Gerichtsbezirk Luttenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ehemaliger Gerichtsbezirk
Luttenberg
(slowenisch: sodni okraj Gornja Rodgona)
Basisdaten
Bundesland Steiermark
Bezirk Luttenberg (Ljutomer)
Sitz des Gerichts Luttenberg (Ljutomer)
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Cilli
Fläche 172,91 km2
(1910)
Einwohner 14.676
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Jugoslawien


Der Gerichtsbezirk Luttenberg (slowenisch: sodni okraj Ljutomer) war ein dem Bezirksgericht Luttenberg unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Steiermark. Er umfasste Teile des politischen Bezirks Luttenberg (Okraj Ljutomer) und wurde 1919 dem Staat Jugoslawien zugeschlagen.

Der Gerichtsbezirk Luttenberg wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 29 Gemeinden Alt- und Neudorf, Altstraß, Gadomerzen, Gerlova, Igelsdorf, Kreuzdorf, Kristanzen, Kummersberg, Logrofzen, Lukaufzen, Luttenberg, Malleggendorf, Muratzen, Pressika, Pristova, Radislafzen, Schlüsseldorf, Slabotinzen, Steinberg, Urschendorf, Wantschen, Wernsee, Wolfsdorf, Wollachnetzen, Woretzen, Wudischofzen, Wutschkofzen, Zesendorf und Zween.[1][2]

Der Gerichtsbezirk Luttenberg bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Oberradkersburg (Gornja Rodgona) den Bezirk Luttenberg.[4]

Der Gerichtsbezirk Luttenberg wies 1890 eine anwesende Bevölkerung von 13.809 Personen auf, wobei 12.832 Menschen Slowenisch und 469 Menschen Deutsch als Umgangssprache angaben.[5]

1910 wurden für den Gerichtsbezirk 14.676 Personen ausgewiesen, von denen 13.080 Slowenisch (89,1 %) und 666 Deutsch (4,5 %) sprachen.[6]

Die deutschsprachige Bevölkerung lebte dabei fast ausschließlich in der Stadt Luttenberg, wo sie gegenüber der slowenischen Bevölkerung eine knappe Mehrheit hatte.

Gerichtssprengel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtssprengel Luttenberg umfasste im Jahr 1910 kurz vor seiner Auflösung die 29 Gemeinden Bolehneci (Wollachnetzen), Boreci (Woretzen), Branoslavci (Malleggendorf), Bučečovci (Wudischofzen), Bunčani (Wantschen), Cezanjevci (Zesendorf), Cven (Zween), Godemarci (Godomerzen), Grlova (Gerlova), Iljašovci (Igelsdorf), Kamenščak (Steinberg), Ključarovci (Schlüsseldorf), Krištanci (Kristanzen), Križovci (Kreuzdorf), Ljutomer (Luttenberg), Logarovci (Logarofzen), Lokavci (Lukafzen), Mala Nedelja (Kleinsonntag), Moravci (Muratzen), Noršinci (Urschendorf), Presika (Pressika), Pristova, Radoslavci (Radislafzen), Slamnjak (Kummersberg), Slaptinci (Slabotinzen), Stara Cesta (Altstraß), Stara Nova Ves (Altneudorf), Veržej (Wernsee) und Vučja Ves (Wolfsdorf). Im heutigen Slowenien erstreckt sich das ehemalige Gebiet des Gerichtsbezirks im Wesentlichen über die Gemeinden Ljutomer, Križevci, Veržej und Teile von Sveti Jurij ob Ščavnici.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
  2. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Marburg)
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
  4. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  5. k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893, S. 222
  6. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 88
  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893
  • k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917