Görschnitz (Weidenberg)
Görschnitz Markt Weidenberg
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Koordinaten: | 49° 57′ N, 11° 42′ O |
Höhe: | 419 m ü. NHN |
Einwohner: | 225 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 95466 |
Vorwahl: | 09278 |
Görschnitz ist ein Gemeindeteil des Markts Weidenberg im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Görschnitz hat eine Fläche von 9,269 km². Sie ist in 1033 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8972,76 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Au, Eichenhof, Eichleithen, Gossenreuth, Grund, Heßlach, Keilstein und Lochmühle.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt an der Warmen Steinach und am Weißenbächlein, der innerorts als rechter Zufluss in die Warme Steinach mündet. Die Bahnstrecke Bayreuth–Warmensteinach und die Staatsstraße 2181 führen entlang der Warmen Steinach nach Untersteinach (1,7 km nordwestlich) bzw. nach Weidenberg (2 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Heßlach (1,6 km östlich), nach Gossenreuth (1,5 km östlich) und nach Grund (1,3 km südlich). Ein Anliegerweg führt nach Au (0,8 km nordwestlich). Im Ort steht eine Eiche, die als Naturdenkmal ausgezeichnet ist.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1378 erstmals urkundlich erwähnt.[6]
Görschnitz bildete mit Au, Grund und Lochmühle eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Görschnitz 19 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft war strittig zwischen dem Hofkastenamt Bayreuth und dem Amt Weidenberg. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (1 Halbhof), das Stiftskastenamt Himmelkron (1 Halbhof), das Amt Weidenberg (3 Halbhöfe, 2 Söldengüter, 3 Güter, 1 Gut mit Schmiede, 1 Gut mit Schenkgerechtigkeit, 1 Söldengut mit Nebenhäuslein, 4 Wohnhäuser) und die Pfarrei Weidenberg (2 Güter).[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand Görschnitz dem Justiz- und Kammeramt Neustadt am Kulm. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Görschnitz gebildet.[8] Neben dem Hauptort gehörten zu diesem Au, Eichleithen, Gossenreuth, Grund, Heßlach, Keilstein und Lochmühle.[9] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Görschnitz, zu der Au, Grund und Lochmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Weidenberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurden die Gemeinden Gossenreuth (mit Eichleithen und Keilstein) und Heßlach eingegliedert. Ab 1862 gehörte Görschnitz zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Weidenberg (1879 in Amtsgericht Weidenberg umgewandelt), seit 1931 ist das Amtsgericht Bayreuth zuständig. Um 1950 wurde auf dem Gemeindegebiet Eichenhof gegründet.[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 9,377 km².[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Görschnitz am 1. Januar 1978 nach Weidenberg eingemeindet.[11][12]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 1, 6, 19 und 20: Wohnstallhäuser
- Haus Nr. 16: Bauernhaus
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Görschnitz ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Weidenberg gepfarrt.[7][10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Görschnitz. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 349 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Görschnitz. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 251 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Görschnitz. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 9. Dezember 2024.
- Görschnitz in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. Dezember 2024.
- Görschnitz in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. Dezember 2024.
- Görschnitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. Dezember 2024.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Weidenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ Gemarkung Görschnitz (092446). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Dezember 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ markt-weidenberg.de
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 361.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 472f.
- ↑ R. Winkler: Bayreuth, S. 495.
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 655 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Weidenberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 9. Dezember 2024.