Grenze zwischen Deutschland und Österreich

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Grenzverlauf Deutschland – Österreich
Grenzverlauf auf dem Europasteg zwischen Laufen (Bayern) und Oberndorf (Salzburg)

Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich ist eine 815,9[1] bzw. 817 Kilometer[2] lange Staatsgrenze in Mitteleuropa. Sie trennt das Staatsgebiet der im Norden bzw. Westen gelegenen Bundesrepublik Deutschland von jenem der südlich bzw. östlich gelegenen Republik Österreich. Für Österreich ist sie die längste Grenze zu einem Nachbarstaat, für Deutschland ist die Grenze zu Österreich gleichauf mit der Deutsch-Tschechischen Grenze ebenso die längste Landgrenze. Im Tiefenbereich des Obersees, eines Teils des Bodensees, ist der Grenzverlauf nicht eindeutig festgelegt.[3]

Auf österreichischer Seite der Grenze liegen die Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich, auf deutscher Seite der Freistaat Bayern (sowie mit ungeklärtem Grenzverlauf im Bodensee das Land Baden-Württemberg).

Abgesehen vom Bodensee wurde der aktuelle Grenzverlauf in einem bilateralen Staatsvertrag am 29. Februar 1972 rechtsverbindlich geregelt, nachdem bereits zuvor im 19. Jahrhundert diverse Grenzabkommen und -verträge zwischen Österreich und der Regierung des zu diesem Zeitpunkt souveränen Königreichs Bayern geschlossen worden waren.

Im Westen beginnt der Grenzverlauf im Bodensee, wobei die exakte Grenzziehung auf dem Grund des Sees nach wie vor strittig bzw. schlichtweg rechtlich nicht normiert ist. Sowohl Deutschland als auch Österreich vertreten überwiegend die Kondominiumstheorie, der zufolge das Gebiet des „Hohen Sees“ (also ab einer Seetiefe von mehr 25 Metern) gemeinsam verwaltetes Gebiet aller Anrainerstaaten sei. Der dritte Bodenseeanrainerstaat, die Schweiz, geht allerdings von der Realteilungstheorie aus, der zufolge der See insgesamt anhand der Anteile an dessen Uferlinie auf die Anrainerstaaten aufzuteilen sei.[4] Gänzlich geklärt sind die Territorialfragen im Bodensee also nicht, bereiten in der Regel aber auch keine Probleme zwischen den partnerschaftlich agierenden Anrainerstaaten, die seit 1972 in der gemeinsamen Internationalen Bodenseekonferenz verbunden sind.[5]

Dreiländergrenzstein Bayern–Vorarlberg–Tirol am südlichsten Punkt Deutschlands

Am südöstlichen Teil des Bodensees beginnt die Landgrenze zwischen Deutschland und Österreich bei Lindau (D) beziehungsweise Hörbranz (A), wobei diese zunächst im Flussbett des Bodenseezuflusses Leiblach verläuft. Über diesen Grenzfluss führt auch die Autobahn-Grenzbrücke zwischen der deutschen Bundesautobahn 96 und der österreichischen Rheintal/Walgau Autobahn A 14. Der Grenzverlauf folgt ostwärts mehreren Flüssen und Bächen durch die hügelige Landschaft des bayerischen Allgäu an der Grenze zum Vorarlberger Vorderwald. Schließlich erreicht sie die Gipfel der Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämme und bildet damit eine geografische Besonderheit: Das Tal der Breitach schneidet sich südlich der Breitachklamm als Kleinwalsertal in dieses Gebirgsmassiv und ist daher rundherum von hohen Bergen umgeben. Politisch gehört die einzige Gemeinde im Kleinwalsertal, Mittelberg, zum österreichischen Bundesland Vorarlberg. Diese ist jedoch als Funktionale Enklave durch ihre Lage nur über deutsches Staatsgebiet erreichbar.

Östlich des Kleinwalsertals steigen die Berge noch steiler an. Die Staatsgrenze erreicht die innerstaatliche Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Vorarlberg und Tirol. Dieser als Haldenwanger Eck bezeichnete Punkt ist nicht nur die Grenze zwischen den beiden österreichischen Bundesländern, sondern auch der südlichste Punkt des deutschen Staatsgebiets. Die Grenze folgt von hier dem zentralen Hauptkamm der Allgäuer Alpen nach Nordosten bis zu den Tannheimer Bergen. Mit der Tiroler Gemeinde Jungholz, die nur über einen Punkt nahe dem Gipfel des Sorgschrofens mit dem restlichen Staatsgebiet verbunden ist, existiert in diesem Bereich eine weitere funktionale Enklave in Deutschland. Von dort verläuft die Grenze Richtung Osten entlang dem Zirmgrat und quer durch die Ammergauer Alpen. Kurz danach erreicht sie im Wettersteingebirge die höchsten Punkte des Grenzverlaufs. Die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands, bildet dabei mit ihrer Höhe von 2962 m ü. NHN einen der markantesten Grenzpunkte und den höchsten Punkt der gemeinsamen Staatsgrenze. Über mehrere Gipfel der Nördlichen Karwendelkette, durch das Vorkarwendel und die Bayerischen Voralpen verläuft die Grenze in der Folge ostwärts als Nordgrenze Tirols.

Bei Kufstein (A) beziehungsweise Kiefersfelden (D) trifft der Grenzverlauf auf das Unterinntal. In diesem verläuft eine der verkehrstechnisch wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Mitteleuropas. Zum einen befindet sich hier ein Autobahngrenzübergang im Verlauf der österreichischen Inntalautobahn A 12 und der deutschen Bundesautobahn 93, die im weiteren Verlauf über die Brenner Autobahn und den Brennerpass Deutschland mit Italien verbindet und eine wichtige Transitstrecke darstellt. Außerdem verläuft parallel dazu auch die Bahnstrecke Kufstein–Innsbruck bzw. Rosenheim–Kufstein Grenze durch das Unterinntal, über die weite Teile des Nord-Süd-Bahnverkehrs sowie der überwiegende Teil des innerösterreichischen Bahnverkehrs zwischen Tirol und den östlicheren Bundesländern geführt wird. Für einige Kilometer verläuft die Grenze hier erstmals im Flussbett des Inn, ehe der Grenzverlauf bei Erl ostwärts vom Flusslauf abzweigt und damit das sogenannte Große Deutsche Eck, ein markanter südöstlicher Einschnitt im österreichischen Staatsgebiet zwischen Tirol und Salzburg, beginnt. Den südlichsten Punkt erreicht das „Deutsche Eck“ südlich des Königssees im Landkreis Berchtesgadener Land.

Dreiländereck Deutschland, Österreich und Tschechien, in der Nähe von Dreisesselberg und Plöckenstein

Anschließend wendet sich der Grenzverlauf wieder nordöstlich und erreicht das Stadtgebiet der Landeshauptstadt Salzburg, wo die Grenze über den Walserberg verläuft und anschließend auf den Grenzfluss Saalach trifft, der sie dann bis zur Einmündung in die Salzach bei Freilassing folgt. Die Salzach wiederum bildet die gemeinsame Grenze zwischen den Bundesländern Salzburg bzw. wenig später Oberösterreich und Bayern bis zur Einmündung in den Inn bei Haiming. Bei Passau weicht der Grenzverlauf kurzzeitig südlich vom Flusslauf des Inns ab, wodurch die Einmündung des Inns in die Donau keinen Grenzpunkt darstellt und sich in diesem Bereich einige Quadratkilometer deutschen Staatsgebiets südlich der Inn-Donau-Linie befinden.

Ab dem Ortsteil Achleiten der österreichischen Gemeinde Freinberg (dort befindet sich der Grenzstein Nr. 1 der Republik Österreich auf dem Kräutelstein, einer kleinen Felseninsel in der Donau) liegt die Grenze in der Flussmitte der Donau und verlässt diese erst wieder bei Engelhartszell, wo sich der Grenzverlauf nochmals nach Nordosten vom Fluss wegbewegt. Er folgt in diesem Bereich Richtung Böhmerwald mehreren kleineren Bächen und trifft schließlich etwa 25 Kilometer von der Donau entfernt bei Schwarzenberg am Böhmerwald auf die Dreieckmark. Dieser Grenzstein nahe dem Bayerischen Plöckenstein markiert das Dreiländereck von Deutschland, Österreich und Tschechien und damit das östliche Ende der deutsch-österreichischen Grenze.

Gemeinden an der Staatsgrenze (von Ost nach West)

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Legende: Grünes Häkchensymbol für ja Grenzübertritt möglich: es sind nur Stellen angegeben, an der die Grenze mit PKW, Eisenbahn, Fähre oder Passagierschiff überquert werden können.

DEUTSCHLAND
G
r
e
n
z
e
ÖSTERREICH
Bundes­land Regierungs-
bezirk
Kreis Gemeinde Gemeinde Bezirk Bundes­land
Tschechien Tschechien

Bayern

Niederbayern

Freyung-Grafenau (FRG)
Pleckensteiner Wald Grünes Häkchensymbol für ja 1* Grünes Häkchensymbol für ja







Grünes Häkchensymbol für ja

Grünes Häkchensymbol für ja
Schwarzenberg am Böhmerwald Rohrbach (RO)
Ober­österreich
Neureichenau
Pleckensteiner Wald
Neureichenau
Pleckensteiner Wald
Neureichenau Grünes Häkchensymbol für ja

Passau (PA)
Breitenberg Grünes Häkchensymbol für ja


Grünes Häkchensymbol für ja
2*
3* Ulrichsberg
Grünes Häkchensymbol für ja
Julbach
Wegscheid Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

4*
Grünes Häkchensymbol für ja Nebelberg
Grünes Häkchensymbol für ja Kollerschlag
Grünes Häkchensymbol für ja Oberkappel
5*

Grünes Häkchensymbol für ja
Neustift im Mühlkreis
6*
Untergriesbach Grünes Häkchensymbol für ja



7*

8*

9*

10*

10*
D
o
n
a
u
Engelhartszell Schärding (SD)
Vichtenstein
Obernzell
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
Esternberg
Thyrnau
Grünes Häkchensymbol für ja Freinberg
Passau Grünes Häkchensymbol für ja


Grünes Häkchensymbol für ja



Grünes Häkchensymbol für ja

Schardenberg
I
n
n
Neuburg am Inn
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

Wernstein am Inn
Neuhaus am Inn


Grünes Häkchensymbol für ja

Grünes Häkchensymbol für ja
Brunnenthal
Grünes Häkchensymbol für ja Schärding
St. Florian am Inn
Grünes Häkchensymbol für ja
Suben
Pocking
St. Marienkirchen bei Schärding
Antiesenhofen Ried im Innkreis (RI)
Bad Füssing
Grünes Häkchensymbol für ja
Reichersberg
Mörschwang
Grünes Häkchensymbol für ja Obernberg am Inn
Kirchdorf am Inn
Mühlheim am Inn
Malching
Mining Braunau am Inn (BR)

Rottal-Inn (PAN)
Ering


St. Peter am Hart
Stubenberg
Simbach am Inn
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

Braunau am Inn
Kirchdorf am Inn

Überackern

Oberbayern

Altötting (AÖ)
Haiming S
a
l
z
a
c
h
Burghausen Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja Hochburg-Ach
St. Radegund
Burgkirchen an der Alz

Traunstein (TS)
Tittmoning
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
Ostermiething
Fridolfing
St. Pantaleon
Sankt Georgen bei Salzburg Salzburg-Umgebung (SL)
Salzburg

Berchtes­gadener Land (BGL)
Laufen Grünes Häkchensymbol für ja

Grünes Häkchensymbol für ja Oberndorf bei Salzburg
Nußdorf am Haunsberg
Anthering
Saaldorf-Surheim
Bergheim
Freilassing Grünes Häkchensymbol für ja

S
a
a
l
a
c
h
Grünes Häkchensymbol für ja Salzburg


Grünes Häkchensymbol für ja
Wals-Siezenheim
Ainring Grünes Häkchensymbol für ja



Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
Großgmain
Piding
Bad Reichenhall Grünes Häkchensymbol für ja A*
Bayerisch Gmain Grünes Häkchensymbol für ja
Bischofswiesen
Grünes Häkchensymbol für ja Grödig
Schellenberger Forst Grünes Häkchensymbol für ja
Marktschellenberg
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

Hallein Hallein (HA)
Berchtesgaden Grünes Häkchensymbol für ja
Eck
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
Kuchl
Schönau am Königssee
Golling an der Salzach
Werfen St. Johann im Pongau (JO)
Maria Alm am Steinernen Meer Zell am See (ZE)
Saalfelden am Steinernen Meer
Ramsau bei Berchtesgaden




Weißbach bei Lofer
Sankt Martin bei Lofer
Lofer
Grünes Häkchensymbol für ja


Unken
Schneizlreuth Grünes Häkchensymbol für ja
B*

Traunstein (TS)
Ruhpolding
Reit im Winkl

Grünes Häkchensymbol für ja
Waidring Kitzbühel (KB)
Tirol
Grünes Häkchensymbol für ja

Grünes Häkchensymbol für ja
Kössen
Unterwössen
Schleching Grünes Häkchensymbol für ja

Walchsee Kufstein (KU)

Rosenheim (RO)
Aschau im Chiemgau

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Rettenschöss
Grünes Häkchensymbol für ja Niederndorferberg
Grünes Häkchensymbol für ja Erl
Samerberg
Nußdorf am Inn Grünes Häkchensymbol für ja
Flintsbach am Inn I
n
n
Oberaudorf Grünes Häkchensymbol für ja

Grünes Häkchensymbol für ja Niederndorf

Grünes Häkchensymbol für ja
Ebbs
Kiefersfelden Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

Kufstein
C*
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

Thiersee

Miesbach (MB)
Bayrischzell Grünes Häkchensymbol für ja
Schliersee
Rottach-Egern Brandenberg
Kreuth Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

Grünes Häkchensymbol für ja
Achenkirch Schwaz (SZ)
11*

Bad Tölz-Wolfrats­hausen (TÖL)
Lenggries Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
12*
D*
Grünes Häkchensymbol für ja Eben am Achensee
Vomp

Garmisch-Partenkirchen (GAP)
Mittenwald
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
E* Grünes Häkchensymbol für ja Scharnitz Innsbruck-Land (IL)
Grünes Häkchensymbol für ja


Leutasch
Garmisch-Partenkirchen



Grünes Häkchensymbol für ja
Wildermieming
Mieming Imst (IM)
Grünes Häkchensymbol für ja
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Ehrwald Reutte (RE)
Grainau Grünes Häkchensymbol für ja
Garmisch-Partenkirchen Grünes Häkchensymbol für ja
F* Grünes Häkchensymbol für ja Lermoos
Grünes Häkchensymbol für ja

Reutte
Ettaler Forst Grünes Häkchensymbol für ja

Schwaben

Ostallgäu (OAL)
Halblech
Schwangau
Pflach

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Pinswang
Füssen Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
G* Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
Vils
Pfronten Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja




Grünes Häkchensymbol für ja Grän
Tannheim
Zöblen
Schattwald


Grünes Häkchensymbol für ja
Jungholz
Nesselwang

Oberallgäu (OA)
Wertach Grünes Häkchensymbol für ja
Bad Hindelang Grünes Häkchensymbol für ja




Grünes Häkchensymbol für ja Schattwald
Zöblen
Tannheim
Weißenbach am Lech
Hinterhornbach
Oberstdorf


Grünes Häkchensymbol für ja
Holzgau
Steeg
Warth Bregenz (B)
Vorarlberg
Grünes Häkchensymbol für ja Mittelberg
Egg

Grünes Häkchensymbol für ja
Sibratsgfäll
Balderschwang Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja

Hittisau
Oberstaufen Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja Riefensberg

Grünes Häkchensymbol für ja



Sulzberg

Lindau (LI)
Oberreute Grünes Häkchensymbol für ja
Weiler-Simmerberg
Scheidegg

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Grünes Häkchensymbol für ja
Grünes Häkchensymbol für ja Langen bei Bregenz
Grünes Häkchensymbol für ja
Möggers
Sigmarszell Grünes Häkchensymbol für ja 13*
Grünes Häkchensymbol für ja Hohenweiler
14*

Grünes Häkchensymbol für ja
Hörbranz
Lindau Grünes Häkchensymbol für ja
Bodensee
Legende

Grenzübertritt und Grenzverkehr

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An der deutsch-österreichischen Grenze gibt es mehr als 50 Grenzübergänge, die ein Passieren der Grenze im Rahmen des motorisierten Individualverkehrs oder mittels öffentlicher Nah- und Fernverkehrstransportmittel (zum Beispiel Zügen, Linienschiffen auf dem Bodensee und Seilbahnen) ermöglichen. Geografisch bedingt befinden sich die meisten dieser Grenzübergänge im östlichen, flacheren Teil der Grenze ab Salzburg. Gerade die im westlichen Teil gelegenen hochrangigen Straßenverbindungen zählen wegen ihrer Bedeutung für den Nord-Süd-Transit und den Urlauberreiseverkehr zu den wichtigsten Grenzübergängen. So stellt etwa der Autobahngrenzübergang Kufstein/Kiefersfelden im Unterinntal als Teil der deutschen Bundesautobahn 93 bzw. der österreichischen Inntalautobahn A 12 einen wichtigen Teil der Nord-Süd-Verbindung von Deutschland über den österreichisch-italienischen Brennerpass in die norditalienischen Industrie- und Tourismusregionen sowie weiter ins Landesinnere Italiens dar. Eine ähnliche Funktion, hauptsächlich für den Touristenverkehr, erfüllt der gänzlich in Österreich gelegene Fernpass, der von der Grenze aus durch den Grenztunnel Füssen erreicht werden kann und den Verkehr in Richtung des österreichisch-italienischen Reschenpass bzw. des Brennerpass leitet. Diese Alpenquerungen entlang der deutsch-österreichischen Grenze tragen neben den weiter südöstlich gelegenen innerösterreichischen Querungen – etwa durch die Tauern Autobahn und die Pyhrn Autobahn – die Hauptlast des Reise- und Gütertransportverkehrs durch die Ostalpen.[6]

Ehemalige Grenzstation zwischen Hörbranz-Unterhochsteg und Lindau-Zech

Besonders für den innerösterreichischen Verkehr bedeutsam sind die Autobahngrenzübergänge Kufstein/Kiefersfelden an der Inntal Autobahn und Salzburg-Walserberg am Beginn der West Autobahn A 1. Diese beiden Grenzübergänge stellen gemeinsam mit den dazwischen liegenden deutschen Autobahnstücken der A 8 bis zum Autobahndreieck Inntal und der Bundesautobahn 93 die Hauptverkehrsachse zwischen Ost- und Westösterreich dar. Eine direkte Autobahnverbindung auf österreichischem Territorium zwischen Tirol und den östlicheren Bundesländern existiert nicht. Ähnlich verhält es sich mit der Rosenheimer Schleife. Sie verbindet die Bahnstrecken zwischen Kufstein/Kiefersfelden und Freilassing/Salzburg über das Deutsche Eck. Diese stellt, auf deutschem Staatsgebiet gelegen, die wichtigste Schienenverbindung zwischen Ost- und Westösterreich dar und hat eine entsprechende Bedeutung sowohl für den innerösterreichischen als auch internationalen Personen- und Güterverkehr. Der Grenzübergang über die Saalachbrücke zwischen den Stationen von Freilassing und Salzburg ist Teil der Magistrale für Europa, einem EU-Projekt zur Schaffung einer Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Paris und Budapest.

Temporäre Grenzkontrolle auf der Innkreis Autobahn A8BAB 3 nach dem österreichisch-deutschen Grenzübergang Suben/Passau bei Pocking

Da Deutschland zu den Gründungsmitgliedern und Vollanwendern des Schengener Abkommens seit 1990 gehört und Österreich das Abkommen nach seinem EU-Beitritt 1995 ab 1. Dezember 1997 ebenfalls in Vollanwendung hat, finden an den Grenzen keine regulären Personenkontrollen mehr statt. Fallweise, etwa während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, wurde das Schengener Abkommen durch Deutschland oder Österreich temporär ausgesetzt, um Grenzkontrollen durchführen zu können. Nach dem Beginn der Flüchtlingskrise in Europa begann die deutsche Bundespolizei im September 2015 an einigen Grenzübertrittsstellen stichprobenartige Kontrollen.[7]

Während der Corona-Pandemie in Deutschland und in Österreich war ab März 2020 die Grenze zeitweise fast vollständig geschlossen und die Einreise von Österreich nach Deutschland nur noch für Bürger mit Wohnsitz in Deutschland und Warenverkehr möglich. Des Weiteren musste während der Corona-Pandemie zeitweise ein entsprechender Impf- bzw. Testnachweis den Grenzschutzbeamten zur Einreise vorgelegt werden.

  • Daniel-Erasmus Khan: Die deutschen Staatsgrenzen: rechtshistorische Grundlagen und offene Rechtsfragen (= Ius publicum. Band 114). Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148403-7, Kap. II: Die deutsch-österreichische Grenze, S. 164–232.
Commons: Grenze zwischen Deutschland und Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Artikel Staatsgrenzen. In: Ernst Bruckmüller: Österreich-Lexikon. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 2004.
  2. Gemeinsame Grenzen Deutschlands mit den Anliegerstaaten. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 2015, abgerufen am 1. Juli 2019.
  3. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern (Memento des Originals vom 18. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bodensee-geodatenpool.net (PDF).
  4. Claudius Graf-Schelling: Die Hoheitsverhältnisse am Bodensee unter besonderer Berücksichtigung der Schiffahrt. Schulthess Polygraphischer Verlag, Zürich 1978, ISBN 3-7255-1914-5.
  5. Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Territorialfragen 1945 bis 1948. Ein Beitrag zur Geschichte der Vorarlberger Landesgrenzen seit 1805 (= Vorarlberger Landesarchiv [Hrsg.]: Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Band 8 (N.F.)). UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-629-8, Kapitel 12.7. „Wem gehört der Bodensee?“, S. 262–295 (Als PDF abrufbar im Webauftritt des Vorarlberger Landesarchivs).
  6. Elisabeth Lichtenberger: Geopolitische Lage und Transitfunktion Österreichs in Europa. Hrsg.: Österreichische Akademie der Wissenschaften. Kommission für die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Dienststellen des Bundesministeriums für Landesverteidigung. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2801-0, S. 35 (Online [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 3. November 2021]).
  7. Deutschland führt vorübergehend Grenzkontrollen ein. In: Spiegel Online. 13. September 2015, abgerufen am 13. September 2015.