Kraindorf
Kraindorf (vor der Mitte des 19. Jahrhunderts auch Graindorf) ist ein Ort in Kärnten (Österreich). Durch den Ort verläuft die Grenze zwischen den Katastralgemeinden Rosenbichl und Grasdorf, die gleichzeitig die Grenze zwischen den politischen Gemeinden Liebenfels und Frauenstein ist. Dadurch zerfällt der Ort in zwei Ortschaften: die Ortschaft Kraindorf in der Gemeinde Frauenstein hat 18 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]), die Ortschaft Kraindorf in der Gemeinde Liebenfels hat 17 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[2]).
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt südwestlich außerhalb der Bezirkshauptstadt Sankt Veit an der Glan, am Nordrand des Glantalbodens, nördlich der von St. Veit nach Feldkirchen führenden Ossiacher Straßen. Durch den Ort verläuft eine Katastralgemeindegrenze: der nordöstliche Teil des Orts liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Grasdorf, der südwestliche Teil des Orts auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Rosenbichl.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1280 erwähnt als Chreindorf, was sich von slowenisch krinja (= Einkerbung) ableitet.[3]
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte der damals nur aus einem einzigen, stattlichen Hof bestehende und zur Gänze in der Steuergemeinde Grasdorf liegende Ort zum Steuerbezirk Kraig und Nußberg. Bei Bildung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 kam der Ort an die Gemeinde Obermühlbach.
Im Zuge der Gemeindestrukturreform 1973 wurden die Katastralgemeindegrenzen geändert, so dass der südwestliche Teil des Ortes mit dem ursprünglich den Ort bildenden Hof an die Katastralgemeinde Rosenbichl und somit an die Gemeinde Liebenfels abgetreten wurde, während der nordöstliche Teil des Orts in der Katastralgemeinde Grasdorf verblieb und mit dieser an die neue Gemeinde Frauenstein kam. Seither wird in beiden Gemeinden jeweils eine Ortschaft Krainberg geführt. Entlang der Ossiacher Straße sowie knapp nördlich davon wurden einige Einfamilienhäuser errichtet.
Bevölkerungsentwicklung des gesamten Orts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Ort ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
- 1869: 1 Haus, 17 Einwohner[4]
- 1880: 1 Haus, 15 Einwohner[5]
- 1890: 1 Haus, 21 Einwohner[6]
- 1900: 1 Haus, 12 Einwohner[7]
- 1910: 1 Haus, 21 Einwohner[8]
- 1923: 1 Haus, 29 Einwohner[9]
- 1934: 19 Einwohner[10]
- 1961: 1 Haus, 24 Einwohner[11]
- 2001: 16 Gebäude, 50 Einwohner
- 2011: 17 Gebäude, 49 Einwohner
Im Ort gibt es 3 Arbeitsstätten (Stand 2011) und 2 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001).
Ortschaft Kraindorf (Gemeinde Frauenstein)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kraindorf (Rotte) Ortschaft | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan | |
Pol. Gemeinde | Frauenstein (KG Grasdorf) | |
Koordinaten | 46° 45′ 3″ N, 14° 19′ 43″ O | |
Höhe | 480 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 18 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 9 (1. Jän. 2011 | )|
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 01562 | |
Kraindorf, Häuser an der Ossiacher Straße | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft umfasst die Einfamilienhäuser an der Westseite des Eichenwegs an der Grenze zur Stadtgemeinde Sankt Veit an der Glan, an der Nordseite der Ossiacher Straße zwischen Eichenweg und Mailsberger Straße, und an der Ostseite der Mailsberger Straße an der Grenze zur Gemeinde Liebenfels.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Ortschaft zählte man folgende Einwohnerzahlen:
- 2001: 8 Gebäude (davon 8 mit Hauptwohnsitz) mit 11 Wohnungen und 11 Haushalten; 23 Einwohner und 1 Nebenwohnsitzfall[12]
- 2011: 9 Gebäude, 20 Einwohner[13]
In der Ortschaft gibt es 1 Arbeitsstätte (Stand 2011;[13] 2001: 1[12]) und 0 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[12].
Ortschaft Kraindorf (Gemeinde Liebenfels)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kraindorf (Weiler) Ortschaft | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan |
Pol. Gemeinde | Liebenfels (KG Rosenbichl) |
Koordinaten | 46° 44′ 54″ N, 14° 19′ 15″ O |
Höhe | 490 m ü. A. |
Einwohner der Ortschaft | 17 (1. Jän. 2024) |
Gebäudestand | 8 (1. Jän. 2011 | )
Statistische Kennzeichnung | |
Ortschaftskennziffer | 17305 |
Gut Kraindorf | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft umfasst die Einfamilienhäuser an der Südseite des Mailsberger Wegs an der Grenze zur Gemeinde Frauenstein, sowie südwestlich davon das Gut Kraindorf, das den alten Kern des Orts bildet.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
- 2001: 8 Gebäude (davon 8 mit Hauptwohnsitz) mit 15 Wohnungen; 27 Einwohner und 1 Nebenwohnsitzfall; 10 Haushalte; 1 Arbeitsstätte, 2 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[14]
- 2011: 8 Gebäude, 29 Einwohner, 10 Haushalte, 2 Arbeitsstätten[13]
- 2021: 9 Gebäude, 19 Einwohner, 10 Haushalte, 3 Arbeitsstätten[15]
Gut Kraindorf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1880er-Jahren lebte der Abgeordnete Gustav Hock auf Gut Kraindorf. Um 1900 war das Gut Eigentum des Baron Walter von Sterneck. Durch einen Brand wurde im Oktober 1938 der Wirtschaftstrakt des Gutes Kraindorf zerstört. Heute wird der Hof als Demeterhof mit Ab-Hof-Verkauf geführt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Gemeinde Liebenfels (Hrsg.): Gemeindechronik Liebenfels. 1998. S. 382.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 74.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 58.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 59.
- ↑ K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 80.
- ↑ Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 41.
- ↑ Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 17.
- ↑ handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 17.
- ↑ Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 256.
- ↑ a b c Ortsverzeichnis 2001 Kärnten (PDF; 4,7 MB), Statistik Austria, Wien 2004, ISBN 3-902452-41-2, S. 99.
- ↑ a b c Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
- ↑ Ortsverzeichnis 2001 Kärnten (PDF; 4,7 MB), Statistik Austria, Wien 2004, ISBN 3-902452-41-2, S. 112.
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt, 2024. S. 39.