Liste der Stolpersteine auf Menorca
Die Liste der Stolpersteine auf Menorca enthält die Stolpersteine auf der spanischen Insel Menorca, Teil der Balearen, die vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt wurden. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers.
Die ersten Verlegungen in Spanien erfolgten am 9. April 2015 in Navàs und El Palà de Torroella, auf Menorca am 19. Dezember 2018 in Ciutadella. Die katalanische Übersetzung des Begriffes Stolpersteine lautet: pedres que fan ensopegar. Auf Spanisch werden sie piedras de la memoria (Erinnerungssteine) genannt.
Verlegte Stolpersteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alaior
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Alaior wurden zwei Stolpersteine verlegt.
Ciutadella de Menorca
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Ciutadella de Menorca wurden von Gunter Demnig drei Stolpersteine an drei Anschriften verlegt.[1] Die Initiative für die Verlegungen ging von der Confederación General del Trabajo (CGT) aus.[2]
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
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HIER WOHNTE
JOSEP CAULES PONS GEBOREN 1911 EXIL 1939 DEPORTIERT 1941 MAUTHAUSEN ERMORDET 9.1.1942 GUSEN |
Carrer de Sant Miquel, 21 |
Josep Caules Pons wurde am 16. März 1911 geboren. Nach der Übergabe Menorcas an Franco ging er 1939 ins Exil nach Südfrankreich. Er wurde von deutschen Streitkräften gefangen genommen und zuerst im Stalag XI B von Fallingbostel interniert. Dort erhielt er die Gefangenennummer 87234. Am 27. Januar 1941 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert, wo er die Häftlingsnummer 6288 erhielt. Hier musste er Zwangsarbeit im Steinbruch leisten.[3] Am 8. April 1941 erfolgte die Überstellung in das Außenlager Gusen. Dort erhielt er die Häftlingsnummer 12.248. Josep Caules Pons wurde hier am 9. Januar 1942 vom NS-Regime ermordet.[2][4][5] | |
HIER WOHNTE
MANUEL MARQUÉS PONS GEBOREN 1908 EXIL 1939 DEPORTIERT 1941 MAUTHAUSEN GUSEN ERMORDET 25.9.1941 SCHLOSS HARTHEIM |
Carrer de sa Carnisseria, 27 |
Manuel Marquès Pons wurde am 8. Februar 1908 geboren. Nach der Übergabe Menorcas an Franco ging er 1939 ins Exil nach Südfrankreich. Er wurde von deutschen Streitkräften gefangen genommen und zuerst im Stalag XI B von Fallingbostel interniert. Dort erhielt er die Gefangenennummer 87238. Am 27. Januar 1941 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert, wo er die Häftlingsnummer 6423 erhielt und Zwangsarbeit im Steinbruch leisten musste. Am 8. April 1941 erfolgte die Überstellung in das Außenlager Gusen. Dort erhielt er die Häftlingsnummer 12.090. Er wurde schließlich nach Hartheim überstellt. Manuel Marquès Pons wurde hier am 25. September 1941 vom NS-Regime ermordet.[2][6][3][5] | |
HIER WOHNTE
IGNASI MOLL CAYMARI GEBOREN 1914 EXIL 1939 DEPORTIERT 1940 MAUTHAUSEN ERMORDET 5.10.1941 GUSEN |
Carrer de sa Carnisseria, 3 |
Ignasi Moll Caymaris wurde am 20. November 1914 geboren. Nach der Übergabe Menorcas an Franco ging er 1939 ins Exil nach Südfrankreich. 1940 wurde er von deutschen Streitkräften festgenommen und zuerst im Stalag I-B von Hohenstein interniert. Am 9. August 1940 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert, wo er die Häftlingsnummer 3661 erhielt. Am 24. Januar 1941 erfolgte die Überstellung in das Außenlager Gusen. Dort erhielt er die Häftlingsnummer 9.456. Ignasi Moll Caymaris wurde hier am 5. Oktober 1941 vom NS-Regime ermordet.[2][7] |
In Ciutadella gibt es seit 2009 auch eine Gedenktafel für die drei Opfer des NS-Regimes. Diese wurde im September 2018 von Vandalen beschmiert.[8][9]
Es Castell
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Es Castell wurde ein Stolperstein verlegt.
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
---|---|---|---|
HIER LEBTE JOSEP MARIA VAN-WALRE COLOMA GEBOREN 1902 EXIL 1939 DEPORTIERT 1941 MAUTHAUSEN ERMORDET 6.12.1941 GUSEN |
Carrer Stuart, 40 | Josep Maria Van-Walre Coloma wurde 1902 geboren. Er ging 1939 ins Exil und wurde 1941 in das KZ Mauthausen deportiert. Er wurde zur Zwangsarbeit im Außenlager Gusen eingeteilt und bekam dort die Häftlingsnummer 13244. Er starb noch im Jahr seiner Überstellung, am 6. Dezember 1941, im Alter von 39 Jahren.
Seine Familie erfuhr erst 1961 von seinem Tod.[10] |
Es Mercadal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Fornells, zugehörig zur Gemeinde Es Mercadal, wurde ein Stolperstein verlegt.
Es Migjorn Gran
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Es Migjorn Gran wurde ein Stolperstein verlegt.
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
---|---|---|---|
IN ES MIGJORN GRAN WOHNTE RAMON PONS JOVER GEBOREN 1907 EXIL 1939 DEPORTIERT 1941 MAUTHAUSEN-GUSEN BEFREIT |
Pla de l’Església, 1 |
Ramon Pons Jover (1907–) |
Maó
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Maó wurden 15 Stolpersteine verlegt.
Verlegedaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 19. Dezember 2018: Ciutadella de Menorca
- 5. März 2021: Alaior, Es Mercadal, Es Migjorn Gran
- 8. März 2021: Es Castell
- 17. März 2021: Maó
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stolpersteine.eu – Demnigs Website
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Homenaje en Ciutadella a las víctimas menorquinas de Mauthausen. Menorca, Es Diari:; abgerufen am 13. Mai 2019 (mit einem Foto, auf welchem auch Gunter Demnig zu sehen ist)
- ↑ a b c d GxC recolza la instal·lació dels Stolperstein, iniciativa impulsada per la CGT en homenatge a les tres víctimes ciutadellenques dels camps d’extermini nazis. GentXCiutadella; abgerufen am 13. Mai 2019
- ↑ a b Las piedras de la memoria. Menorca info; abgerufen am 15. Mai 2019
- ↑ Caules Pons, José. In: Datenbank der spanischen NS-Opfer des Ministerio de Cultura; abgerufen am 13. Mai 2019
- ↑ a b Pedres de la memòria pels ciutadellencs assassinats al camps d’extermini nazis. eliris.cat; abgerufen am 13. Mai 2019
- ↑ Marquès Pons, Manuel. In: Datenbank der spanischen NS-Opfer des Ministerio de Cultura; abgerufen am 15. Mai 2019
- ↑ Moll Caymaris, Ignacio. In: Datenbank der spanischen NS-Opfer des Ministerio de Cultura; abgerufen am 2. Januar 2019
- ↑ Vandalismo sobre la placa de los menorquines fallecidos en los campos nazi. Menorca, Es Diari; abgerufen am 15. Mai 2019
- ↑ 16 menorquines fallecieron en campos de concentración nazis. La Federación Estatal de Foros por la Memoria; abgerufen am 13. Mai 2019
- ↑ BIOGRAFIES STOLPERSTEINE, MENORCA, abgerufen am 8. Januar 2022