Gerichtsbezirk Frohnleiten
Ehemaliger Gerichtsbezirk Frohnleiten | |
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Lage im Bundesland | |
Gerichtsbezirk Frohnleiten Landesgericht LGS Graz LGZ Graz | |
Basisdaten | |
Bundesland | Steiermark |
Bezirk | Graz-Umgebung |
Sitz des Gerichts | Frohnleiten |
Kennziffer | 6061 |
zuständiges Landesgericht | LGS Graz LGZ Graz |
Fläche | 566,69 km2 (2010) |
Aufgelöst | 1. Juli 2013 |
Zugeteilt zu | Graz-West
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Der Gerichtsbezirk Frohnleiten war ein dem Bezirksgericht Frohnleiten unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Steiermark. Er lag im Norden des Bezirks Graz-Umgebung.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtsbezirk Frohnleiten wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste 13 „neue Ortsgemeinden“ (in Reihenfolge der Nennung; in Klammer die enthaltenen 35 Gemeinden, „1“= wie die Ortsgem.):[1][2]
- Frohnleiten (1)
- Rothleiten (1, Adriach, Gams, Hofamt, Laufnitzdorf, Laufnitzgraben, Gamsgraben)
- Röthelstein (1)
- Mauritzen (1, Pfannstein, Laas, Wannerdorf)
- Schrems (1, Gschwendt)
- Tyrnau
- Peggau (1, Friesach (Pfarre Feistritz))
- Semriach (1, Markterviertl, Schönegg, Rechberg)
- Feistritz (1, Waldstein, Kleinstübing, Königgraben, Prenning; Stübinggraben, Pfarre Feistritz)
- Uebelbach (1, Kleinthal, Neuhof)
- Stübinggraben, Pfarre Uebelbach (1)
- Windhof (1)
- Tulvitz (Tulvitzdorf, Tulvitzviertel)
Der Gerichtsbezirk Frohnleiten bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Graz Umgebung und Voitsberg den Bezirk Graz-Umgebung.[4]
Nachdem durch eine kaiserliche Entschließung der Gerichtsbezirk Voitsberg per 1. Oktober 1891 vom Bezirk Graz-Umgebung abgetrennt worden war, verblieben nur noch die Gerichtsbezirke Frohnleiten und Graz-Umgebung beim Bezirk Graz-Umgebung.[5]
Nach dem Anschluss Österreichs 1939 wurde das Gericht in Amtsgericht Frohnleiten umbenannt und war nun dem Landgericht Graz nachgeordnet.[6] 1945 erhielt es wieder den Namen Bezirksgericht.[7]
Der Gerichtsbezirk Frohnleiten blieb bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts unverändert. Erst durch die Neuordnung der Gerichtsbezirke Graz und Graz-Umgebung übernahm der Gerichtsbezirk Frohnleiten zusätzlich die acht Gemeinden Eisbach, Gratkorn, Gratwein, Gschnaidt, Judendorf-Straßengel, Sankt Bartholomä, Sankt Oswald bei Plankenwarth und Stiwoll vom Gerichtsbezirk Graz Umgebung, wodurch sich die Größe des Gerichtsbezirkes von 408,51 km² (1991)[8] auf 566,69 km² vergrößerte.[9]
Mit dem 1. Juli 2013 wurde der Gerichtsbezirk aufgelöst und die Gemeinden wurden dem Gerichtsbezirk Graz-West zugewiesen.[10]
Gerichtssprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtssprengel umfasste mit den 18 Gemeinden Deutschfeistritz, Eisbach, Frohnleiten, Gratkorn, Gratwein, Großstübing, Gschnaidt, Judendorf-Straßengel, Peggau, Röthelstein, Sankt Bartholomä, Sankt Oswald bei Plankenwarth, Schrems bei Frohnleiten, Semriach, Stiwoll, Tulwitz, Tyrnau, Übelbach den nordwestlichen Teil des Bezirks Graz-Umgebung.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 1850, Beilage Kreis Gratz, S. 12–14.
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44, „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868.
- ↑ Landesgesetz- und Verordnungsblatt für das Herzogthum Steiermark, 1891, X. Stück, Nr. 33: „Kundmachung des k. k. Statthalters in Steiermark, betreffend die Theilung des dermaligen politischen Bezirkes Umgebung Graz in zwei Bezirke und Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Voitsberg.“
- ↑ „VO über die Änderung der Bezeichnung von Gerichten im Lande Österreich“ vom 2. August 1938 (RGBl. I, S. 998 / GBlfdLÖ. Nr. 350/1938)
- ↑ StGBl. Nr. 47/1945
- ↑ Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis 1991. Steiermark 1. Teil. Wien 1993
- ↑ Gemeindeverzeichnis, Stand 1.1.2010, Statistik Austria, Wien 2010.
- ↑ BGBl. II Nr. 243/2012: Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark 2012
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Steiermark. 1. Teil. Graz (Stadt), Bruck an der Mur, Deutschlandsberg, Feldbach, Frohnleiten, Graz-Umgebung, Hartberg, Judenburg, Knittelfeld. Datenbestand: 30. Juni 2011 (PDF; 1,0 MB)
- Statistik Austria: Gemeindeverzeichnis 2010