Benutzerin:Sparrow (2019)/Kurierartikel

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Wikipedia for Peace Kick-Off Seminar: Projekte in Europa und Russland – Neue Teilnehmer willkommen

Wikipedia for Peace Logo
Wikipedia for Peace Gruppenfoto
Նարինե Մուրադյան und @ջեօ geben eine Präsentation über Wikicamps in Armenien

Vom 17. bis 21. März trafen sich Wikipedianer und Mitarbeiter von Freiwilligenaustausch-Organisationen, um gegenseitig Wissen weiterzugeben und neue Projekte für Wikipedia for Peace gemeinsam zu entwerfen und zu implementieren.

Wikipedia for Peace ist eine Bewegung, die 2015 in Österreich entstanden ist. Die Idee ist, dass Freiwillige aus der ganzen Welt zusammen kommen, um in einem Zeitraum von zwei Wochen Artikel in der Wikipedia zu einem Friedensthema zu schreiben. Eine Zusammenfassung der Projekte und nähere Erläuterungen sind auf meta zu finden: Meta:WfP. Es fanden bereits zwei Camps in Österreich zu Wikipedia for Peace statt, 2015 und 2016.

Bei dem Seminar wurde den Teilnehmern ein Einblick in Wikipedia und die Wikimedia Foundation gegeben. Außerdem wurde über Frieden und Kommunikation diskutiert und verschiedene Methoden für Workshops vorgestellt. Die Teilnehmer kamen aus Russland, Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Großbritannien und Armenien. Wikimedia Armenia präsentierte unter anderem die armenischen Wiki-Camps, die für Kinder und Jugendliche in Armenien organisiert werden. Über die Bedeutung, die Wikiprojekte für die Verbreitung von freiem Wissen haben, wurde hier noch darüber hinaus deren Signifikanz für die Erhaltung und den Austausch von Kulturen und Sprachen, deutlich.

Earlyspatz spricht über Finanzierung von Wikipedia for Peace Projekten.

Im Seminar wurden ebenfalls die Aspekte des Projektmanagements, welches für Wikipedia for Peace Camps wichtig ist vorgestellt.

Es wurden unterschiedliche Projektideen entwickelt:

  • Im Jahr 2018, in Gedenken an den hundertsten Jahrestag des Endes des ersten Weltkrieges, Kriegsdenkmäler fotografieren und damit eine Karte gestalten, die die Zahlen der Gefallenen in unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeitpunkten visualisiert, ähnlich dem Zeitraffer nuklearer Explosionen auf YouTube.
  • ein Wikipedia for Peace Camp in der Schweiz
  • Wikipedia for Peace in Österreich 2017 – „Women“. Ein Projekt in dem Artikel über weibliche Friedensaktivistinnen geschrieben werden sollen - Bewerbung
  • Wikipedia for Peace in Berlin 2017 „Persecution and Refuge“ vom 04.–18. Juli 2017. Freiwillige aus der ganzen Welt sollen zusammen kommen, um ihre persönliche Geschichte zu Verfolgung und Zuflucht zu teilen, die derzeitige Lage in ihrem Land zu klären und über verschiedene Geflüchtete und die Ursachen ihrer Flucht Artikel zu verfassen und sich tiefgreifend mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es sollen auch verschiedene Projekte zum Thema Verfolgung, Flucht und Zuflucht in Berlin besucht werden. – Bewerbung.

Kleine Freuden #17: Wie die Flechte des Jahres 2017 zu ihrem Bild kam

Zur Mitmach-Reihe Kleine Freuden siehe den Kurzartikel in Ausgabe 11/2015. Auch Dein Beitrag ist willkommen!
Ein kleines Ding mit vielen Namen: Caloplaca flavenscens, auch Variospora flavescens genannt oder Hepps Schönfleck oder Caloplaca aurantia var. heppiana

Eigentlich ist es nicht meine Baustelle. Ich treibe mich eher in Artikeln meines Hobbys herum: Burgen und Schlösser insbesondere in meiner „neuen Heimat“ Hessen, mit Abstechern in alle Richtungen… Einige meiner neu geschriebenen Artikel habe ich bei „Schon gewusst“ untergebracht, neben dem Schreiben reizt mich vor allem aber das Lesen! Ich lese gern neue Artikelchen, ich finde das eine unwahrscheinliche Horizonterweiterung und genieße das „über den Tellerrand blicken“.

Ende Januar kam mir gerade zur Kaffeepause ein kleines neues Artikelchen zum Schmökern recht… Interessant, eine Flechte, aber oh Graus, ohne Bild! Also suchte ich in den Weiten des Weltalls Internets nach Bildchen zum Artikel, die gemeinfrei und für den Upload auf Commons geeignet sind. Leider keine Bilder gefunden, aber eine schöne Webseite, die sich mit Flechten beschäftigt: Ja doch, und der Anbieter hat sogar schon einen Wikipedia-Eintrag, die Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa. Sie stellten die Flechte des Jahres 2017, eben jene Variospora flavescens, in einem Artikel vor - mit Bild! Langes Geschwafel, kurzer Sinn: Ich habe den Autor und Fotografen angeschrieben und siehe da, nach kürzester Zeit, hatten wir ein Bild von Hepps Schönfleck auf Commons; die hochgeladene Datei wiederfinden, in den Artikel einbinden, das Foto kategorisieren und voilà: wieder hat ein Artikel ein Bild!
Viele dieser kleinen Aktionen hatte ich schon gestartet, die wenigsten klappten so schnell und so gut. Manche wollen nicht helfen, manche stellen ihre Bilder nur unter nicht-kommerzielle Lizenzen, andere schicken Bilder sofort zu, aber ohne Angaben und ohne je eine Genehmigung an das Support-Team nachzuschieben (obwohl ich meist sofort eine Vorlage anbiete). Hier aber hat es sofort geklappt: eine Kleine Freude für mich und einen Riesendank an die Arbeitsgemeinschaft und vor allem an den Einsteller W.v.B.. Für alle die jetzt auf Flechten neugierig sind: viel Spaß beim Schmökern. commander-pirx, 30.3.

Das Wiki-Projekt E-Sport mit Hearthstone Weltstars

Hearthstone

Am 8. und 9. April 2017 wird das kommende Event in Wien in die österreichische E-Sport-Geschichte eingehen. Noch nie trugen derart international bekannte Hearthstone-Spieler ein Turnier mit dermaßen hohem Preispool auf österreichischem Boden aus. Da dachten wir uns, dass Wikipedia natürlich auch nicht fehlen sollte.

Der Begriff E-Sport beschreibt Wettkämpfe zwischen menschlichen Spielern, die mittels der Plattform von Multiplayer-Computerspielen ausgetragen werden. Es können zwei bzw. mehrere Spieler um Ruhm und Ehre oder Preisgeld im legendären Arcaden-Klassiker Street Fighter oder eben in moderneren Spielen wie DOTA 2 gegeneinander antreten. Hearthstone gehört derzeit auch zu den populärsten E-Sportarten mit über 30 Millionen Spielern weltweit.

Im Bereich elektronischer Sport wird weniger auf Wikipedia gearbeitet, als es in diesem weitläufigen Feld wünschenswert wäre. Aus diesem Grund haben wir uns dieses simple, aber effiziente Vorhaben überlegt.

Blizzard stellt uns für das Event zahlreiche Goodies (Fanartikel verschiedenster Art) zur Verfügung, die wir an die tausenden Zuschauer ausgeben können. Da die prominenten Profis ohnehin vor Ort sind, können sie auch gleich die ganzen Fanartikel signieren. Verteilen wollen wir die Goodies dann über Postweg an alle, die neue Wikipedia-Artikel im Bereich E-Sport in dieser Zeit (von jetzt bis der Vorrat reicht) erstellen. Dazu müssen die Autoren dann nur eine E-Mail an die angegebene Adresse auf der Projekt-Seite auf dem Portal: E-Sport senden.

Das Projekt steht und alles in Sachen Fanartikel sowie Signaturen ist geklärt. Jetzt muss nur noch die Promotion anlaufen. Deshalb hier diese kurze Vorstellung und vielleicht kennt jemand einen interessierten Schreiberling, um ihm über das Projekt zu unterrichten bzw. hat noch konstruktives Feedback :-) Yung, 29.3.

Link zum Projekt

Die Technische Wunschliste geht in die nächste Runde – und sucht interessierte Städte für eine Veranstaltungsreihe!

Tech on Tour steht in den Startlöchern
Was müsste technisch verbessert werden, damit das „Leben in der Wikipedia“ einfacher wird? Darüber möchte das Team der Softwareentwicklung bei WMDE mit Aktiven der Wikipedia im Rahmen von „Tech on Tour“ ins Gespräch kommen und sucht Städte, die Lust darauf haben.

Die 2013 von Benutzer:Raymond ins Leben gerufene Umfrage „Technische Wünsche“ geht in die dritte Runde: Ab dem 29. Mai können wieder Wünsche gesammelt und Favoriten gewählt werden. Die Topwünsche werden dann vom „Technische Wünsche“-Team bei WMDE umgesetzt. Mehr zur Umfrage 2017 gibt es in Kürze.

Und auch Tech on Tour findet eine Fortsetzung. Mit der Veranstaltungsreihe gibt es in diesem Jahr zum zweiten Mal die Möglichkeit, sich vor Ort in der eigenen Stadt über neue und zu verbessernde Werkzeuge auszutauschen. Dazu werden vier Städte gesucht, die Lust darauf haben!

Neben Diskussionen rund um technische Verbesserungsmöglichkeiten soll es in den Veranstaltungen vor allem um konkrete Hilfestellungen beim Herausfinden und Formulieren von Wünschen gehen. Zum einen, weil die Tour in diesem Jahr in den Zeitraum fällt, in dem Wünsche für die Umfrage eingereicht werden können. Zum anderen, um die vielen Autorinnen und Autoren, die sich selbst nicht als Technik-Experten bezeichnen, zu ermutigen, ihre Wünsche zu formulieren – ein Anliegen, das bei der letzten Tech on Tour mehrfach genannt wurde. Auch technisch nicht Erfahrene sind also ausdrücklich eingeladen, ihre Erfahrungen im Umgang mit den Wiki-Werkzeugen zu diskutieren und gemeinsam herauszufinden, was verbessert werden könnte.

Welche Städte haben Interesse an einer solchen, ca. dreistündigen Veranstaltung? Es stehen vier Termine zur Verfügung: Mo 29.5., Di 30.5., Mi 31.5. und Do 1.6. Bei Interesse bitte die Stadt und mögliche Termine auf der Diskussionsseite „Tech on Tour“ notieren.

Interessierte aus Wien sind herzlich eingeladen, das Projekt Technische Wünsche und Menschen aus der Softwareentwicklung bereits „am Vorabend“ der Umfrage kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen: Am Dienstag, den 23.05.2017 ist Tech on Tour zu Besuch in der Geschäftsstelle von Wikimedia Österreich.

Es freut sich das Team Technische Wünsche -- js (wmde), 29.3.

Was ist Chișinău?

Was bin ich?

Mitteleuropa, 28. März 2017: Die deutschsprachige Wikipedia besteht aus 2 Millionen und noch was Artikeln und erweckt damit trotz mittlerweile 3,5 Millionen mittels Rotlinks gewünschten Artikeln den Eindruck einer gewissen Vollständigkeit. Insbesondere auf Basis der Artikel, die es im erweiterten Sinn in allen Wikipedias geben sollte, ließe sich argumentieren, dass die wichtigen Dinge schon fast alle längst erledigt wurden.

Doch Farben sind relativ. Das ist nicht nur den Fotografen bewusst, die am Weißabgleich herumdrehen, und den Astronomen, die sich mit der Rotverschiebung beschäftigen. Auch der eine oder andere Wikipedianer hat erkannt, dass ein blauer Link nicht immer zu einem Artikel führt, der in jeder Hinsicht zufriedenstellend ist. Dies gilt auch für doppelblaue Artikel, also solche mit blauem Lesenswert-Bapperl, kann man bei ihnen doch davon ausgehen, dass sie qualitativ nicht mit der grünen Riege der exzellenten Artikel mithalten.

Was ist Chișinău? wäre natürlich bei Jeopardy! eine korrekte Frage zur Antwort „In dieser europäischen Hauptstadt steht ein Triumphbogen.“ Der Triumphbogen hat seinen blauen Link, das mit der Hauptstadt steht im Artikel 14 der Verfassung desjenigen Landes, über dessen Lemma seit Jahren diskutiert wird. Und dennoch plagt mich die Frage, was dieses Chișinău, bzw. was die Stadt Chișinău eigentlich wirklich ist.

Der Weinkeller von Cricova, gelegen im Munizip Chișinău, auch gelegen in der Stadt Chișinău?

Chișinău, also der Artikel und nicht die Stadt selber, hat über 450 Autoren und Autorinnen in vermutlich dieser Sortierung nach Menge, knapp hundert Beobachter, sowie ein blaues Bapperl seit 2005 und das Privileg in der oben verlinkten Liste ziemlich essentieller Artikel zu stehen. Dennoch habe ich den Eindruck gewonnen, als würde man auf dessen Rückseite vor allem ziemlich gut jahrelang Selbstgespräche führen können – bei einem der qualitativ besten und prioritärsten Artikel einer der qualitativ wie quantitativ besten Wikipedia-Sprachversionen. Dies ist einerseits schon ein bisschen traurig, andererseits wohl auch ein bisschen verständlich. Moldawien ist ebenso wie die Republik Moldau keins der besonders hippen oder in den Medien präsenten Länder, auch wenn es ein östlicher Partner der Europäischen Union ist. In unserer aus Freiwilligen zusammengesetzten Community ist niemand für dieses Land oder dessen Hauptstadt zuständig, und zuständig fühlen tut sich offenbar auch niemand so richtig. Wobei: Vielleicht möchte ja eine gute Seele im Zuge des CEE Spring dieses alles andere als uninteressante Land adoptieren.

Die grundlegende Frage möchte ich nur kurz darstellen: Die Verfassung des Landes erwähnt Chișinău in Artikel 14 als Stadt, und sieht in Artikel 110 vor, dass Städte zu Munizipien erklärt werden können, einer Art von Gebietskörperschaften, die auf derselben Ebene stehen wie die 32 Rajone. Das Statut des Munizips Chișinău erwähnt die weitere Untergliederung in Sektoren sowie die Zusammensetzung ebenjener, spricht jedoch an keiner Stelle von einer "Stadt Chișinău". Und dann findet man Dokumente auf der Homepage des Munizips, wo zwischen Munizip und Stadt unterschieden wird. Mich interessiert in dem Zusammenhang die vielleicht etwas akademische Frage, wie dies offiziell geregelt ist bzw. was der offizielle, hoffentlich irgendwo definierte oder zumindest beschriebene Unterschied zwischen d:Q21197 und d:Q17176229 ist, also letztlich die Frage: „Was ist die Stadt Chișinău?“

Dieser Kurierartikel ist einerseits ein hoffnungsvoller Versuch, der Lösung dieser Frage näherzukommen, sowie ein Beitrag zur Bewusstseinsbildung hinsichtlich der „Zustände“ in weniger optimal betreuten Bereichen dieses Enzyklopädieprojekts. Andererseits begegne ich auch der Frage mit Interesse, wie man generell mit derartigen Wehwehchen umgehen soll: Sind Anfragen bzw. Bitten um Stellungnahmen ans moldauische Statistikamt oder an die Verwaltung des Munizips Chișinău original research und damit tabu? Soll eine Instanz in den Wikimedia-Vereinen geschaffen werden, die derartige Sachfragen anstelle der Freiwilligen an die offiziellen Stellen heranträgt? Muss man es einfach hinnehmen, dass man auf Fragen manchmal keine Antworten findet? m77, 28.3.

Nichtexistentes Automobil

Als regelmäßiger Besucher des Portals Auto und Motorrad wird man sicher den Kasten mit den neuesten Artikeln dieses Themenbereiches schon einmal gesehen haben. Darin tauchen meist neue Artikel zu verschiedenen Fahrzeugmodellen auf. Am Freitag fiel mir dort als nicht fachfremde Person ein ungewöhnlicher Artikel zu einem auf den ersten Blick gewöhnlichen Kleinwagen auf. Doch dem geschulten Auge passte ein Buchstabe nicht so recht. Was machte dieses F dort? Die Buchstaben kennzeichnen in alphabetischer Reihenfolge die Fahrzeuggenerationen, die neueste Fahrzeuggeneration E konnte unmöglich schon einen Nachfolger haben. Neugierig schaute ich den Artikel an. Und musste mit Erstaunen feststellen, dass es den beschriebenen Artikelgegenstand gar nicht gibt und der Artikel zu 100 % aus Glaskugelei besteht. Also stellte ich einen Löschantrag in dem Glauben, dass es ohnehin keine Gründe wider einer Löschung geben und sich das Ganze schnell erledigen würde. Weit gefehlt. Es entbrannte eine knapp 64 kB große Diskussion darüber, ob es einen Kleinwagen gibt, den es eigentlich gar nicht gibt. Selbst ausgesprochene Inklusionisten sprachen sich mit immer denselben Argumenten für eine Löschung aus, was wohl nur zur Diskussionsaufblähung beigetragen hat. Nach unzähligen repetitiven Verweisen auf das, was Wikipedia nicht ist, was der Unterschied zwischen Fakten und Theoriefindung ist, scheine ich wohl sogar eine Grundsatzfrage über Automobilmodellartikel losgetreten zu haben. Da die Löschung ohnehin kommen wird, sollten wir mal langsam wieder anfangen Artikel zu schreiben. JJ, 27.3

Jenseits der Grenze zur Fiktion

Um Gruppen am Rand des politischen Spektrums entstehen alternative Fakten

Studentenverbindungen haben in der öffentlichen Wahrnehmung dieselbe Signifikanz wie LARP-Gruppen. Für die im Folgenden angesprochenen Probleme ist dies mitursächlich. Während bei Ganser oder KenFM genügend Personalressourcen vorhanden sind, entstehen zu Studentenverbindungen prosaische Huldigungstexte, die von Sympathisanten dieser Gruppen als enzyklopädische Texte ausgegeben, zu potemkinischen Artikeln ausgebaut und gegen die Qualitätssicherung verteidigt werden. Silke Möller bezeichnet in einem der wenigen wissenschaftlichen Texte zum Verbindungsunwesen das dortige Selbstbild als „erfundene Traditionen, d.h. sie waren zwar aus dem ‚Vorrat alter Materialien‘ geschöpft, dienten aber der Etablierung völlig neuer Konstruktionen. Mit der Betonung historischer Kontinuität sollten sie zum einen zu der Legitimierung der Formen sowie der rituellen und symbolischen Praktiken beitragen und zum anderen den Zusammenhalt der Gruppe stärken.“ (Zwischen Wissenschaft und "Burschenherrlichkeit", Stuttgart 2001). In diesem Sinne sind auch die „Artikel“ zu Studentenverbindungen zu betrachten. Zumeist beruhen diese auf internem Schrifttum oder gar einer 1:1-Kopie der Vereinswebsite, eine andere als die Binnenperspektive darzustellen ist nicht beabsichtigt. Dementsprechend wird die Realität verschleiert und mit alternativen Belegen versehen. Selbst wenn die Mythenbildung als solche erkannt wird, ist die Anpassung betroffener Lemmata an die Realität nur unter Widerständen möglich.

Ein Beispiel ist der Artikel Akademisches Leichenbegängnis. Dieser bestand ursprünglich aus einem langen Zitat aus vereinsinternem Schrifttum eines Vereins in Göttingen. Mit diesem Zitat sollte, so offenbar die Intention des Seitenerstellers, belegt werden, dass es ein eigenes Begräbnisritual im Umfeld der Verbindungen gegeben hätte. Der Inhalt des Rituals sei mit dem Großteil der anderen Rituale dieser Gruppen ident: Es wird in Uniform herummarschiert. Als Reaktion auf einen Löschantrag, der die Substanz- und Beleglosigkeit des Artikels kritisierte, wurden weitere Inhalte hinzugefügt, dem angeblichen Ritual wurde der außerhalb der Wikipedia nur dreimal auftauchende Begriff „Akademisches Leichenbegängnis“ gegeben. Der angebliche Ritus wird ohne Belege gar zum Kristillisationspunkt einer „Sonderstellung der Studenten innerhalb der Gesellschaft“ erkoren. Die vorgetäuschte Substanz reichte für das Behalten des Artikels aus, die Hinzufügungen wurden nicht hinreichend geprüft. Dass die verwendete Belege den Lemmabegriff nicht verwenden und sich kein Hinweis auf das angebliche eigene Begräbnisritual in der Literatur findet, fiel erst später auf. Einige Abschnitte stellten sich als nicht durch die angegebenen Belege gestützt heraus. Eine Entfernung wurde derselben wurde trotz WP:BLG („Die Pflicht, Informationen zu belegen, liegt bei dem, der sie im Artikel haben möchte, nicht bei dem, der sie in Frage stellt. In strittigen Fällen können unbelegte Inhalte von jedem Bearbeiter unter Hinweis auf diese Belegpflicht entfernt werden.“) mehrmals revertiert, im Artikel verbleibt die Geschichte einer Tradition, die es außerhalb der WP nie gab.

Einen ähnlichen Verlauf nahmen die Dinge im Fall von KDStV Carolus Magnus Saarbrücken. Zu diesem Verein gibt es recht wenig zu sagen, wesshalb sich der Artikel auch großteils mit der Saarbrückener Universität und dem Saarland befasst. Damit man aber so tun könnte, als ob der Verein eine Geschichte, die über Versammlungen seiner Mitglieder hinaus ginge, hätte, wird suggeriert, dass die Vereinsgründung von der französischen Besatzungsmacht durch Auflagen schikaniert worden wäre – das Problem: Der angegebene Beleg befasst sich mit Gewerkschaften im Bergbau, der Verein wird dort nicht erwähnt. Folgt man der Darstellung des Artikels, so musste die Besatzungsmacht den Verein doch „erdulden“ – was mit einem Artikel aus einer Lokalzeitung belegt wird, in dem von der angeblichen Erduldung nicht die Rede ist. Der Vermerk auf der Diskussionsseite wird ignoriert, der Artikel in der TF-Version gehalten. Zu diesem Verein liegt keine Außenwahrnehmung vor – doch in der WP wird eine Vereinsgeschichte aus zusammenhanglosen Motiven gewoben.

Auch im folgenden Fall ist die Entfernung unsinniger und falscher Angaben trotz Befassung zahlreicher Admins nicht möglich: Nachdem hier und hier festgestellt wurde, dass wahllos Literaturangaben in Artikel zu Vereinen kopiert werden, die z.T. erst nach Erscheinen der angegebenen Literatur gegründet wurde, wurde die Entfernung dieser „Literaturangaben“ angestrebt. In z.B. dieser und jener Diskussion wurde die Entfernung angekündigt. Doch auch hier geriet die Potemkinsche-Artikelfassen-Konstruktionscompagnie in Schwung und revertiert die in mehreren Diskussionen als unbrauchbar befundene Literatur wieder in die Artikel hinein: Bsp. 1, Bsp. 2, Bsp. 3, Bsp. 4.

Diesen drei Beispielen liegt ein gemeinsamer Verlauf zugrunde: Erkannte Missstände werden auf Funktions- und Diskussionsseite vermerkt, eine Korrektur wird von Benutzern mit erkennbaren Interessen blockiert. Die Administratoren verweisen in solchen Fällen korrekterweise darauf, dass sie keine inhaltliche Prüfkompetenz haben – doch dadurch entsteht eine Lücke im Verwaltungsapparat, die in diesem Fall ausgenutzt wird. Wer genügend Accounts zusammensammelt von der Faktenbeschreibung zur Schaffung und Weiterverbreitung von Selbstbildern übergehen. Dass der Themenbereich von Vertretern und Sympathisanten als Fläche, in der die Form der Darstellung nicht durch die Projektregeln, sondern durch das Selbstbild der Verbindungsvertreter bestimmt wird, zeigt sich daran, dass selbst die Entfernung von NS-Propagandaliteratur aus einer Literaturliste revertiert wird, da sie nicht über den internen Weg der Besatzer erfolgte. IP, 21.3

„Rechtsquelle Wikipedia?“ – Bericht vom Symposium an der Uni Hagen

Blick ins Publikum während des Symposiums.

Unter dem etwas provokativen Titel „Rechtsquelle Wikipedia? Praxis – Fiktion – Standards“ fand am 3. und 4. März die erste deutschsprachige Tagung statt, die sich mit Wikipedia aus rechtswissenschaftlicher Sicht beschäftigte. Eingeladen hatte Professor Katharina Gräfin von Schlieffen, die Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, juristische Rhetorik und Rechtsphilosophie an der Fernuniversität Hagen.

Denn wie es in den bisher erschienenen Tagungsberichten heißt, ist Wikipedia „in der Rechtspraxis angekommen“: Gerichte setzen Tatsachen aus Wikipedia als gerichtsbekannt voraus und entnehmen von dort Definitionen und sogar Rechtsauffassungen. Gleichzeitig „fremdeln“ Juristen noch sehr mit dem Thema Wikipedia – das war die ganze Veranstaltung über zu spüren.

Das anderthalbtägige Symposium war durchaus hochkarätig besetzt: Unter anderem sprachen Barbara Dauner-Lieb, Sprecherin des Kompetenzzentrum für juristisches Lernen und Lehren an der Universität zu Köln, die 2012 schon einmal ein Wikipedia-Seminar durchgeführt hatte, über „Qualitätssicherung in Wikipedia“ und der ehemalige Präsident des Thüringer Oberverwaltungsgerichts Hans-Joachim Strauch über „Internetrecherche in der Gerichtsbarkeit“.

Die Folien unseres Einführungsvortrags.

Auch waren einige der Community bekannte Gesichter vertreten: Eröffnet wurde das Symposium von Tobias Lutzi und mir mit einem Bericht über die Arbeit der Redaktion Recht mit dem Titel „Rechtsvergleichende Systematik auf Wikipedia“, Eric W. Steinhauer sprach fesselnd und informativ über „Wikipedia als Quelle juristischer Fachinformation“ und Debora Weber-Wulff und Roland Schimmel warfen in „Wikipedia als Wissensquelle in der Wissenschaft“ einen Blick ins Vroniplag-Gruselkabinett. Im Publikum saßen außerdem Malabon und DerHexer.

Auch ein paar Kassandrarufe gab es, bei denen es sich freilich um alten Wein in ebensolchen Schläuchen handelte: Der Soziologe Christian Stegbauer wärmte in „Soziologische Aspekte von Wikipedia“ seine seit 2009 bekannte These von der „Admin-Diktatur“ auf und die Technikphilosophin Miriam Ommeln las einen verwirrenden Aufsatz aus dem Jahr 2008 mit dem Titel „Vox populi und kollektive Selbsttäuschung“ vor.

Aus wikipedianischer Sicht gehaltvoll war neben den bereits genannten auch der Vortrag von Erik Hahn über „Wikipedia als richterliche Erkenntnisquelle“. Auch außerhalb der Vorträge war ein spannender Austausch möglich: Mit Eric Hilgendorf war ein Autor des Fachlexikons „dtv-Atlas Recht“ anwesend und im Publikum saßen Vertreter der beiden Plattformen Beck-Online und Juris.

Ausführlichere Berichte sind bereits in der Legal Tribune Online („Die Affäre für jeder­mann“ vom 6. März) und in Eric W. Steinhauers Blog „Kapselschriften“ erschienen. Im Sommer wird ein Tagungsband mit allen Beiträgen unter einer freien Lizenz erscheinen – sowohl gedruckt als auch online. Insgesamt wurde klar: Die deutschsprachige Rechtswissenschaft beginnt allmählich, das Thema „Wikipedia“ für sich entdecken – und es gibt noch viel zu tun. Gnom, 20.3.

Wiki 2030: Deine Meinung ist gefragt

Die Wikimedia-Projekte gibt es jetzt schon seit 16 Jahren. Aber wie soll es weitergehen? Wie stellen wir uns die Zukunft unserer Projekte und Communities vor? Zurzeit läuft eine große Diskussion dazu. Es geht hier um unsere strategische Ausrichtung. Wie sollen unsere Projekte aussehen, welchen Beitrag können wir zur Verbesserung der Gesellschaft leisten? Sollten wir überhaupt einen Auftrag haben? Worauf sollten sich Foundation, die Chapter und Usergroups konzentrieren, worin sollten sie ihre Energie stecken in den nächsten Jahren?

Beispielthemen, über die wir diskutieren können:

  • Was wird uns als Movement vereinigen und inspirieren in den nächsten 15 Jahren?
  • Wofür werden wir in den nächsten 15 Jahren bekannt sein?
  • Was ist das allerwichtigste, was wir in den nächsten 15 Jahren zusammen tun sollten?
  • Was wollen wir über die nächsten 15 Jahre zusammen aufbauen oder erreichen?
  • Welche Wirkung wollen wir in den nächsten 15 Jahren auf die Welt haben; welchen Wandel wollen wir erreichen?
  • Was wird unseren Prozess in den nächsten 15 Jahren beschleunigen?

Bis zum 15. April 2017 haben wir die Möglichkeit, unsere Vorschläge, Meinungen und Projektionen zu teilen und diskutieren. Die zeitliche Begrenzung wurde deshalb eingeführt, um in die nächste Phase gehen zu können, in der die Meinungen aller Projekte und Sprachversionen gesammelt und vorausgewertet werden. Jede Meinung ist willkommen. Eine Seite, auf der die Diskussionen zum Beispiel stattfinden können, ist die Diskussionsseite von Wiki 2030, die ihr auf Wikipedia Diskussion:Wiki 2030 findet. G. K. 18.3.

Location-Marathon: Auf der Suche nach einem Veranstaltungsort für die WikiCon

WikiCon
WikiCon

Eine WikiCon zu organisieren ist viel Arbeit. Dazu gehört auch, dass zuerst eine Location gefunden werden muss. Aus diesem Grund machte sich das Organisationsteam gemeinsam mit Merle, Wenke und Mona von Wikimedia Deutschland auf die Suche und besichtigte Mitte Februar sechs Locations in vier Städten innerhalb von drei Tagen. Auf dem Programm standen Dessau, Bitterfeld-Wolfen, Leipzig und Halle (Saale).

Den Anfang machten wir im Bauhaus Dessau. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex würde uns die Möglichkeit bieten, die WikiCon mit Wiki Loves Monuments zu kombinieren und die Veranstaltung in einem äußerst praktischen (viele Steckdosen sowie großzügige Räumlichkeiten, was der WikiCon nur dienlich sein kann) UNESCO-Welterbe auszurichten. Eine historische und besondere Stätte mit vielfältigen Kulturkooperationsmöglichkeiten für die WikiCon. Diesen spannenden Aspekten stehen die schlechte Verkehrsanbindung von Dessau (nur Regionalzüge), ein verwinkeltes Gelände, welches durchgehend für die Öffentlichkeit betretbar ist und die maximale Personenkapazität von 165 Menschen im größten Saal gegenüber.

Die zweite zu besichtigende Location war das Kulturhaus Wolfen. Wolfen – ein Stadtteil von Bitterfeld-Wolfen, der Stadt, die vielen sicher aus dem Film Bitteres aus Bitterfeld bekannt ist, und sogar über einen InterCityExpress-Halt verfügt – könnte uns einen großzügigen und interessanten Veranstaltungsort bieten. Eine tolle Raumaufteilung mit vielen Freiflächen und Rückzugsecken begeisterte uns für den doch eher “unscheinbaren” Ort. Kooperationsmöglichkeiten mit dem benachbarten Industrie- und Filmmuseum und die Gelegenheit zu Fototouren u. a. zum Großen Goitzschesee zu organisieren, würden ein hervorragendes Rahmenprogramm zur Konferenz ermöglichen. Ein Wermutstropfen überkam uns aber beim Blick auf die Hotelsituation, doch trotz allem voll überzeugt machten wir uns auf den Weg nach Leipzig.

Leipzig, Tag 2 und die nächsten Besichtigungen stehen an. Wir machten uns auf den Weg zum Kubus in die Leipziger Neustadt. Das Veranstaltungszentrum des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung verfügt über Vortragssäle mit Platz für bis zu 450 Personen. Das Konferenzzentrum ist noch relativ neuen Datums. Neben viel Glas und daher einem sehr hellen Aufbau verfügt es über modern(st)e Veranstaltungstechnik, was ein wirklich nicht zu unterschätzender Punkt ist. Ein geräumiges Foyer bietet Platz für Ausstellungen, Präsentationen und Raum für Gespräche aller Art und die Anbindung an den ÖPNV ist sehr gut, der Mietpreis und keine Bindung an einen Hauscaterer ebenso. Auch genügend Raum für Wiki Loves Cocktails ist vorhanden, so dass dieses Projekt auch auf der WikiCon 2017 weitergeführt werden könnte. Ein paar kleinere Nachteile ließen sich aber auch bei dieser Location finden: Der Publikumsverkehr am direkt an der Bundesstraße gelegenen Veranstaltungszentrum dürfte sich in Grenzen halten und zu den nächstgelegenen Hotels wäre ein kleiner Weg mit dem ÖPNV zurückzulegen.

Ein weiterer möglicher Veranstaltungsort, diesmal direkt im Leipziger Zentrum gelegen, war der Salle de Pologne. Wir waren gespannt auf die Räume, die teilweise barocken Ballsäle und auch eine Dachterrasse, die einen wundervollen Blick über die Leipziger Innenstadt bietet. Nicht zu unterschätzen ist auch die fantastische Hotelsituation in der direkten Umgebung. Zu unserem Bedauern stellten sich die Räumlichkeiten bei der Besichtigung als deutlich zu klein heraus, würden nicht durchgehend bespielbar sein und befinden sich einigermaßen versteckt in den obersten Etagen des Gebäudes. Für die WikiCon aus diesen Gründen leider nicht geeignet, aber vielleicht eine Option für anderweitige Veranstaltungen in Zukunft.

Mit der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle (Saale) besichtigten wir am dritten Tag unserer Besichtigungstour die größte und gleichzeitig auch teuerste Location. Ein riesiges Foyer mit mehr als 900 m² Fläche bietet viel Platz für einen öffentlich zugänglichen Bereich der Veranstaltung und der große Saal im Herzen des Veranstaltungszentrums würde eine würdigen Rahmen für Abendveranstaltungen jeglicher Art bilden. Auch die Erreichbarkeit und Bekanntheit innerhalb der Stadt sowie die Nähe zur MDR-Hörfunkzentrale erschienen uns als positive Aspekte. Einzig der Mietpreis und die etwas unvorteilhafte Hotelsituation ließen uns ins Grübeln kommen.

Viel Zeit zum Grübeln blieb jedoch nicht, denn schon stand unsere letzte Besichtigung an. In den Veranstaltungsräumlichkeiten des DORMERO Hotel Rotes Ross Halle war schon alles vorbereitet für die anstehende Karnevalsveranstaltung, sodass wir uns ein Bild von der guten Ausstattung der Location machen konnten. Geziert von blau-güldenen Räumlichkeiten und hölzernen Saloon-Türen präsentierte sich die – in einer ehemaligen Einkaufspassage gelegene – Location. Eine WikiCon mit einer leicht kitschigen Note? Vorteile hat die Location auf jeden Fall einige: Sie liegt in direkter Nachbarschaft zum ICE-Bahnhof der Stadt Halle (Saale), bietet einen großen Saal – der fast allen Ansprüchen der Veranstaltung gerecht würde – und auch hier ließ sich eine kleine, hübsche Dachterrasse finden, die einen schönen Blick auf die Innenstadt ermöglicht. Doch auch hier gibt es, wie bei jeder Location, ein paar Nachteile: Leider sind nicht alle Veranstaltungsräumlichkeiten barrierefrei zugänglich, es fehlt definitiv an Publikumsverkehr und der Kitsch ist eindeutig auch nicht jedermanns Geschmack.

Nach sechs Besichtigungen in vier Städten innerhalb von drei Tagen beendeten wir unsere Tour quer durch Sachsen-Anhalt und Sachsen. Es gilt, die Vor- und Nachteile der einzelnen Locations abzuwägen und den Veranstaltungsort für die WikiCon 2017 zu bestimmen: Dessau, Halle (Saale), Leipzig oder doch Bitterfeld-Wolfen? Seid gespannt … (DCB für das WikiCon-Orga-Team, 17.03.)

Deutscher Bundesgerichtshof bestätigt Panoramafreiheit und auch die gewerbliche Verwendung

Das betroffene Kunstwerk »Hommage an die Junge Generation« auf der East Side Gallery von Thierry Noir.
Foto von André Huppertz / GFDL

Kunstwerke auf Wikipedia zu verwenden, die nicht frei lizenziert sind, geht nur, wenn sie gemeinfrei sind – ihr urheberrechtlicher Schutz also abgelaufen ist – oder wenn sie dauerhaft öffentlich zugänglich sind und die Panoramafreiheit greift. Zu gemeinfreien Bildern gab es im letzten Jahr zwei Urteile (der Kurier berichtete), die sich gegen die Wikimedia Foundation und einen Wikipedianer richteten.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nun am 19. Januar 2017 ein Urteil (Az. I ZR 242/15 – East Side Gallery) zur Panoramafreiheit gesprochen, das die hier geübte Praxis und unsere Nachnutzer schützt. Die Richter schreiben: „Die Bestimmung des § 59 Abs. 1 Satz 1 UrhG gestattet nicht nur das Fotografieren eines Werkes, das sich bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen befindet, sondern darüber hinaus die – auch gewerbliche – Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe der Fotografie.“ Soweit nicht überraschend. Bisher ungeklärt war die Frage, ob durch Aufbringen einer Fotografie eines solchen Werkes auf einem dreidimensionalen Träger (hier war es ein Architekturmodell der Berliner Mauer) aus einer nach § 59 Abs. 1 Satz 1 UrhG zulässigen zweidimensionalen Vervielfältigung eine unzulässige dreidimensionale Vervielfältigung des Werkes wird. Das Urteil sagt, dass dies nur dann der Fall ist, „wenn dadurch zwischen der Fotografie und dem dreidimensionalen Träger nicht nur eine rein äußerliche, physische Verbindung geschaffen wird, sondern darüber hinaus eine innere, künstlerische Verbindung entsteht, so dass die Fotografie nicht lediglich von einem dreidimensionalen Objekt getragen wird, sondern mit diesem zu einem einheitlichen Werk verschmilzt.“. Schließlich sagen die Richter, dass man auch Einzelteile eines Kunstwerkes verwenden darf: „Die Vervielfältigung von Teilen eines Werkes nach § 59 Abs. 1 Satz 1 UrhG verstößt nicht gegen das Änderungsverbot des § 62 Abs. 1 Satz 1 UrhG.“ Dies betrifft zum Beispiel Inhalte von Tafeln im Außenbereich, wie zum Beispiel Pläne oder Grafiken.
Kurz zusammen gefasst: Die Panoramafreiheit erlaubt auch gewerbliche Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe von Fotografien.

Kläger war der französische Künstler Thierry Noir, der sich gegen die Verwendung seiner Kopfbilder zur Bewerbung eines Immobilienprojektes gewehrt hatte. Seine Revision gegen das Berufungsurteil wurde vom BGH zurückgewiesen. mh, 16.3. [ Weitere Diskussion bei den Urheberrechtsfragen. G., 16.3. ]

Einladungen zu Community-Workshops

Das Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland möchte an dieser Stelle ganz herzlich zu zwei Veranstaltungen einladen: dem Community-Workshop vom 7. bis 9. April 2017 in Berlin sowie alle an Wiki Loves Monuments Interessierten zum WLM-Auftakt-Workshop vom 28. bis 30. April im Lokal K.

Auch in diesem Jahr sind die deutschsprachigen Communitys zu einem Förderworkshop eingeladen – als ein Thema waren im Kurier ja schon Dokumentation und Evaluation von Projekten kurz angekündigt. Aufgrund der Tatsache, dass die von der Wikimedia Foundation angestoßenen Diskussionen zur langfristigen Strategie der Wikimedia-Projekte mit dem Finden der jeweiligen Ansprechpersonen für verschiedene Sprachversionen nun an Fahrt aufnimmt, möchten wir gern den Workshop dafür nutzen, auch dort dem Thema Entwicklung der Wikimedia-Projekte im Rahmen bis 2030 Raum zu geben. Gereon K., der Koordinator für die deutschsprachigen Communitys, wird während des Wochenendes Fragen und Diskussionen zu diesem Thema sammeln und an die Wikimedia Foundation weitertragen. Außerdem wird es Raum dafür geben, den Stellenwert von Digitalem Engagement in unserer Gesellschaft zu diskutieren, damit dieses besser wahrgenommen und anerkannt wird. Erste Überlegungen von Wikimedia Deutschland dazu werden vor dem Workshop im Förderportal veröffentlicht und können dann gern gemeinsam diskutiert werden. Alle weiteren Informationen finden sich auf der Workshop-Seite.

Internationales Gewinnerbild 2016: das Landgericht Berlin.
Foto: Ansgar Koreng / CC BY 3.0 (DE)

Nach den hervorragenden Ergebnissen im vergangenen Jahr soll Wiki Loves Monuments auch 2017 in Deutschland wieder so erfolgreich werden. Dafür sind ganz herzlich neben bisher Involvierten aus Orga-Team und Jury besonders auch neue Interessierte zum Auftakt-Workshop in Köln eingeladen, die darüber nachdenken, sich ebenfalls für diesen Wettbewerb zu engagieren. Neben der Weitergabe von Wissen und Abstimmungen untereinander steht erneut das Thema Nachhaltigkeit im Zentrum – wie können die Teilnehmenden auch nach dem Wettbewerb dazu motiviert werden, in den Wikimedia-Projekten weiter mitzumachen? Thema werden dabei auch die seit vergangenem Jahr angestoßenen Partnerschaften und das Europäische Kulturerbejahr 2018 sein. Wer seine Erfahrungen teilen möchte, kann sich gern auf der Veranstaltungsseite eintragen. Kosten für die Teilnahme werden wie üblich von den Wikimedia-Vereinen übernommen.VK/MR(WMDE), 15.3.

Erweiterte Suche: Einladung zum Testen

Diese Ente konnte mithilfe der neuen Suchmaske gefunden werden

Die Suche in der Wikipedia bietet viele Möglichkeiten, wenn man sie denn findet!

Das Technische Wünsche Team von WMDE beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Thema "spezialisierte Suche" und hat nun einen ersten Prototypen für eine erweiterte Suchmaske entwickelt, die Autorinnen und Autoren bei der spezialisierten Suche unterstützen soll.

Im Herbst 2016 wurde mit Auftakt bei der Wikicon und weiteren Treffen in Köln und München eine kleine Workshopreihe zum Thema: Suchanfragen leicht gemacht - eine spezialisierte Suchmaske für die Wikipedia? veranstaltet. In den Workshops wurden existierende Möglichkeiten in der Suche vorgestellt und diese mit gewünschten Suchanfragen kombiniert: Z.B.: Zeige mir alle Entenbilder des Dateiformats jpeg, die breiter als 2000 pixel sind. Hinter dieser Suchanfrage stecken sogenannte "Suchparameter" oder "Schlüsselwörter", die im Suchfeld eingegeben werden können und mit deren Hilfe z.B. innerhalb von (Unter-)Kategorien ("incategory", "deepcat"), Dateiformaten ("filetype") oder im Titel ("intitle") gesucht werden kann.

Diese Möglichkeiten der spezialisierten Suche sind derzeit nur auf Hilfe:Suche/Cirrus und Hilfe:Suche/Dateien gelistet. Geplant ist, solche Möglichkeiten künftig über die erweiterte Suche leichter findbar und damit für alle nutzbar zu machen.

Bei den Treffen in Köln und München wurden Entwürfe skizziert, wie die Schlüsselwörter über die erweiterte Suche für alle zugänglich gemacht werden könnten. Auf Basis der Ideen wurde ein erster einfacher Prototyp gebaut, um einen Eindruck von der möglichen Funktionalität zu bekommen und eine Diskussionsgrundlage zu erhalten.

Das Projekt wurde bislang beim Wikimedia Developer Summit 2017 vorgestellt und mit dem Suche-Team der Wikimedia Foundation sowie weiteren Entwicklern und Nutzern der Suche besprochen. Mithilfe des Feedbacks wurde der (immer noch einfache) Prototyp nachgebessert und kann nun von Wikipedianerinen und Wikipedianern ausprobiert werden. Das Team der Software-Entwicklung von WMDE freut sich über Tests, Anmerkungen und Ideen, um das Projekt weiter entwickeln zu können. Vielen Dank! -- bm (wmde), 15.3.

Hochschullehrer, Deutscher, Frau

Ich habe kürzlich den Artikel von Christa Rohde-Dachser vollständig überarbeitet. Dabei bin ich mal wieder über die Kategorien gestolpert.

Ich liebe unsere so schöne deutsche Sprache und mag es nicht, wenn sie verhunzt wird. Wortungetüme gefallen mir nicht. Das Binnen-I lehne ich ab, weil damit Frauen zum Anhängsel des Mannes werden. Das in der WP vehement verteidigte generische Maskulinum aber, das im RL zunehmend und aus gutem Grund einer gendergerechten Sprache weichen muss, lässt uns Frauen optisch verschwinden. Aus den Augen, aus dem Sinn!

In der Wikipedia scheinen wir Frauen fast verschwunden. Nicht nur sind wir hier ziemlich wenige. Nicht nur, dass es weniger Artikel über Vertreterinnen unseres Geschlechtes gibt. Das könnte man ja noch verstehen, weil wir Frauen, wie ein Herr aus Polen am von Clara Zetkin ins Leben gerufenen Internationalen Frauentag anno 2017 sagte, „klein, schwach und weniger intelligent“ sind. In WP-Sprech würden wir vermutlich sagen: irrelevant.

Wir Frauen sind mit den Begriffen, die das generische Maskulinum vorsieht, ebenso gemeint. O.K. Doch Gerechtigkeit liegt mir mindestens so sehr am Herzen, wie eine flüssig les- und sprechbare Sprache. Deshalb schlage ich vor, dass wir die Kategorien für die nächsten 15 Jahre der WP umstellen: Hochschullehrerin, Deutsche, Mann. Keine Bange: die Männer wären damit auch gemeint! ad, 9.3.

Ist eine Regulierung nötig?

Interview mit Lorraine Daston in der Süddeutschen Zeitung (Print-Ausgabe vom 7. März 2017 auf S. 14, Interview online)

Lorraine Daston

Die Direktorin des MPI für Wissenschaftsgeschichte in Berlin antwortet auf die Fragen von David Hesse u.a. folgendes:

Autoritäten werden rar, Wikipedia ist kein Brockhaus.

Die Frage ist: Wie bilden sich neue Autoritäten heraus? In Europa dauerte das nach der Verbreitung des Buches im 16. Jahrhundert recht lange. Und gewisse Mechanismen der Qualitätskontrolle sahen aus wie Zensur. In Leipzig haben Forscher der Gruppe „Geschichte des Buches“ untersucht, wie die Jesuiten im Süden Deutschlands einst Texte kontrollierten. Dabei klangen sie häufig wie heute Wissenschaftler im Gutachter-Verfahren für Fachzeitschriften: Kann die These etwas klarer herausgeschafft werden? Ist das Latein hier korrekt? Die Jesuiten übten öfter hilfreiche Kritik, als dass sie nach Verletzungen der Glaubensdoktrin suchten.

Autoritäten müssen Zensur üben können?

Ein Problem heute ist die gut gemeinte Doktrin des freien Internets. Ich habe viel Verständnis für Parolen wie „Information will frei sein“. Doch damit einher geht oft Widerstand gegen jegliche Form von Regulierung. Das ist bedenklich. Es war noch nie der Fall, dass etwas so mächtig, omnipräsent und zunehmend unverzichtbar ist wie das Internet, aber nicht reguliert. Das Internet wird zur Spielwiese derer, die das meiste Geld haben. Sehen Sie sich Einträge umstrittener Personen auf Wikipedia an. Da schreibt jemand einen Text – und dann wird er umgeschrieben und abgeändert von jenen Kräften, die ein starkes ideologisches Interesse sowie Zeit und Geld haben. Am Schluss gewinnt die Kraft mit dem meisten Geld oder der meisten Sturheit. Das ist weder im Interesse der Öffentlichkeit noch der Wahrheit. Es braucht eine Form der Regulierung.

Meine Frage an die Community ist nun:

Sind wir Wikipedianer die sturen Sieger oder die Leute mit dem meisten Geld? didi 7.3.

Wie alles begann: Es geschah am 29. Jänner 2016 am Wikipedia-Stammtisch im Salzburger Gablerbräu. Zu dritt waren wir aus München angereist, unterhielten uns über die schöne Gegend rund um Salzburg, guckten zwischendurch auf unseren Smartphones in entsprechende Wikipedia-Artikel, und plötzlich war eine Idee geboren, wir sagten uns: Lasst uns doch die Alpen vornehmen, als Band, das uns Alpenanrainer verbindet, als Lebensraum mit all seinen Facetten und als Schwerpunktthema in unserer Wikipedia-Agenda. Das Band hatten wir schon, es waren die Stammtische, an denen wir uns gegenseitig nun verstärkt besuchten, u.a. in Salzburg, Innsbruck, München, Ulm, Wien, Stuttgart, Kempten. Der eigentliche Start des WikiAlpenforums erfolgte dann am 18. September 2016 auf der WikiCon in Kornwestheim. Zu zwölft saßen wir da, im Foyer mitten im WikiCon-Trubel, Alpenenthusiasten aus Österreich, aus der Schweiz, aus Deutschland, aus Italien, und beschlossen, mit einem Initialworkshop in München das Projekt zu starten. Ein paar von uns, u.a. Cristian, BotBln, Braveheart, Didi, Flo Sorg, Geolina, Markus, Queryzo, Xanonymus und ich, trafen sich zwischendurch in Wien, München, Innsbruck, Frankfurt, und legten erste Themenschwerpunkte fest, zum einen die Überquerung der Alpen, zum anderen die Alpenflora. Am Tag vor dem Workshop bastelten Geolina, Xanonymus und ich eine Art Themenlaufplan für die künftige Struktur das WikiAlpenforums. Wen’s interessiert, hier der Link zur WAF-Präsentation.

Zurück zu Hannibal: Gleich zu Beginn des Workshops, noch am Freitagnachmittag, packten wir den Schwerpunkt Alpenüberquerung an. Zu dem Thema hatte es in der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) vor längerem eine Ausstellung mitsamt Katalog gegeben, zufälligerweise mit Exponaten aus den vier Ländern, die im WikiAlpenforum vertreten sind. Markus Lutz von der BSB präsentierte uns zu Beginn der Führung durch die Staatsbibliothek historische Bücher und Karten, um die Geolina im Vorfeld zum Einspeisen in geplante Wikipedia-Artikel gebeten hatte. Und noch was stellte sich bei der Gelegenheit heraus: Einer von uns, der Kollege Queryzo, kennt den Fußweg über die Alpen aus eigener Anschauung, er hat die Alpen schon dreimal zu Fuß überquert.

Alpine Pflanzenwelt: Der zweite Praxisschwerpunkt unseres WAF-Workshops war eine Exkursion zur Alpinpflanzensammlung im Botanischen Garten München-Nymphenburg. Der Kollege BotBln hat sich dazu auf unserer WikiMUC-Disk ausführlich geäußert. Besonders erfreulich: Die zwei Alpinpflanzenexperten des Botanischen Gartens konnten wir als Neu-Autoren für Wikipedia gewinnen. Beide haben erste Konvolute aus ihrem Bilderbestand zu floristischen Themen übermittelt, gebraucht wird noch Hilfe zum Hochladen. Die Chefin des Gartens, Prof. Susanne Renner, seit langem engagierte Wikipedianerin sowie Direktorin der Botanischen Staatssammlung München, begrüßte den WP-Neuzugang aus ihren Reihen. Im Gespräch mit uns machte sie praktische Vorschläge für eine Kooperation der Uni München mit Wikipedia, die sich nach dem Universitätsprojekt des Kollegen Frank Schulenburg in San Francisco anhörte.

Ergebnis des Workshops: Mit dem WikiAlpenforum (WAF) haben wir nun in Wikipedia eine Plattform für Themen rund um die Alpen. Ausgehend von der Geografie, der Geologie und dem Klima der Alpen, über Bergsteigen und bekannte Alpinisten, über Dialekte und Sprachinseln in den Gebirgsregionen, über alpenländische Kultur, Kulturschaffende und Brauchtum, bis hin zur Vegetation, zum Naturschutz und der Flora in den Alpen. Wesentliches Ziel des Projekts ist die Erstellung von Artikeln, Bildern, Audios, Videos und Grafiken. Angestrebt ist, die verschiedenen schon etablierten Projektformate wie Wiki Loves Earth, Wiki Loves Monuments, die Wikipedianischen KulTouren, GLAM, die Landstreicher sowie die Wikipedianischen Landpartien, die in den Alpen stattfinden, in die Arbeit des Alpenforums einzubeziehen. Ein wesentlicher Pfeiler des WAF-Projekts ist die Vernetzung mit den Stammtischen und sonstigen Treffen von Wikipedianern in den Alpenländern. Wie unsere Workshop-Exkursionen in die Bayerische Staatsbibliothek und in den Botanischen Garten München gezeigt haben, ist es uns darüber hinaus wichtig, Leute, die in den Alpenthemen drinstecken, Wissenschaftler, Historiker, Pflanzenliebhaber, Fachleute aus universitären Einrichtungen und aus den Alpenvereinen mit in das Projekt einzubeziehen, als Wikipedia-Autoren, als Teilnehmer unserer Exkursionen, und fachbegleitend beim Erstellen und Verbessern von Wikipedia-Artikeln. Noch während des Workshops erstellten die Kollegen Xanonymus, Austriantraveler und Queryzo eine Seite für die momentanen und künftigen Arbeiten im Rahmen des WikiAlpenforums. Erstellt sind inzwischen 10 neue Artikel, einer davon ist der Alpengarten auf dem Schachen.

Nächste Schritte: Die erste Exkursion des WikiAlpenforums geht auf Vorschlag des Kollegen Jaqen nach Nord-Italien, zum Giardino botanico alpino Viote. Angepeilt ist Mai/Juni 2017. Einmal pro Jahr wollen wir einen Workshop machen. Der nächste findet auf Vorschlag unseres italienischen Kollegen Christian im April/Mai 2018 am Comer-See statt. Ein Team von vier Wikipedianern aus je einem Land koordiniert das Projekt und kümmert sich in Absprache mit dem WAF-Orgateam um weitere Exkursionen und Treffen. Nächster Termin, zu dem das WikiAlpenforum alle herzlich einlädt, ist der WP-Stammtisch in Innsbruck am 17. März 2017. Wer was macht sowie Details über die Themen sind nachzulesen im Etherpad zum Alpenforum. PI, 5.3.

13. Markt für Dresdner Geschichte und Geschichten

Wandzeitungen, die das Postkartenprojekt Commons:Brück & Sohn vorstellten, wurden von den Besucherinnen und Besuchern sehr interessiert gelesen.

Am ersten Märzwochenende 2017 fand die bereits 13. Auflage des Markts für Dresdner Geschichte und Geschichten im Andreas-Pfitzmann-Bau (Fakultät Informatik der TU Dresden) statt. Der Geschichtsmarkt ist eine Veranstaltung, bei der ehrenamtliche HistorikerInnen und Geschichtsinteressierte den Besuchern die Ergebnisse ihrer Erforschung bezüglich der Heimatgeschichte vorstellen und ins Gespräch kommen können. Dresdner Wikipedianer waren bereits zum 6. Mal mit einem Stand vertreten und wir präsentierten unsere Arbeit rund um die Dresdner Geschichte. Thematisch war in diesem Jahr „die Geschichte von Kunst und Kultur in Dresden“ Schwerpunkt des Treffens der ehrenamtlichen Historiker und Geschichtsinteressierten aus Dresden und dem Umland. Als Schwerpunkt unserer Präsentation hatten wir uns das Postkartenprojekt Commons:Brück & Sohn, welches sk und derbrauni in den Jahren 2015 und 2016 mit dem Meißner Verlag Brück & Sohn durchgeführt hatten, herausgesucht. Die Wandzeitungen dazu wurden von den Besuchern interessiert gelesen und bewundert. Oftmals entstanden aus der Bewunderung über dieses Projekt heraus Gespräche, die sich thematisch rund um alte Postkarten, Bilder und die Entwicklung der historischen Dresdner Innenstadt drehten. Es gab sogar einige Angebote von Dresdnerinnen und Dresdnern, die gerne alte Fotos und einige mehr als 100 Jahre alte Postkarten aus dem Familennachlass zur Verfügung stellen möchten.

Entgegen der Vorjahre, bei denen das Interesse an unserem Vortrag stets sehr gering war, verzichteten wir in diesem Jahr auf diesen. Trotzdem kamen sehr konstruktive Gespräche zustande, aus welchen herauszuhören ware, dass das Interesse an der Nutzung der Wikipedia sehr groß ist. Das Mitmachen wird aber oft als Hürde angesehen („Zu kompliziert.“, „Das verstehe ich doch gar nicht.“, …). Leider fehlt es (so die Erkenntnis des Sonntags) dem – größteils älteren – Besuchern an Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten bezüglich des Beitragens. Trotz dessen wurden wir nicht müde die Menschen an unserem Stand zu motivieren und Kontaktdaten auszutauschen, um den Einstieg in die Wikipedia so einfach wie möglich gestalten zu können.

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an Wikimedia Deutschland, die auch in diesem Jahr Druck- und Standkosten übernahmen und Informationsmaterialen sowie Give-aways zur Verfügung stellten. Maria aus dem Team Ideenförderung gilt ein besonderer Dank, da sie noch einigermaßen kurzfristig ein Paket mit Informationsmaterialen sowie Give-aways auf die Reise schickte und somit eine gute Ausstattung des Standes sicherte. Ein weiterer Dank gilt allen Mitwirkenden unseres Standes: DynaMoToR, derbrauni, Kolossos (die am Sonnabend vor Ort waren) und Bybbisch94 (der gemeinsam mit dem Autor dieses Artikels am Sonntag die Stellung hielt). (DCB, 05.03.)

Wikipedia an der Uni

Hauptgebäude der University of Manchester

Was die Verwendung der Wikipedia an Universitäten betrifft und die Einstellungen von Hochschullehrern zur Wikipedia, wird man wohl keine einhellige Meinung finden. Die einen finden die Wikipedia vielleicht hilfreich, andere finden sie interessant, noch andere verdammen sie. Ein sehr schönes Beispiel dafür, wie die Einstellung zur Wikipedia an Hochschulen aussehen könnte, habe ich an der University of Manchester gefunden. Giles Johnson ist dort Botaniker und hat am 22. Januar 2017 zur Studienbegleitung der Erstsemester der Studienfächer Biologie und Genetik ein internes Informationssystem aufgesetzt. Darin schreibt er unter anderem (die Erlaubnis des Zitierens hat er mir gegeben):

„You will notice that I have included a number of links in this site to pages on Wikipedia. Wikipedia is often said to be unreliable. However, I think it is wonderful. It provides accurate information across an imense range of topics. It is not however perfect. Like textbooks, it does contain errors. If you find errors you should correct them. However, you should never rely on a single source of information. Always try to find alternative sources to back up information you include in essays. Be critical and don't assume that just because someone wrote something down, including me, it is correct. In the end you will be learning to read the original sources of information and understand the studies that allow us to conclude the things we think we know.…“

Übersetzung: Ihr werdet bemerkt haben, dass diese Seite ein paar Links auf die Wikipedia enthält. Wikipedia wird häufig als unzuverlässig angesehen. Ich denke jedoch, dass sie etwas Wundervolles ist. Sie stellt exakte Informationen für eine enorme Bandbreite an Themen zur Verfügung. Sie ist aber nicht perfekt: So wie in Lehrbüchern finden sich dort auch Fehler. Wenn ihr Fehler findet, solltet ihr sie korrigieren. Ihr solltet euch auch nie auf Informationen verlassen, die nur aus einer einzigen Quelle kommen. Versucht immer, für eure Texte alternative Quellen zu finden, um eure Aussagen zu unterstützen. Seid kritisch und geht nicht davon aus, dass etwas wahr ist, nur weil es jemand niedergeschrieben hat – und das betrifft auch meine Texte. Letztendlich werdet ihr lernen, die Originalquellen zu lesen und die Studien verstehen, die uns erlauben, diejenigen Sachen zu schlussfolgern, die wir glauben zu wissen. …“

G. K., 2.3.

Husch, husch, Auf zum Mitmachen...

Durfte nicht bewertet werden: WLE 2016

Seit einiger Zeit steht rechts ein Hinweis auf eine Jurorensuche für Wikipedia Loves Earth (WLE) 2017 in Deutschland. Der ist leider durch viele Einträge schon etwas nach unten gerutscht und wird nicht so richtig beachtet. Also macht mit und bewerbt euch! Ich zähl jetzt nicht, aber vermutlich acht mal war ich schon dabei. Es ist Arbeitsstress, wenn man von acht Uhr morgens bis fast Mitternacht rumwerkelt. Aber es gibt wirklich kaum eine bessere Möglichkeit, um Zusammenarbeit kennenzulernen. Die Diskussionen über die eingereichten Bilder sind für jeden von Nutzen. Wenn man die letzten Bewerbungen ansieht, fallen immer die gleichen Namen auf. Deren Bilder können zwar eingereicht werden, nehmen aber am Wettbewerb nicht teil. Aber manchmal gibt es auch Neugierige, die sich das antun: Medea7. Und das war toll, ich traf sie sogar auf der Preisverleihung in Berlin wieder.

Die Kollegen aus Österreich und der Schweiz nehmen in diesem Jahr am Wettbewerb nicht teil. Muss Deutschland aufgrund fehlender Juroren auch verzichten?

Um es den Bewerbern etwas einfacher zu machen, hat die Orga in diesem Jahr Ort und Datum im Voraus gebucht. Liegt es daran? Oder ist das Interesse an Naturbildern mittlerweile gesunken? Immerhin gab es 2016 115153 neue Fotos. Und ich bin sicher, dass schon viele Uploader den Termin erwarten …

Also kommt in die Puschen und bewerbt euch! Mehr als eine Nicht-Wahl kann doch nicht passieren. Nf., 27.2.

Eine Zeit zum Schreiben …

Wikipedia lebt von ihren Autoren und Artikeln, und, auch wenn es häufig anders scheint, sind Diskussionen und Streitereien eher Beiwerk und Hintergrundrauschen dieses Projekts. Zahlreiche Autoren schaffen hier täglich neue Artikel und mehr oder weniger umfangreiche Ergänzungen an bestehenden Artikeln, etliche weitere Benutzer pflegen den Bestand, korrigieren inhaltliche Fehler und Tippfehler und wieder andere Benutzer illustrieren die Artikel mit Fotos, Karten und Grafiken. Das ist Wikipedia und so funktioniert sie seit ihrer Gründung.

Ran an die Tasten …

Bereits vor mittlerweile 13 Jahren haben einige Autoren der Wikipedia einen Rahmen für eine Zeit zum Schreiben geschaffen, in der die Autoren in einen freundlichen Wettstreit gegeneinander treten und mit dem antreten, was sie am besten beitragen können: ihren Texten. Der nunmehr zum 26. Mal stattfindende Schreibwettbewerb hat sich seitdem nicht nur zu einer regelmäßig festen Größe im Wikipedia-Kalender entwickelt, seit Jahren kann er allen Unkenrufen und Todesanzeigen zum Trotz als einer der erfolgreichsten Autor(inn)eninitiativen der Wikipedia bezeichnet werden und, auch wenn die Anzahl der Beiträge und Beitragenden immer mal nachlässt, stammen bis heute zahlreiche unserer qualitativ hochwertigsten Beiträge aus dieser Zeit zum Schreiben.

Am 1. März ist es wieder soweit – der Beginn des Schreibwettbewerbs und damit der Beginn eines Monats, der dem Schreiben gewidmet sein sollte. Parallel zu diesem Schwergewicht findet dabei auch in diesem Jahr wieder ein Miniaturenwettbewerb mit eigenen Regeln statt, um auch Autoren zu motivieren, die sich eher auf kleinere Perlen konzentrieren möchten. Der Schreibwettbewerb und der Miniaturenwettbewerb dienen in erster Linie der Befriedigung des Spaßfaktors, der bei vielen Streitereien, Edit-Wars und anderen alltäglichen Widrigkeiten in der Wikipedia leider ab und zu verloren geht. Artikel können sowohl in je einem als auch parallel in beiden Wettbewerben nominiert werden. Die Organisatoren freuen sich, wenn sich möglich viele Leute die Zeit zum Schreiben nehmen, ihre Texte beim Schreibwettbewerb und beim Miniaturenwettbewerb präsentieren und sich damit im friedlichen Wettstreit mit anderen Autoren messen.AR, 25.2.

PS: Wer noch mit einer Teilnahme liebäugelt, sich aber nicht so ganz entschließen kann, könnte in der Liste der zu vergebenden Preise vielleicht ein ausschlaggebendes Argument entdecken. Im Namen des Schreibwettbewerbs möchte ich mich hiermit bei allen bisherigen und zukünftigen Spenderinnen und Spendern bedanken. (TAM, 1.3.)

Wikipedia Goes Berlinale

Der Berlinale-Palast

In der Vergangenheit hatte es bereits vereinzelte Zaungäste und sogar eine Einzelakkreditierung gegeben: Und nun das volle Programm! Martin Kraft und ich nahmen uns Zeit für 10 Tage Berlinale. Klar war, dass das nur mit ordentlichem Kamera-Equipment Sinn macht, also rein ins Getümmel mit den beiden Canon-Sets vom Festivalsommer!

Greg Zglinski bei der Weltpremiere zu Animals

Durch etwas Überzeugungskraft von Martin war es uns tatsächlich gelungen, eine Akkreditierung für die Berlinale zu erhalten. Zwar ohne festen Platz im Photo Call und am roten Teppich, dafür mit der Eintrittskarte für alle Fototermine, Pressekonferenzen und Premieren. Wie es sich für Profis gehört, ergänzten wir uns entweder per Objektiv („Weitwinkel oder Tele?“) oder teilten uns örtlich auf, immerhin gab es neben dem Potsdamer Platz noch zahlreiche weitere Locations, etwa den wunderschönen Zoopalast.

Um es vorwegzunehmen, was die Bildausbeute angeht, haben wir die Sache sicherlich unterschätzt: Was mich angeht, wollen mehr als 20.000 Bilder durchgesehen werden, jeder Tag bot uns etwa ein Dutzend Fotogelegenheiten. In der entsprechenden Commons-Kategorie ist bereits ein Bruchteil dessen einsehbar, was die wenigen Tage seit Ende der Berlinale am Sonntag an Nachbearbeitungszeit hergaben.

Arly Jover zu Beginn der Pressekonferenz zu A Prominent Patient

Es zeigt sich, dass neben den Must-have-Fotos (Hugh Jackman, Patrick Stewart oder auch Jakob Lass) zahlreiche internationale Filmschaffende abgelichtet wurden, die die jeweiligen Sprachversionen bereichern werden (z.B. Alexandra Borbély, Mahmoud Sabbagh oder Eduardo Casanova). Wir schätzen, dass die Sichtung und das Hochladen der Bilder ca. 2 Monate in Anspruch nehmen wird, erst dann wird man wohl abschätzen können, was wir in diesen Tagen geleistet haben.

Oren Moverman, Steve Coogan, Richard Gere und Laura Linney beim Photo Call zu The Dinner

Was bleibt, ist eine einmalige Erfahrung, die wir gerne wiederholen wollen. Vielleicht mit etwas mediterranem Flair das nächste Jahr in Cannes? WMDE wäre dem sicher nicht abgeneigt, angesichts der Masse an Bildern, die dabei herausspringt. Im Vergleich zu unseren Kollegen, den Profi-Fotografen sind die Bilder sogar richtig billig, nämlich de facto kostenlos. Beim Branchentiger Getty Images kostet ein vergleichbares Bild locker mal 565 Euro.

Hugh Jackman im Meer von Autogrammjägern

Was waren nun die Highlights aus 10 Tagen Berlinale? Ich habe immerhin einen Film gesehen, für Martin war es das erste Filmfestival, ohne ein Kino von innen gesehen zu haben. Auch sonst ist eine gewisse Leidensfähigkeit bei Berliner Temperaturen im Februar sicherlich notwendig. Ansonsten war es sicher der Hauch von Bollywood bei der Premiere von Newton oder nicht zu vergessen der Gratis-Kaffee in größeren Mengen. Bleiben wird auch die Erfahrung des (VIP-)Pressestatus; wenn man plötzlich auf der anderen Seite steht als diejenigen, die 4 Stunden lang auf Robert Pattinson warten (leider noch nicht hochgeladen). Die Arbeit mit dem Kamera-Set hat Lust gemacht auf mehr, aber die Foto-Saison beginnt ja gerade erst. Q., 21.2.

Stanley Tucci, Geoffrey Rush und Armie Hammer im Blitzlichtgewitter

Dem wäre noch hinzufügen, dass man auch als alter Photo-Hase noch eine Mengen lernen kann, wenn man sich eine gute Woche lang im Nahkampf mit den Kollegen der versammelten Weltpresse befindet. Insbesondere im Bereich der Photographie mit Systemblitzen haben trotz/wegen etlicher technischer Probleme einige Erfahrungen gesammelt – mehrere Besuche beim lokalen Photohändler inbegriffen. Ein dickes Dankeschön an das Team von WMDE, das uns in Sachen Technik tatkräftig unterstützt, kurzfristig die Ergänzung der Blitztechnik ermöglicht und Kleinigkeiten sogar persönlich an den Potsdamer Platz geliefert hat. MJK, 22.2.

Winter: Sport frei!

Elisabeth Högberg am Start des Einzels.

Schon lange hatten wir darüber geredet. Wir müssten unbedingt mal zum Biathlon. Weltcup. Oberhof. Oder Ruhpolding. Und 2017 sollte es dann soweit sein. DerHexer und ich hatten eine (Teil-)Akkreditierung für Ruhpolding erhalten. Und dann kam das Wetter dazwischen. Unwettervoraussage für die Zeit des Weltcups, vor allem für den Weg dorthin, aber möglicherweise auch vor Ort. Also sagten wir schweren Herzens ab. Nunja – immerhin ist es alle Jahre wieder und wir wollen 2018 einen neuen Versuch wagen. Doch dann kam es ganz schnell ganz anders. Ende Januar fanden in Duszniki-Zdrój in Polen die Biathlon-Europameisterschaften 2017 statt. Obwohl eine vollwertige Meisterschaft, wird sie vor allem von den mittel- und westeuropäischen „Biathlonmächten“ eher stiefmütterlich behandelt, da man sich zu dieser Zeit eher auf die wenig später folgenden Weltmeisterschaften vorbereitet. Und wie Spitzensportler und Verbände halten sich auch die Presse und das Publikum zurück. Somit stand einer kurzfristigen Teilnahme nichts mehr im Wege.

Juri Schopin im Ziel nach dem Einzelrennen.

Ohne Akkreditierungsbestätigung und ohne den Hexer, der arbeiten musste, machte ich mich dann auf den Weg. Fast eine Woche EM in Polen. Die Akkreditierung funktionierte auch ohne Bestätigung recht problemlos. Alles in allem waren die Wettkämpfe gut organisiert, das Pressezentrum gut ausgestattet. Nur der Shuttleservice funktionierte nicht so recht. Ich selbst teilte mir ein Hotel mit der russischen Mannschaft, die am Ende auch am erfolgreichsten war. Leider blieben die Pressekonferenzen mit den Medaillengewinnern nach den Rennen sehr unkritisch. Nicht ein Reporter stellte Fragen an die beiden erfolgreichsten Teilnehmer, die erst in diesem Jahr nach abgelaufenen Dopingsperren in den aktiven Rennbetrieb zurückkehrten. Interessant und das vielleicht wichtigste Ergebnis war ein Gespräch mit dem Mediendirektor der Internationalen Biathlon-Union (IBU), der mir unter anderem erklärte, dass Wikipedianer für Veranstaltungen wie den Weltcup oder die Weltmeisterschaften eher keine vollen Akkreditierungen bekommen werden, weil sie nicht aktuell über die Wettkämpfe im Sinne von Presse berichten. Was nicht heisst, dass es nicht auch hier Mittel und Wege geben könnte. Weitere Gespräche werden wohl ab dem Frühjahr folgen. Wohin diese führen, ist beiden Seiten bislang alles andere als klar. Aber wir alle sind offen für Vieles und vor allem gutwillig. Die Ergebnisse, die mittlerweile fast alle hochgeladen und kategorisiert, aber noch nicht in die Artikel eingebunden sind, können auf Commons gefunden werden.

Mateusz Pawel Sochowicz im Nationencup-Rennen.

Schon eine Woche später ging es weiter. Mit DCB war ich in Oberhof, beim Rennrodel-Weltcup. Auch DCB hat sich zuletzt sehr aktiv in der Sportfotografie umgetrieben und war etwa bei Spielen des Dresdner SC, der Dresden Titans, der Oettinger Rockets sowie des VfB 91 Suhl. Man sollte nicht meinen, wie anstrengend der Aufstieg auf einen Rodelbahn-Hang sein kann. Üblicherweise platzierte sich DCB im Zielbereich, wo man den Athleten recht nahe kommen konnte. Mein Platz war am Auslauf, wo die Sportler mit ihren Schlitten zum Stehen kamen. Wenn sie noch sehr viel Schwung hatten, musste ich noch schnell beiseite springen, was dazu führte, dass ich einmal zur Belustigung der Menge neben der Bahn in einem Schneehaufen landete. Auch meine Familie konnte sich zwei Tage mit dem zunehmend langweiligen, weil recht einfachen Spiel „finde Marcus im Fernsehen“ beschäftigen. Anders als zu den Biathleten war der Umgang mit den Rodlern recht nahe, fast familiär. DCB bekam sogar Freundschaftsanfragen auf Facebook, weil Rodlerinnen seine Bilder so gefielen. Es konnten nicht nur Bilder von aktuellen Athleten gemacht werden, sondern beispielsweise auch von Ute Oberhoffner und Marie-Luise Rainer. Die Ergebnisse dieses Wochenendes finden sich ebenfalls auf Commons, bislang fehlt aber noch ein beträchtlicher Teil der Bilder.

Für beide Veranstaltungen an dieser Stelle einmal mehr auch der Dank an Wikimedia Deutschland (WMDE) für die unkomplizierte Unterstützung. MC, 14.2.

Helden der Wehrmacht – Unsterbliche deutsche Soldaten

Das zerbombte Rotterdam. Die Namen der deutschen Bomberpiloten werden nicht genannt, ihre „Leistung“ eignete sich nicht zur Propaganda.
Das gilt auch für Coventry. In unserem Artikel zum Generalfeldmarschall Hugo Sperrle fehlt der Hinweis, dass die Angriffe auf Coventry in die Zeit fielen, als er Chef der Luftflotte 3 war. Dies wird freundlich in einer geographischen Bezeichnung versteckt. Übrigens auch ein Top-100-Nazi der National-Zeitung und natürlich wird auf das Spanienkreuz und Ritterkreuz hingewiesen.

Um die Jahrtausendwende erschien in der rechtsextremen National-Zeitung eine Artikelserie mit Biographien von NS-Militärs. Diese Serie ist auch als Buchreihe Helden der Wehrmacht. Unsterbliche deutsche Soldaten[1] im ersten Band mit 100 Biographien vom Verlag der National-Zeitung verwertet worden und fand auch bei Rechtsextremisten jenseits der DVU wohlfeile Aufnahme. Der Politikwissenschaftler Fabian Virchow hat in Gegen den Zivilismus. Internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten. (2006)[2] unter anderem diese Serie untersucht. In ihr wurden unter Verwendung von „sprachlichen Formeln der Wehrmachts- und NS-Propaganda“ (Virchow) „deutsche Helden einmal ins rechte Licht gerückt“, um einer „einseitige[n] Vergangenheitsbewältigung“ (beides National-Zeitung) entgegen zu wirken. Die Serie repräsentiert „die Vorstellung der extremen Rechten von den auf die Tat orientierten, den Lauf des Geschehens/der Geschichte im Interesse des ‚nationalen‘ oder ‚völkischen‘ Kollektivs gestaltenden Männern“. Die Charakterisierungen verwiesen „zugleich auf eine Konzeptualisierung von Männlichkeit, deren Profil – sehr vereinseitigt – durch Eigenschaften wie ‚Härte‘, ‚Opferbereitschaft‘, ‚Todesmut‘, ‚Tapferkeit‘, ‚Zähigkeit‘, ‚Schneid‘ oder ‚Steherqualitäten‘“.(Virchow) Doch was hat das mit Wikipedia zu tun? Ist es wirklich eine gute Nachricht, dass 99% dieser top 100 Nazi-Helden einen Wikipediaartikel haben? Ein erstes Beispiel:

Joachim Helbig (* 10. September 1915 in Börln, Sachsen; † 5. Oktober 1985 in Malente) war ein deutscher Luftwaffenoffizier und Kampfflieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Zu Kriegsende Oberst, galt er neben Werner Baumbach, Dietrich Peltz und Hermann Hogeback als „erfolgreichster“ Kampfflieger der Luftwaffe, die mit den Schwertern zum Ritterkreuz ausgezeichnet wurden.“

Wenn dann noch die angebebene Literatur aus einem rechtsextremen Verlag von Waldemar Schütz stammt dessen Autor gerne verwendet wurde [3] deutet sich schon etwas an. Noch ein Beispiel:

Hans-Joachim Walter Rudolf Siegfried Marseille (* 13. Dezember 1919 in Charlottenburg b. Berlin; † 30. September 1942 sieben Kilometer südlich von Sidi Abdel Rahman[1], Ägypten) war ein deutscher Jagdflieger und Offizier im Zweiten Weltkrieg. Als erfolgreichster Jagdflieger auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz wurde er unter dem Namen Stern von Afrika bekannt.“

Aller guter Beispiele sind drei:

Günther Lützow (* 4. September 1912 in Kiel; † 24. April 1945 vermisst bei Donauwörth) war ein hochdekorierter Jagdflieger der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. In mehr als 300 Kampfeinsätzen erreichte Lützow 108 Abschüsse.[1] Während des Spanischen Bürgerkriegs wurden ihm fünf Abschüsse zuerkannt. An der Westfront hatte er 18 Abschüsse. Darunter war mindestens ein viermotoriger Bomber. An der Ostfront wurden ihm 85 Abschüsse zuerkannt.“

In allen drei Artikeln ist Töten eine abzählbare Leistung. Je mehr Abschüsse desto erfolgreicher (ob mit oder ohne Anführungszeichen), dies folgt der Sichtweise der NS-Propaganda. Eine vergleichbare „Leistung“ eines Bomberpiloten, gemessen etwa im Gewicht der abgeladenen Bombenlast wurde schon in der NS-Propaganda weder erhoben noch mitgeteilt. Die „Leistung“ des Jagdpiloten verbunden mit Vorstellungen einer fiktiven ritterlichen Männlichkeit war dagegen etwas, das die Propaganda wunderbar brauchen konnte, um die nächsten der schnell verschlissenen Piloten oder sonstiges Kanonenfutter anwerben zu können. Wikipedia – also wir – folgen hier eindeutig den Vorstellungen der NS-Propaganda. Dass es auch anders gehen kann, zeigt dieser Artikel:

Oskar-Heinrich Bär, auch Heinrich oder Heinz genannt; (* 25. Mai 1913 in Sommerfeld; † 28. April 1957 bei Braunschweig) war ein deutscher Luftwaffenoffizier und Jagdflieger. Er wurde in der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart von rechten und rechtsextremen Medien und Schriftstellern rezipiert.“

Diese Einleitung vermeidet das Leistungsnarrativ und weist auf die Bedeutung hin, die die Lemmaperson tatsächlich hat. Ein eigener Absatz mit Virchow als Basis beschreibt Bärs Bedeutung genauer. Die Relevanzkriterien im Bereich Militär setzen, dass Personen erst ab dem Generalsrang (in der Auslegung des Portal Militär alles wo General davor steht) relevant werden. Alle vier Beispiele überspringen diese Hürde nicht. Aber wenn man so möchte, erreichen alle das Kriterium der nachhaltigen medialen Präsenz. Geschaffen von der NS-Propaganda mit entsprechenden Narrativen, sind sie nie wieder verschwunden und heute im Internet, populärer und populärwissenschaftlicher Literatur dauerpräsent. Diese Relevanz stiftende Tatsache wäre darzustellen. Der Ärger über miese, apologetische und/oder rechtsextreme Literatur weit jenseits von WP:LIT würde sich so in einen Relevanznachweis verwandeln. Wir müssten nur noch nach Qualität und Ausrichtung sortieren, etwa so wie bei irgendwelchen xyz-Promis die auch dauerhafte Medienpräsenz besitzen.

Im Sommer 2016 fand in München der Workshop So war der deutsche Landser. Die populäre und populärwissenschaftliche Darstellung der Wehrmacht statt. Organisiert wurde er durch den Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. mit Unterstützung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr und des Verlags Ferdinand Schöningh (Paderborn).[4] Populäre und populärwissenschaftliche Literatur (nebst Webseiten die auch aus dieser befüllt werden) sind nun die Hauptquelle aus der auch unsere NS-Militärbiographien generiert werden, auch wenn man dieses tarnt und leugnet. Auf dem Workshop gliederte Florian Schreiner die Mythen und Narrative grob in zwei Obergruppen: „Der Sauberkeitsmythos sei vor allem durch ehemalige Wehrmachtssoldaten und deren Nachfahren geprägt worden, um eine Beteiligung an Kriegsverbrechen oder am Holocaust abzustreiten. Im Falle des Professionalitätsmythos wurde die Feldherrenkunst in den Vordergrund gerückt, beispielsweise von Generalfeldmarschall Erich von Manstein oder von SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny. In deren Sicht hätte die deutsche Wehrmacht den Krieg gewinnen können, wenn die gleichen materiellen und personellen Voraussetzungen wie bei den Alliierten geherrscht hätten.“ Auch Schreiners Beispiele stehen auf der 100-top-Nazis-Militärs Liste der National-Zeitung. Die Nachricht, dass wir zu 99% dieser Nazi-Helden Artikel haben, wäre dann eine gute, demokratische und menschenfreundliche Nachricht, wenn diese Artikel nicht die von der extremen Rechten bevorzugten Narrative aufweisen würden.--EF 14.2.

Technische Wunschliste: „Bessere Lösung von Bearbeitungskonflikten“ kommt als Beta-Funktion

Die bisherige Oberfläche zur Auflösung von Bearbeitungskonflikten:
  • oben: aktueller Text der Seite
  • Mitte: Unterschiede
  • unten: eigener Text des Benutzers
Die neue, zweispaltige Oberfläche:
  • links: die kollidierenden Änderungen (gelb hervorgehoben: eigene; blau: die des anderen Nutzers)
  • rechts: Texteditor für die neue Version
Dieselbe Seite ohne JavaScript

Viele kennen das Problem: Man editiert einen Artikel, klickt auf „Änderungen speichern“ – um dann festzustellen, dass in der Zwischenzeit jemand anderes eine neue Artikelversion erzeugt hat. Will man die eigenen Änderungen behalten, muss man sie auf der „Bearbeitungskonflikt-Seite“ manuell in die neue Version einarbeiten. Diese Seite empfinden viele Nutzer aktuell als verwirrend, unübersichtlich und schwer zu bedienen.

Mehr Nutzerfreundlichkeit bei Bearbeitungskonflikten, so lautete der Wunsch Nummer 1 in der 2015er-Umfrage „Technische Wünsche“. Etliche Nutzer haben dann anhand verschiedener Umsetzungsideen diskutiert, was ihnen dabei wichtig ist. Auf dieser Basis hat das Team der Softwareentwicklung nun eine erste Fassung der neuen Seite umgesetzt. Als Beta-Funktion wird die Neuerung voraussichtlich heute, den 13. Februar, auf Meta und am 14. Februar auf der deutschsprachigen Wikipedia zur Verfügung gestellt. Weitere Wikis folgen.

Die neue Seite ist zweispaltig aufgebaut:

Die linke Spalte gibt einen Überblick über die Kollisionen zwischen dem Text der aktuellen Version und dem eigenen. Eigene Textänderungen werden gelb hervorgehoben, die Änderungen des anderen Nutzers blau. Bei aktiviertem JavaScript kann man außerdem einstellen, dass man nur seine eigenen Änderungen sieht, und dass unveränderter Text ausgeblendet wird, damit man sich leichter auf die Konfliktpassagen konzentrieren kann. Aus dieser Spalte kann Text kopiert werden.

Die rechte Spalte ist ein Texteditor. Hier wird die neue Version erstellt. Zunächst steht hier der aktuelle Artikel als Wikitext. Er kann bearbeitet werden, indem beispielsweise Textpassagen aus der linken Spalte hinüber kopiert werden. Mit Klick auf „Änderungen speichern“ wird der Text in der rechten Spalte als neuer Artikeltext veröffentlicht.

Die Neuerung kommt dem Wunsch nach einer besseren Handhabbarkeit der bisherigen Funktion nach: Konfliktpassagen und zu speichernder Text können direkt verglichen werden; durch Filterfunktionen wird die Navigation zwischen Änderungen erleichtert. Die verbesserte Ansicht und Bedienung löst aber nicht das grundsätzliche Problem eventueller Bearbeitungsschleifen, wenn die Änderungen von mehr als zwei Autoren miteinander kollidieren.

Um die Beta-Funktion zu nutzen, muss unter „Beta“ der Haken bei „Zwei-Spalten-Bearbeitungskonflikt“ gesetzt werden. Das Team freut sich über Feedback auf der Diskussionsseite zur Beta-Funktion oder hier auf WP:Technische Wünsche, beispielsweise zu Anzeigeproblemen oder Schwierigkeiten in der Bedienung. Jede Rückmeldung ist hilfreich, denn die Beta-Phase soll dazu dienen, die Funktion zu verbessern und Fehler zu finden.

Ein großes Dankeschön an alle, die sich an der Erarbeitung dieses Wunsches beteiligt haben! js (wmde), 13.2.

Das Lokal K – verspielt und denkmalverliebt

„WLM“-Fotoausstellung im Lokal K

Das Lokal K in Köln zeigt sich verspielt: Ab kommenden Dienstag, 14. Februar, wird dort wöchentlich dienstags ein offener Spieleabend stattfinden, organisiert von dem neuen Benutzer:Donmkel im Rahmen des Projektes Wikipedia spielt ..., initiiert von Achim Raschka. Darüber hinaus findet am Wochenende 18./19. Februar ein zweitägiges Spielewochenende statt. Zu allen Terminen sind Interessierte herzlich eingeladen.

Die Spieleaktivitäten werden in gehobenem Ambiente stattfinden: Die Benutzer Geolina163 und 1971markus haben sich dankenswerterweise darum gekümmert, dass 10 Siegerbilder plus zwei weitere Kölner Motive des Denkmal-Fotowettbewerbs Wiki Loves Monuments 2016 im Rahmen einer kleinen Fotowanderausstellung nun auch im Lokal K repräsentativ an der Wand hängen und genüsslich betrachtet werden können. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei; Kinder und Jugendliche zahlen die Hälfte. Ni., 11.2.

Meine erste erfolgreiche freundliche Abmahnung

Als Anfang des Jahres die bisher sehr umfangreiche Abmahndiskussion begann, habe ich erstmals nach meinen auf Commons hochgeladenen Bildern im Internet per Google gesucht... Als einer der ersten Treffer wurde mir ein Bild angezeigt, welches auf einer Webseite des Österreichischen Bundesministers für Landesverteidigung und Sport zwar mit Namensnennung, aber ohne Lizenzangabe verwendet wurde. Auf dieser Webseite wurde das Bild sogar als Download angeboten... Auf eine freundliche Email, die ich des Nachts geschrieben habe, wurde mir binnen Stunden geantwortet und die Webseite um die nötige Lizenzangabe (CC BY-SA 4.0) geändert. In der Mail antwortete mir der zuständige Redakteur wie folgt: „Ich möchte mich als Redakteur, der den Beitrag mit Ihrem Foto bearbeitet hat, für Ihre Information bedanken. Ich habe die Lizenzangabe dazugefügt und werde auch kontrollieren, ob es noch Fotos mit dem gleichen Fehler gibt. Wir werden auch noch zusätzliche Adaptionen vornehmen, um in diesem Bereich auf der sicheren Seite zu sein. Die Rechtslage ist leider etwas verwirrend und beschäftigt uns schon geraume Zeit.

Irgendwo in diesen ganzen Abmahndiskussionen habe ich mal die Behauptung aufgestellt „Die meisten Wikipedianer selbst wissen überhaupt nicht wie korrekt lizenziert wird“... Und wie soll dann erst der externe Nachnutzer wissen und verstehen, wie Bilder lizenzkonform weiterverwendet werden können?

Im weiteren Verlauf der Abmahndiskussionen bin ich wirklich erschrocken, wie viele unterschiedliche Variationen es auf Commons gibt, Bilder zu lizensieren... Wer hat sich diesen Quatsch eigentlich einfallen lassen?

In der Wikipedia gibt es die grundsätzliche Lizenz für Textwerke CC BY-SA 3.0. In der Wikipedia gibt es sicherlich auch so einige Kandidaten, die würden ihre Textwerke gerne als Kunstwerk kennzeichnen wollen und auch als Erst- und Hauptautor jede Änderung an ihren Werken verbieten wollen... Auf Wikipedia speichern wir unsere Textbeiträge unter dem Hinweis „Wenn du nicht möchtest, dass dein Text weiterbearbeitet und weiterverbreitet wird, dann speichere ihn nicht“. Warum soll dies auf Commons anders sein?

Mit dem zuständigen Redakteur stehe ich weiterhin in Verbindung, bin aber mittlerweile von den unterschiedlichen Commons-Lizenzen völlig verwirrt und kann dem Redakteur eigentlich nur noch raten, juristische Hilfe zu suchen, wenn Bilder aus Commons verwendet werden sollen... Soll das das Ziel von Wikipedia/Commons sein? (P.S. Dem Redakteur aus Wien habe ich WMAT und den offenen Dienstag als Ansprechpartner sehr empfohlen... wenn der Redakteur wirklich mal bei WMAT aufschlagen sollte, sollten die Personen vor Ort versuchen, diesen Redakteur zu beraten, und auch versuchen, ihn als Autor und Bilderspender zu gewinnen... denn schreiben und bebildern kann er!)

Ich habe irgendwie die Hoffnung, dass nach diesen Diskussionen es dem Nachnutzer einfach einfacher gemacht wird, Bild- und Textbeiträge aus Wikipedia/Commons zu übenehmen ohne in irgendwelche „Abmahnfallen“ zu stolpern...!!

Ich, und ich hoffe viele von uns, sind hier ehernamtlich angetreten um unsere Beiträge dem freien Wissen und damit der Öffentlichkeit, kostenlos zur Verfügung zu stellen... 1971m., 5.2.

Scheinlösungen

Statt sich der bestehenden Nachnutzungsprobleme konstruktiv und nachhaltig anzunehmen, macht man in der Wikipedia-Community leider mal wieder das, was man hier meistens macht, wenn die Volksseele kocht: Man streitet sich – aber nicht darüber, wie man die Probleme bei der Weiternutzung unserer Inhalte verringern könnte (z.B. durch klarere und einfachere Hilfen für Nachnutzer oder konstruktive Richtlinien für den Umgang mit Urheberrechtsverletzungen). Nein, sie streitet sich darüber, wie man die Photographen möglichst am drakonischsten bestrafen kann, die es beim Durchsetzen ihrer Urheberrechte übertreiben. Aktuell geht es um nichts geringeres, als die vollständige Tilgung ihrer Arbeit aus der Wikipedia.

Dummerweise betrifft das nicht nur die wenigen Abmahner, die wegen überzogener Forderungen zu Recht in der Kritik stehen, sondern es kann auch jeden gut-meinenden Photographen treffen, der in einem legitimen Einzelfall ausnahmsweise mal zu diesem Mittel greift. Wenn z.B. der Autor dieser Zeilen ein Extremisten-Blog oder den Verbreiter einer Fake-News-Meldung wegen einer nicht lizenzgerechten Nutzung eines seiner Photos (z.B. eines Politiker-Portraits) abmahnen würde, dann müsste er nach Verabschiedung der gerade diskutierten Regelung damit rechnen, dass der Großteil seiner ehrenamtlichen Arbeit der letzten 10 Jahre aus diesem Projekt getilgt würde.

Es geht ja schließlich um eine gerechte Sache und gegen den bösen Kommerz, da kann man sich nicht mit so Details wie einer Einzelfallabwägung aufhalten … M K, 5.2.

Bitte mitmachen beim Wartungsbausteinwettbewerb

Morgen startet schon die Winterausgabe des Wartungsbausteinwettbewerbs und bisher haben sich erst erschreckend wenige Mitstreiter zusammengefunden. Daher hier nochmal die Bitte an alle, beim Wettbewerb mitzumachen: Einfach alleine oder zusammen mit anderen Benutzern anmelden, verschiedene Artikel mit Wartungsbausteinen überarbeiten, diese überarbeitete Artikel in die Wettbewerbstabelle eintragen – und schon hat die WP wieder einen überarbeitungswürdigen Artikel weniger. Auch bei diesem Wettbewerb heißt es wieder „Dabei sein ist alles“, von daher wird hier von niemandem durch die Anmeldung beim Wettbewerb erwartet, gleich hunderte Artikel überarbeiten zu müssen. Wenn jeder Leser dieser Zeilen innerhalb der nächsten zwei Wochen auch nur einen einzigen Artikel verbessert, wären schon um die 8.000 mangelhaften Artikel überarbeitet. Mach doch einfach mit, es ist ganz einfach. Zahlreiche Hinweise und Tipps gibt es auf der Wettbewerbsseite. Bei Fragen gerne jederzeit auf der Diskussionsseite melden. TM, 4.2.

Schönwetter- und Schülervandalenadmins, ist das die Zukunft?

Nachdem per Canvassing ([5], [6], [7], [8], [9], [10]) erfolgreich dafür gesorgt wurde, dass sich ein weiterer Admin einer Wiederwahl zu stellen oder zu gehen hat, stellt sich eine Frage: Sind „Schönwetter- oder Schülervandalenadmins“ die Zukunft? Admins, die nur noch Penisvandalen sperren, alte IP-Seiten und Verschiebereste löschen, mal einen Import machen und mal eine Anfrage auf Versionszusammenführung beantworten? Admins, die Entscheidungen treffen, egal ob in der Löschdiskussion, auf Löschprüfung, Vandalismusmeldung oder Sperrprüfung, stehen inzwischen derartig stark unter Dauerbeschuss, dass dies nicht nur ein Job ist, der definitiv nicht vergnügungssteuerpflichtig ist, nein, es ist ein Job, der inzwischen gute, kompetente und gestandene Mitarbeiter das Handtuch werfen lässt. Dass aus Entscheidungen Frust erwachsen kann, immer genau dann, wenn die Entscheidung nicht so getroffen wurde, wie man sie persönlich gerne gesehen hätte, gilt es zu berücksichtigen und möglichst zu minimieren, doch gilt es auch, die Sorgen und Nöte der Gewählten, denn auch das sind Freiwillige, Ehrenamtliche, die sich einsetzen, zu sehen. Es ist unsere Wikipedia, mir liegt sie sehr am Herzen, sie benötigt gute und fleißige Autoren, Fotografen, Korrektoren und viele mehr, doch benötigt sie auch Admins, die in Streitfällen eingreifen können und wollen. Quo vadis? It, 3.2.

Ich vermute ja, daß der Beitrag der „Penisvandalen“ am Gesamtvandalismus eher gering ist. Die meisten vandalieren m. E. mit den Fingern auf der Tastatur. (ep, 04.02.)

Technische Wunschliste: „Tabellen in PDFs darstellen“ kommt

Die Neuerung betrifft die Funktion „Als PDF herunterladen“.
Datei:Screenshot „Als PDF herunterladen“ Auswahlseite.png
Auf der Seite „Als PDF herunterladen“ gibt es nun die Auswahl zwischen einem einspaltigen PDF (inklusive Tabellen und Infoboxen) und einem zweispaltigen PDF wie gehabt. Mit Klick auf „Herunterladen“ wird das PDF erstellt.
Beispiel für ein einspaltiges PDF: S. 16 und 17 des Artikels „Claude Monet

Tabellen in PDFs darstellen“ ist ein Wunsch von der Umfrage Technische Wünsche 2015. Derzeit werden Tabellen in PDFs nicht angezeigt. Dies liegt daran, dass die hinter der PDF-Funktion liegende Software LaTeX nur sehr schwer mit den vielen unterschiedlichen Tabellen umgehen kann, die in ihrer Breite, Größe und anderen Eigenschaften unberechenbar sein können.

Nach Abstimmung mit Aktiven aus der deutschsprachigen Wikipedia im Sommer 2016 wurde daher an der Umsetzung eines alternativen PDF-Rendering-Services gearbeitet, der es möglich macht, Tabellen anzeigen zu lassen, aber ein weniger elegantes Layout bietet als das Textsatzsystem LaTeX.

Voraussichtlich ist der neue Service heute Nachmittag, 1. Februar, auf Meta und am Donnerstag, dem 2. Februar, in der deutschsprachigen Wikipedia verfügbar. Weitere Wikis folgen im Anschluss. Der Wunsch wurde als Partnerprojekt der Softwareentwicklungsteams von WMDE und WMF umgesetzt.

Die Seite „Als PDF herunterladen“ bleibt erreichbar über die Seitenleiste. Neu ist nun, dass Benutzer dann zwischen zwei PDF-Vorlagen wählen können: „Eine Spalte“ und „Zwei Spalten“. Wählt man die Option „Eine Spalte“, wird das PDF auf die neue Art und Weise generiert. So können im PDF alle Elemente, die in einem Artikel vorkommen können, wie z.B. Tabellen und Infoboxen, dargestellt werden. Dahinter steckt der Render-Service „Electron PDF“: Das PDF wird aus der bisher als „Druckversion“ in der Seitenleiste verfügbaren Fassung über die PDF-Druckfunktion eines auf den WMF-Severn laufenden Chromium-Webbrowsers erzeugt. Das Ergebnis ist somit optisch nicht so ausgereift wie die bisherige PDF-Funktion. So sind Textsatz und Typografie, Seitenumbrüche und auch die Darstellung einzelner Vorlagen noch nicht optimal. Letzteres kann teilweise durch Anpassungen an der MediaWiki:Print.css oder in den entsprechenden Vorlagen verbessert werden. An derartiger optischer Verbesserung der erzeugten PDFs soll weiter gearbeitet werden.

Für PDFs ohne Tabellen und Infoboxen gibt es mit der Option „Zwei Spalten“ zunächst weiterhin die Möglichkeit, PDFs so wie zuvor mittels „OCG/LaTeX“ zu erzeugen.

Die Neuerung steht derzeit für die Funktion „Als PDF herunterladen“ und somit für einzelne Artikel zur Verfügung. Sie wurde in Absprache mit dem „Reading“-Team der WMF umgesetzt. Das„Reading“-Team ist neuer zentraler Ansprechpartner für das Thema PDFs, bei dem auch künftige Weiterentwicklungen an der PDF-Funktion zusammenlaufen. Perspektivisch wird es keine zwei parallelen Dienste geben. Die Übergangszeit mit der Auswahlmöglichkeit zwischen zweispaltigem PDF-Layout (die alte, OCG/LateX-basierte Variante) und einspaltigem PDF-Layout (die neue, browserbasierte Methode) soll vor allem dafür genutzt werden, mehr Erkenntnisse über die Anwendungsfälle verschiedener PDF-Layouts zu gewinnen, das Layout des neuen Services zu verbessern und zu überlegen, in welcher Form die Buchfunktion mittels des neuen Services unterstützt werden kann.

Fragen, Anmerkungen oder Fehlerberichte sind auf der Diskussionsseite zum Wunsch herzlich willkommen.

Danke an alle Beteiligten! js (wmde), 1.2.

WTF ist Rockport, Massachusetts?

Rockport lebt vor allem von Lobster, wie die Zuseher der jüngst ausgestrahlten Herzkino-Folge Katie Fforde: Herzenswunsch wissen. Von ihnen wollten am Tag der Ausstrahlung 704 Benutzer, am Tag danach noch 109 Benutzer mehr wissen. Üblicherweise kann man die täglichen Abrufe dieses Artikels an den Fingern einer Hand zählen. Ob diese Leser mit dem, was zur Lektüre angeboten wird, zufrieden waren, darf man bezweifeln. Technisch ist der Artikel zwar über den Stub-Status raus, aber da geht mehr. Schon der Film verrät mehr über den Ort, als im Artikel steht, etwa warum der Ort so heißt wie er heißt. Abgesehen davon, daß im 19. Jahrhundert Gott hier wohnte, gibt es hier etwa ein knappes Dutzend Kulturdenkmale und eine denkmalgeschützte Altstadt, die zu nennen wären. Der Ort ist quasi-trocken, es darf kein Schnaps verkauft werden.

Ein Problem der kommenden Jahre wird sein, die Qualität der Artikel unterhalb der exzellenten und lesenswerten einzuschätzen und solche Artikel, sofern notwendig, gezielt und geordnet zu verbessern. Das Problem wird sein, solche Artikel auf eine Weise zu finden, die jenseits von Spezial:Zufällige Seite liegt. Auch die deutschsprachige Wikipedia braucht ein Assessment-System, eigentlich seit Jahren schon. MaB 30.3.

Wikimedia Conference

Dieser Tage fliegen oder fahren eine Reihe meiner Facebook-FreundInnen nach Berlin. Das wunderte mich: Wollen sie mich besuchen? Nein, sie fahren spendenfinanziert zur Wikimedia Conference 2017. Keine Ahnung, was die da alles so besprechen, und ob das für die Wikipedia wichtig ist, schaut Euch halt selbst mal im Programm um. Für WMDE nehmen neben dem Vorstand user:Gnom und user:Bücherwürmlein teil, die die Themen wohl nicht so wichtig fanden, um sie hier im Kurier mal kurz vorzustellen oder einen Link dorthin zu legen. Ein Treffen mit normalsterblichen Wikipedianern ist selbstverfreilich nicht geplant, soviel Populismus muss dann doch nicht sein. Die TeilnehmerInnen sind von den jeweiligen Apparaten zu bestimmen (es gibt auch ein paar user groups, die zugelassen sind), und sollen danach ausgesucht werden, dass sie wieder mal die ominöse «Bewegung» formen. Eigentlich soll aus «Diversitätsgründen» pro Org mindestens eine Frau teilnehmen, aber WMDE hat diese überschaubare Quote nicht erfüllt, wobei user:Nicole Ebber (WMDE) dafür mitsorgen soll, dass alles ganz friedlich abläuft und user:Lyzzy, die als Boardmitglied dabei ist, sich ja auch in der Community auskennt. Gemeinsam ist den drei namentlich letztgenannten übrigens, dass sie sich schon lange nicht mehr bzw. noch nie in der deutschsprachigen Wikipedia-Community virtuell groß engagiert haben, aber als Mann oder Frau des Apparates ist das ja auch überflüssig. Hauptsache, man macht Strategie. Warum Österreich und die Schweiz nun drei Abgesandte schicken dürfen, Russland aber nur zwei, hat sich mir nicht erschlossen, schließlich ist Russland dann doch etwas größer als Österreich. DC und New York sind irgendwie eigenständig, sodass die USA vier Apparatleute schicken durften, Indien hat irgendwie nicht ordentlich Rapport gegeben, deshalb kommt aus Indien nur eine Person. Kentucky darf dieses Jahr noch nicht kommen, aber vielleicht nächstes. Hier gibt es noch ein paar Leute, die die Strategie der Bewegung mitbestimmen sollen, aus dem deutschensprachigen Raum die üblichen Verdächtigen. Kostenpunkt Etwa eine viertel Million Ocken, etwa €1000 pro TeilnehmerIn, wobei mir unklar ist, wessen Fahrtkosten darin enthalten sind; WMAT und WMCH zum Beispiel müssen selbst zahlen. kt

Korrektur: „Normalsterbliche Wikipedianer“ sind im Rahmen der Conference-Party eingeladen, siehe Wikipedia:BerlinDH, 29.3.

Position zum digitalen Engagement

Leider wissen immer noch zu wenige Menschen, dass die Inhalte der Wikimedia-Projekte von Freiwilligen geschaffen werden. Daher ist es an der Zeit, das zu ändern und endlich in Politik und Gesellschaft das Bewusstsein für die hohe Bedeutung des digitalen Engagements zu schaffen. Du kannst dich bis zum 6. April 2017 auf dieser WP:FÖ-Seite mit Anmerkungen, Ergänzungen, Hinweisen zu Studien, Ideen und Fakten zur Entwicklung einer WMDE-Position zum digitalen Engagement einbringen. Zudem ist ein Austausch dazu auf dem nächsten Community-Workshop (7.–9. April 2017) eingeplant. Danach wird eine es zweite Phase mit Feedbackmöglichkeiten geben. JF(WMDE), 29.3.

Wikipedia hilft: auch beim Entschuldigen

Der Einsatz von Bots, also von Programmen, die bestimmte Tätigkeiten unter bestimmten Bedingungen selbstständig ausführen, wird sehr unterschiedlich beurteilt. Sowohl außerhalb der Wikipedia (Stichwort Donald Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2015/16) als auch innerhalb der Online-Ezyklopädie (der KURIER berichtete u.a. 2008: 1/2, 2013, 2014: 1/2/3) überwiegt meist die Kritik. Unbestritten gibt es jedoch auch sehr praktische Anwendungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die auf Twitter aktiven Bots @WhitehallEdits (der Kurier berichtete) und @ParliamentEdits (beide UK), das US-Geschwister @congressedits und die deutschen Pendants @reichstagedits (der seit 2014 schweigt) und @bundesedit.

Der Entwickler und Künstler Gregor Weichbrodt hat die Bot-Thematik im Januar in seinem lesenswerten Artikel „Bots unter Generalverdacht“ aufgearbeitet und im Februar ein Beispiel für eine weitere Anwendung vorgestellt: Der ebenfalls auf Twitter aktive @suendenbot. Er sendet seitdem unter dem Motto „einer muss ja schuld sein“ dreimal täglich eine Entschuldigung für große und kleine Unglücke zwischen 735 v.Chr. und 2016. Die Daten dazu holt er sich aus unserer Liste von Katastrophen, die Sätze baut er jedoch automatisch selbst (Details). Und er entscheidet auch, wenn er sich nicht entschulidgen kann, denn „von einem Strömungsabriss durch Vereisung wusste ich nichts“. Seinen Namen gab dem Bot die Bachmannpreisträgerin Kathrin Passig. mh, erg: O2, 27.3.

Kann man Mentoren abwählen?

Ich könnte jetzt einen Schlenker machen und eine wunderschöne Theorie der sich selbst rekrutierenden „Elite“ aus dem Hut zaubern, aber machen wir es knapp und am konkreten Fall. AfD-Funktionär MAGISTER ist ja nicht nur noch aktives Mitglied des derzeit inaktiven Schiedsgerichtes, sondern auch noch Mentor. In dieser Eigenschaft pamperte er den militärnostalgischen und faschismusunkritischen PimboliDD. Nicht nur in der WP-internen Kritik, sondern auch in der WP-externen Kritik am Fall MAGISTER spielt diese Tatsache eine erhebliche Rolle. Eben wollte ich eine Kontrastimme bei der Neuwahl eines Mentoren abgeben. Man beschied mir, ich sei nicht stimmberechtigt, stimmberechtigt seinen nur Mentoren. Ich sah in der aktuellen Mentorenliste nach, MAGISTER steht da nicht. Gut, ich habe die Stimme von MAGISTER mit dem gleichen Argument gestrichen. Meine Änderung wurde mit der Begründung „Umseitig stehen ja auch nicht alle, sondern nur jene, die derzeit nicht auf pause stehen“[11] revertiert. Dem entnehme ich zweierlei: MAGISTER ist nach wie vor Mentor und der Community ist es nicht möglich, ihn abzuwählen. Beides ist untragbar. EF, 26.3.

Tippspiel WWE WrestleMania 33

Am Sonntag, den 2. April 2017 findet in Orlando, Florida die 33. Ausgabe von WWE WrestleMania statt. Mit dabei sind dieses Jahr unter anderem die WWE-Topstars John Cena, Randy Orton, Mike „The Miz“ Mizanin, Big Show, Roman Reigns oder auch der Undertaker. Daher habe ich bereits zum 20. März ein Tippspiel initiiert, das ihr hier finden könnt. Ich freue mich über eine rege Beteiligung eurerseits! Mupa, 24.3.

Wikipedia-Telefonberatung: Ideen zu Zielen gesucht!

Die Telefonberatung möchte einen neuen Förderplan formulieren. Bitte übermittelt eure Ziele und Vorstellungen bis Sonntag, damit wir im Rahmen der Vorstellungen der Community ein Paket schnüren können, um die Telefonberatung für alle Interessenten erfolgreich weiterzuführen/entwickeln zu können. Danke, fürs Koordinationsteam, con, 23.3..

CEE Spring läutet den Frühling ein

Zum bereits dritten Mal findet heuer wieder der Artikelwettbewerb Wikimedia Central and Eastern Europe (CEE) Spring zu Themen aus den Ländern, Regionen und Sprachen in Mittel- und Osteuropa statt. Zusätzlich zu den Artikellisten, die die lokalen Organisatoren der 26 Länder/Regionen/Sprachen erstellt haben, zählen dieses Jahr auch frei gewählte Artikel in den jeweiligen Themenbereichen. Der Wettbewerb stellt also eine gute Gelegenheit dar, um sich bis zum 31. Mai und darüber hinaus näher mit unseren östlichen Nachbarn zu beschäftigen :-) Neben viel Ehr' gibt's auch dieses Jahr wieder Preise zu gewinnen! B, 21.3.

Bild des Jahres 2016: eins aus 1475

POTY
POTY

Auf den Commons, dem zentralen Medienspeicher, den alle Wikimedia-Projekte nutzen, gibt es derzeit 9.859 Exzellente Bilder. 1475 hat die Gemeinschaft im letzten Jahr neu ausgezeichnet. Sie bilden die Auswahl für die erste Runde im Wettbewerb „Bild des Jahres“, in der jede/r abstimmen kann, der vor dem 1. Januar 2017 mehr als 75 Bearbeitungen in irgendeinem Wikimedia-Projekt hatte. Damit man sich nicht durch die komplette Galerie klicken muss, gibt es sowohl nach Themen (zum Beispiel Tiere, Kunst, Landschaften, Personen, Fahrzeuge) als auch nach Monaten sortierte Übersichten. 2016 sind zehn Videos ausgezeichnet worden, die ebenfalls Bild des Jahres werden können. Und: mit 499 Bildern dominiert die Architektur erneut klar über Landschaften (224), es folgen Lebewesen (220, auffällig: 98 Gliederfüßer), Menschen (125) sowie Pflanzen und Pilze (61). Der jährliche Wettbewerb findet zum elften Mal statt, die erste Runde läuft vom 16. März bis zum 30. März 2017 und man kann für so viele Bilder stimmen, wie man möchte. Zur Abstimmung geht es hier lang. mh, 20.3.

Mehrspaltige Einzelnachweise softwareseitig verfügbar

Mit der gestrigen Softwareaktualisierung wurde eine Möglichkeit geschaffen, die Einzelnachweise am Ende eines Artikels je nach verfügbarer Fensterbreite mehrspaltig anzeigen zu lassen. Mit der Syntax <references responsive /> wird die Funktion aktiviert. Fortan werden die zugehörigen Einzelnachweise in bis zu drei Spalten gegliedert, vorausgesetzt, es wurden mehr als zehn verschiedene Einzelnachweise im Artikel definiert (Beispiel). Die Funktion nahm ihren Beginn übrigens in einer Umfrage von 2011.

Zu klären bleibt, ob die mehrspaltige Darstellung in Zukunft Standard werden sollte (die französischsprachige Wikipedia beantragt dies derzeit) oder ob die Entscheidung für mehrere Spalten dem einzelnen Artikelautoren überlassen bleiben sollte. hgzh 17.03.

Translate-a-thon für afrikanische Frauen – ein Rückblick

Der Translate-a-thon für 16 afrikanische Frauen ist inzwischen abgeschlossen. An dieser Stelle hatte ich am 22. Februar 2017 um Beteiligung gebeten für dieses internationale Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hatte, afrikanische Frauen bekannter zu machen. Es wurden nicht alle Ziele erreicht, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Weltweit wurden 116 Artikel von 54 Teilnehmern übersetzt – insgesamt wurde in 44 verschiedene Sprachen übersetzt. Die aktivsten Sprachen dabei waren Französisch, Spanisch, Katalanisch und Hebräisch. Besonders hervorzuheben sind auch die Beiträge in Niederländisch, Portugiesisch, Panjabi und Haitianisch, dazu die afrikanischen Sprachen Swahili, Igbo und Yorùbá. In der deutschsprachigen Wikipedia gab es vorher schon sechs Artikel von den sechzehn gewünschten. An deutschen Teilnehmern fand sich nur Happolati, der hier den schönen Artikel Flora Nwapa erstellte. Warum interessierte sich hier fast niemand für diese Aktion? Vielleicht ist das Übersetzen von fremdsprachigen Artikeln nicht das, was deutschsprachigen Wikipedianern Spaß macht? Oder es interessiert sich kaum jemand für Frauenbiographien oder Afrika oder afrikanische Frauen? Oder es war zu kurzfristig angekündigt? Oder man sucht sich lieber selbst ein Artikelthema aus, als dass man es vorgegeben bekommt? G. K., 17.3.

Heute Nacht ist Dr. Peter Cüppers, vielen hier als Benutzer:Dr.cueppers bekannt, im Alter von 90 Jahren verstorben. In der Wikipedia war er seit 2006 aktiv und seit den ersten Tagen Mitglied der Redaktion Chemie. Eine Kondolenzliste wurde angelegt.

Tief betroffen und traurig MabS, 17.3.

Aus „speichern“ wird „veröffentlichen“

Die Speichern-Schaltflächen in der deutschsprachigen Wikipedia sollen in Kürze umbenannt werden: „Seite speichern“ wird zu „Seite veröffentlichen“ und „Änderungen speichern“ zu „Änderungen veröffentlichen“. Die Änderung ist Schritt für Schritt für alle Wikis geplant und wird von einem Team der Wikimedia Foundation koordiniert. Als Gründe werden u. a. die sprachliche Vereinheitlichung zwischen den Wiki-Projekten sowie die Erkenntnis aus Nutzergesprächen genannt, dass neue Autoren bei „Speichern“ oft etwas anderes erwarten. Weitere Informationen zu der Änderung gibt es auf Meta und Meta Diskussion. In der deutschsprachigen und anderen Wikipedien soll die Umstellung voraussichtlich am 22.3.2017 erfolgen, in anderen Wiki-Projekten erfolgte sie bereits am 15.3.2017. js (wmde), 17.3.

Wikipedia und die Listen

Über alles, nagut, fast alles, gibt es in der Wikipedia Listen. Da sind einige Schmankerln zu finden, wie die Kategorie:Liste (Militärperson), aber auch die Meisterwerke aus der Kategorie:Liste (Listen), alles sehr unterhaltsam. Wunderschön ist auch die Liste der Heimtiere im Weißen Haus, das braucht der geneigte Leser unbedingt. Nun hat am 4. März gegen halb acht abends der Kollege Draffi sich getraut, dieser opulenten Sammlung eine weitere Liste hinzuzufügen, die durchaus einen aktuellen Bezug hat, immerhin eine unerreichte Spezialität der Wikipedia, die ja immer gern "wiki" also "schnell" sein will. Es ist die Liste von inhaftierten Journalisten in der Türkei. Wir erinnern uns, der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel sitzt in der Türkei zurzeit in Untersuchungshaft, weil man ihm Unterstützung von Terrorismus und Spionage vorwirft. Irgendwie kennt man das aus alten Sowjet- und DDR-Zeiten. Aber Yücel ist nicht allein, etwa 50 Kollegen teilen, laut dieser Liste, sein Schicksal. In der Türkei kann eine Untersuchungshaft schon mal satte fünf Jahre dauern, bevor der Prozess überhaupt beginnt. Aber dort eingeknastete Journalisten scheinen offenbar eine gewisse Unbehaglichkeit bei den in absolut bequemen und sicheren Verhältnissen einer Demokratie lebenden deutschen Wikipedianern zu erzeugen, denn die Liste erhielt einen Schnelllöschantrag mit interessanter Begründung: Sie sei "offensichtliche Werbung für eine NGO. Die Sammlung hier ist mitnichten enzyklopädisch verwertbar." Soso, "mitnichten" verwertbar, das scheinen also nur die zuständigen staatstreuen Stellen zu sein. Was nun folgte, war klar. Dem Schnelllöschantrag wurde widersprochen und eine normale, Moment mal normale? Löschdiskussion begann. Sie ist nicht wirklich normal, denn sie spiegelt die tiefen politische Gräben innerhalb dieser verfetteten nicht unbedingt demokratischen und besonders intellektuellen Community wider. Wer sich das antun will, lese die Löschdiskussion. Ein Kommentar von Sc, 14. März 2017

Tippspiel Paris–Roubaix

In weniger als vier Wochen, am Sonntag, den 9. April 2017, findet die 115. Austragung des rustikalen Radrennens Paris–Roubaix statt (das für mich grandioseste aller Rennen - und es endet in und auf einer Radrennbahn ...). Wer Lust hat, kann auf dieser Seite Tippspiel Paris–Roubaix einen Tipp auf den Sieger abgeben, die Startliste ist hier einsehbar. Für die Gewinner des Tippspiels stehen drei Preise bereit. Über eine rege Beteiligung (und vielleicht auch Diskussion dort) würde ich mich freuen! Ni., 13.3.

Wikipedia weiß fast alles

Diesen Eindruck haben viele Nurleser, und wirklich ist es selten, daß ein Thema, das gerade in den Nachrichten ist, in Wikipedia nicht abgedeckt ist. Nun wäre es sicher ungewöhnlich, wenn die etwa 38.000 18.000 möglichen Paarungen der bilateralen Beziehungen aller Staaaten schon alle ausgearbeitet wären, und doch dürfte anbetracht der Entwicklungen, die die Beziehungen zwischen Den Haag und Ankara im Verlaufe des Wochenendes nahmen, der eine oder andere nach Material zu den niederländisch-türkischen Beziehungen gesucht haben, allerdings ist das bislang ein rotes Blatt, im Gegensatz zu den 60 bestehenden Paarungen der bilateralen Beziehungen der Türkei. MaB, 12.3.

Kurz nach diesem Aufruf entstand ein Artikel zu den niederländisch-türkischen Beziehungen. Manchmal geschehen Dinge wirklich sehr schnell… Vo, 12.3.

Wikipedia weiß es besser

Auf einmal erscheinen eine Menge kleiner Edits auf meiner Beobachtungsliste, wobei eigentlich nicht wirklich etwas geschieht. Aus Herzog Anton Ulrich-Museum wird mal eben Herzog-Anton-Ulrich-Museum. Denn in der Wikipedia wird mittlerweile zurück gekoppelt, Pardon wird nicht gegeben! Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Beispiele Völlig egal, ob die eigene Schreibweise eben nicht durch gekoppelt ist. Das mag sprachlich falsch sein - ändert aber nichts am Fakt. Wieso glauben eigentlich ein paar Wikipedianer nun entscheiden zu können, dass zusammen gekoppelt wird, was vermeintlich zusammen gehört? Auch wenn es an der Realität vorbei geht? Wenn die Selbstdarstellung und die Fachliteratur es anders darstellt? Eigentlich galt in diesem Projekt mal: wir bilden das ab, was „da draußen“ passiert – und nicht das, was wir gerne hätten. Und das betrifft eben auch Rechtschreibung und Grammatik. MC, 12.3.

Service: Namenskonventionen. MN, 12.3.
Service: Wikipedia:Keine Theoriefindung. Eine Grundregel dieses Projektes, die durch keine Hinterzimmerklüngelei außer Kraft gesetzt werden kann. MC, 12.3.
Service: MB #1 & MB #2. MN, 13.3.

Nach neun Jahren vollständig

Vor rund neun Jahren entstanden die ersten Listen der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat. Gab es zum damaligen Zeitpunkt erst rund 450 biographische Artikel der Nationalratsabgeordneten, so wuchs die Zahl seitdem sukzessive auf 19361939 Artikel an. Mit dem Artikel über den Abgeordneten Franz Kummer wurde heute der vorerst letzte fehlende Artikel im Rahmen des WikiProjekt:Politiker/Nationalrat angelegt. Auch einen weiteren Meilenstein wird es bald zu feiern geben. Von den mehr als 900 Bundesräten haben weniger als 30 noch keinen Artikel. Dennoch sind die beteiligten Autoren noch weit von der Vollständigkeit relevanter österreichischer Politiker entfernt. So fehlen alleine noch rund 1800 der mehr als 2400 Abgeordneten des Abgeordnetenhauses sowie zahllose Artikel zu den Landtagsabgeordneten der österreichischen Bundesländer.G77, 8.3.
Und weil Blaulink ≠ Blaulink haben sich Dank der Hilfe von Andim noch eine Hand voll letzte fehlende Nationalräte gefunden, die nun ebenfalls ergänzt wurden. G77, 9.3.

Fehlende Gemeinden in der Wikipedia

Noch ist die deutschsprachige Wikipedia weit davon entfernt, allen administrativen Einheiten auf Gemeindeebene in Europa einen Artikel zu widmen, auch wenn dankenswerterweise tagtäglich durch unermüdliche Wikipedianer Artikel über italienische oder französische Kleinstgemeinden erstellt werden. Alldestotrotz hat sich der anonym bleibende Autor dieser Zeilen an einer Statistik der noch fehlenden Gemeindeartikeln in West-, Mittel- und Südeuropa gewagt.
So fehlen (Stand 6. März 2017, alle Angaben ohne Gewähr):

Damit fehlen europaweit problemlos 30.000 Artikel allein über Gemeinden. Wer also denkt, dass Wikipedia vollständig sei, der irrt.

Zugleich kann der Autor dieser Zeilen auch über Erfreuliches berichten. So sind in Europa viele Regionen und Staaten vollständig mit Artikeln über Gemeinden versorgt. So ist Wikipedia bereits vollständig (alle Angaben ohne Gewähr):

  • im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein)
  • in BeNeLux
  • in Skandinavien (Dänemark, Finnland, Island, Schweden, Norwegen)
  • in den meisten Zwergstaaten (San Marino, Andorra, Malta)
  • in den meisten baltischen Staaten (Estland, Litauen)
  • sowie im Vereinigten Königreich, Albanien, dem Kosovo und Slowenien.

IP, 6.3.

Wikipedia im Netz …

… zwischen amerikanisch-israelisch gesteuerten antideutschen Linksradikalen und Skeptikern, das ist wohl die Essenz des Films „ZENSUR“ von Markus Fiedler. Glaubt man dem Oldenburger Biologielehrer, der seine Thesen auch im Interview mit Ken Jebsen auf dessen Plattform KenFM sowie in der deutschsprachigen Plattform der RT (ehemals Russia Today) vertritt, wird die gesamte Wikipedia gesteuert von zwei miteinander agierenden und verzahnten geopolitischen Lagern, die sie für jeden Nutzer unbrauchbar machen. Auf der einen Seite stehen nach seinen Recherchen die Skeptiker, organisiert von psiram und der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) mit Hilfe der Ruhrbarone und dem Humanistischen Pressedienst der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs). Eng vernetzt sind diese mit imperialistisch-amerikanisch-israelisch gesteuerten antideutschen Linksradikalen, organisiert in der von ihnen querfrontartig unterwanderten Antifa (über deren interne Kämpfe Fiedler im Interview direkt noch ein paar „Interna“ ausplaudert) und vor allem getrieben durch die Amadeu Antonio Stiftung mit Anetta Kahane und Julia Schramm als zentrale Figuren.

Auf dieser Basis konnte Fiedler ein eng vernetztes Geflecht von Wikipedia-Aktiven identifizieren und als Beweis liefert er die persönlichen Bekanntschaften mit besonders zentralen Figuren, die aus dieser Machtposition die Wikipedia im Sinne der genannten Institutionen lenken. Als Motivation für die besondere Aktivität mutmaßen Jebsen und Fiedler neben politischen und monetären Interessen auch „zu wenig Sex“ der Beteiligten. Für beide ist Wikipedia unrettbar verloren und als Alternative schlagen sie eine neue freie Enzyklopädie auf der Basis von pluspedia vor. Marvin Oppong, der im Interview im Zusammenhang mit einem seiner Artikel als „normaler Wikipedia-Autor, der als Journalist auch über Wikipedia schreibt“ (<sic!>) genannt wird, muss also falsch liegen, wenn er konträr zu diesen fundierten Ergebnissen von einer Einflussnahme und Unterwanderung durch rechtsgerichtete Kräfte und die Alternative für Deutschland (AfD) schreibt – oder sollten in der Weltverschwörung vielleicht auch noch die Rechten und die Reichsbürgerbewegung eine Rolle spielen? Wir dürfen gespannt sein auf „ZENSUR II“, in dem dann sicher auch noch die Verwicklungen zur Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) aufgedeckt werden …AR, 6.3.

Neues vom Schiedsgericht

Soeben erreichte den Kurier die Nachricht, dass das Wikipedia-Schiedsgericht (wir erinnern uns: Die höchste Instanz bei Streitigkeiten innerhalb des Projekts) das Protokoll seiner Besprechung vom 27. Februar 2017 im Zuge der vereinbarten erforderlichen Transparenz veröffentlicht hat. Nachzulesen ist dieses ausführliche Protokoll, wie auch alle vorhergehenden Berichte auf der Seite Wikipedia:Schiedsgericht/Protokolle. Sc, 5.3.

"Wikipedia Spielt..." in Berlin

Nachdem es schon erfolgreiche "Wikipedia Spielt..."-Treffen im Lokal K gab, gibt es am 6. März erstmals einen Termin in Berlin. Das erste Treffen findet in der Spielwiese in Friedrichshain statt, einer Ludothek, um möglichst gleich Kontakt mit der hiesigen Spiele-Community zu knüpfen. Diese Treffen werden weiter regelmäßig ein Mal im Monat stattfinden. Ob bis zum Einzug im berliner lokalen Raum das Treffen weiter in der Ludothek oder in der Geschäftsstelle von Wikimedia Deutschland stattfindet, wird sich beim ersten Treffen klären. Weiteres über das Projekt findet ihr auf der Portalseite. MitspielerInnen sind herzlich willkommen! I., 4.3.

Das Förderbarometer kommt

Förderbarometer
Förderbarometer

Das Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland startet mit dem Förderbarometer eine kontinuierliche Befragung zur Förderung. Damit ist es ab sofort allen von WMDE geförderten Menschen möglich, standardmäßig ein Feedback zu hinterlassen, damit die verschiedenen Förderprogramme im Sinne der Communitys weiter verbessert werden können. Dies geschieht über ein Online-Formular, dessen Link einige Zeit nach der geförderten Aktivität versendet wird. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig. Weitere Informationen dazu gibt es hier. Sollte es in der Anfangsphase noch zu Problemen kommen, oder Verbesserungsvorschläge geben, freut sich das Team Ideenförderung auch über Feedback zum Prozess an community@wikimedia.de. Nico (WMDE), 1.3.

Pressefreiheit in der Türkei

Vor ein paar Tagen ist der Journalist Deniz Yücel mit fadenscheinigen Gründen in der Türkei verhaftet worden und sitzt im Gefängnis. Die Medien berichten ausführlich über den Fall. Aber Yücel ist nicht allein, denn etwa 150 weitere seiner Kollegen teilen dieses Schicksal. In der sich in Richtung Autokratie entwickelnden Türkei wird systematisch die Pressefreiheit eingeschränkt und dürfte bald ganz abgeschafft sein. Das wollen einige Wikipedianer nicht hinnehmen und setzen als Zeichen des Protests ein schwarzes Banner, das der Kollege Berichtbestatter entworfen hat, auf ihre Benutzerseiten. Da die meisten deutschsprachigen Wikipedianer einen globalen Account haben, kann man dieses Banner auch mit türkischem Text auf seine dortige Benutzerseite einfügen. Das sollten möglichst viele von uns machen, denn für die Wikipedia sind unabhängige Medien absolut wichtig. Also, liebe Kollegen und Kolleginnen, kopiert das Banner und zeigt euch mit den in der Türkei inhaftierten Journalisten solidarisch.

Aktualisierung: Die Benutzerseiten mit den Bannern in der türkischen Wikipedia sind nach Schnelllöschanträgen heute auch nach Stunden gelöscht worden, aber das half den dortigen, offenbar staatstreuen, Admins nicht weiter, denn gegen diejenigen, die das Banner auch auf ihre Metawiki-Benutzerseite gesetzt hatten, können sie nichts tun, weil globale Benutzerseiten im Falle einer lokalen Löschung automatisch als Platzhalter wieder neu generiert werden. So bleibt das Banner erst einmal weiterhin sichtbar. Sc 1.3.

Explora – die neue Storytelling-Plattform

Ausschnitt aus dem Flyer

Die ETH-Bibliothek beschreitet mit der Plattform Explora neue Wege, indem sie Zeitfragen und Themen in Form von Stories aufgreift. Visuell attraktive und frei zugängliche Bilder, Illustrationen, Animationen und Video-Interviews mit Forschern wechseln sich mit informativen Texten ab. Alle Abbildungen können heruntergeladen werden und laden zum Stöbern auf anderen Plattformen der ETH-Bibliothek ein. Auch eine freie Weiterverwendung der Abbildungen bietet sich an, wie z.B. die Einbindung in Wikipedia-Artikel. Entdecken Sie Explora. ETH, 28.2.

The Oscar goes to … ?

Das Oscar-Tippspiel erfreute sich wie jedes Jahr großer Beliebtheit. Die Hartgesottenen vor dem Fernseher staunten nicht schlecht, als der Oscar für den Besten Film kurzerhand falsch vergeben wurde – ein einmaliges TV-Erlebnis! César wurde seiner Favoriten-Rolle gerecht, als er 21 Minuten vor Knapp seine Tipps einreichte und locker den Sieg einfuhr. Mit ihm freuen dürfen sich Lemonbread und Tilla. Alle drei erreichten 17 Richtige bei 24 Kategorien; ein Blick in die Ewige Tabelle hätte sie bereits im Vorfeld als heiße Gewinnerkandidaten entlarvt. An der umkämpften Spitze wird César auf Platz 1 vorrücken, da Pecy beim Szenenbild und beim adaptierten Drehbuch patzte. Glückwunsch an alle Gewinner, die sich nun den Babelbaustein ans Revers stecken dürfen und Danke fürs Mitmachen. → zum Ergebnis Q., 27.2.

400 neue Oscar-Artikel!

Der in der letzten Nacht zu Ende gegangene 7. OscArtikel­Marathon hat der Wikipedia 402 neue Artikel eingebracht. Das Teilnehmerfeld war zwar überschaubar, doch wurde mit 25 Artikeln pro Teilnehmer ein beachtliches Ergebnis erzielt. Die innerhalb von zwei Monaten gebläuten Lemmata können sich sehen lassen, insbesondere aufgrund des unermüdlichen Einsatzes von Schnatzel, der den Wettbewerb für sich entschied, und Josy24, die damit in der Ewigen Tabelle auf Platz 3 vorrücken wird. Zu den komplettierten Jahrgängen gesellten sich 1942, 2013 und 2014. Für 2015 hoffen wir, dass bis zum nächsten Jahr noch etwas übrig bleibt. Q., 27.2.

Bilderstreit

Der Konflikt schwelte schon lange. Immer mal wieder in den letzten Jahren erschienen in den Medien Berichte über Wikipedia-Fotografen, denen bei Lizenzverstoß eine zu rigide Abmahnpraxis vorgeworfen wurde. Auch der Wikipedia-Community war das Problem bewusst und war auch Thema im Schiedsgericht. Über einen besonders bemerkenswerten Fall hatte vor einiger Zeit das ORF berichtet und damit eine lange kontroverse Diskussion in der Wikipedia ausgelöst. Das führte zu einem Meinungsbild, das allerdings mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte, weil der Initiator zeitweise aus der Wikipedia verschwand, und die für ein solches Meinungsbild erforderlichen Unterstützer nicht genau wussten, wie es formal weitergehen sollte. Das Meinungsbild wurde aber doch noch begonnen und ist nun beendet worden. Der zur Abstimmung vorgelegte Vorschlag, in Wikipediaartikeln keine Fotos von Fotografen mehr zu dulden, die die umstrittene Abmahnpraxis anwenden, fand keine Zustimmung. Sc 26.2.

„Frauen in Rot: 28anthropologists

Es gibt immer noch zu tun.
Es gibt immer noch zu tun.

An jedem Tag im Monat Februar einen neuen Artikel über eine Ethnologin/Anthropologin zu schreiben, war das Ziel des von Benutzer:Emeritus initiierten Schreibwettbewerbs „28anthropologists“. Der Kurier berichtete (und diskutierte). Am achten Tag waren die angestrebten 28 neuen Artikel geschrieben. Heute, am 25. Tag, knackte Benutzer:Kurator71 mit einem Artikel über Hannah Marie Wormington – die erste Studentin am Radcliffe College – die 100er-Marke. Einhundert neue Artikel über frühe und heutige Völkerkundlerinnen sind zusammengekommen – darunter auch die erste Frau in einer wissenschaftlichen Gesellschaft in Frankreich, eine Beraterin im Komitee für faire Arbeitsbedingungen des US-Präsidenten, die Neuseeländer/in des Jahres 2013, die erste weibliche Lehrkraft für Anthropologie an der Universität Berkeley und die erste afroamerikanische Anthropologin, die in der Karibik forschte. Der Schreibwettbewerb läuft noch ein paar Tage. Über eine nächste Runde mit neuem Themenschwerpunkt wird nachgedacht. MN, 25.2.

Am 19. Februar 2017 endete die diesjährige Winterausgabe des Wartungsbausteinwettbewerbs 2017. Erneut verbesserten zwei Wochen lang fleißige Wikipedianer Artikel mit Bausteinen und leisteten damit einen erheblichen Anteil an der qualitativen Verbesserung der Wikipedia. Im gesamten Wettbewerbszeitraum wurden über 500 Bausteine entfernt und weitere ca. 700 Miniverbesserungen vorgenommen. Insgesamt nahmen 17 Teams mit insgesamt 27 Teilnehmern, darunter 11 Einzelkämpfer sowie 7 neue Mitstreiter, an dem Wettbewerb teil. Sieger wurde das Team TV Sorrisi e Canzoni rund um Goldmull, XanonymusX und Ali1610, gefolgt von Zeitlos in den Winteruntergang mit Gripweed, Flominator und Wikijunkie. Komplettiert wurde das Podest von Ronomu, Harro und Toni mit ihrem Team Hot Shots. Die umfangreichste Artikelüberarbeitung, Francesco Guccini, stammt ebenso von XanonymusX als Teil des Siegerteams. Das auch Neulinge bei dem Traditionswettbewerb eine Chance haben, zeigt die Einzelkämpferwertung: die beiden Erstteilnehmer Tkkrd und Carnica stehen dort an der Spitze. Die weiteren Platzierungen können der Wettbewerbstabelle entnommen werden.

Der nächste Wartungsbausteinwettbewerb in diesem Jahr findet im Frühling statt. Alle Wikipedianer sind wieder herzlich zur Teilnahme eingeladen! Interessierte, die zum gegebenem Zeitpunkt eine Einladung auf ihrer Diskussionsseite erhalten möchten, tragen sich einfach in diese Liste ein. Über rege Teilnahme würden wir uns auch beim nächsten Mal wieder sehr freuen! T./G., 25.2.

WLE Deutschland 2017

Im Mai soll in Deutschland wieder der Fotowettbewerb Wiki Loves Earth durchgeführt werden. Die Schweiz und Österreich beteiligen sich dieses Jahr leider nicht mehr. Für die Vorbereitung brauchen wir wie immer Mitarbeiter und Ideen, Für die Hauptjury, die sich vom 7. bis 9. Juli in Fulda trifft, können sich Kandidaten melden.B, 24.2.

GLAM-Umfrage

Ich schreibe eine MAS-Arbeit über die Strategie und ihre Auswirkung bei den fünf aktivsten GLAM-Kooperationen in der Schweiz. Es gibt etliche Unterlagen aus den Gedächtnisinstitutionen und von den Wikimedia-Chapters, aber praktisch nichts direkt aus der Community. Dabei wäre sehr interessant zu erfahren, wie die Community solche Partnerschaften sieht und was sie an Aktivitäten am wichtigsten findet. Ich bitte deshalb euch alle, bis 3. März diese Umfrage zu beantworten: Wikipedia:Umfragen/GLAM-Kooperationen. Diese ist zwar nicht wissenschaftlich genau, aber doch besser als sich auf Mutmassungen oder Einzelmeinungen stützen zu müssen.MLR, 24.2.

Alles DÜP oder was?

Wann ist der Bundesadler dran?

Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es auf der Liste der Fußballspieler mit den meisten Bundesliga-Einsätzen die Wappen aller Vereine. Dann fingen sie an zu verschwinden. Köln, Augsburg, Ingolstadt, Mainz, RB Leipzig, Braunschweig, Fürth, St. Pauli und heute morgen Saarbrücken. Jahrelang waren sie in diesem und in vielen weiteren Artikeln. Es wurde von einer besonderen Form der Verwendung ausgegangen. Sie kamen nicht nach Commons, sind sie doch nicht gemeinfrei, wurden aber hier gehostet. Auf einmal soll das alles nicht mehr gelten. Ein paar selbsternannte Aufpasser bei WP:DÜP haben nun die Jagd nach Wappen, Logos und ähnlichem begonnen. Argument: fehlende Schöpfungshöhe. Was nie jemand behauptet hätte. Diese Bilder sind aber genau dazu geschaffen worden: zur Verwendung. Zur Kennzeichnung. Zum Berichten über Ereignisse, über Orte, über Entitäten. Nach meinem Wissen gab es noch nie einen Fall der Klage in dieser Frage. Es ist vorauseilender Gehorsam, denn es könnte ja mal irgendwann irgendwer kommen… Die früher einmal geübte Praxis, bei so nachhaltigen Fragen die restlichen Mitarbeiter zu befragen, wurde ignoriert. Man schafft Tatsachen. Man zieht offenbar nicht einmal in Erwägung, daß man hier vielleicht auch Sonderregeln schaffen könnte. Oder daß vielleicht auch andere Personen in der Sache etwas sagen wollen, statt das im stillen Kämmerlein zur Tatsache zu machen. Meine Wikipedia funktioniert so eigentlich nicht. MC, 23.2.

Translate-a-thon für 16 afrikanische Frauen

Wiki Loves Women ist ein Projekt, das seit Januar 2016 dafür sorgt, relevante afrikanische Frauen bekannter zu machen – durch Foto- und Schreibwettbewerbe auf Commons und in der Wikipedia. Die 16. Aktion von Wiki Loves Women hat zum Ziel, zwischen dem 20. Februar 2017 und dem 7. März 2017, also innerhalb von 16 Tagen, 16 Artikel über afrikanische Frauen in mindestens 16 Sprachen zu übersetzen. Bei der Wahl der Ausgangssprache ist man frei. Die deutschsprachige Koordinationsseite für die Aktion findet sich auf Wikipedia:Translate-a-thon für 16 afrikanische Frauen, die internationale auf m:16 African Women Translate-a-thon.G. K., 22.2.

Anmeldung für WMDE-Community-Workshop 2017 gestartet

Vom 7. bis 9. April 2017 findet in den Räumen von Wikimedia Deutschland in Berlin der nächste Community-Workshop zur Förderung statt. Thematisch wird es unter anderem um die Dokumentation und Evaluation von Freiwilligenprojekten gehen. Interessierte können sich ab jetzt auf der Workshop-Seite anmelden. VK (WMDE), 21.2.

SW: Es darf gewählt werden


Die Wahl der Juroren beginnt, in jeder Sektion gibt es mindestens drei Kandidaten und damit eine echte Wahlmöglichkeit. Bis zum 28. Februar können zwei Stimmen pro Sektion verteilt werden, es ist auch möglich, einem Kandidaten seine zwei Sektionsstimmen zu geben. Enz., 21.2.

Sie erhalten eine Strafe über 1 Credit

Im Film Demolition Man von 1993 wird eine Zukunft des Jahres 2032 gezeigt; eine recht bekannte Zukunftsvorstellung des Filmes ist es, dass es dort ein Computersystem gibt, das alle Gespräche mithört und den Leuten automatisch einen Strafzettel (über 1 Credit) ausstellt, wenn sie ein Schimpfwort benutzen (ist ein Running-Gag des Films).
Wie heise heute meldet, scheint uns die Wikimedia Foundation mit einem ähnlichen System beglücken zu wollen (→Detox). Offenkundig arbeitet man dort zusammen mit Google an einem Filter, der unliebsame Nachrichten unterdrücken soll. Besonders interessant finde ich die Tatsache, dass ein menschlicher Moderator nur 1 von 10 dieser Postings als problematisch erkennen soll – d.h. das automatische System bemängelt 10× so häufig. Freuen wir uns also auf die nahe Zukunft, wenn eine überempfindliche Maschine entscheidet, ob wir einen Beitrag posten dürfen oder nicht (oder vllcht. wird man vom System auch gleich so lange gesperrt, bis man 1 Credit überwiesen hat…). -D

Nahende Bewerbungsfristen

Bis zum morgigen 15. Februar können sich Interessierte noch bei der Wikimedia Foundation für die Position des so genannten „Language Specialist Strategy Coordinators“ bewerben. Hinter diesem fast schon selbsterklärenden Namen verbirgt sich eine dreimonatige Teilzeitanstellung ab März 2017 bei der Stiftung für den expliziten Austausch mit der deutschsprachigen Community, damit deren Stimme einfacher in den Diskussionen zur langfristigen Strategie der Wikimedia-Bewegung bzw. des Wikiversums Eingang finden kann. Deutsch ist eine von 17 dafür besonders ausgewählten Sprachen. Die deutschen Diskussionsergebnisse sollen in englischer Sprache zusammengefasst und der internationalen Community im Meta-Wiki sowie der Wikimedia Foundation zur Verfügung gestellt werden. Für ersteres wird darüber hinaus auch ein Meta Wiki Strategy Coordinator gesucht. Weiteres siehe die verlinkten Seiten.

Zudem stehen die Bewerbungsfristen für Wikimania-Stipendien von Wikimedia Deutschland und Wikimedia Österreich mit dem 20. bzw. 28. Februar vor der Tür.MRWMDE, 14.2.

Das Wiki der lebenden Toten

Was haben Ray Kunze, Jimmy Bond, Clifford Gardner, Berit Mørdre, Francis Huxley und Václav Rabas gemeinsam? Sie sind verstorben, zum Teil schon vor Jahren, wir hatten das aber noch nicht mitbekommen und sie wurden in der deutschsprachigen Wikipedia somit als lebende Personen geführt. Früher konnte man solchen Fällen mit Hilfe der Seite Benutzer:MerlBot/Vermutlich verstorben auf die Spur kommen. Diese ist leider seit Jahren nicht mehr in Betrieb und es ist kein Wunder, dass seither viele Todesfälle, die in anderssprachigen Wikipedias registriert wurden, bei uns unbemerkt geblieben sind. Aber nun gibt es Abhilfe! MisterSynergy hat dankenswerterweise eine ähnliche Liste erstellt, die allerdings in einem ersten Schritt nur auf in der englischen Wikipedia festgehaltene Todesfälle zurückgreift: Benutzer:MisterSynergy/Möglicherweise verstorbene Personen. Trotzdem gibt es offensichtlich viel zu tun. Die oben genannten Artikel habe ich kürzlich aktualisiert. MisterSynergy selbst und Leyo haben sich bereits um einige andere gekümmert. Mithilfe ist sehr willkommen. Es sei dabei angemerkt, dass die Liste durchaus auch false positives enthält, z.B. Religionswissenschaftler, die in der englischen WP irgendwo unterhalb einer Kategorie über eine (natürlich verstorbene) biblische Person stehen. Ge., 11.2.

«Die Sperrumgehung selbst ist nicht verboten»

Diesen Satz konnte man am 11.2. morgens auf der Seite der Vandalismusmeldung lesen. Unabhängig von dem Einzelfall, der durch die Administratoren bewertet werden soll, ist ein solcher Satz aus meiner Sicht allerdings ein Fanal, denn er geht genau in die falsche Richtung. Natürlich sollte es Sperrumgehern verboten sein, hier unter anderen Benutzernamen oder anonym weiter tätig zu sein, aber es scheint keinen Konsens in der Führung zu geben, wie mit solchen Fällen umzugehen ist. Sprich vom einen Administrator wird man vielleicht gesperrt, der andere sagt, dass ihm die Sperrumgehung alleine nicht ausreicht, sondern auch das sperrwürdige Muster wieder vorliegen muss. Man kann beide Seiten verstehen, aber es sollte eine einheitliche Vorgehensweise herrschen. Oder? 91.61. ..., 11.2.

Bald gehackt in Wien

Nach Jerusalem im Vorjahr ist nun von 19. bis 21. Mai Wien an der Reihe: als Gastgeberstadt des internationalen Wikimedia Hackathons. Worum gehts? Entwickler aus aller Welt treffen sich drei Tage lang und bringen gemeinsam die technische Infrastruktur hinter der Wikipedia und ihren Schwesterprojekten voran. Gehackt wird an der MediaWiki-Plattform und zur Wikimedia-Code-Entwicklung. Ein wichtiger Fokus liegt auf der 2016 Community Wishlist Survey, einer weltweiten Community-Befragung nach dem Vorbild der deutschen Technischen Wunschliste.

Willkommen in Wien sind nicht nur tech-erfahrene aktive Benutzer. Ein eigenes Mentorenprogramm soll auch Neulinge an unsere Technikentwicklung heranführen. Mit einem Mentor an der Seite können interessierte Newbies an dem langen Wochenende ein kleineres Projekt von Anfang bis Ende durchführen. Dafür sind deutschsprachige Mentoren besonders willkommen. Die allgemeine Veranstaltungssprache des Hackathons ist wegen des internationalen Charakters des Hackathons englisch.

Teilnahmestipendien bis 26. Februar

Geschlafen und gehackt wird im selben Gebäude, einem zu einem modernen Hotel und Konferenzgebäude erweiterten Industriedenkmal, etwa zehn Minuten U-Bahn-Fahrt von der Inneren Stadt entfernt. Für die Erstattung der Unterbringungs- und Fahrtkosten kann man sich noch bis 26. Februar um ein Teilnahmestipendium (scholarship) bewerben.

Interessierte aus Deutschland und Österreich können ihren Stipendienwunsch über das Anmeldeformular bekanntgeben. Ihre Anfragen werden nicht vom internationalen Stipendienkomitee, sondern direkt von Wikimedia Deutschland bzw. Wikimedia Österreich betreut. RL (WMAT) + BM (WMDE), 10.2.

Metropolitan Museum of Art goes Open Access

Wie das Metropolitan Museum of Art heute mitteilte, werden mehr als 375.000 Abbildungen gemeinfreier Kunstwerke aus seinen Beständen der Öffentlichkeit unter der CC0-Lizenz zur Verfügung gestellt. Eine gute Nachricht für alle Freunde freien Wissens.S64, 7.2.

Alle Spiele der NFL-Saison 2016 wurden gespielt und der Sieger steht fest. Wiedermal gewannen die New England Patriots. Die unfassbar dämliche Siegabgabe der Atlanta Falcons kostete Benutzer:Herrlock den alleinigen Sieg, weshalb er den ersten Platz nun mit Benutzer:Chewbacca2205 und Benutzer:Matzematik teilen muss. Gratulation! Auffällig war das schlechte Abschneiden der Mitarbeiter des Portal:American Footballs, die nie über Platz fünf hinaus kamen. Vielleicht fühlt sich ja der ein oder andere Gewinner ja ermutigt zum Thema nun auch in der Wikipedia zu schreiben. Für alle angemeldeten und nicht angemeldeten Nutzer steht nun auch die Wette für die nächste Saison offen. J 7.2.

Publikumspreis und Reviewpreis suchen ein neues Zuhause

Logo des Schreibwettbewerbs

Vor bald fünf Jahren habe ich von Florian Adler die Betreuung des Publikumspreises des Schreibwettbewerbs (s.u.) übernommen. Nach fast zehn betreuten Ausgaben (zwischendurch musste ich wegen Jurytätigkeit passen) würde ich den Stab nun gerne weitergeben. Obwohl die Teilnahme stets schwankte, war es immer eine spannende und unterhaltsame Angelegenheit, sich um den „Publikumsgeschmack“ zu kümmern. Da ich aber gerne den Schreibwettbewerb als Ganzes wieder flott machen würde (ich weiß, die Chance habe ich vorerst verpasst), habe ich beschlossen, mich nach einer Nachfolgerin bzw. einem Nachfolger umzusehen. Interessierte sollten Spaß an Listenführungen und launigen Wahlaufrufen im Kurier, Akribie und gutes Mailreaktionsvermögen mitbringen – nicht in allem bin ich die letzten Jahre ein gutes Vorbild gewesen. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand diese verantwortungsvolle, aber auch dankbare Aufgabe übernehmen würde. Ich gelobe auch feierlich, dem- oder derjenigen unterstützend beizustehen und Starthilfe zu leisten. Interesse? Dann einfach hier als Betreuer eintragen!

Gleiches gilt im Übrigen für den Reviewpreis des Schreibwettbewerbs (hier eintragen). Hier kommt es insbesondere darauf an, den Damen und Herren Autoren einen sanften Anstoß in den Popo zu geben, sich für gutes Feedback auch mit einem entsprechenden Votum bei ihren Korrekturlesern und Kritikerinnen zu bedanken. (TAM, 7.2.)

26. Schreibwettbewerb

Logo des Schreibwettbewerbs

Zur endgültigen Grablegung des ungeliebten Wikipedia-Schreibwettbewerbs wird auch in diesem Frühjahr wieder eine kompetente Auswahl an Leichenfledd, *hust*, noch einmal von vorne: Zum diesjährigen Frühlingserwachen des beliebten Wikipedia-Schreibwettbewerbs werden versierte Floristen, *hust*, ach komm. Liebe Leute, der 26. Schreibwettbewerb kommt endlich in die Gänge und dafür werden wie immer Jurorinnen und Juroren gesucht. *hust*, 7.2.

Fast so bedeutend wie Goethe

Jede Enzyklopädie behandelt eine Person umso umfangreicher, je bedeutender ihr Werk und Wirken ist. Wikipedia ist traditionellen Enzyklopädien aber auch hier überlegen, weil die Artikelumfänge jeder Personenkategorie per Petscan einfach zu erheben sind: So lassen sich aus dem Umfang der Biographien verlässliche Rankings erstellen, welche Personen die herausragenden Vertreter ihres Bereichs sind. Nehmen wir – beliebig herausgegriffen – zum Beispiel die Kategorie Politiker (Thüringen). Wer war – über alle Epochen hinweg – der wichtigste Staatsmann dieses Bundeslands? Keine Überraschung: Johann Wolfgang von Goethe führt deutlich mit 250 Kilobyte Seitengröße. Gefolgt von, äh, Björn Höcke mit 65 Kilobyte; Bodo Ramelow (das ist der amtierende Ministerpräsident) kommt dann erst deutlich weiter unten mit 34 Kilobyte und somit etwa gleichauf mit Ralf Wohlleben. Und sogar Staatsoberhäupter werden in ihrer Bedeutung gemeinhin weit überschätzt: Nach nur 15 Monaten als Vorsitzender der zweitkleinsten Thüringer Landtagsfraktion ist Höcke bereits wichtiger als zum Beispiel Johannes Rau, dessen zwanzig Jahre als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen plus fünf Jahre als Bundespräsident mit nur 47 Kilobyte in die bundesdeutsche Politikgeschichte eingegangen sind.RB, 6.2.

Unterfranken im Frühling

Festung Marienberg!

Das Süddeutschlandtreffen führt uns dieses Frühjahr vom 21. bis 23. April 2017 nach Würzburg, in die 6.-größte Stadt Bayerns. Das genaue Programm wird noch ausgearbeitet, der Förderantrag durch Wikimedia Deutschland ist bereits genehmigt, somit können Fördermöglichkeiten in Anspruch genommen werden. Neben Programmpunkten wie der Festung, Dom und dem UNESCO-Welterbe der Würzburger Residenz, wird auch der gemütliche Teil mit Stadtrundgang, Cafe und geselligem Essen nicht zu kurz kommen. Melde auch Du dich an und sei dabei! M, 4.2.

WMF sucht deutschsprachigen Koordinator für den Movement-Strategieprozess

Die Wikimedia Foundation sucht einen „German Language Specialist Strategy Coordinator“, die oder der die erste Phase des Movement-Strategieprozesses in der deutschsprachigen Community begleitet. Diese Positionen werden für insgesamt 17 Sprachen geschaffen und sollen die Möglichkeit der Beteiligung der jeweiligen Projektcommunities am Movement-Strategieprozess maximieren. Hauptaufgaben werden intensive Kommunikation mit den DE-Communities sowie die Begleitung von Austausch mit anderen Projektcommunities sein. Bewerberinnen und Bewerber sollten in der Lage sein, Online-Diskussionen zu verfolgen und zusammenzufassen sowie einen Abschlussbericht zu erstellen und sowohl die englische als auch die deutsche Sprache gut beherrschen. Die Verträge sind ab Anfang März auf 3 Monate befristet, die Arbeitszeit beträgt bis zu 20 Stunden die Woche und kann ortsunabhängig erledigt werden. Nicole WMDE, 31.1.
Erinnerung: Bewerbungsschluss ist 15.3., Interessierte können auch gerne jemanden aus der WMDE-Geschäftsstelle als Referenz bei ihrer Bewerbung angeben, denn das ermöglicht uns, auf Nachfrage der WMF Empfehlungen auszusprechen. Nicole WMDE, 13.2.

Abraham Taherivand als geschäftsführender Vorstand von WMDE bestätigt

Abraham Taherivand

Das Präsidium von Wikimedia Deutschland (WMDE) hat auf seiner 1. Klausurtagung am vergangenen Wochenende Abraham Taherivand zum Vorstand des Vereins berufen und damit die Interimsphase zwischen ihm und Christian Rickerts beendet. Gleichzeitig hat das Präsidium einen Prozess angestoßen, um die Frage nach der Gestaltung der Vorstandsposition und Entscheidungsstrukturen im Verein weiter zu bearbeiten. Dieser Prozess soll 2017 stattfinden. Weitere Informationen finden sich im Vereinsblog. bue, 30.1.

Celebrating Women Anthropologists – Virtual Edit-a-thon Februar 2017

Im Rahmen der vielen Aktionen des en:Wikipedia:WikiProject Women in Red, das, wie mir scheint, in der deutschsprachigen Wikipedia (de:WP) noch gar nicht richtig wahrgenommen wird, ist für den Februar 2017 ein virtueller Edit-a-thon angesetzt: Celebrating Women Anthropologists. Dies umfasst Ethnographinnen, Ethnologinnen, Anthropologinnen, Archäologinnen. Wer hat noch nicht von den Klassikerinnen wie Margaret Mead oder Ruth Benedict gehört? So sind in der de:WP nur 95 Personenartikel gelistet, bezogen auf D-A-CH bescheidene 22 Artikel. Für die de:WP gibt es im BNS des Schreibers eine mit WikiData erzeugte Hilfsliste fehlender Artikel, da verbirgt sich eine spannende Wissenschaftsgeschichte. Sie kann auch von den hier organisierten Autorinnen übernommen werden. Wer möchte, kann sich auch an dem etwas kleineren BNS-Projekt 28anthropologists beteiligen – jeden Tag im Februar einen Artikel zu einer Anthropologin neuschreiben/übersetzen/ausbauen – (da denk ich mir noch Preise aus, wenn wenigstens 28 Artikel erreicht sind). Emts, 30.1.

Nachtrag: Bereits nach acht Tagen sind die ersten 28 Artikel geschrieben. Weitere Hilfe ist willkommen! D01, 8.2.

Die närrische Zeit in der Wikipedia

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Warum zum Lachen in den Keller, auch die Wikipedia bietet eine Menge Humor. Doch ihm droht Gefahr. Immer wieder werden Pointen ver... schlecht erzählt und verärgerte Leser markieren die Artikel als mangelhaft. Viele Artikel aus allen Bereichen tragen einen Wartungsbaustein und vierteljährlich treffen sich Wikipedianer zu einem Wettbewerb, um im Team oder alleine Artikel zu verbessern und auszubauen. Und das seit Jahren mit großem Erfolg, wie die Statistik zeigt. Melde auch du dich an beim Winter-Wartungsbausteinwettbewerb und mache mit. Gemeinsam macht es noch einmal mehr Spaß als alleine. Schon am nächsten Wochenende geht es los, zwei Wochen lang werden dann Baustellen abgearbeitet und die Wikipedia wieder ein Stück besser gemacht. Und wer Artikel aus dem Bereich Wintersport oder zum Thema Humor bearbeitet, kann sich im Wettbewerb noch einen Bonus sichern. Man braucht also auf Fernsehsport, Fasching und Karneval nicht zu verzichten. Also tragt Euch ein helft mit in dieser närrischen Zeit. Ach ja, Politik ist auch ein Bonusthema. Narrhallamarsch ... ufftata ... HvW, 29.1.

Wikimania-Stipendienvergabe

Vor einigen Tagen hat die internationale Vergabe der Wikimania-Stipendien begonnen (Formular), erstmals seit vielen Jahren wurde das Budget aufgestockt. Verhältnismäßig wenige Stipendien gehen jedoch nur in den sogenannten globalen Norden, zu dem auch die DACH-Länder gehören. Grund dafür ist, dass die Wikimedia-Vereine aus dem deutschsprachigen Raum in der finanziellen Lage sind, selbst einige Stipendien vergeben zu können. Wikimedia Deutschland bietet dementsprechend 20 und Wikimedia Österreich 7 Stipendien an. Die Organisationen setzen unterschiedliche Vorgaben für den Prozess. Die Angaben zur Stipendienvergabe von Wikimedia CH folgen demnächst. Alle Informationen werden im Wikimania-2017-Portal gesammelt, für die Stipendien gibt es eine Extra-Seite. Auf nach Montreal zur Wikimania! MR, 28.1.

Update: Nun werden für den Auswahlprozess des Programms noch Freiwillige gesucht. DH, 4.2.