Stauf (Thalmässing)
Stauf Markt Thalmässing
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Koordinaten: | 49° 7′ N, 11° 13′ O |
Höhe: | 490 (478–518) m ü. NHN |
Einwohner: | 94 (2. Jan. 2018)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91177 |
Vorwahl: | 09173 |
Stauf (Gemeindeteil des Marktes Thalmässing im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Stauf hat eine Fläche von 5,394 km². Sie ist in 546 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 9879,30 m² haben.[3] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Steindl.[4]
) ist einDer Ort war ursprünglich bedeutender als der jetzige Hauptort und war bis ins 18. Jahrhundert hinein Sitz des ansbachischen Oberamtes Stauf. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand die Gemeinde Stauf, die 1971 nach Thalmässing eingegliedert wurde.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Stauf liegt am Nordrand des Naturparks Altmühltal im Südwestteil der Fränkischen Alb. Das Fränkische Seenland erstreckt sich westlich des Ortes, die sich ostnordöstlich des Burgbergs (535 m ü. NHN) bzw. südwestlich des Altenbergs (553 m ü. NHN) ausbreitet. Die Kreisstraße RH 40 führt nach Eysölden bzw. nach Stetten.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stauf wurde erstmals entweder 1138 oder 1147 urkundlich erwähnt. Die Siedlung wurde zu Füßen des Burgbergs angelegt. Die Burg und der Ort waren seit 1460 Sitz des Amts Stauf, des späteren Oberamtes Stauf-Landeck. Die Burg ging vom Geschlecht der Staufer besitztümlich an die Hohenzollern über, bis es im Jahr 1806 an Bayern ging.[6]
Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Stauf, der auch der Ort Steindl angehörte, im Zuge der Gebietsreform in den Markt Thalmässing eingegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Stauf
- 1910: 205 Einwohner[8]
- 1933: 213 Einwohner
- 1939: 195 Einwohner[9]
- 1961: 200 Einwohner[10]
- 1970: 186 Einwohner[10]
Ort Stauf
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burg Stauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burgruine Stauf befindet sich auf dem 535 m ü. NHN hohen Burgberg auf einer Plattform mit einem Durchmesser von zirka 45 Metern. Den zentralen Palas aus dem 13. Jahrhundert umgaben ursprünglich breite Gräben. Ab 1309 wurde die Burg mehrmals zerstört, aber zweimal auf kaiserlichen Befehl wieder aufgebaut. Erst nach dem Krieg zwischen Markgraf Albrecht Achilles und Ludwig dem Reichen von Bayern-Landshut im Jahr 1460 verfiel die Burg zur Ruine. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Burg und der Ort nochmals schwer getroffen. Von der Burg ist nur das sogenannte Kastnerhaus, ein Bau des früheren Rokoko, erhalten geblieben. Heute bewohnt ein privater Besitzer den teilweise ausgebauten Burgbereich, der nicht besichtigt werden kann.
Michael-Kirschner-Kulturmuseum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Haus Nr. 16, das ehemalige Bauernanwesen von Michael Kirschner, wird von dem Verein Dorfgemeinschaft Stauf e. V. zu einem bäuerlichen Museum, dem Michael-Kirschner-Kulturmuseum, umgebaut. Es besteht aus einem Wohnstallhaus, einer historischen Scheune und weiteren kleineren Wirtschaftsgebäuden. Das Museum soll die Lebens- und Arbeitsweise von drei Generationen einer alteingesessenen kleinbäuerlichen Familie zeigen.[12]
Land um Stauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gegend um Stauf wird vom Markt Thalmässing und vom Landkreis Roth als Land um Stauf touristisch und kulinarisch vermarktet.[13][14]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adelsfamilie von Stauff, zuerst Reichsritter und Reichsministeriale, lebten zuerst in Stauff bei Eysölden, nachweislich ab 1335 auf der Burg Ehrenfels bei Beratzhausen in der Oberpfalz, nannten sich dann Stauffer zu Ehrenfels, 1465 Reichsfreiherren, 1598 im Mannesstamm erloschen, bis dahin Reichslehenbesitzer um Stauff und Hilpoltstein.[15]
- Joseph E. Drexel (1896–1976), Gründer der Nürnberger Nachrichten, 1966 Ehrenbürger von Stauf
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Stauff. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Franconiae (= Topographia Germaniae. Band 9). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 99 (Volltext [Wikisource]).
- Georg Barth, Georg Bernreuther: Land um Stauf. Ein Heimatbuch. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1972, 223 S., ISBN 3-920701-39-9.
- Johann Kaspar Bundschuh: Stauf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 409–412 (Digitalisat).
- Hilpoltstein <Landkreis>: Amtliches Mitteilungsblatt für den Landkreis Hilpoltstein. Hrsg. vom Landrat des Landkreises Hilpoltstein. Jg. 28, 1972, Nr. 25, Hilpoltstein: Landkreis Hilpoltstein.
- Georg Paul Hönn: Stauf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 373 (Digitalisat).
- Walter Lehnert: Die oberösterreichischen Exulanten im ehemaligen Brandenburg-Ansbachischen Oberamt Stauf-Landeck. Versuch einer volkskundlich-historischen Eingliederungsforschung (= Freie Schriftenfolge der Gesellschaft für Familienforschung in Franken. 14) Nürnberg 1962.
- Felix Mader: Bezirksamt Hilpoltstein (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 3). R. Oldenburg, München 1929, DNB 831022647, S. 292–298.
- Günther U. Müller: Unser Landkreis Hilpoltstein. Hrsg.: Bayerische Staatskanzlei, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Verantwortlich: Emil Kroher. Verlag Nord-Süd Werbung, München 1969, (= Schriftenreihe der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit).
- Gottfried Stieber: Stauff. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 773–777 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stauf. In: thalmaessing.de. Abgerufen am 12. Oktober 2024.
- Stauf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Stauf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 24. September 2019.
- Stauf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 24. September 2019.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thalmässing
- ↑ Gemeinde Thalmässing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Stauf (093905). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b Stauf Geschichte. Marktgemeinde Thalmässing, 1. Januar 2013, archiviert vom am 8. Dezember 2013; abgerufen am 19. Dezember 2013. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 483.
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Mittelfranken, Bezirksamt Hilpoltstein
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Hilpoltstein. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 716 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Verein für Computergenealogie: Stauf
- ↑ Dorfgemeinschaft Stauf e. V.: Michael-Kirschner-Kulturmuseum
- ↑ Produkte vom Land um Stauf. (PDF) Landkreis Roth, abgerufen am 23. November 2014.
- ↑ Land um Stauf. Michael-Kirschner-Kulturmuseum, abgerufen am 23. November 2014.
- ↑ Irmgard Prommersberger: Stauff(-Ehrenfels). In: Werner Paravicini (Hrsg.): Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Grafen und Herren. Thorbecke, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-7995-4525-9, S. 1415–1441