbeit vor und bestimmt die Unterausschüsse, die dann Aufgaben für den globalen Rat vorbereiten. Zuständig wird der Rat für diese vier Themen sein:
- Strategieplanung,
- Verwaltung der Organisationen und Communitys der Wikimedia-Bewegung,
- Technischer Fortschritt und
- Ressourcenverteilung.
Das genaue Verhältnis der Wikimedia Foundation zum globalen Rat ist noch in Klärung. Die Foundation soll ihre Arbeit an die vom globalen Rat zu entwerfende Strategie binden. Für die An- und Aberkennung von Wikimedia-Organisationen ist der Rat nun zuständig, die Wikimedia Foundation verbleibt rechtlicher Vertragspartner. Die vom Globalen Rat zu verantwortende Ressourcenverteilung stützt sich laut dem aktuellen Entwurf auf die Budgetplanungen der Wikimedia Foundation. Im Technologiebereich ist nur Beratung der Wikimedia Foundation durch den globalen Rat geplant.
Was kann man im Moment tun? Feedback im Metawiki geben und am Community-Forum morgen Abend ab 18:30 Uhr dich mit anderen Interessierten austauschen (Präsentation). Und wer sich noch mehr in das Thema einbringen möchte, kann sich bis 22. April noch für das Wahlkomitee für die Abstimmung zur Charta freiwillig melden.MR(WMDE), 15.4.
Kulturnachrichten aus München
Wir Münchner Wikis lieben unser Stadtarchiv, kriegen von dort alles, was unsere Arbeit in Wikipedia erleichtert, und werden eingeladen, wenn es was Neues gibt, zuletzt zum Antrittsbesuch des neuen Archivleiters Daniel Baumann. Das lief ganz spontan, „ihr könnt gerne morgen kommen“ meinte Herr Baumann, wir platzierten den Termin für den nächsten Tag als Vorprogramm unseres Münchner Wikipedia-Stammtischs, waren dann zu viert dort, fotografierten, recherchierten zu Themen, an denen wir gerade arbeiten, sind zuversichtlich, dass der neue Stadtarchivchef genauso gut mit uns Münchner Wikipedians kooperiert wie sein Vorgänger Manfred Heimers, und posteten das auf unserer MUC-Stammtischseite
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Daniel Baumann präsentiert...
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...die Archivbestände
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..und zeigt kostbare Urkunden
Ebenso willkommen wie im Stadtarchiv sind wir Münchner Wikipedians in den großen staatlichen Archiven, wo wir vier Wochen zuvor am „Tag der Archive“ teilnahmen. Eingeladen hatte uns Christoph Bachmann, der neu installierte Leiter des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, im Rahmen des Münchner MUC-KulturTouren-Projekts. Früher waren unsere Kultur-Exkursionen breit angelegt, in letzter Zeit picken wir uns lieber ein oder zwei Themen raus und steigen da tiefer ein; diesmal fanden wir das Thema „Essen und Trinken“, eine Präsentation historischer Kochbücher, recht spannend, und eine Übung in Sütterlinschrift. Mehr dazu auf unserer MUC•K•T-Seite.
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Willkommen zum „Tag der Archive“
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Historische Kochbücher im Lesesaal
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Private Dokumente in Sütterlinschrift
Drei Wochen zuvor, am 17. Februar, waren wir im Deutschen Museum unterwegs, zu einer Führung zum Thema Elektronische Medien, hier das Fazit. Eingeladen hatte uns Gerrit Faust, der seit langem mit uns Münchner Wikipedians kooperierende Pressechef des Museums. Unter „Elektronische Medien“ firmiert im Deutschen Museum der gesamte Bereich der digitalen Präsentation der Sammlungen, und alles, was online aufbereitet ist. Wir hatten Glück, dass uns Sebastian Stehle, der Leiter der Abteilung Elektronische Medien im Deutschen Museum, führte. Besonders gefreut hat uns, dass der Hauptautor des Museumsartikels mit dabei war, der einiges von unserer MUC-KulturTour gleich danach in den Artikel einbaute, und nun auch mitmacht beim MUC-KulturTouren-Projekt der Münchner Wikipedia.
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Start zur MUC-KulturTour
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Danke, Sebastian Stehle
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Präsentation des Periodensystems
Zu einem besonderen Veranstaltungsformat haben sich bei uns in München die Foto-Exkursionen gemausert. Forum und Drehscheibe hierfür sind insbesondere die Diskseiten unseres München-Portals, des MUC-Stammtischs und der MUC-KulturTouren. Da gibt es beinahe tagtäglich neue Ideen, Hinweise und Berichte, wo wer gerade fotografiert, wir tauschen uns über vom Abriss gefährdete Denkmäler aus, ein Thema, bei dem besonders die Kollegin Ricarda engagiert ist. Und wir diskutieren über Erfahrungen mit Kameras, Optiken, Fotobearbeitung und Hochladen in Commons. Da kann es dann schon mal passieren, dass der Wikipedia-Stammtisch zu einem Mini-Fotokurs ausartet.
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Großmarkthalle – vom Abriss bedroht
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Renardos neue Panasonic Lumix
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Richard mit Canon TS-E 24 - Optik
Wir haben nachgezählt und sind erstaunt, dass wir 2023 mit den von den Wikipedia-Stammtischen ausgehenden FotoTouren und MUC-KulturTouren 37 mal unterwegs waren, häufig auf Einladung von Bildungseinrichtungen, mit insgesamt 173 Teilnehmern, hier der Überblick. Nicht eingerechnet die unzähligen individuellen FotoTouren unserer Kollegin Ricarda, und nicht zu vergessen die eine oder andere vom Münchner Wikipedia-Stützpunkt ausgehende Foto-Tour, wie deren sehr erfolgreiche zweiteilige Mineralogia-Fotoaktion. Da wir gelegentlich danach gefragt werden: Unser Münchner MUC•K•T – Projekt soll explizit kein GLAM-Format sein. Es hat auch nichts zu tun mit dem neuen Projekt Wikipedia unterwegs, es ist eher mit den früher von unserem Münchner Kollegen Ordercrazy kreierten „Wikipedianischen Landpartien“ zu vergleichen. Und noch was: Wir sind offen für alle, grenzen niemanden aus. Wir sind eine heterogene Schar von Wikipedianerinnen und Wikipedianern, wir gehen behutsam miteinander um, wir sind junge und alte, teils Neulinge, teils Wikipedia-Urgesteine. Wir unterstützen uns gegenseitig und sind zur Stelle, wenn jemand Probleme mit seiner IT-Technik hat.
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Wolfgang Heckl vom Deutschen Museum
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Christoph Bachmann vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv
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Frauke von der Haar vom Stadtmuseum
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Gudrun Kadereit vom Botanischen Garten
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Bayerisches Nationalmusuem und Archäologische Staatssammlung
Viel hilft, dass wir als zuverlässige Ansprechpartner der Münchner und bayerischen Kultureinrichtungen auch zu Previews und Pressekonferenzen eingeladen werden, dies dank eines Netzwerks, an dem wir alle mit geflochten haben. Freier Eintritt, Akkreditierung, Fotogenehmigungen, kostenlose Kataloge, das hat sich gut eingespielt bei uns in München. Als Dankeschön betreuen wir etliche Einrichtungen beim Editieren der betreffenden WP-Artikel, wie z. B. die Bayerische Staatsbibliothek, die TU-Bibliothek oder auch diverse staatliche Archive in München und ganz Bayern. Einige von uns treffen sich beinahe regelmäßig in den Cafeterias von Museen, Bibliotheken, Archiven, Ausstellungen, neuerdings bevorzugt im Café Isarlust im Alpinen Museum. D.F. • Pi • Re, 12.04.
Gewinner von WLM in der Ukraine und deutsches Erbe
Die ukrainischen Wikipedianer veranstalteten letztes Jahr einen Fotowettbewerb in der Ukraine. Der Kurier berichtete dazu. Mitgeholfen bei der Organisation hatte der Rat der Deutschen der Ukraine. Eine Sonderkategorie war deutsches (Kultur-)Erbe. Die Gewinner sind nun veröffentlicht:
- Ukrainischer Bericht / Deutsche Google-Übersetzung
- Commons-Seite mit den Gewinnern
- Commons-Kat. mit allen 536 Bildern
Im Rahmen des Wettbewerbs wurden knapp 20.000 Bilder auf Commons geladen (Commons-Kat.). Knapp 700 davon zeigen deutsches Erbe in der Ukraine. Sie zeigen 226 verschiedene Objekte, von denen 76 offiziell unter Denkmalschutz stehen (wörtlich „unter staatlichem Schutz“).
Einige der Monumente sind inzwischen im Krieg zerstört oder stark beschädigt worden, wie die Bilder unten zeigen. Zumindest konnte der Zustand dokumentiert werden.
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1. Лютеранська кірха. Зміївка, Херсонська область © Сергій Оньков, CC BY-SA 4.0
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Для порівняння: після обстрілу (2024) © National Police of Ukraine, CC BY 4.0
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2. Садиба Янцена на вулиці Шевченка. Оріхів
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Для порівняння: після обстрілу (2022) © Zoda.gov.ua, CC BY 4.0
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3. Млин Шредера «Надія». Гуляйполе, Запорізька область © Сергій Оньков, CC BY-SA 4.0
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Для порівняння: після обстрілу (2024) © Сергій Звілінський, CC BY-SA 4.0
Zu manchen der abgebildeten Objekte oder der mit ihnen verbundenen Personen und Organisationen gibt es sicher noch Artikel zu schreiben. Vielleicht möchte ja jemand eine Liste erstellen?
Spezieller Dank auch an @Kritzolina, Antanana, Z thomas: stellvertretend für viele andere, die mitgeholfen haben. KdV 10. April
Auf den zweiten Blick sexy - Feldraine und Feldgehölze
Das WLX-Jahr geht in die nächste Runde. Während jeder bei Wiki Loves Folklore in der Vorjury noch bis Ende Mai abstimmen kann und für die Jury noch ein Mitglied gesucht wird, startet am 1. Mai 2024 Wiki Loves Earth Deutschland (WLE).
In diesem Jahr ist der Wettbewerbszeitraum auf zwei Monate festgelegt, das heißt, bis zum 30. Juni 2024 können Fotos von Schutzgebieten und Naturdenkmalen hochgeladen werden.
Die Sieger des vergangenen Jahres Sven Damerow und Miosta warten in den Wettbewerbskategorien Detail/Makro und Landschaft auf ihre Nachfolger.
Wer keine Lust hat, sich den Wettkampfstress anzutun, aber trotzdem zum Erfolg und Gelingen von WLE beitragen möchte, ist herzlich eingeladen, Bilder von Schutzgebieten und Naturdenkmalen zu machen. Mit diesen können die Lücken in unseren Artikeln und Listen gefüllt werden, zum Beispiel bei den Landschaftsschutzgebieten Sommerschafweide an Buchhalden und Sommerschafweide auf Hilbertswiese in Baden-Württemberg oder in der Liste der Naturdenkmäler im Landkreis Landshut und in der Liste der geschützten Landschaftsbestandteile in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren Unterlisten.
Diese Artikel und Listen sind aktuell beim Wiki-Loves-Earth-Cup entstanden, der Schreibwettbewerb, der den Fotowettbewerb begleitet. Wer nicht fotografieren will, kann sich gern an diesem Wettbewerb beteiligen. Es gibt sogar eine Wikidata-Wertung. Diese hat im besten Fall einen direkten Einfluss auf WLE. Beim Wettbewerb können die Schutzgebiete und Naturdenkmale in der Upload-Karte angesehen und die Bilder direkt hochgeladen werden. Es fehlen jedoch noch zahlreiche Naturdenkmale und ihre Koordinaten in Wikidata, so dass sie nicht dargestellt werden. Dies soll der WLE-Cup verbessern. Wer ein Freund des effizenten Arbeitens ist, nimmt parallel mit denselben Wikidatabearbeitungen am Wettbewerb Coordinate Me 2024 von WMAT teil.
Wir haben uns dafür entschieden, auch in diesem Jahr drei Sonderpreise für themenbezogene Fotos auszuloben. Im vergangenen Jahr waren es Säugetiere in Schutzgebieten. Der Sonderpreis 2024 ist für Feldraine und Feldgehölze in Schutzgebieten. Als ich den Vorschlag zum ersten Mal hörte, dachte ich: "Hmmm!" - mehr nicht. Aber als ich mehr darüber nachdachte und hörte, fand ich das Thema immer spannender und faszinierender. Denn es gibt viele unterschiedliche Strukturelemente, die Lebensraum für Tiere und Pflanzen in einer landwirtschafltich genutzten Landschaft bieten. Wir freuen uns auf eure Fotos von Feldrainen, Knicks, Feldhecken, Lesesteinhaufen und Ackersöllen. (Das Wort hab ich extra verlinkt, weil ich es vorher noch nicht wahrgenommen hatte.)
Wir wünschen viel Spaß bei WLE 2024. 29.4. Z t
Publikums- und Reviewpreis des 40. Schreibwettbewerbs
Neue Runde, neues Glück! 23 Autoren haben insgesamt 26 Artikel anlässlich des 40. Schreibwettbewerb überarbeitet oder neu angelegt und während die Jury momentan ihre Favoriten in den drei Kategorien kürt, ist es an Euch, den Publikumspreis zu vergeben! Wer seine Favoriten gefunden hat, kann bis zu drei Stimmen (nicht gehäufelt) per E-Mail abgeben. Stimmen können bis zur Verkündung des Gesamtergebnisses durch die Jury abgegeben werden. Für alle Autoren des aktuellen Schreibwettbewerbs ist es ebenfalls per E-Mail möglich, sich am Reviewpreis (drei Stimmen, Häufeln möglich) zu beteiligen. G21, 28.04.
Digitaler Themenstammtisch: „Kategorien in der Wikipedia“
Wir freuen uns, euch zum nächsten digitalen Themenabend am 7. Mai um 19 Uhr einzuladen. Unser Thema ist dieses Mal "Kategorien in der Wikipedia". Kategorien sind ein Mittel, um Wikipedia-Artikel nach bestimmten Merkmalen einzuordnen. Eine Seite kann einer oder mehreren Kategorien zugewiesen werden; die Kategorien können ihrerseits wieder anderen Kategorien zugeordnet sein (Hierarchisierung in Unter- und Oberkategorien). Das Kategoriensystem der Wikipedia ist damit multihierarchisch aufgebaut und folgt logisch-wissenschaftlichen Strukturen.
Der Verwendungszweck von Kategorien ist hauptsächlich die Einordnung von Artikeln in eine inhaltliche Systematik. Daneben können Seiten einem Artikeltyp zugeordnet werden (Artikelseite, Liste, BKL, Portal, Diskussionsseite, …). Diese Kategorien bilden die Grundlage für statistische Auswertungen über die Zusammensetzung der Artikel. Außerdem gibt es Markierungen zu internen Zwecken: Hierzu gehören versteckte und Wartungskategorien.
Bei der Kategorisierung müssen verschiedene Systematiken und Konventionen beachtet werden. Matthiasb wird die verschiedenen Aspekte der Kategorisierung erläutern. Bitte melde Dich zum Themenabend auf der Seite WP:DTS an.
Schon jetzt vormerken: Am 20. Mai geht es um „Übersetzungen von Wikipediaartikeln aus anderen Sprachen“ und am 23. Mai ist das Thema „Rund um WikiCon“. 27.4. Salino01
Von Frauenern und Männerinnen
Der sperrige Titel kommt daher, dass ich gelegentlich über Inkonsistenzen der Vornamen und Geschlechter unserer Bürgermeister und Bürgermeisterinnen stolpere, so sie in den Infoboxen zu den Gemeinden eingetragen sind. Das Zauberwort heißt Bürgermeistertitel und wird oft bei Bürgermeistergeschlechtswechseln vergessen. Ich habe das jetzt systematisch untersucht und die Vornamen gegen die Vornamen auf Wikidata (die dort geschlechtsbezogen erfasst sind) abgeglichen. Das Ergebnis zeigt, dass 353 Bürgermeisterinnen als Bürgermeister u.ä. angesprochen werden, aber auch 12 Bürgermeister für Frauen gehalten werden. Dazu kommen 741 geschlechtsneutrale Namen und 879 unbekannte Namen. Und eine Menge Muhtars, mit deinen ich geschlechtsmäßig nichts anfangen kann. Es wäre schön, wenn die Community helfen würde, den Frauen die ihnen abseits des generischen Maskulinums individuell zustehende geschlechtskorrekte Anrede zurückzugeben. Die Männer dabei mitgemeint. Für die geschlechtsneutralen Namen (wie Gerd (Q19688437) oder Andrea (Q493293)) weiß ich keine Lösung, die unbekannten Namen könnten bei der Gelegenheit auf Korrektheit geprüft und gegebenenfalls in Wikidata als Vorname-Objekte angelegt werden bzw. könnte den fremden Namen eine deutsche Transkription gegönnt werden. Gerne lasse ich mein Skript auf Anfrage wieder laufen. Den österreichbezogenen Teil der falschen Zuordnungen sollte ich bereits erledigt haben. Noch aufgefallen ist mir, dass die Parteizugehörigkeit manchmal nicht über den eigenen Parameter erfasst wurde. hp, 26.4.
Zukunftskongress 2024: Programm veröffentlicht und Online-Teilnahme noch möglich
Vom 07. bis zum 09. Juni 2024 kommen für den Zukunftskongress Aktive aus der Wikipedia-Community, verschiedene Expert*innen und die Wikimedia-Vereine WMDE, WMAT und WMCH zusammen, um Herausforderungen und Chancen zur Zukunft der Wikipedia anzugehen. In der Programmveröffentlichung könnt ihr euch ansehen, wer Inputs liefert zu KI-Entwicklung, das veränderte Mediennutzungsverhalten, Desinformation und die Entwicklung von Online-Communities. Ihr könnt dabei sein. Die Anmeldung für die Online-Teilnahme ist noch möglich! Weitere Infos findet ihr auf dieser Website und auf der Projektseite. CB(WMDE), 25.4.
No Wikidata, please, we're German(-speaking)!
Kommentar (ja, ein polemischer, dennoch in meinen Augen berechtigter): Zugegeben, Wikidata hat seine eigenen Probleme. Aber immer wieder habe ich in den letzten Jahren hören müssen, das können wir hier nicht einbinden, wir achten lieber selbst auf unsere Daten, wir können das besser und wer weiß, was die da mit den Daten machen. Vandalieren oder gar in einer Weise aufbereiten, wie es nicht die DIN-Norm soundso vorschreibt. Und klar, wir sind wirklich Klasse mit den Daten! So dass etwa eine der neuesten 100.000-Einwohner Städte – nein, nicht eines afrikanischen Landes, wo man die Zahlen womöglich nicht so einfach mit bekommt – der USA, Federal Way bis eben noch mehr als 10.000 Einwohner weniger hatte (was bei etwas über 100.000 Einwohner doch signifikant ist) und noch auf dem Stand von 2010 war. Ohne eine weitere Stichprobe gemacht zu haben wette ich, dass dies bei weitem nicht der einzige Artikel ist. Mit einer Einbindung der Zahlen via Wikidata hätten wir das Problem nicht (komischerweise geht es ja bei der Box, die hatte auch die richtigen Zahlen, auch super, wenn sich Fließtext und Box widersprechen bzw. verschiedene Zahlen verschiedener Zeiten angeben). Naja. Was machen schon ein paar Jahrzehnte, Prozente oder tausende Menschen, wenn wir Prinzipien haben, die immerhin auf dem harten Argument beruhen, es könnte ja Irgendwas passieren. Bevor wir das zentral machen und vielleicht von einem Automatismus und Synergien profitieren, lassen wir es doch lieber ganz sein! Denn alle anderen auf der Welt sind doof, nur wir nicht. Und damit schließe mich meine Polemik mit dem universellen Wahlspruch: „Vorwärts nimmer, rückwärts immer! Die Wikipedia in ihrem Lauf, hält nur der Lauf der Zeit dauernd auf.“MC, 20.4.
Ergebnisse der Wikipedia-Umfrage 2023
Im Dezember 2023 hatte Wikimedia Deutschland zwei Wochen lang eine Umfrage in der deutschsprachigen Wikipedia über Banner geschaltet. Ziel der Umfrage war es, das Engagement für Wikipedia und die Personen dahinter besser zu verstehen und darauf aufbauend die Unterstützung verbessern zu können. In 47 geschlossenen und 4 offenen Fragen haben 1054 Teilnehmende ihre Eindrücke zu den Blöcken „Engagement in der Wikipedia und darüber hinaus“, „Beteiligung an der Wikipedia“, „Hinderungsgründe zum Beitragen“, „Unterstützungsmöglichkeiten in der Wikipedia“ und „Demographie“ mitgeteilt. Herzlichen Dank für diese unerwartet hohe Beteiligung! Die Auswertung (wie auch das Fragendesign und die Umsetzung) wurde von einem Dienstleister übernommen und nun auf der Projektseite veröffentlicht.
Das 257-seitige Dokument enthält eine Einführung in die Hintergründe der Umfrage, eine Gesamtzusammenfassung, Zusammenfassungen zu jedem Block und eine Vielzahl an Diagrammen und Einordnungen zu allen Fragen, signifikanten Unterschieden bei zweidimensionalen Betrachtungen und einiges Weitere. Die verschiedenen bei Wikimedia Deutschland an der Umfrage beteiligten Teams sind aktuell damit beschäftigt, die Ergebnisse zu begutachten und Schlüsse für ihre eigene Arbeit in Abstimmung mit der Community zu ziehen. Kommentare und Anmerkungen aus der Community selbst hierzu sind natürlich auch sehr gern unter anderem auf der Diskussionsseite gesehen.
Wer einen kürzeren Über- und Einblick oder direkteren Austausch bevorzugt, sei herzlich für den 6. Mai ab 18:00 Uhr zum Community-Forum zu dieser und einer weiteren Umfrage eingeladen. – Apropos Community-Forum: Kommende Woche am 24. April ab 18:30 Uhr findet der Austausch zum Thema Neues aus der Neulingsgewinnung: zum Projekt „E-Mail-Begleitung“ sowie zur Neulings-Startseite statt.Martin(WMDE), 18.4.
60 Minuten: Queere Bewegungen übersetzen
Das Thema der kommenden 60 Minuten um Gender & Diversity in der Wikipedia am Montag, den 22. April um 19:00 (online) ist Queere Bewegungen übersetzen. Das Projekt „Queere Bewegungen übersetzen“ fand von Oktober 2023 bis Januar 2024 statt und wurde von Wikimedia Österreich organisiert. Im Rahmen von mehreren physischen Workshops in Wien und Berlin sowie Online-Workshops mit zwei Gruppen von Neulingen wurden Artikel in unterschiedliche Sprachen übersetzt. Dabei sollten Inhalte zu weltweiter queerer Bewegungsgeschichte breiter verfügbar werden und gleichzeitig einige neue Ehrenamtliche mit Interesse am Thema langfristig an Wikipedia gebunden werden. Das Ziel war, einen geschützten Rahmen schaffen, um LGBTQIA+-Themen in der Wikipedia zu bearbeiten. In diesem Workshop wird Thomas Schallhart (WMAT) von den Erfahrungen mit dem Projekt erzählen und wie es mit den beiden bestehenden Gruppen weitergeht. Die Anmeldung ist möglich auf WP:60. Über eine zahlreiche Teilnahme würde ich mich freuen. LR 17.4.
Colonia-thon 2024
Am vergangenen Sonntag trafen sich acht Wikipedianerinnen und Wikipedianer im Kölner Lokal K zum zweiten Colonia-thon nach 2022. Bei diesen Zusammentreffen arbeiten wir Wartungsbausteine auf Kölner Artikeln ab. Insgesamt 33 Projekte konnten wir abschließen oder als Arbeit mit nach Hause nehmen: Während wir uns vor zwei Jahren mehr um die „leichten Fälle“ gekümmert hatten, standen nun einige Artikel an, für die zunächst Literatur besorgt werden muss. Zwei Wikipedianer machten sich auf den Weg, um Fotos zu machen wie diese. Ein ergiebiger Arbeitstag für einen Sonntag, mit Chips, Muffins, Nudelsalat und Egg Bites – verhungert ist im Lokal K noch niemand. Und der Termin für kommendes Jahr steht schon fest: 6. April 2025. Nic. 15.4.
Der Mai ist gekommen
Der Mai ist gekommen, und der Wartungsbausteinwettbewerb läuft dann schon.
Ja, dieses Jahr schlagen mit dem Mai nicht nur die Bäume aus, sondern am 1. Mai ist schon der 4. Tag des diesjährigen Frühlings-Wartungsbausteinwettbewerb.
Anlässlich dessen, dass noch nie so viele Menschen wie in diesem Jahr wählen durften aufgrund der Wahlen zum Europäischen Parlament und im Indien, ist die Kategorie:Politik bei diesem Wettbewerb eine der drei Bonus-Kategorien. Dazu kommt die Kategorie:Internationale Organisationen, da vor 75 Jahren im April die NATO und im Mai der Europarat gegründet wurde.
Am 3. Mai wird der Deutsche Filmpreis zum 74. Mal verliehen. Passende Gelegenheit, über 400 lückenhafte Artikel in der Kategorie:Deutscher Film zu ergänzen, welche die dritte Bonuskategorie ist. Selbstverständlich gibt es auch für die Erledigung anderer Wartungsbausteine in dieser Kategorie den Bonus.
Beim letzten Wettbewerb haben wir die Bepunktung der Bestätigung der Botvorschläge bei defekten Weblinks ausprobiert. Hier hat sich eine Mehrheit dafür ausgesprochen, dies beizubehalten. Wer dagegen auf den Vielseitigkeitsbonus setzt, beachte bitte, dass die Zusammensetzung sich geändert hat. Künftig muss ein Paket aus fünf verschiedenen der 13 grossen Wartungsbausteine zusammengesetzt sein.
Natürlich darf man auch Artikel einfach so ausserhalb der Bonus-Kategorien, oder ohne Vielseitigkeitspakete zu schnüren, verbessern. Der kommende Wettbewerb startet schon am Sonntag, den 28. April 2024 und endet Sonntag, den 12. Mai 2024 (einschliesslich). Einfach unter Wartungsbausteinwettbewerb/Frühjahr 2024 anmelden und dann möglichst viele Artikel verbessern und dann in die Übersicht eintragen. Eine Anmeldung ist auch jederzeit noch während des laufenden Wettbewerbes möglich. Falls noch jemand überlegt, ob er den Wettbewerb als Schiedsrichter unterstützen soll: Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels haben sich bereits drei gemeldet, aber weitere helfende Hände sind willkommen. Schiedsrichter dürfen einen Tag vorher mit dem Wettbewerb beginnen. N 11.4.
Neues Gutachten zeigt: Öffentliche Hand darf und sollte CC-Lizenzen nutzen
Damit Open Data von öffentlichen Stellen und aus verschiedenen Ländern gemeinsam genutzt und wiederverwendet werden können, müssen sie unter weltweit anerkannten Standardlizenzen veröffentlicht werden. Besonders verbreitet sind die Creative-Commons-Lizenzen (CC). In Deutschland halten sich jedoch hartnäckig Vorbehalte gegenüber CC-Lizenzen. Ein Gutachten der Kanzlei TaylorWessing im Auftrag von Wikimedia Deutschland zeigt nun: Es gibt keine relevanten rechtlichen Bedenken gegen den Einsatz von CC-Lizenzen durch staatliche Stellen. Stichhaltige Argumente sprechen dafür, der EU-Empfehlung zur Verwendung von CC-Lizenzen zu folgen. Das Gutachten sowie eine Einordnung von Stefan Kaufmann (WMDE) gibt es im WMDE-Blogbeitrag Gutachten zeigt: Öffentliche Hand darf und sollte CC-Lizenzen nutzen sowie dem Beitrag Creative-Commons-Lizenzen in der Verwaltung gehen wohl! im Rahmen der monatlichen WMDE-Kolumne "Öffentliches Geld? Öffentliches Gut!" bei netzpolitik.org. li (WMDE), 7.4.
Train-the-Trainer-Seminar, 3.–5. Mai
Du möchtest Menschen für das Schreiben in der Wikipedia begeistern? Einführungskurse sind eine gute Einstiegsmöglichkeit für Neue. Neben angeleiteten Praxisübungen wird auch ein persönlicher Kontakt zur bestehenden Community aufgebaut. Die Train-the-Trainer-Seminare vermitteln dir das Handwerkszeug, um interaktive Einführungskurse zu geben. Melde dich an für den 3.–5. Mai in München! kll (WMDE), 3.4.
re:publica’24
Ende Mai findet unter dem Motto „Who cares?“ die nächste Auflage der re:publica in Berlin statt. Auch in diesem Jahr vergibt Wikimedia Deutschland, in Zusammenarbeit mit dem Presseteam der re:publica, für bis zu fünf ehrenamtlich Aktive der Wikimedia-Communitys Teilnahmestipendien (Akkreditierung für die Veranstaltung sowie die Übernahme eventuell anfallender Reisekosten) zur Verfügung.
Weitere Informationen hierzu gibt es im WMDE-Community-Portal. sandro (wmde), 2.4.
Anmeldeschluss Zukunftskongress 2024 am 07.04.
Noch bis zum kommenden Sonntag gibt es die Gelegenheit, sich für den Zukunftskongress anzumelden. Gemeinsam mit Aktiven aus der Wikipedia-Community, verschiedenen Expert*innen und den Wikimedia-Vereinen WMDE, WMAT und WMCH geht es darum, Herausforderungen und Chancen zur Zukunft der Wikipedia anzugehen. Der Kongress findet vom 07. bis zum 09. Juni 2024 vor Ort in Nürnberg und online statt. KI-Entwicklung, das veränderte Mediennutzungsverhalten, Desinformation und die Entwicklung von Online-Community – zu diesen Themen gibt es Inputs und spannende Panels. Die Anmeldung, den ausführlichen Programmplan sowie weitere Infos findet ihr auf dieser Website und auf der Projektseite. CB(WMDE), 2.4.
Wikipedia kartographiert
Es betrifft zwar die englischsprachige Wikipedia, und langjährigen Kolleginnen und Kollegen werden keine "neuen Weisheiten" präsentiert, dennoch möchte ich euch dieses Youtube-Video nicht vorenthalten. Es geht hauptsächlich um die Netzwerke, die durch Wikilinks erschaffen werden ... und um Fantakuchen. Liz, am 1. April
Boardwahlen demnächst ganz anders
Nachdem es konstruktive Verbesserungsvorschläge gab, hat sich die WMF entschieden die Boardwahlen nächstes mal anders ablaufen zu lassen. Details werden dazu noch veröffentlicht. Gut informierten Kreisen zufolge sollen die Benutzer, von denen die Vorschläge kamen, ein Veto-Recht erhalten. König d. Vand. 1. April
Abstimmungsphase zum Miniaturenwettbewerb
Und mit dem 1. April beginnt wie in jedem Frühjahr die Abstimmungsphase zum Miniaturenwettbewerb. Alle Mitwirkenden mit Stimmberechtigung sind aufgerufen, fleissig ihre fünf möglichen Stimmen auf die ihnen liebsten, schönsten, tollsten, unterhaltsamsten, nachdenklichsten und überhaupt grandiosesten der 49 nominierten Miniaturen zu vergeben. Thematisch sind sie wieder sehr vielseitig und reichen von der Mini-Miniatur bis hin zu „na das passt aber gerade mal noch so“. MC, 1.4.
Warum sagen wir „Wiki“?
An diesem heutigen Tage feiern wir… nicht die Wikipedia, sondern das „Wiki“-Konzept.
Erinnern wir uns daran, wie Ward Cunningham über eine neue Art von Website nachgedacht hat, als er in den 90er-Jahren Berlin besucht hat. Bei einer Erkundung nahe gelegener Städte wie Cottbus kam er zum Neumarkt, oder auf Sorbisch: „nowe wiki“.
Und plötzlich hatte er den Gedanken: „That is the perfect name for the kind of website I have in mind! Let’s call it a wiki, a platform where many people meet for exchange, like on a market.“ („Das ist der perfekte Name für die Art von Website, an die ich denke! Sie soll ein Wiki genannt werden, eine Plattform, auf der sich viele Leute zum Austausch treffen, wie auf einem Markt.“) Z., 1.4.