Wikipedia:Kurier/Ausgabe 07 2014
25.000 Bilder im Festivalsommer
Der Wikipedia:Festivalsommer feiert einen Meilenstein: Vorgestern wurde das 25.000. Bild in dem seit 2013 laufenden Projekt hochgeladen, inmitten der sommerlichen Hauptsaison. Angestoßen durch eine einfache Akkreditierung zum Wacken Open Air kann das Projekt nun auf die zweite erfolgreiche Saison zurückblicken – und es läuft weiter. Dabei waren die ursprünglichen Erwartungen vergleichsweise niedrig: Ausgestattet mit einem Basissatz an Fototechnik durch Wikimedia Deutschland sollte es 2013 den Besuch von interessierten Konzertfotografen bei anvisierten 30 Festivals ermöglichen – vorausgesetzt, die Festivalveranstalter ziehen mit und lassen uns tatsächlich fotografieren. Die Angst, als Medium nicht akzeptiert zu werden, stellte sich jedoch recht schnell als unbegründet heraus, trotz etwas Skepsis standen uns von Beginn an bei den meisten Veranstaltern alle Moshpits offen und wir wurden mit offenen Armen empfangen. Bereits in der ersten Saison 2013 konnten Teilnehmer des Festivalsommers bei insgesamt rund 80 Events Bilder machen – in der Regel als akkreditierte Fotografen mit Fotopass und Fotograbenzugang. Dabei reichte das Spektrum von kleinen Ortsveranstaltungen bis zu Mega-Events wie das Rock am Ring/Rock im Park oder das schon erwähnte Wacken Open Air, das Spektrum umfasste alle Sparten der Musik von Klassik über Pop- und Rockmusik bis in Sparten wie Heavy Metal, Jazz, Dark Electro, Punk, Techno, Weltmusik und vieles mehr. Die Ergebnisse können sich auf jeden Fall sehen lassen.
Mittlerweile befinden wir uns im Höhepunkt der Saison 2014, in der bereits 60 Festivals und andere Events besucht wurden – das Wacken Open Air steht mit seinem 25-jährigen Jubiläum ebenso wie 7 weitere Festivals mit akkreditierten Fotografen direkt vor der Tür und allein am letzten Wochenende fotografierten Festivalsommer-Fotografen auf sieben Festivals. In den letzten Wochen seit Pfingsten gab es kaum ein Wochenende ohne Events, an denen Teilnehmer des Projektes anwesend waren und Bilder gemacht und für die Wikimedia Commons und die Wikipedia zur Verfügung gestellt haben. Im Hintergrund rotieren die Organisatoren und jonglieren mit hunderten von Mails: Anfragen, Antworten, Rückfragen der Veranstalter und Teilnehmer, Mails an WMDE zur Technikleihe oder Fahrtkostenerstattungsanfragen, Anfragen neuer Fotografen (die irgendwo von uns gehört haben), Zusagen und OTRS-Freigaben. Zugleich wachsen die Bestände an Bildern auf den heimischen Festplatten und nicht zuletzt auf den commons. Mittlerweile sind es also mehr als 25.000 Bilder, allein gestern wurden etwa 150 Bilder aus den letzten Wochen hochgeladen. Auch in diesem Jahr ist die Galerie mit den Bildergebnissen ein optischer Hammer, und sie wird täglich umfassender; wer Lust hat, kann sich zudem ein täglich wechselndes Bild des Tages auf die Benutzerseite einbauen oder auch die facebook-Seite abonnieren.
Bis zur Saison 2015 wird der Datenstrom auch nicht abreißen, auch wenn es ab September wieder deutlich ruhiger werden sollte. Für die Orga ist die Arbeit dann noch lange nicht zu Ende – die Ergebnisse wollen gesichtet werden, Bilder müssen in die passenden Artikel integriert werden, die Kategorisierungen auf den commons schreiten voran und der Festivalsommer 2015 muss vorbereitet werden – alle Tasten voll zu tun. Raum für einen Rückblick und Diskussionen zur dann abgelaufenen Saison bietet der dann mittlerweile 2. Festivalsommer-Workshop, der für den November im Kölner Lokal K geplant ist. Bis dahin machen wir aber noch ein paar Bilder … AR, 29.07.
Feiert sie!
Es gibt ein paar schrecklich nette Menschen in unserem Leben, die einmal im Jahr gebührend gefeiert werden sollten. Mit Gedenktag, Geschenken und allem Drum und Dran. Denn diese Menschen sind ungeheuer wichtig für uns und nicht mehr wegzudenken aus unserer Welt, auch wenn wir nicht müde werden, sie zu verfluchen und zu beschimpfen. Sie sind stets für uns da, wenn wir sie brauchen. Und – das müssen wir uns jetzt schon eingestehen – wir brauchen sie und ihre Arbeit jeden Tag. Sie sind außerdem absolut verlässlich; wenn wir mal Probleme haben, lassen sie alles andere stehen und liegen, um uns augenblicklich zu helfen.
Ist es nicht wunderbar, so tolle Menschen zu haben? Na, dann feiert sie gebührend, kauft ein nettes Präsent und sagt ihnen einfach mal Danke: unseren Systemadministratoren. Ohne sie geht in unserem Wikipedia-Alltag nämlich mal so gar nichts mehr. Sie halten alles am Laufen, zudem Gefahren von uns fern und kümmern sich darum, dass das World Wide Web und vieles mehr auf Knopfdruck reibungslos zur Verfügung stehen. Allen Sys-Admins also einen schönen System Administrator Appreciation Day AR für die ganze Community, 25.07.
WLE14: Wenn die Natur zu dir spricht
Die sechsköpfige Jury des deutschen Flügels von Wiki Loves Earth 2014 hat getagt – und die zehn besten, die hundert besten und die besten Bilder nach Bundesländern bestimmt. Wobei wir zur Vorauswahl der besten 700 aus den mehr als 14.000 Uploads noch siebenköpfig waren, aber eine Erkrankung machte uns dann einen Kopf kürzer.
Verblüfft hat uns die Vielfalt, die sich am Ende unserer anonymen Abstimmungen zeigte. Allein unter den Top 10 haben wir Nah-, Mittel- und Fernsichten und sogar, hurra!, eine Luftaufnahme. Vertreten sind verschiedene Wetterlagen und Jahreszeiten. An Motiven finden sich ein Priel, ein Berg, ein See, ein Fels, eine Quelle, eine Küste, ein Hochwald, eine Sinterterrasse und ein Feuersteinfeld. Manche Bilder setzen auf das Typische, manche zeigen sehr Spezielles. Ausgewogen ist auch die Geographie: Mecklenburg-Vorpommern und Bayern sind, ähem, gleichmäßig überrepräsentiert (zum gesamten Bildaufkommen nach Bundesländern hier mehr). Die technische Qualität der Siegerfotos wurde äußerst genau überprüft – und die entdeckten Mängel in eindringlichen Plädoyers mit den Stärken der Darstellung abgewogen.
Freude hat uns bereitet, dass sechs der zehn Top-10-FotografInnen – und alle der Top 3 – neu auf Commons waren. Von den 729 am Wettbewerb teilnehmenden Commons-Usern ist ein Zweidrittel-Anteil neu oder lädt unter Rotlink hoch. Als Aktivator funktioniert WLE also. Am Rande des Jurysitzung wurde die Beobachtung erwähnt, dass viele nur ein einziges Bild hochgeladen haben. Ob da ein expliziter Hinweis geholfen hätte, dass die Zahl der Uploads nicht begrenzt ist?
Dass alle Bilder zur Verwendung in einer Enzyklopädie taugen müssen, verstand sich bei Auswahl und Bewertung von selbst. Wir hoffen auch, dass es unsere Auswahl den Maulern schwer macht, die sich sogleich auf die Suche nach den ihnen verhassten „Postkartenfotos“ begeben. Einige Bilder arbeiten tatsächlich mit Stimmungen, sei es durch Wasserreflexe, Lichtstrahlen oder Nebel. Aber manchmal kann das Motiv einfach nichts dafür, dass es gut und schön zugleich ist.
Vorab verraten sei: Die Jury war zwei Mal mutig. Erstens: In den Top 100 hat sich, wie noch bekannt gegeben wird, auch ein Blaukehlchen eingenistet, obwohl das Bild keinen ökologischen Zusammenhang zeigt. Es steht stellvertretend für all die guten Tieraufnahmen, die wir aus dem gleichen Grund nicht berücksichtigt haben. Den Gedanken an einen künftigen eigenen Fotowettbewerb WLA (Wiki Loves Animals) haben wir verworfen, weil wir keinen Bock auf Zehntausende Katzenbilder haben. Zweitens wurden einige Videos eingereicht, obwohl wir sie nicht als Bilder verstanden haben. Eines der Videos haben wir mit einem Extrapreis ausgezeichnet, denn es zeigt einen Frosch sehr schön in seinem ökologischen Kontext.
Gibt es nun ein Zaubermittel, mit dem ein Platz unter den Top 10 erreicht werden kann? Wenn es jemand eingesetzt hat – die Jury hat es nicht entdeckt. Aber so etwas Ähnliches. Viele Fotos bilden nicht nur ihr Motiv ab, sondern stellen auch Fragen nach den weiteren oder näheren Umständen: Wie sieht es hier wohl bei Flut statt bei Ebbe aus? Warum liegt da der Schnee so unregelmäßg? Wohin entwickelt sich das Moor? Was tut sich an der Abbruchkante? Wie entstehen Steinfelder? Die Natur spricht zu dir, und daraus entsteht eine zweite Aufmerksamkeit. Schade, dass unsere Sitzung nicht lang genug war, um diese Geschichten auszuerzählen.
Aber lang genug, um uns immer wieder vor Augen zu führen, dass Dutzende Menschen im Vorder-, Hinter- und Untergrund am Erfolg des deutschen Wettbewerbs zu WLE14 beteiligt waren – und sind. Bereits 800 Bilder wurden in die entsprechenden Artikel und Listen eingearbeitet – diese Liste gibt zugleich einen interessanten Querschnitt durch die Einsendungen. Die Arbeit der Jury und der Helfer ist auch noch nicht ganz fertig; Informationen über die Plätze 11 bis 100, über die Begründungen, über die Sieger nach Bundesländern und die Preise folgen alsbald. Die deutschen Top 10 sind inzwischen für den internationalen Wettbewerb nominiert. Aa, 21.7. (akt.+erg.)
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Platz 4: Gesteine am Ufer der Urft, Nationalpark Eifel, von Raymond
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Platz 5: Quelltopf im NSG Kleines Lautertal, Alb-Donau-Kreis, von Klaus Rohwer (neu)
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Platz 6: Kreideküste der Insel Rügen, Nationalpark Jasmund, von Hrauk (neu)
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Platz 7: Kantenabbruch auf Rügen, Nationalpark Jasmund, von Gillys.-tosh6.1d (neu)
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Platz 8: Im Buckenhofer Forst bei Nürnberg, von Janericloebe
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Platz 9: Sinterterrassen im Heinrichsgraben, Naturpark Altmühltal, von Derzno
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Platz 10: Feuersteinfelder bei Mukran auf Rügen, von Geolina163
Neue Einsichten, neue Aussichten: Der Jahresplan der Wikimedia Foundation 2014/15
Dies ist eine gekürzte Version des WMDE-Blogbeitrags.
Die Wikimedia Foundation hat ihren Jahresplan (PDF, 517 kb) für das kommende Geschäftsjahr (Juli 2014 bis Juni 2015) veröffentlicht. Wie bereits im letzten Jahr fasst das Team Internationales bei Wikimedia Deutschland den Plan hier zusammen, denn er ist auch weiterhin eines der wichtigsten Dokumente, um die Arbeit und die Sicht der Stiftung zu verstehen. Da die Wikimedia Foundation die Betreiberin der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte ist, haben viele ihrer Ziele und Aktivitäten großen Einfluss auf die lokalen Wikimedia-Projekte. Ein Blick in die Vorhaben lohnt sich also durchaus, um die wichtigsten Veränderungen schon jetzt auf dem Radar zu haben und informiert an Diskussionen teilhaben zu können.
An der Ausarbeitung des neuen Jahresplans waren alle Teams und Abteilungen der Wikimedia Foundation beteiligt. Der Plan wurde von der scheidenden Geschäftsführerin Sue Gardner vorbereitet und von ihrer Nachfolgerin Lila Tretikov bestätigt.
Auffällig an dem neuen Plan sind bereits die Eingangsworte: Ist bisher immer von „free knowledge“ (Freies Wissen) die Rede gewesen, heißt es nun „free, uncensored knowledge“ (Freies, unzensiertes Wissen). Die Wikimedia Foundation ist sich offenbar der Gefahren für das freie Internet sehr bewusst. Ebenfalls auffallend ist, dass sie sich deutlich als Website positioniert: „Our product is a set of websites.“ (Unser Produkt ist eine Anzahl von Webseiten.)
Starker Schwerpunkt auf Technik und Entwicklung
Diese Worte stehen auch für den starken technologischen Schwerpunkt, der in den letzten Jahren immer deutlicher wurde. Die Stiftung betreibt die fünftmeistbesuchte Webseite der Welt und möchte diese auch weiterhin schützen und modernisieren.
Dieser stetigen Modernisierung wird im Plan viel Raum eingeräumt. Gut 24,9 Millionen US-Dollar werden im neuen Geschäftsjahr im Bereich des „Product & Engineering“ ausgegeben; 3,9 Millionen US-Dollar mehr als im Vorjahr. Und die Foundation hat sich große Aufgaben vorgenommen, die diese Ausgaben rechtfertigen sollen.
Neben infrastrukturellen Maßnahmen (neues Serverzentrum, Verschlüsselung, HHVM) möchte die Foundation vor allem dem Trend der mobilen Nutzung nicht hinterherhinken. Neben der deutlichen Verbesserung der mobilen Webseiten sowie den mobilen Apps (Android, iOS demnächst), werden alle Technikteams angehalten, mobile Geräte bei der Entwicklung stets direkt mitzudenken („Responsive Webdesign“). Um gleichzeitig mehr Lesende zum Editieren zu bewegen, sollen die drei Projekte der Foundation fortgeführt werden: der VisualEditor, der Upload Wizard für Wikimedia Commons und das neue Diskussionssystem Flow. Gerade beim VisualEditor wünschen sich die Entwicklerinnen und Entwickler, dass sie die vier großen Communitys (englisch-, deutsch-, niederländisch- und spanischsprachige Wikipedias) noch überzeugen können, den neuen Editor wieder standardmäßig einzuschalten.
Dass diese Projekte nicht überall auf ungeteilte Gegenliebe stoßen, ist den Verantwortlichen in San Francisco bewusst. So merken sie zum Beispiel an, dass die Wikimedia-Projekte immer komplizierter und verschlossener werden, während der Rest des Internets offener und partizipativer wird. Eine angedachte Lösung: die Communitys besser und früher einbeziehen! Dabei soll unter anderem das neue „Community Engagement Team“ unter Leitung von Rachel diCerbo helfen.
Abseits der Technik
Abseits der technischen Abteilungen – vor allem im Evaluationsteam sowie in der Förder- und Rechtsabteilung – soll sich zunächst wenig ändern. Denn gerade beim Fördern und Auswerten sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus San Francisco weiterhin auf der Suche nach dem Heiligen Gral des Wikiversums: Was bedeutet Wirkung (“Impact”) für das Wikimedia-Movement, wie erzielen wir diese Wirkung und wie kann sie durch Förderung optimal unterstützt werden?
Darüber hinaus möchte man besonders Einzelpersonen aber auch Organisationen verstärkt dabei unterstützen, effizienter zu arbeiten, professioneller zu evaluieren und mit dem gleichen Mitteleinsatz bessere Ergebnisse zu erzielen. Zu den Förderprogrammen gehören beispielsweise die „annual plan grants“ (Jahresplanförderungen), die vom „Funds Dissemination Committee“ (Spendenverteilungsausschuss) vergeben werden (für 2014/15 sind 6 Millionen US-Dollar dafür veranschlagt, genau wie im Vorjahr). Neben den Förderprogrammen rücken auch verstärkt die Erstellung von Handbüchern und Trainingseinheiten in den Fokus.
Die Rechtsabteilung (“Legal and Community Advocacy”) setzt ihren Fokus nach den abgeschlossenen Community-Diskussionen des letzten Jahres zum Markenrecht und zum Datenschutz verstärkt auf das Beobachten und Bewerten von Gesetzesänderungen (zum Beispiel Urheberrecht, Netzneutralität, Freiheit des Internets insgesamt) weltweit.
Finanzen und Belegschaft
Im Geschäftsjahr 2013/14 war mit Einnahmen von 50,1 Millionen US-Dollar kalkuliert worden. Für 2014/15 wird mit einer Steigerung um sechs Millionen auf 58,5 Millionen US-Dollar gerechnet. Bei den Ausgaben waren es 2013/14 41,1 Mio US-Dollar, 2014/15 sollen es 58,5 werden. In beiden Geschäftsjahren schlägt der technische Bereich mit gut der Hälfte davon zu Buche. Bis Ende des aktuellen Geschäftsjahres werden bei der Foundation 191 Personen arbeiten, für das nächste Jahr sollen es 240 werden; davon 157 im Product and Engineering.
Bewusstsein für neue Probleme
Besonders interessant am Jahresplan ist vor allem der Anhang, der die Risiken beschreibt, die der erfolgreichen Ausführung des Plans entgegenstehen könnten. Hier wird deutlich, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wikimedia Foundation sorgt und beschäftigt.
Der akute Mangel an technisch erfahrenem (und bezahlbarem) Personal in der San Francisco Bay Area ist nicht neu und dennoch weiterhin aktuell. Die von der WMF favorisierte Lösung ist bisher vor allem die Anstellung von Personal außerhalb des Büros, bereits jetzt arbeiten 27 Prozent der Product & Engineering-Abteilung auf der Welt verteilt.
Die Stiftung ist Teil des großen Wikimedia-Netzwerkes, das direkt und indirekt immer Einfluss auf ihre Arbeit hat. Wie auch im letzten Jahr befürchtet die Stiftung, dass Probleme oder Skandale in einem großen Wikimedia-Chapter auch ihre Arbeit stark negativ beeinflussen könnten. Während im letzten Plan die Foundation als Lösung die Stärkung ihrer eigenen Rolle sah und die Institutionalisierung der Chapter kritisierte, wird dieses Jahr ein anderer Ton angeschlagen: Es fehle an einer Strategie, um Rollen- und Aufgabenbeschreibungen in der Wikimedia-Bewegung zu klären und die Entwicklung der Bewegung zu steuern. Auch soll das aktualisierte Boardhandbuch zur Verfügung gestellt werden.
Doch die Foundation sieht auch noch ganz andere Probleme: Zum 1. Juni trat Lila Tretikov als Nachfolgerin Sue Gardner die Position der Geschäftsführerin an. Bestenfalls ginge die Arbeit einfach kontinuierlich weiter. Doch jeder Wechsel in der Geschäftsführung bringe von Natur aus Störungen und Komplikationen mit sich. Die Stiftung gibt offen zu, dass dadurch die Ausführung des Plans gefährdet sein kann.
Und Risiken gefährden die Arbeit nicht nur intern und im Movement, auch die gesamte Grundlage der Wikimedia-Projekte – das freie Internet – ist Bedrohungen ausgesetzt. Bisher war dies der Stiftung keine Erwähnung wert, doch hierbei hat offensichtlich ein Umdenken eingesetzt: Zensur schüchtert die Communitys ein und behindert diese in ihrer Arbeit. Änderungen im Urheberrecht – ob über Freihandelsabkommen (wie TPP) oder im Rahmen neuer Richtlinien (wie in der EU) – könnten erhebliche Auswirkungen auf die Projekte haben. Und das Prinzip der Netzneutralität könnte, je nach Ausgestaltung, das Ende des Vorzeigeprojekts Wikipedia Zero bedeuten. Die Stiftung unterstützt daher auch Projekte wie das von Wikimedia Deutschland initiierte Netzwerk Free Knowledge Advisory Group.
Was heißt das alles?
Die Stiftung sieht sich auf dem richtigen Weg. Mittels starkem technologischen Ausbau und kontinuierlicher finanzieller Förderung glaubt sie, ihre Communitys schützen, stärken und ausbauen zu können. Dass sie – obwohl Eigentümerin und Betreiberin der Projekte – das nicht alleine schaffen kann, ist vielleicht die größte Einsicht des Plans. Die Communitys werden stärker in Entwicklungsprozesse eingebunden, und die anderen Wikimedia-Organisationen werden nicht mehr allein als Gefahr wahrgenommen, sondern als wertvolle Teile des Wikiversums. Wie jedoch dieses Netzwerk aus Einzelpersonen, informellen Gruppen und Organisationen am besten auf die gemeinsame Mission hinarbeiten kann, das ist das große Fragezeichen dieses Plans, auf die es die Antwort zu finden gilt.
Der Jahresplan 2014/15 kann auf Wikimedia Commons als pdf-Datei heruntergeladen werden, eine Liste der häufigsten Fragen und Antworten gibt es im Wiki der Foundation. Eine deutsche Übersetzung des Plans gibt es bisher noch nicht. (N.E. (WMDE), 21.7.)
Neues von der Software
- Der Vorlagenmeister ist nach einer Zwangspause seit November 2013 wieder einsatzfähig.
- Die WMF stellt künftige Software-Änderungen einige Monate vor weltweiter Einführung zum Feedback vor, auch um die Akzeptanz in der Community und notwendige Anpassungen rechtzeitig vorher zu ermöglichen. Die Seite Skin/Beta kann jetzt beobachtet werden; Aktivitäten dort weisen auf Neuentwicklungen hin. Der eigentlich vorgesehene Weg ist bei uns nicht mehr möglich, da der dafür vorgesehene Link entfernt wurde.
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– die Auflistung erscheint dann künftig ohne Überschrift am Ende des Artikels (ggf. nach einer Navigationsleiste); eine Fehlermeldung gibt es nicht mehr. Diejenigen, die sich hier eine Änderung gewünscht (und hier letzter Punkt) hatten, zielten auf weniger Einträge in der Wartungskategorie ab. Das Gegenteil wird zukünftig der Fall sein: Weil die Autoren mangels Fehlermeldung kaum noch eine Chance haben, das Problem zu bemerken, werden demnächst weitaus mehr Artikel in der Kategorie aufschlagen und von den Wartungsbienchen repariert werden müssen. Die Akzeptanz in der Community (II), die am 27. Mai 2014 noch zur Voraussetzung gemacht worden war, ist vom Beschlussorgan stillschweigend gekippt und die Angelegenheit für erledigt erklärt worden. Glücklicher wäre es gewesen, die Fehlermeldung nur vor nicht angemeldeten reinen Lesern der Enzyklopädie zu verbergen, sie den angemeldeten Autoren oder bei einer Seitenvorschau aber weiterhin zu zeigen.- Akzeptanz in der Community III: Zum Medienbetrachter ist ein MB am Start. In anderen Wikis ist man unzufrieden damit, dass er standardmäßig den Benutzern aufgedrängt wird.
- Akzeptanz in der Community IV: Für den Herbst steht an, dass der VisualEditor erneut zum Standardwerkzeug für alle nicht angemeldeten Benutzer werden soll und nur von angemeldeten Benutzern explizit deaktiviert werden kann. Den Engineering Goals ist zu entnehmen, der WMF-„Produktmanager“ wolle Kontakt mit der deutschsprachigen Community aufnehmen – subject to community discussion. Ob der VE dann praxistauglich und zumutbar sein wird, ist bislang nicht klar; auch nicht, ob eine Kontaktaufnahme die Möglichkeit einer Ablehnung zulassen würde. Ziel sei for use for every content edit.
(PC, 17.7.)
Plagiate? Ein uraltes Problem
Solange es Universitäten gibt, gibt es den Drang, sich mit fremden Federn zu schmücken. Im 19. Jahrhundert waren die Verhältnisse an den Unis offenbar sehr locker, Dissertationen wurden nicht groß geprüft, sondern eher abgenickt. Erst Theodor Mommsen setzte eine intensive Prüfung und Verteidigung der Arbeiten durch, sodass neben inhaltlicher Substanz auch Plagiate leichter erkannt werden konnten. Heute existieren zwar teilweise effektive bekannte technische Möglichkeiten zur Aufdeckung, doch werden sie nicht konsequent angewandt, daher wird munter weiter plagiiert. Bloß, was treibt Schüler, Studenten, Dozenten und sogar angesehene Wissenschaftler an, aus der Wikipedia hemmungslos und nicht lizenzkonform abzuschreiben? Dieser Frage ging die Berliner Professorin Debora Weber-Wulff im vierten Wikipedianischen Salon nach und klärte über die Zusammenhänge auf. Interessant in dem Zusammenhang ist, abseits der spektakulären Fälle aus den Medien, die Tatsache, dass beispielsweise Mediziner, selbst Zahnmediziner, bei ihren Arbeiten recht häufig und ganz kriminell betrügen, indem sie zu Themen aus der Wikipedia wörtlich abschreiben, in denen sie sich nicht zuhause fühlen. Zahlreiche Fälle dieser Art werden zurzeit in verschiedenen Spezialwikis, in denen Weber-Wulff aktiv ist, bearbeitet. Obwohl in den meisten Wikipediaartikeln die Quellen und Einzelnachweise angegeben sind, werden nicht sie genutzt, sondern allein der Artikel. Fazit von Debora Weber-Wulff: „Wir müssen noch mehr tun, um aufzuklären, was Wikipedia ist und was sie nicht ist.“ Die anschließende Diskussion mit dem interessierten Publikum, das trotz WM-Halbfinale und Wolkenbruch gekommen ist, verlief sehr konstruktiv. Nur der Vorschlag, dass sich der Verein Wikimedia Deutschland vielleicht um die Interessen der Autoren, deren Inhalte ohne Namensnennung von Plagiatoren geklaut wurden, besser organisiert kümmern könnte, stieß seitens des Vereins auf Skepsis, denn es gibt für Autoren bereits die Möglichkeit, sich an den Bereich Politik und Gesellschaft des Vereins zwecks Beratung zu wenden. Sc, 16. Juli 2014
WP-Fork dringend gesucht
Einerseits sind Monopolisten Kampftiger. Oder Pitbullterrier. Klar – ohne Kraft, List und sonstiges Know-How wären sie keine Monopolisten geworden. Auch Wikipedia hat die marktbefindlichen Mitbewerber in Grund und Boden kannibalisiert. Brockhaus: mausetot. Fachlexika, gar gedruckt? Legt kein Mensch mehr auf. Die freien Online-Alternativen? Wikiweise kümmert in seiner Nische vor sich hin. Wikipedia scheint derzeit nicht nur alternativlos. Ungeachtet schwindender Autorenzahlen hat sich in der Stamm-Community eine Vogel-friss-oder-stirb-Mentalität breitgemacht. Motto: Wir sind die Besten, weil wir die Einzigen sind. Kommt auch bei Wikipedia der Hochmut vor dem Fall? Insbesondere für Artikelautoren hat sich die Situation in den letzten ein, zwei Jahren deutlich verschlechtert. Der Grund: Jeder will mitspielen; immer mehr Artikelveränderungen haben keine Verbesserungen mehr zum Inhalt. Oft entspringen sie allein dem Impetus, andere persönliche Vorlieben oder Geschmäcker durchzudrücken. In immer mehr Fällen leider mit der Brechstange. Und, ebenfalls leider, mit Erfolg. Folge: Immer mehr Wikipedia-Artikelschreiber(innen) stecken auf, die meisten still und leise. Folge: Die Trolle übernehmen mehr und mehr das Terrain. Noch schlimmer: Lösungsansätze sind mit der Mehrzahl der aktuellen Communitys nicht zu machen. Grund: Die Artikelschreiber sind dort längst in der Minderheit.
Lieb und nett, immer die andere Backe hinhalten? Nicht jedermanns Sache. Fazit so: Ein Fork tut not. Zugegeben: Das materielle und organisatorische Know-How, sowas zu stemmen, ist immens. Allerdings: Was den Qualitätsfaktor anbelangt, könnte ein Fork mittel- bis langfristig die Rettung sein. Für die Idee, die Wikipedia ursprünglich einmal war. Szenario: Die guten Leute migrieren, bauen einen eigenen Laden auf. Der Sogeffekt sorgt dafür, dass weitere hinzustoßen. Die Lizenzen von Original und Fork sind von Anfang an kompatibel gestaltet. Der Fork kann so die WP-Artikel mitnehmen (und sollte dies, aufgrund der Fülle durchaus guter Artikel auch tun). Umgekehrt kann WP neue Beiträge, die im Fork entstehen, in seine Struktur importieren. Das Gleiche gilt für Versionen – alles nach dem Motto: Vieles kann, nichts muss. Nach der Scheidung wären am Ende womöglich beide Partien glücklich: Wikipedia mit seiner interaktiveren und der Fork mit seiner ernsthafteren Grundphilosophie. Und Wikipedia hat möglicherweise eine lehrreiche Erfahrung hinter sich: Zu viel Hochmut ist auch nicht gut. rz 7. Juli 2014
Wo ist das Sommerfest⁉
Lang, lang ist’s her, dass unser werter Jcornelius seine legendäre Sommerparty-Reihe veranstaltete. Was war es schön, viele Wikipedianer versammelt nur zum Zelten, Biertrinken, Grillen, Lachen und Kennenlernen. Nix mit Wissen austauschen, in engen Sälen rumsitzen und irgendwelchen Vorträgen lauschen zu müssen, oder gar tippen, chatten, editieren, löschen usw. Ich lese was von Salons, von Cons, von DACHs, von Kongressen, von Workshops, von [nach Gusto eintragen]. Ja, ganz toll. Ganz prima. Aber wann haben wir das letzte Mal so richtig zusammen gefeiert? Das Feiern ist eine Begleiterscheinung von all den Pflichtbesuchen geworden – als ob wir das als Legitimation bräuchten, um uns mal einfach als menschliche Manifestation treffen zu können, als ob wir uns entschuldigen müssten, einfach der Lust nach Muße und gemeinsamer Geselligkeit nachgeben zu wollen. Noch trauriger angesichts der Möglichkeiten, die dieses Jahr gewesen wären, eine schlichte lustige Party zu veranstalten: MV, Zedler-Verleihung, Jubiläum WMDE. Entweder wurde es wie eine eheliche Pflicht schnell runtergenudelt, um sich danach rasch zu verdrücken und mit den eigenen fünf Freunden in einer schlechten Kneipe ein noch schlechteres Bier zu trinken, oder es wurde nicht mal im Ansatz eine Feier angedacht. Zwar wurde hier im Kurier eine fehlende Veranstaltung angemerkt, aber die Beschwerden gingen an die falsche Adresse, da das WMDE-Präsidium weder die persönlichen noch finanziellen Möglichkeiten hat, eine Feier zu planen oder zu veranstalten. Wie auch immer, es ist (noch) nicht zu spät: Der Sommer ist da – WO bleibt das Sommerfest⁉ Da es für eine Person irgendwann doch zu viel war, wollte Jcornelius aus verständlichen Gründen keine Party mehr alleine stemmen, aber das muss doch nicht heißen, dass es jetzt keine mehr geben kann? (J., 5.7.)
Wikipedia-Poker, Wikipedia-Joker
Auslösender Moment war dieser Editwar. Ein Link der seit vielen Jahren im Artikel ist, wird entfernt, die Begründung ist für mich nicht stichhaltig, also stelle ich zurück – es fängt parallel dazu eine Diskussion auf der Diskussionsseite an, es erfolgt VM. VM wird geschlossen, Editwar geht von einer anderen Seite weiter. VM wird wieder eröffnet und am Ende schließt Koenraad den Artikel, indem er ihn auf die letzte Bearbeitung zurück setzt, nicht auf die Version vor dem Editwar, so wie wir es gewohnt sind, mit der Begründung Willkür. Meine Frage, warum der Artikel nicht auf die Urfassung zurückgesetzt wird, wird passend zum Gesamtkunstwerk, nach typischer Wikipedia-Manier beantwortet. Ich will nicht weiter auf den Inhalt des Artikels eingehen, es geht mir um etwas Anderes:
- Unser Regelwerk: Wie kannst Du Vertrauen aufbauen, wenn dieses Wort „Willkür“ ständig halb im Scherz gebraucht wird, um Entscheidungen zu fällen, die außerhalb des Regelwerkes positioniert sind? Ja Wikipedia:Sei mutig, Wikipedia:Ignoriere alle Regeln – geschenkt! Ich habs satt! Seien wir doch ehrlich! Es glaubt doch keiner dran! Es glaubte schon vor 10 Jahren keiner mehr dran! Das sind Dinosaurierseiten aus Dinosaurierzeiten, die nur noch aus nostalgischen Gründen in der Wikipedia stehen! Ja werden da Leute einwerfen: So ist es eben – unsere ganzen Regeln sind aus Gummi und wenn wir in der Wikipedia unterwegs sind, dann arbeiten wir nicht wissenschaftlich, sondern spielen Poker! Und manchmal gewinnen wir und manchmal nicht! Verdammt nochmal, ich will aber nicht mehr pokern! Ich habe fast 10 Jahre gepokert! Ich habe es satt! Ich habe es satt um Wissen zu pokern, wie in einem Spielsalon! Ich möchte, wenn ich schon meine teure Lebenszeit in ein Freiwilligenprojekt versenke, die Gewissheit haben, mich auf etwas verlassen zu können! Wikipedia ist schon längst kein Spaßprojekt mehr, es ist eine ernste Sache und wir müssen damit ernst umgehen! Die Kindergartenphase ist vorbei, dazu werden wir von zu vielen Leuten gelesen und verwendet! Und das heißt, dass wir auch ernsthaft miteinander umgehen müssen und Vertrauen schaffen! Und dazu kämen wir zu Punkt 2: Aber kurz vorneweg: Ich habe das Schlimmste, das ein Mensch aus wikipedianischer Sicht haben kann – es rangiert hier im System noch unter Geschlechtskrankheiten, Nekrophilie und Sodomie (in der Regel alles zusammen): Ich habe Gefühle und noch schlimmer: Ich äußere sie und so machte ich etwas aus Wikipedia-Sicht sehr Albernes: Ich drohte Koenraad eine A/P an. Da fiel mir auf: Warum ist das eigentlich albern, sich sowas zu überlegen? Ja stimmt, ich vergaß es für 5 Sekunden: Gefühle unter Geschlechtskrankheiten, Nekrophilie und Sodomie – bitte verzeiht … aber ich blickte doch (das erste Mal in meinem Leben auf die Seite) WP:A/P und ich machte mir bewusst, warum ich das bisher mehr gemieden habe, als
die Prostituierte die Polizeider Teufel das Weihwasser: - Die Beschwerdeseiten sind so unfassbar unübersichtlich geworden, dass sie für mich nur noch etwas sind, um das ich einen Bogen mache. Das darf nicht sein! Es darf nicht sein, dass wir so in unserem Saft kochen, dass wir Seiten schaffen, die so hochschwellig konstruiert sind, dass sie nur noch mit einem Informatik-Studium zu bewältigen sind. Ja, werden Kritiker einwerfen, es gibt viele Möglichkeiten sich in Konflikten zu wehren, aber nein, es gibt keine – denn die Möglichkeiten, wie Wikipedia:A/P, Wikipedia:VA und wie sie alle heißen, sind solche bürokratischen Monster, dass selbst jemand wie ich, die ich hier mit bald 10 Jahren WP-Tätigkeit zu den Veteran*innen zähle (um politisch korrekt zu gendern) nicht mehr durchblickt. Wie soll es jemand schaffen der/die neu in der Wikipedia ist und in einen Konflikt gerät? Es nervt nicht nur – es ist schlichtweg zum Kotzen! Und nein, ich ziehe mir den Schuh nicht an, dass ich dann nicht in die Wikipedia gehöre, wenn ich mit dem bisschen Zeichen- und Textsalat nicht umgehen kann. Ich gehöre hinein – wie so viele andere, die sich abwenden, weil sie genau daran scheitern. Wikipedia ist ein Projekt, das Menschen nach ihren Inhalten einschließen muss, nicht nach ihrer Fähigkeit mit dem Programmen hier umzugehen, sonst ist das Ziel dieser Enzyklopädie, freies Wissen für Menschen zu erschaffen verfehlt, wenn am Ende nur noch Maschinen in der Lage sind, hier den Überblick zu behalten. Denn es sind nicht nur die Konfliktseiten, es sind auch andere Seiten, sei es die Erstellung eines Meinungsbildes oder eines Checkusers. Es macht nicht mehr Spaß hier zu sein, wenn Du das Gefühl hast, dass die Wikipedia eine eigene Art von Selektion veranstaltet – nämlich nicht nach Wissen, sondern nach Fähigkeit mit dem System klarzukommen!
Ganz ehrlich? Es ist mir scheißegal, was mit diesem Artikel ist, der den Zündfunken gab, sich hier aufzuregen. Es ist mir egal, ob der Editwarrior die andere Partei und der sperrende Admin Nutten das Thema des Artikels nun mögen oder nicht (es sind ja nicht alle nett), es ist mir sogar egal, ob dieser Link drin bleibt oder nicht und das Schlimme ist – ich überlege mir ernsthaft, ob mir die Wikipedia nicht auch langsam scheißegal werden sollte. Poker wird in der Regel ohne Joker gespielt. Jetzt weiß ich auch warum: Wir sind es. Wir sind der Joker! Frage ist nur, wie wir damit spielen – und ob es gut ist es zu tun, damit sich hier endlich was ändert. J. 3.7.14
„Pankreas und Diabetes mellitus“ – ein neues Großprojekt der Redaktion Medizin
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist das zentrale Organ des Verdauungstraktes; ihre wichtigste Erkrankung, die „Zuckerkrankheit“ – also der Diabetes mellitus – bestimmt das Leben von vielen Millionen Menschen allein im deutschen Sprachraum. Der Diabetes mellitus verschlingt im Verein mit den Herz-Kreislauferkrankungen und den bösartigen Tumoren den größten Teil der Ressourcen unseres Gesundheitssystems. Und damit sind alle Ressourcen gemeint: außer den finanziellen auch die personellen und die wissenschaftlichen. In kaum einem Fachbereich der Medizin wird so intensiv geforscht, in kaum einem Fachbereich werden annähernd so viele neue Erkenntnisse und Forschungsansätze veröffentlicht, in kaum einer anderen wissenschaftlichen Disziplin ist das, was gestern noch „gesichertes Wissen“ war, so schnell obsolet wie in der Diabetologie.
Um ehrlich zu sein: Mit dem Tempo der täglich veröffentlichten neuen Forschungsergebnisse können wir im täglichen Routinebetrieb kaum mehr Schritt halten. Eine große Zahl von Innovationen findet ihren Weg in die Wikipedia, aber diese wissenschaftlichen Glanzlichter in einen sinnvollen Kontext zum übergreifenden Thema zu setzen – das gleicht im Rahmen der Eingangskontrolle und der Massensichtungen den Arbeiten des Sisyphos!
Wir – also die Mitarbeiter der Redaktion Medizin – sind bei unserem diesjährigen Treffen überein gekommen, dass wir die Schnauze voll haben von „Kommastellenverschiebungsnachsichtungen“, von der Jagd nach irregulären Werbetreibenden, von der Einbremsung esoterisch-alternativmedizinischer POVs, von der Bewachung der Honeypots: Nein, wir wollen endlich wieder Spaß haben, Spaß an ganz konkreter Artikelarbeit, an der Neuerstellung von Artikeln, an der Verbesserung alter Artikel, und vor allem: Spaß an der kollaborativen Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Fachgebiete.
Und glücklicherweise wissen wir, wie wir diesen Spaß organisieren können: In den Jahren 2008/2009 haben wir zusammen das Projekt Schilddrüse durchgezogen. Aus unserer Sicht ein grandioser Erfolg nicht nur hinsichtlich der durchschlagenden Verbesserung der zugehörigen Inhalte, sondern vor allem auch hinsichtlich unseres Teamgeistes, unseres Zusammenhalts und unserer Verlässlichkeit. Die Zeit ist reif für eine Wiederholung!
Schnell konnten wir uns darauf einigen, dass im Zentrum eines neuen solchen Großprojekts wieder ein konkretes Organ stehen soll, und ganz nach dem Prinzip „Sei mutig!“ haben wir uns diesen wahrhaft riesigen Brocken vorgenommen – mit der vollen Überzeugung, dass wir das stemmen können.
Wir werden allerdings Unterstützung benötigen:
Zum Ersten „von Innen“, von Euch, den vielen bekannten und unbekannten Benutzern, den Klarnamensautoren, den fachkundigen IPs, den Biologen, Physikern, Philosophen und Juristen. Ihr alle könnt teilnehmen, egal ob mit einem neuen exzellenten Artikel, einer Kritik im Review, einem Hinweis auf eine aktuelle Quelle oder mit der Korrektur von Kommafehlern.
Zum Zweiten „vom Verein“, also der WMDE, der WMAT und der WMCH: Wir werden Literatur, kostenpflichtige Zugänge zu wissenschaftlichen Artikeln, vielleicht auch Photoequipment oder sogar Reisekosten benötigen, in welchem Umfang, wird sich weisen.
Zum Dritten „von Außen“: Wir sind für jedes Feedback von wissenschaftlichen Fachgesellschaften, aber auch – solange es keine Kollision mit den diesbezüglichen Regeln gibt – der Industrie dankbar. Einen hochkarätigen Partner konnten wir schon in unser Boot ziehen: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen („IQWiG“) – vertreten durch die Benutzerin Andrea Kamphuis – hat uns seine Unterstützung zugesagt; natürlich unter Wahrung sämtlicher Regularien hinsichtlich Transparenz und Offenlegung von Interessenskonflikten.
Natürlich hoffen wir auch darauf, dass dieses Projekt einige neue Mitarbeiter anziehen wird, jeder neue fachkundige Autor ist uns herzlichst willkommen!
Lasst uns also gemeinsam ganz dicke Bretter bohren! THWZ (03.07.2014)
Aktion „20-20 Vision of Wales – The Challenge“ beendet
Vor einiger Zeit wurde im Kurier über die mangelnde deutsche Beteiligung an der Aktion 20-20 Vision of Wales geklagt und zu mehr Mitarbeit aufgerufen. Nun ist der Aktionszeitraum abgelaufen und Gelegenheit für eine Bilanz. Hat die deutsche Wikipedia wirklich so wenig Interesse an Wales, wie damals beklagt wurde? Wenn man auf die rohen Daten sieht, dann ist das Ergebnis ernüchternd. Die deutsche WP verzeichnet vier Bearbeitungen an dem, was als die 20 wichtigsten Artikel zu Wales bezeichnet wird, im Rahmen der Aktion. Wenn wir von der walisischen WP mal absehen, die alle Artikel aufweist (wie man bei diesem Thema erwarten sollte) dann fallen die folgenden Sprachversionen mit hohen Bearbeitungszahlen ins Auge: Galizisch mit 20 Artikeln, gefolgt von Katalanisch und Schottisch-Gälisch mit jeweils 17 Artikeln. Gibt es in Deutschland also kein Interesse an Wales? Werfen wir dazu mal einen Blick hinter die Zahlen. Zu Beginn der Aktion hatte die deutsche Wikipedia bereits 16 der als wichtigsten bezeichneten Artikel. Neuangelegt wurden deshalb im Aktionszeitraum drei Artikel und ein Artikel wurde ausgebaut. Es fehlt der deutschen Wikipedia also nur noch ein Artikel nämlich der der zu en:Bardsey Island, der bisher nur als Weiterleitung und dann in Form einer Randbemerkung existiert. Die Sprachversionen, die die meisten Neuanlagen verzeichnen, gehören nicht zu den größten Sprachen, dementsprechend größer sind dort auch die Lücken. Also alles halb so wild, Wales ist doch gut dargestellt in der deutschen WP? Naja. Schauen wir noch einmal auf Zahlen. Abseits der 20 wichtigsten Artikel konnte ebenfalls über Wales geschrieben werden, so lange es sich auf etwas bezog, dass nicht mehr als fünf Meilen oder acht Kilometer von der walisischen Küste entfernt lag. Hier kann die deutsche Wikipedia acht neue Artikel verzeichnen und den Ausbau eines bereits exisitierenden Artikels. Dann schauen wir auf die Zahl der für die in dieser Aktion deutsche Wikipedia aktiven Autoren und finden zwei Autoren. Daraus wird ersichtlich, dass es sehr wohl noch sehr viel gibt, was man über Wales in der deutschen WP schreiben kann (könnte), dass andererseits aber kaum jemand so recht Interesse daran zu haben scheint. Ja der Autorenschwund wird man jetzt sagen, ist Schuld. Aber sind hier gerade die Kenner der britischen Inseln alle davon gelaufen? Oder liegt es vielleicht viel mehr daran, dass „jeder“ Englisch kann und das er deshalb ja einfach in der englischen Sprachversion nachsehen kann, wo es ja „alles“ zu den britischen Inseln (und noch vieles mehr) gibt? Nein es kann eben nicht jeder Englisch und deshalb kann man nicht einfach auf die englische Wikipedia verweisen. Und die deutsche Wikipedia mag zwar groß sein und viele Lücken geschlossen haben, aber es gibt noch immer viel was sie nicht berücksichtigt. Das Ergebnis der Aktion 20-20 Vision of Wales ist für die deutsche Wikipedia kein Grund in Panik zu verfallen und ihren Niedergang zu beklagen, aber es ist auch kein Grund sich beruhigt zurückzulehnen. Es gibt auch hier noch viel zu tun! --Drgkl (Diskussion) 04:43, 1. Jul. 2014 (CEST)
WMF akzeptiert Bitcoins
Die Wikimedia Foundation sammelt Geld ab sofort auch in Bitcoins ein. Nach wiederholten Nachfragen und einer jüngst von der IRS veröffentlichten Anleitung hält man offenbar das Risiko-Nutzen-Verhältnis gut genug. -- Michi 15:51, 31. Jul. 2014 (CEST)
WLE-Jury veröffentlicht Bewertungen
Die Jury von Wiki Loves Earth hat jetzt ihre Bewertungen der zehn besten Bilder dieses Fotowettbewerbs veröffentlicht; entschuldigt bitte die Verzögerung. Indes läuft der Publikumspreis weiter. Aa, 30.7.
Karten für alle
KARTE des TAGES
aus der Wikipedia-Kartenwerkstatt
Sport in den USA
Weitgehend verborgen vor den Augen der Öffentlichkeit arbeitet eine Handvoll Unermüdlicher tagaus, tagein daran, die Wikipedia durch qualitativ hochwertige Karten zu bereichern. Das sind oftmals sehr einfache Lagepläne oder Positionskarten, immer wieder entstehen aber auch wahre Schmuckstücke. Besonders gelungene Exemplare dieser Arbeit kann sich nun jeder Wikipedia-Nutzer auf seine eigene Seite holen: unsere frisch überarbeitete „Karte des Tages“ präsentiert täglich eine neue Karte aus dem langjährigen Schaffen der Wikipedia-Kartenwerkstatt. Bei Gefallen einfach die Vorlage einbinden. Grüße vom Team der Kartenwerkstatt, i.A. Lencer, 30.7.
Neue Datenbankzugänge zu vergeben
Die Wikipedia Library hat ab sofort neue Datenbankzugänge für Wikipedia-Autoren zu vergeben:
- Newspapers.com ist ein kostenpflichtiges Archiv von englischsprachigen Zeitungen vom 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, darunter auch die New York Times bis 1922.
- Bei Find my Past handelt es sich um eine britische genealogische Datenbank, in der man aber auch Biografien von Personen aus anderen Ländern nachschlagen kann.
- Past Masters bietet Primärtexte von Schriftstellerinnen sowie bedeutsame Texte religiöser Autoren.
- Adam Matthew umfasst Inhalte zur Geschichte von Amerika, von China und dem Pazifik sowie zum Kolonialismus (für letzteres gibt es auch eine Nationallizenz für Deutschland), zum Ersten Weltkrieg und zur Entwicklung des Welthandels. Weitere Angebote zur amerikanischen Geschichte und zur Apartheid in Südafrika sollen folgen.
- Für Medizin-Autoren sind weiterhin Zugänge zur Cochrane Library und zum British Medical Journal zu vergeben.
- Allgemein stehen weiterhin Accounts zu JSTOR, zum British Newspaper Archive, zum E-Book- und Presse-Archiv Questia sowie zu dem Presse- und Fachzeitschriften-Archiv HighBeam Research zur Verfügung.
Alle Angebote stehen standardmäßig für Wikipedia-Autoren bereit, die mindestens ein Jahr angemeldet sind und die mindestens 1000 Bearbeitungen vorgenommen haben. Wer bereits über einen JSTOR-Account über die Wikipedia Library verfügt, wurde in den vergangenen Tagen per Wikimail dazu aufgefordert, sich zu dessen Verlängerung erneut in eine Liste einzutragen. Die Accounts werden nicht vollständig neu ausgegeben; vielmehr sind bestehende Konten verlängert worden, so dass auch darin gespeicherte Recherchen erhalten bleiben.
Ein Ausblick: In Zukunft werden Bewerbungen für Autoren der deutschsprachigen Wikipedia auch hierzuwiki möglich sein. Die diesbezüglichen Seiten sind real-life-bedingt aber noch nicht ganz fertig, deshalb bitte vorläufig weiterhin nebenan auf enwiki die Bewerbung abgeben durch Eintrag der Signatur im Abschnitt Apply auf der jeweiligen Projektseite. Bitte die dort vermerkten Nutzungsbedingungen beachten. Insbesondere sollen Zitate unter Verlinkung der Quelle in der jeweiligen Datenbank nachgewiesen werden, damit die Nutzung nachvollziehbar bleibt. (A, 28./30.7.)
Schwedischer Tiger auf dem Sprung
Vom Schweden lernen heißt Siegen lernen: Die auf altherkömmliche Art geführten Enzyklopädieprojekte „Französischsprachige Wikipedia“ (≈ 1,528 Mio.) und „Deutschsprachige Wikipedia“ (≈ 1,740 Mio.) sind von der aufstrebenden Wikipedia auf Schwedisch bereits auf die Plätze fünf respektive vier verwiesen worden. Die quirlig-erfolgreichen Schweden können inzwischen rund 1,773 Millionen enzyklopädische Artikel vorweisen und täglich werden es mehr. Noch ist der zweite Platz unter den Onlineenzyklopädien mit ≈ 1,784 Mio. Artikeln in niederländischer Hand, Experten gehen jedoch davon aus, dass der nordische Tiger schon bald zum Sprung auf den IJsselmeerhasen ansetzen wird. Während beim einen alle Dämme brechen, hat der andere nur noch ein Ziel vor Augen: 4,567 Millionen Artikel sind es derzeit, die es beim Kampf um die Enzyklopädiespitze zu schlagen gilt. Es wird wieder spannend, auch wenn nicht überliefert ist, ob der Tiger auf den wohlklingenden Namen „Anna“ hört. (xD mit dem Wort zum 27.07.) P. S.: Die vom Inhalt zweitgrößte Sprachversion verbleibt auch weiterhin die deutschsprachige Wikipedia nach der englischsprachigen (1, 2).DH, 27.7.
Aktualisierung: Zwei Tage später war die schwedischsprachige Wikipedia #2. (xD, 30.07.)
US-Kongress von Wikipedia gesperrt
Wie die Süddeutsche Zeitung meldet, hat Wikipedia (die englischsprachige?) die IP-Adresse des (US)-amerikanischen Kongresses am Donnerstag für zehn Tage gesperrt. Bereits am 16. Juli war eine 24-Stunden-Sperre ausgesprochen worden. Immer wieder gab es zuvor anonyme, „unsachliche“ Bearbeitungen von dieser IP-Adresse. So wurde im Artikel über den Blog Mediaite geschrieben, dieser sei ein „sexistisch-transphobes Nachrichten- und Meinungsblog“.
Anscheinend ist jemanden noch nicht bewusst geworden, dass Änderungen über IP-Adressen des US-Kongresses, auf Twitter erscheinen (congressedits). Entsprechendes gibt es seit Kurzem auch für den Deutschen Bundestag (bundestagedits). Es kann natürlich auch sein, dass es dem Übeltäter die folgende peinliche Publicity schlicht egal war. Tja mei…! JPF, 25.07.
Aufruf zum Ideen & Projekte einreichen bei Wikimedia CH
Gerne machen wir euch hiermit darauf aufmerksam, dass ihr noch bis Ende August 2014 die Gelegenheit habt, eure Ideen für Projekte und Aktivitäten für 2015 beim Schweizer Verein einzureichen.
Es ist unser stetiges Ziel, als Schweizer Chapter nahe an der Community und den Wikimedia-Projekten zu sein. Daher ist auch für 2015 geplant, dass die Hälfte unseres Budgets direkt zur Unterstützung der Wikipedianer/innen & Wikimedianer/innen eingesetzt wird. Aus diesem Grund ist es so wichtig, eure Bedürfnisse und Ideen zu kennen. Denn nur wenn wir darüber Bescheid wissen, können wir unsere Aktivitäten auch konsequent danach ausrichten.
Mehr Informationen zum Vorgehen und den Einzelheiten findet ihr hier.
ms (wmch), 24.07.
WLE-2014-Publikumspreis
Hat die deutsche Jury richtig ausgewählt? Die internationale Nominierung ist veröffentlicht. Jeder, ob zufrieden oder nicht, kann seine eigenen Favoriten im Publikumspreis WLE 2014 nominieren und darüber abstimmen lassen.
Publikumspreis heißt auch, dass die Preise aus der Community kommen. Spenden sind also sehr gern gesehen. :-)
Über 14.000 Bilder haben mich überzeugt: Natur ist doch nicht uncool :-) Nf, 23.07.
Vorschaubildchen ohne Gewand
Bisher mit Rahmen und grauer Box versehen, werden Vorschaubilder nun ohne diese Merkmale auskommen müssen. Aus der entsprechenden MediaWiki-Seite entnimmt man, dass ein Update durchgeführt werden soll, um die Bilder in ihrer vollen Schönheit und ohne Ablenkung zu präsentieren. Folgendes wird sich voraussichtlich für Benutzer des Vektor-Skins und unangemeldete Besucher ändern:
- Sowohl der Rahmen um das Bild, als auch der zweite, äußere Rahmen entfallen.
- Der graue Hintergrund wird entfernt.
- Ein größerer Abstand zwischen Bild und Text wird eingeführt.
- Der Text der Bildunterschrift wird leicht aufgehellt.
- Das Vergrößerungssymbol () wird entfernt.
Es ist geplant, diese Aktualisierung am 14. August auf die deutschsprachige Wikipedia anzuwenden. Allerdings ist der Zeitplan zu hinterfragen, da die entsprechende Software-Änderung aktuell noch diskutiert wird und die auf der MediaWiki-Seite angegebenen Informationen auch teilweise von dem abweichen, was zum Code-Review vorgeschlagen wurde. R, 23.07.
Freie Videos auf mazwai
Freie Fotos (also Bilder, die unter einer Freien Lizenz stehen und die man dadurch auch für die Wikipedia verwenden kann) gibt es inzwischen viele; diese findet man zum Beispiel auf Wikipedia:Public-Domain-Bilderquellen. Bei Bewegtbildern ist das schon schwieriger – umso erfreulicher ist das Projekt mazwai. Hier gibt es inzwischen über 75 freie Videos in HD unter der CC BY 3.0-Lizenz. Natürlich gibt es dort multimediale Spielereien, aber auch enzyklopädisch nutzbaren Content wie den Flug einer Biene in Ultrazeitlupe oder den Verkehr auf dem Vorfeld des Züricher Flughafens. Die Videos können gezippt in den Formaten WebM und MP4 von http://mazwai.com/ heruntergeladen werden. Vorsicht: Aktueller Browser und Breitband-Anbindung empfohlen! mh via Dr. Web, 23.7.
Die Presse nutzt nicht immer Wikipedia
Es ist ja viel die Rede davon, dass Pressemedien unreflektiert von Wikipedia abschreiben. Journalisten sollten sich idealerweise aus mehreren Quellen informieren, gut recherchieren und die Informationen bewerten. Aber so ganz ohne Recherche in Wikipedia scheint auch nicht alles zu gelingen, was als typischer Sommerlochartikel eine lokale Leserschaft erfreuen soll. So erschien heute in der Printausgabe des Lokalteils Wuppertal der Westdeutschen Zeitung ein Artikel mit dem reißerischen Beginn: „Sensationeller Flohmarkt-Fund:“. Was wurde von dem engagierten Reporter gefunden? Ein unbekannter Picasso, das Bernsteinzimmer? Nein, sensationeller, ein alter colorierter Kupferstich mit einer Wuppertaler Stadtansicht vergangener Tage. Die Recherche nach der Sensation endete trotz aller Mühen mit der scheinbar unbeantwortbaren Frage, wer denn dieses Kunstwerk geschaffen haben möge. Immerhin bietet sich die Gelegenheit, noch ein paar Allgemeinplätze zur Geschichte zu verfassen, und schon ist der Sommerlochartikel fertig. Und die Pointe? Die Frage nach dem Urheber der Sensation hätte man mit Hilfe Wikipedias leicht beantworten können, da selbiger Kupferstich seit Jahr und Tag auf Commons unter commons:File:Wuppertal Elberfeld um 1850 W. Peters.png mit Angabe des Künstlers sauber kategorisiert und in Artikeln eingebunden ist. Sensationell, nicht? (Mt 21.07.)
Anm.: Wenn man ehrlich ist, sollte man erwähnen, dass das Bild ein Scan aus der Zeitschrift der Wuppertaler Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins ist und beim Scan/Upload durch Beschnitt was verloren gegangen ist. Vgl. Geschichte im Wuppertal Jg. 18, 2009, S. 98. syr 16:39, 21. Jul. 2014 (CEST)
Doppelter Artikel des Tages
Am 20. Juli 2014, 1:31 Uhr war die Kuriosität perfekt: Wohl zum erstem Mal seit dem Bestehen der deutschsprachigen Wikipedia wurden zwei Artikel auf der Hauptseite in der Rubrik Artikel des Tages am selben Tag präsentiert, ohne dass ein Fehler wie eine verspätete Aktualisierung daran die Schuld trägt. Nachdem in einer kontroversen Diskussion der Artikel Adolf Hitler als Alternative zum Artikel Attentat vom 20. Juli 1944 vorgeschlagen wurde (da Letzterer Mängelbausteine enthält), wurde vorerst der Konsens gefunden, den sehr umstrittenen (ersten) Artikel auf der Hauptseite zu präsentieren und dementsprechend auch vorbereitet. Wie erwartet wurde diese Entscheidung schon bald nachdem der Artikel präsentiert wurde heftig kritisiert. Um 1:31 Uhr wurde schließlich der Artikel durch den Alternativvorschlag mit den Mängelbausteinen durch einen Administratoren ersetzt und damit den Kritiken nachgegeben. Allerdings fingen durch diese Aktion andere Diskussionen „erst richtig an zu brodeln“. Damit wurde bewiesen, dass Wikipedia nicht grenzenlos offen ist und es tatsächlich sogenannte „Tabu-Themen“ gibt. Ob man nun auch offiziell diese Tabu-Themen aus der Rubrik Artikel des Tages ausschließen wird, bleibt abzuwarten; klar ist jedoch, dass durch diese Aktion innerhalb einer Woche acht, statt wie üblich sieben Artikel, in der Rubrik Artikel des Tages präsentiert werden. ME (20.07.)
AustriaWiki: Beiträge mit Österreichbezug
Seit Ende 2012 hat das Austria-Forum eine Rubrik mit der Bezeichnung AustriaWiki. Die dort gelagerten rund 65.000 Artikel stammen ausnahmslos aus der deutschsprachigen Wikipeda und aus dem Medienprojekt WikiCommons. Die Beitrage sollen im Abstand von ein bis zwei Jahren aktualisiert werden. Die Wikipedia-Artikel warten dort auf die Verifizierung durch Experten des Editorial Board und sollen im Anschluss daran „eingefroren“, also unveränderbar werden. Damit soll eine Zitierbarkeit der Inhalte in wissenschaftlichen Arbeiten sichergestellt werden. Schon in der ungeprüften Version ist eine Veränderung auf dem dortigen Server nicht möglich. Vielmehr wird auf den Originalartikel in der Wikipedia vom Zeitpunkt der Übertragung verwiesen. Sofern ein Artikel zwischenzeitig auf Wikipedia gelöscht wurde, geht dieser Link natürlich ins Leere. Der Artikel muss dann wohl auch bei AustriaWiki gelöscht werden, weil ein Zugriff auf die Versionsliste in Wikipedia und damit auch die Einhaltung der Lizenzbedingungen nicht mehr möglich ist. In einem öffentlichen Brief hält Hermann Maurer, der Initiator dieser Wissensplattform Austriaforum, mit seiner Ansicht zu Wikipedia und sonstige Informationsanbietern nicht hinter dem Berg. Jedenfalls werden auch dort ehrenamtliche Mitwirkende gesucht, die an der Verifizierung mitwirken sollen, weil die Fülle der Informationen von den 120 Mitgliedern des Editorial Boards natürlich nicht bewerkstelligt werden kann.Bergwerker, 18.7.
Kannst Du die Förderrichtlinien verbessern?
Für die Möglichkeiten der Unterstützung bei der Arbeit der Wikimedia-Communitys wurden in den letzten Monaten gemeinsam mit erfahrenen Wiki(m/p)edianern Förderrichtlinien erarbeitet.
Wie gut diese funktionieren, wo sie verbessert werden sollen und welche Änderungen oder Ergänzungen notwendig sind, wird auf dem 1. Review-Workshop Anfang September besprochen.
Köln, Kassel oder Berlin stehen als Ort zum Treffen zur Auswahl. Bitte trag Dich zur besseren Planung schon jetzt in die Teilnehmerliste ein, wenn Du mit Deinen Projekterfahrungen beim Review helfen kannst, Terminfavorit ist aktuell das Wochenende 6./7. September. sebaso_wmde, 18.7.
Bots schreiben 8,5 % der Wikipedia
Wikipediaintern ist der Streit, ob Botartikel wünschenswert sind oder nicht, ja schon seit langem vorhanden. Sverker Johansson heißt der Mann, der in der schwedischen und zwei auf den Philippinen gesprochenen Sprachen Artikel einstellt, über 2,7 Millionen Artikel sollen durch von Johansson programmierte Bots entstanden sein. Interessanterweise – glücklicherweise? – verzichten die Artikel im Feuilletonteil von Faznet und im Netzweltbereich von SPON auf Beispiele solcher Nichtikel. Zwar ist, wie Johansson argumentiert, der Artikelbestand in Wikipedia tatsächlich ungleichmäßig gewichtet, doch wird man das Ungleichgewicht zwischen der Zahl von Biographien zu fiktiven Figuren aus Tolkiens Welt in Relation zu Personen des Vietnamkrieges nicht dadurch verbessern, indem man hunderttausende von Botartikeln mit rudimentären Informationen zu allen bekannten Vogelarten und Pilzgattungen erstellt. Ein Trost bleibt immerhin: 91,5 % der Botpedia wird von Menschen geschrieben. MaB 17.7.
- FAZ online: Die Maschine, die 8,5 Prozent der Wikipedia schrieb
- Spiegel Online: Text-Algorithmus: Software schreibt 10.000 Wikipedia-Artikel am Tag
Edits aus dem Parlament
Dass die Wikipedia in Parlamenten zu Gast ist, wurde längst zu einer schönen Tradition. Dass Parlamentsangehörige in der Wikipedia aktiv sind, hat dagegen eine gar nicht schöne Tradition. Transparenz wollen nun die Twitter-Accounts @reichstagedits und @bundesedit schaffen, die anonyme Edits von IP-Adressen aus dem Bundestag oder aus Bundesbehörden vertwittern.
Das Gleiche gibt’s auch für die Parlamente einiger anderer Staaten: UK, USA, Frankreich, Schweden, Dänemark. Zum Hintergrund. N, 14.7.
Language Tool
Wikimedia Labs wurde um ein nützliches Tool namens LanguageTool ergänzt. Es untersucht Texte auf Grammatik- und Stilfehler, die eine einfache Rechtschreibprüfung nicht finden kann (vgl. Helferlein:Wikipedia-Rechtschreibprüfung). Jeder ist herzlich eingeladen, LanguageTool auf dem Wikimedia Tool Server auszuprobieren und zu verwenden. Es ist einfach zu bedienen und hilft einen stilistisch fehlerfreien Text zu schreiben; dennoch sollte man jeden Vorschlag nochmals auf Sinnhaftigkeit und Korrektheit überprüfen. Probiert es einfach einmal aus und helft mit, eine Enzyklopädie mit herausragender Textqualität zu schaffen. Das Programm selbst ist Open Source und wird laufend weiterentwickelt. Auf der LanguageTool Community Website kann man neue Regeln im Browser erstellen und bestehende verbessern sowie auf Fehlalarme überprüfen. Auch die Web-Applikation zur Integration mit Wikipedia liegt im Quelltext vor und kann von interessierten Entwicklern weiter ausgebaut und um Fehler bereinigt werden.(Johannes Kalliauer, 14.07.14)
Wikipedia-Fußballwette mit neuem Rekord
Mit dem 1:0-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft der Männer in der Verlängerung im WM-Finale gegen Argentinien gibt es bei der wikipediainternen Fußballwette einen neuen Rekord an richtigen Tipps. Insgesamt siebzehn Benutzer setzten auf Deutschland als Weltmeister; der vorherige Höchstwert stammte von der WM-Wette 2010, als Spanien von acht Benutzern als Weltmeister gehandelt wurde. Glückwünsche an Spieler und Trainer der deutschen Mannschaft, sowie an die Benutzer C.Cornehl, StG1990, Schraubenbürschchen, Steak, Ot, Yoda1893, Astrofreund, Torana, Leo14, Auto1234, Markus A, ApolloWissen, Toru10, Chewbacca2205, Gereon K. Entbert und Bingo123. (BuschBohne, 13. 7.)
Wikimedia Deutschland: Interimsvorstand
Im Prozess des Vorstandswechsels beim Verein Wikimedia Deutschland e. V. (WMDE) gibt es Neuigkeiten: Es freut mich sehr, dass ich die Berufung von Jan Engelmann als Interimsvorstand ab dem 1. September 2014 ankündigen kann. Jan ist seit 2011 bei WMDE als Leiter des Bereichs Politik & Gesellschaft tätig. In den vergangenen Jahren hat er den Vorstand bereits regelmäßig vertreten. Als Interimsvorstand wird Jan den Bereich kommissarisch leiten.
Bis zum 31. August ist Pavel Richter weiter Vorstand von WMDE, mit allen damit verbundenen Aufgaben und Verantwortungen. Danach wird Pavel in beratender Funktion mit Jan in der kommenden Zeit des Übergangs zusammenarbeiten, zunächst ist diese Beratung befristet bis zum 31. Januar 2015. Weitere Details finden sich hier. bue, 11.7.
Der Media Viewer bleibt
Trotz eines klaren Votums in der englischen Wikipedia, den Media Viewer für angemeldete und nicht angemeldete Benutzer standardmäßig wieder zu deaktivieren, hält die Wikimedia Foundation an der Software als Teil ihrer Strategie und Vision fest. Eine parallele Abstimmung auf Commons läuft derzeit noch. qtl, 11.7.
Druck von Büchern wird eingestellt
Über die Buchfunktion können seit 2008 neben der Erstellung von PDFs auch gedruckte Bücher über die Firma PediaPress bestellt werden. PediaPress stellt den Buchdruckservice in einigen Wochen ein, da sich der Aufwand nicht lohnt. Seit 2008 wurden 15.000 Bücher bestellt. Die PDF-Funktionalität bleibt erhalten (demnächst mit neuer Software). Die Wikimedia Foundation ist bereit, die Druckmöglichkeit weiterhin zu unterstützen, wenn a) die Community ein deutliches Interesse daran zeigt und sich b) ein neuer Dienstleister findet. Quelle: Deprecating print-on-demand functionality (ray, 11.7.)
Livestream für den Wikipedianischen Salon
Hier ist der Link zum Livestream des 4. Wikipedianischen Salons: https://www.youtube.com/watch?v=B27JXDWfG_8.
Da dies kompliziert zu merken ist, gibt es auch eine leichtere URL: www.Wikipedia.de/WikipedianischerSalon_Live (AP, 9.7.)
OpenDocument-Dateien auf Commons?
Auf Wikimedia Commons hat heute eine Abstimmung darüber begonnen, ob dort in Zukunft OpenDocument-Formate erlaubt sein sollen.
OpenDocument (ODF) ist das native XML-basierte Dateiformat der Büropakete OpenOffice und LibreOffice. Der quelloffene Standard wurde im Mai 2005 veröffentlicht. Bug 2089 wurde kurz darauf geöffnet. Seitdem läuft dort die Diskussion, und nachdem alle geäußerten Bedenken ausdiskutiert waren, kommt es nun, neun Jahre später, endlich zu diesem RFC.
Die Möglichkeit, ODF-Formate unmittelbar auf Commons zu stellen, wäre ein großer Fortschritt, weil dann beispielsweise auch das Quellformat für Präsentationen weitergegeben werden könnte, während diese bisher meist nur als PDF verteilt werden. Oder Tabellenkalkulationen mit strukturierten Daten. Oder Quelldateien für Vektorgrafiken. Die Möglichkeit, die weit verbreiteten OASIS-Formate auf Wikimedia-Plattformen nutzen zu können, wurde insbesondere für die Erstellung freier Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources) immer wieder gewünscht, weil es die Schwelle für eigene Beiträge der Nutzer erheblich senken würde. Umgekehrt wäre damit ein weiterer Anreiz zum Einsatz freier Software verbunden.
Dieser Wunsch rückt jetzt – nach einem langen Anlauf – in den Bereich des Möglichen. Der Fortschritt ist eben eine Schnecke. Kriechen wir mit? (A, 6.7.)
Deutsche Bahn hat einmal mehr versagt
Bahnportalmitarbeiter bigbug21 erwähnt in einem anderen Zusammenhang in der Portaldiskussion:Bahn ein Lob der Deutschen Bahn an die Wikipedia. Da unter Umständen nicht jeder Kurierleser auch das Bahnportal auf seiner Beobachtungsliste hat, hier der entsprechende Link. Bemerkenswert finde ich die Selbstverständlichkeit, mit der auf das Informationsangebot unseres Freiwilligenprojektes hingewiesen wird, während das ehemalige Staatsunternehmen zum Thema „Wissensbewahrung“ seine eigenen Aufgaben nur mit einem Schulterzucken quittiert, obwohl dieses Wissen in der Belegschaft überreich verfügbar sein müsste. Lus (6. 7.)
Alles gescheitert?
Ich benötige euren Rat in der Angelegenheit „Guide-Camp“. Danke. (AP, 6.7.)
Noch ’ne Seitenstatistik
APPERs Tool WikiHistory nutzt man gerne, um sich über die Hauptautoren eines Artikels zu informieren. Über ein weiteres Skript aus dem Werkzeugkasten von Benutzer:Hedonil kann man sich ebenfalls statistische Angaben einblenden lassen. XTools zeigt außer der Zahl der Versionen und der Autoren insgesamt auch an, wie viele Benutzer die Seite beobachten und wie oft sie in den beiden letzten Monaten aufgerufen wurden ist. Das funktioniert bei allen Wiki-Seiten, also nicht nur bei Artikeln, und es funktioniert dem Vernehmen nach in allen Wikimedia-Projekten, also nicht nur in Wikipedia. Der auf der Projektseite angegebene Code mw.loader.load('//meta.wikimedia.org/w/index.php?title=User:Hedonil/XTools/XTools.js&action=raw&ctype=text/javascript');
muss in die eigene common.js eingefügt werden. Er beißt sich hierzuwiki anscheinend nicht mit WikiHistory. So erfährt man z. B., dass der Kurier derzeit 1.444 Seitenbeobachter hat, in den letzten 60 Tagen 11.466 mal aufgerufen wurde, und dass die Seite einst von Benutzer:Raymond erstellt worden war. Der Link Alle Seitenstatistiken führt zu weiteren Auswertungen. (via RAW, Benutzer:Aschmidt, 5.7.)
Neue Botpedias
Nach der schwedischen und der niederländischen Sprachversion, die insoweit vor einem Jahr aufgefallen waren, holt nun Südostasien auf: Auch die Wikipedias auf Vietnamesisch und auf Wáray-Wáray verfügen nun, Bot sei Dank, über mehr als eine Million Artikel, wobei letztere, chapeau!, nur über 71 aktive Autoren bzw. Accounts verfügen soll. Die noch kleinere Cebuano-Wikipedia ist ihr eng auf den Fersen. – Der Kurier nimmt all das klaglos hin und berichtet darüber, damit man es auch auf Deutsch einmal wird nachlesen können, wenn einst die Geschichte der Wikipedia geschrieben wird. (via WPSP, RAW, A, 5.7.)
Unternehmensnachrichten
Unzufrieden mit dem Honorar des Auftraggebers? Dann sollten Sie einen Wechsel der Sprachversion erwägen! Zögern Sie nicht, sondern gehen Sie mit der Konjuktur: Die zypriotische (sic!) Banc De Binary bot unlängst für die Krisenkommunikation ihres Wikipedia-Artikels 10.000 US-Dollar feil, was nicht nur in der englischen Wikipedia, sondern auch outre-rhin für Diskussionen sorgte. Auch das Wall Street Journal berichtete in einem Absatz über die Geschäfte und die Gerüchte, die die Bank zu dieser Offerte bewegt haben dürften. Und zwar im Ressort Kultur seines Internet-Blogs. Formidable Referenzen mithin für den Weg zum schnellen Geld als Paid editor. RAW weiß von bisher 20 Sockenpuppen-Sperren in der Affäre, und das ist erst der Anfang. Die französische Wikipedia erachtete die Bank für nicht relevant, wobei der Löschantrag von einem Benutzer kam, der als Bertolt Brecht firmiert. Außerdem seien die Seiten von Benutzern, die den Artikel gemäß dem NPOV entschwurbelten oder die ihn gelöscht haben wollten, vandaliert worden. Na, da war aber was los nebenan. Im Vergleich dazu scheint der Markt hierzulande noch ausbaufähig. Packen wirs an. Für das Beste im Autor. Zur Abgabe von Arbeitsproben bei Ihrem zukünftigen Kunden klicken Sie bitte hier. (A, 5.7.)
Media Viewer: Neue Funktionen nach Rückmeldungen aus der Community
Ausgehend von den zahlreichen Rückmeldungen aus der Community ist das Entwicklungsteam des Media Viewers seit ein paar Wochen dabei, Veränderungen vorzunehmen und Fehler zu beheben. Bisher freigeschaltete neue Funktionen sind u. a.: Link zur Originaldatei in der Ansicht (ermöglicht das Zoomen im Browser), Möglichkeit für registrierte und nicht registrierte Nutzer und Nutzerinnen, den Media Viewer direkt unterhalb der Ansicht im Infoblock auszuschalten und Anzeige des Links zur Datenseite in Commons auch für nicht Angemeldete. Weitere Features sind in Arbeit, wie z. B. das Anzeigen/Verlinken von Informationen zur Weiterverwendung von Fotos wie Autorschaft und Lizenzen im Downloadfeld. Auf die mehrsprachige Umfrage des Multimediateams gab es bislang über 17000 Rückmeldungen. Ca. 1260 der Rückmeldungen kommen aus der deutschsprachigen Community. Die Pro-Haltungen zum Media Viewer schwanken zwischen 29,53% (deutschsprachige Wikipedia) und 81% (portugiesischsprachige Wikipedia). Das Multimedia-Team bedankt sich sehr für die zahlreichen Rückmeldungen und wichtigen Hinweise. Die Umfrage läuft noch bis zum 7. Juli. Wenn Du Lust hast, den Media Viewer noch zu testen, zum Formular gehts hierlang. Allgemeine Informationen zum Media Viewer gibt es auf der Seite Hilfe:Medienbetrachter. bm (WMDE), 3.7.
Open Data Portal Österreich für Nicht-Regierungsdaten gestartet
Um offene Daten aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Kultur und Wissenschaft frei verfügbar zu machen, wurde gestern das Open Data Portal Österreich (odp) eröffnet, mit mehr als 30 Datensätzen aus diesen Bereichen. Um mit gutem Beispiel voran zu gehen, lieferten Bund, Länder und Gemeinden rund 1.300 Datensätze der österreichischen Verwaltung zu. Die Daten stehen unter Angabe der Quelle frei und auch zu kommerziellen Zwecken zur Verfügung, da sie unter der Creative-Commons-Lizenz (BY AT 3.0) veröffentlicht werden. Wikimedia Österreich hat das Portal gemeinsam mit der Open Knowledge Foundation Österreich und der Cooperation Open Government Data umgesetzt, finanzielle Unterstützung kam vom Verein netidee. Martin Kaltenböck von der Open Knowledge Foundation Österreich ist zuversichtlich: „Wir hoffen, dass bald mehr Unternehmen und Organisationen ihre Daten veröffentlichen. Wir laden alle ein, Daten bereitzustellen.“[1] Erste Anwendungen mit Daten aus dem Portal sind bereits verfügbar. Die Adresse lautet https://www.opendataportal.at/, weitere Informationen über @odp_AT und den Hashtag #odpAT. (mh, 2.7.)
Make Access Happen
Die amerikanische National Archives and Records Administration hat in ihrem neuesten Open Government plan bekanntgegeben, dass sie beabsichtige, den gesamten digitalisierten Bestand auf Wikimedia Commons zu stellen. Damit werde das Ziel verfolgt, den Zugang zu den Daten so einfach wie möglich zu gestalten, frei nach dem Motto Make Access Happen. Die 4000 Wikipedia-Artikel, in die derzeit bereits Bilder aus dem Nationalarchiv eingebunden sind, seien während des vergangenen Jahres zusammengenommen über eine Milliarde Mal aufgerufen worden.
Wer diese Datenmengen letztlich auf Wikimedia Commons sachverständig verarbeiten und in Wikipedia einarbeiten soll, bleibt offen. Der amerikanische Pressebericht spricht insoweit eher dunkel von „Ehrenamtlern“, aber auch von einem Wikipedian in Residence, der in der Behörde tätig sei, sowie vom Washingtoner Chapter, das aufgrund seiner räumlichen Nähe zur Library of Congress und anderen Einrichtungen sehr umfangreich bei vielen dieser Aktivitäten einbezogen sei. (A, 2.7., via Mailingliste Wikimedia Education).
Das Schiedsgericht und die genealogischen Zeichen
Nachdem der schon seit vielen Jahren dauernde Konflikt um die sogenannten genealogischen Zeichen, also der Streit über die zwingend vorgeschriebene Verwendung der Symbole „*“ für geboren und „†“ für gestorben, in den Biografieartikeln der Wikipedia Anfang des Jahres eskalierte und zu zahlreichen Edit-Wars, Benutzersperren und natürlich auch Adminwiederwahlstimmen geführt hatte, stellte der Autor Achim Raschka Anfang April dieses Jahres eine Anfrage an das Schiedsgericht, um die Verbindlichkeit der umstrittenen Formatvorlage mit dem lustigen Porträtfoto für solche Biografieartikel beurteilen zu lassen, also zu klären, ob die genealogischen Zeichen bei Strafandrohung verwendet werden müssen, gleichgültig, ob das für die dargestellte Person des Zeitgeschehens nun passt oder nicht. Nach genau drei Monaten hat sich nun das Schiedsgericht dazu durchgerungen, eine, nun ja Entscheidung kann man es nicht nennen, vielmehr eine Empfehlung auszusprechen. Man höre und staune, die Community soll ein weiteres Meinungsbild, aber diesmal bitteschön eindeutiger, veranstalten. Tja, das Schiedsgericht in seiner unendlichen Weisheit, hat gesprochen, Howgh! Aber ganz ehrlich, wäre man auf diese umwerfend innovative Idee nicht auch ohne das Schiedsgericht gekommen? Egal. Immerhin ist es jetzt etwas schwieriger geworden, das immer wieder allseits beliebte Totschlagargument Ihr stimmt solange ab, bis euch das Ergebnis passt den Leuten vor den Latz zu knallen. Man ist gespannt, wer sich diesmal die, mit Verlaub, sinnlose Mühe macht, das jetzt sechste, oder wäre es sogar das siebte? Meinungsbild zu diesem absurden Thema anzuleiern. Ein Kommentar von, na klar, Sc, 1. Juli 2014
1. Aktualisierung: Der Entwurf für ein Meinungsbild, das in etwa der Empfehlung des Schiedsgerichts folgen soll, wurde am 2. Juli von Pacogo7 verfasst.
2. Aktualisierung: Nicht lang auf sich warten ließ dann auch ein konkurrierendes Meinungsbild mit etwas anderer Ausrichtung, das am 5. Juli das Licht der Wikipediawelt erblickte. Es sieht also ganz nach einem Sommer im Zeichen des Kreuzes aus. Doch waren nicht aller guten Dinge drei?
- Anmerkung: Das 2. Meinungsbild entspricht exakt der Formulierung, die das Schiedsgericht vorgegeben hat, während das 1. eine davon abweichende Fragestellung behandelt. Aspiriniks, 5. Juli 2014
- 2. Anmerkung: Das erste Meinungsbild wurde von einem Gegner der genealogischen Zeichen angelegt, das zweite von einem Befürworter.--Schlesinger schreib! 23:11, 5. Jul. 2014 (CEST)