Neunkirchen am Main
Neunkirchen am Main Markt Weidenberg
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Koordinaten: | 49° 55′ N, 11° 39′ O |
Höhe: | 387 m ü. NHN |
Einwohner: | 587 (Apr. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 95466 |
Vorwahl: | 09209 |
Neunkirchen am Main vom Ölschnitztal her gesehen
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Neunkirchen am Main (amtlich: Neunkirchen a.Main) ist ein Gemeindeteil des Markts Weidenberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt am Hang einer Anhöhe zwischen den Tälern des Roten Mains und der in ihn mündenden Ölschnitz.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neunkirchen wurde erstmals 1323 als „Newenkirchen“ erwähnt. Es wird aber angenommen, dass der Ort in der Zeit von 1150 bis 1180 gegründet wurde.[1]
1467 wurde die jetzige Kirche erbaut und Sankt Laurentius geweiht. Ihr 50 Meter hoher, viergeschossiger Turm mit einem Zwiebelhelm ist schon von Weitem sichtbar. Das Pfarrhaus im fränkischen Stil stammt aus dem Jahr 1820.
Im Dreißigjährigen Krieg litt das Dorf unter Truppendurchzügen und Plünderungen.[4]
Neunkirchen bildete eine Realgemeinde mit Altmühle und Bruckmühle. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neunkirchen 30 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (4 Viertelhöfe, 1 Söldengut, 6 Sölden, 1 Gütlein, 1 Sölde mit Schenkstatt, 1 Sölde mit Zapfenschenke, 2 Tropfsölden, 1 Sölde mit Schmiede, 2 Häuser), die Hofkanzlei Bayreuth (1 Gut), das Amt St. Johannis (4 Söldengüter), das Amt Unternschreez (1 Sölde), das Rittergut Thurnau (1 Sölde, 2 Halbsölden) und das Gotteshaus Neunkirchen (2 Söldengütlein).[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Neunkirchen bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Neunkirchen gebildet.[6] Neben dem Hauptort gehörten zu diesem Altmühle, Bruckmühle, Glotzdorf, Hartmannsreuth, Lehen, Lessau, Letten, Sorg und Stockau.[7] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Neunkirchen, zu der Altmühle, Bruckmühle und Sorg gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden vier Anwesen bis 1823 dem Patrimonialgericht Thurnau. Zu dieser Zeit wurden auf dem Gemeindegebiet Grünhof und Lohe gegründet. Ab 1862 gehörte Neunkirchen zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,645 km².[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Neunkirchen am Main am 1. Januar 1978 nach Weidenberg eingemeindet.[9]
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Ortsmitte
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Kirchplatz
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Roter Main und Bruckmühle
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Ölschnitztal und Grünhof
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St. Laurentius (Neunkirchen am Main)
- Aichiger Straße 5: Wohnhaus
- Kirchplatz 1: Wohnstallhaus
- Kirchplatz 5: Pfarrhaus
- Drei Sandsteinquaderbrücken
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Neunkirchen am Main
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1822 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 236 | 286 | 284 | 285 | 283 | 304 | 300 | 322 | 324 | 308 | 303 | 296 | 276 | 293 | 281 | 273 | 268 | 263 | 256 | 382 | 399 | 389 | 318 | 318 |
Häuser[10] | 37 | 42 | 42 | 43 | 43 | 51 | 50 | 59 | ||||||||||||||||
Quelle | [6] | [11] | [11] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [11] | [19] | [11] | [20] | [11] | [21] | [11] | [11] | [11] | [22] | [11] | [8] | [23] |
Ort Neunkirchen am Main
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 238 * | 214 | 283 | 277 † | 271 † | 232 | 225 | 332 | 279 | 286 | 403 | 587 |
Häuser[10] | 34 | 38 † | 43 | 44 | 29 | 52 | 109 | |||||
Quelle | [24] | [6] | [12] | [14] | [17] | [19] | [21] | [22] | [8] | [23] | [25] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Laurentius war ursprünglich eine Filiale von St. Matthäus (Stockau). Seit der Reformation ist die Kirchengemeinde St. Laurentius evangelisch-lutherisch.[5][8]
Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klärwerk
- Kindergarten
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl die Bahnstrecke Weiden–Bayreuth nahe am nördlichen Ortsrand verläuft, erhielt Neunkirchen keinen Bahnhof. Die nächste Bahnstation ist in rund 2 km Entfernung Stockau.
Südlich des Orts verläuft die Bundesstraße 22, von der die Aichiger Straße in den Ort führt. Im Süden von Neunkirchen gabelt sie sich in die Seulbitzer Straße, die den Ortskern durchquert und weiter nach Seulbitz verläuft, und die Stockauer Straße, die über Stockau und Lessau zur Staatsstraße 2463 in Richtung Weidenberg führt.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr
- Sportverein
- Obst- und Gartenbauverein
- Soldatenverein Neunkirchen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Neukirchen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 758 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 130–131.
- Georg Paul Hönn: Neu-Kirchen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 277 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neunkirchen am Main. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- Neunkirchen a.Main in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. Dezember 2022.
- Neunkirchen a.Main in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 28. Dezember 2022.
- Neunkirchen a.Main im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 28. Dezember 2022.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Neunkirchen am Main. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Gemeinde Weidenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S. 139.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 378. Hier werden abweichend 32 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
- ↑ a b c d R. Winkler: Bayreuth, S. 479.
- ↑ R. Winkler: Bayreuth, S. 492.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 657 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 846, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 130 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1017, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 50 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 963 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1008–1009 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1030–1031 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 893 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 150 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 82 (Digitalisat). Dort als Neuenkirchen aufgelistet.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).