Mengersreuth (Weidenberg)
Mengersreuth Markt Weidenberg
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Koordinaten: | 49° 57′ N, 11° 44′ O |
Höhe: | 459 m ü. NHN |
Einwohner: | 80 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 95466 |
Vorwahl: | 09278 |
Mengersreuth ist ein Gemeindeteil des Markts Weidenberg im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Mengersreuth hat eine Fläche von 3,917 km². Sie ist in 585 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6695,79 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Kattersreuth, Kolmreuth, Mittlernhammer, Rügersberg und Wildenreuth.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt an der Staatsstraße 2181, die nach Weidenberg (1,3 km westlich) bzw. nach Mittlernhammer verläuft (0,5 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rügersberg (1,3 km nördlich). Unmittelbar nördlich steigt das Gelände zum Hauptmassiv des Fichtelgebirges an.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1283 erstmals urkundlich erwähnt.[6] Die Herren von Mengersreuth hatten dort ihren Stammsitz.
Mengersreuth bildete eine Realgemeinde mit Kolmreuth und Mittlernhammer. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mengersreuth 18 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Weidenberg. Grundherren waren das Amt Weidenberg (1 Halbhof, 3 Söldengüter, 5 Güter, 1 Gütlein, 1 Söldengütlein, 2 geringe Gütlein, 1 geringes Söldengütlein mit Schmiedfeuerrecht, 1 Tropfhaus mit Schmiede, 1 Tropfhaus, 1 Häuslein) und die Pfarrei Weidenberg (1 Gut).[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Neustadt am Kulm. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Mengersreuth bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Mengersreuth gebildet.[8] Neben dem Hauptort gehörten zu diesem Altenreuth, Fischbach, Kattersreuth, Kolmreuth, Mittlernhammer, Rügersberg, Sandhof, Sophienthal, Waizenreuth und Wildenreuth.[9] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Mengersreuth, zu der Kolmreuth und Mittlernhammer gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Weidenberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Gemeinde Rügersberg mit Kattersreuth und Wildenreuth eingegliedert. Ab 1862 gehörte Mengersreuth zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Weidenberg (1879 in Amtsgericht Weidenberg umgewandelt), seit 1931 ist das Amtsgericht Bayreuth zuständig.[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,905 km².[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Mengersreuth am 1. Juli 1972 nach Weidenberg eingemeindet.[11]
Ehemaliges Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 17: Ehemaliges Schloss, wohl 16. Jahrhundert. Schlichter zweigeschossiger Rechteckbau mit verputztem Brockenmauerwerk (ursprünglich dreigeschossig und von Wassergraben umringt). Südlich vier Obergeschossfenster; sämtliche Fenstergewände mit breiter Fase. Östlich zugesetzte spitzbogige Türe. Südeingang in geohrter Profilrahmung (18. Jahrhundert). Innen unmittelbar neben dem Eingang steinerne Wendeltreppe.[12]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Mengersreuth
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 251 | 276 | 292 | 292 | 320 | 321 | 305 | 300 | 314 | 313 | 281 | 273 | 238 | 223 | 226 | 221 | 206 | 215 | 206 | 266 | 297 | 299 | 274 | 250 |
Häuser[13] | 38 | 38 | 38 | 38 | 40 | 38 | 44 | 51 | ||||||||||||||||
Quelle | [8] | [14] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [14] | [22] | [14] | [23] | [14] | [24] | [14] | [14] | [14] | [25] | [14] | [10] | [26] |
Ort Mengersreuth
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
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Einwohner | 153 * | 159 | 149 | 153 | 108 | 100 | 136 | 120 | 104 | 80 | 236 † |
Häuser[13] | 23 * | 17 | 18 | 17 | 19 | 23 | 23 | ||||
Quelle | [8] | [15] | [17] | [20] | [22] | [24] | [25] | [10] | [26] | [1] | [6] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mengersreuth ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Michael (Weidenberg) gepfarrt.[7][10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Mengersreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 533 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 123.
- Georg Paul Hönn: Mengersreuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 272 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mengersreuth. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- Mengersreuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. Januar 2023.
- Mengersreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 25. Januar 2023.
- Mengersreuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 25. Januar 2023.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Weidenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Gemarkung Mengersreuth (092450). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 10. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 31. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b Mengersreuth. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 373.
- ↑ a b c d R. Winkler: Bayreuth, S. 477.
- ↑ R. Winkler: Bayreuth, S. 495.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 656 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth, S. 123. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 849, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 131 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 50 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 968 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1013 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1036 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 892 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).