Gerichtsbezirk Franz
Ehemaliger Gerichtsbezirk Franz | |
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(slowenisch: sodni okraj Vransko) | |
Basisdaten | |
Bundesland | Steiermark |
Bezirk | Cilli Umgebung (Celje okolica) |
Sitz des Gerichts | Franz (Vransko) |
zuständiges Landesgericht | Cilli |
Fläche | 185,31 km2 (1910) |
Einwohner | 11.234 |
Aufgelöst | 1919 |
Abgetreten an | Jugoslawien
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Der Gerichtsbezirk Franz (slowenisch: sodni okraj Vransko) war ein dem Bezirksgericht Fransko unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Steiermark. Er umfasste Teile des politischen Bezirks Cilli (Celje) und wurde 1919 dem Königreich Jugoslawien zugeschlagen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtsbezirk Franz wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die acht Gemeinden Burgdorf, Franz, Fraßlau, Gomilsko/Weissenburg, Heilenstein, Maria Riegg, St. Georgen bei Tabor und St. Hieronymi.[1][2]
Der Gerichtsbezirk Franz bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Cilli, Gonobitz, Oberburg, Sankt Marein bei Erlachstein und Tüffer den Bezirk Cilli.[4]
Der Gerichtsbezirk wies 1890 eine anwesende Bevölkerung von 10.476 Personen auf, wobei 10.374 Menschen Slowenisch und 71 Menschen Deutsch als Umgangssprache angaben.[5]
1910 wurden für den Gerichtsbezirk 11.234 Personen ausgewiesen, von denen 11.015 Slowenisch (98,1 %) und 117 Deutsch (1,0 %) sprachen.[6]
Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Franz zur Gänze dem Königreich Jugoslawien zugeschlagen.
Gerichtssprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtssprengel Cilli umfasste im Jahr 1910 kurz vor seiner Auflösung die neun Gemeinden Braslovče (Fraßlau), Gomilsko (Gomilsko/Weissenburg), Granjska Vas (Burgdorf), Polzela (Heilenstein), Marija Reka (Maria Riek), Prekopa (Prekop), Sveti Jeronim (Sankt Hieronimi), Svetij Jurij ob Taboru (Sankt Georg am Tabor) und Vransko (Franz).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893
- k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Marburg)
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
- ↑ k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893, S. 39
- ↑ k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 148