Sophienthal (Weidenberg)
Sophienthal Markt Weidenberg
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Koordinaten: | 49° 57′ N, 11° 45′ O |
Höhe: | 463 m ü. NHN |
Fläche: | 2,52 km²[1] |
Einwohner: | 218 (Apr. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 95466 |
Vorwahl: | 09278 |
Sophienthal (früher auch Oberer Hammer genannt.[3]) ist ein Gemeindeteil des Markts Weidenberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im tief eingeschnittenen Tal der Warmen Steinach und ist von Erhebungen des Fichtelgebirges umgeben, im Nordosten ist es der Schlosshügel (699 m ü. NHN) mit dem Burgstall Schlosshügel und im Süden der Iskaraberg (637 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2181 führt der Warmen Steinach entlang nach Weidenberg (2,3 km westlich) bzw. nach Warmensteinach (5,5 km nördlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1678 erstmals urkundlich erwähnt. Benannt wurde der Ort nach der Ehefrau Sophie Luise des Bayreuther Markgrafen Christian Ernst.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Sophienthal 13 Anwesen (die Schnackenmühle mit zwei Mahlgängen, 1 Knopf- und Patterlhütte, 1 Blechhütte mit Drahtmühle, 1 Tropfhaus mit Zapfenschenk- und Branntweingerechtigkeit, 1 Gut, 8 Häuser). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Amt Weidenberg.[3]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Neustadt am Kulm. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Sophienthal bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde Sophienthal 1812 dem Steuerdistrikt Mengersreuth zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Sophienthal. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Weidenberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde Neuhaus mit Sonnengrün eingegliedert. Ab 1862 gehörte Sophienthal zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Weidenberg (1879 in Amtsgericht Weidenberg umgewandelt), seit 1931 ist das Amtsgericht Bayreuth zuständig.[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,520 km².[1] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Sophienthal am 1. Januar 1975 nach Weidenberg eingemeindet.[7]
Ehemaliges Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 7: Forsthaus. Ehemals Jagdschlösschen, erbaut um 1735 mit vermutlich späteren Neuerungen (Baunähte an der Südseite). Rechteckiger unverputzter Quaderbau in Hanglage, eingeschossig, westlich über hohem Kellergeschoss mit Gurtgesims. Nach Norden und Westen je sechs Fenster; letztere mit profilierter Brüstung und geohrter Rahmung. Verzahnte Eckquaderung. Walmdach, östlich mit Schleppgauben. Östlicher Eingang mit abgerundeten Ecken und Schlussstein. Westlich Eingang zu den tonnengewölbten Kellerräumen im Sockelgeschoss. Innen über die ganze Westseite Saal, jetzt unterteilt. In zwei Räumen Rahmenstuck des 18. Jahrhunderts.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Sophienthal
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 209 | 244 | 275 | 280 | 253 | 263 | 258 | 269 | 265 | 257 | 244 | 292 | 225 | 224 | 222 | 213 | 221 | 224 | 238 | 254 | 273 | 244 | 240 | 237 |
Häuser[9] | 27 | 29 | 28 | 28 | 28 | 32 | 37 | 43 | ||||||||||||||||
Quelle | [6] | [10] | [10] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [10] | [18] | [10] | [19] | [10] | [20] | [10] | [10] | [10] | [21] | [10] | [1] | [22] |
Ort Sophienthal
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
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Einwohner | 165 | 212 | 229 | 216 | 218 | 218 | 266 | 240 | 237 | 249 | 218 |
Häuser[9] | 21 | 23 | 25 | 31 | 36 | 43 | 73 | ||||
Quelle | [6] | [11] | [13] | [16] | [18] | [20] | [21] | [1] | [22] | [23] | [2] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sophienthal ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Michael (Weidenberg) gepfarrt.[3][1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Sophienthal. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 356 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 137.
- Pleikard Joseph Stumpf: Sophienthal. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 649 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sophienthal. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- Sophienthal in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 17. Januar 2023.
- Sophienthal in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. Januar 2023.
- Sophienthal im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 17. Januar 2023.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 659 (Digitalisat).
- ↑ a b c Sophienthal. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 391.
- ↑ Gemeinde Weidenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 31. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 484f.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 675 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth, S. 137. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 139, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 850, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 131 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1023, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 50 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 969 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1014 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1032 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 896 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).